Die Vorgeschichte zu Das Lied von Eis und Feuer – etwa ein Jahrhundert vor Jon Snow und Co.
Der Heckenritter von WesterosDer Knappe Dunk wird unverhofft selbst zum Ritter, als sein Herr plötzlich stirbt. Er nimmt dessen Schwert und macht sich auf den Weg zu einem Turnier um sich als Ritter zu beweisen. Ser Duncan der Große ...
Der Knappe Dunk wird unverhofft selbst zum Ritter, als sein Herr plötzlich stirbt. Er nimmt dessen Schwert und macht sich auf den Weg zu einem Turnier um sich als Ritter zu beweisen. Ser Duncan der Große nennt er sich, mehr als seine Körpergröße spricht nicht für ihn, Erfahrung hat er keine. Beim Turnier in Aschfurt macht er sich innerhalb kürzester Zeit nicht nur Freunde sondern auch viele Feinde. Ein Urteil soll über ihn gefällt werden, im Kampf – es kommt zum seltenen Urteil der Sieben – sieben Männer gegen sieben andere…
Mit dieser Aussage werde ich mir jetzt vermutlich (ähnlich wie der Protagonist) reihenweise Feinde machen: George R.R. Martin und ich werden keine Freunde mehr! Ich kann seine Bücher einfach nicht lesen, ich bin verwirrt…
Die inhaltliche Zusammenfassung dieses Buches war für mich gerade so schwierig wie in keiner Rezension davor: worum geht’s überhaupt? Um die Geschichte von Dunk… aber was ist die genau? Ja das wüsste ich auch gern. Es sind viel zu viele Namen, viel zu viele Charaktere, Hintergrundgeschichten, was vorher geschah, Nebenhandlungen, und was weiß ich noch was. Wer den Überblick behält, Respekt!
Positiv: am Ende stellt sich heraus, wozu die vielen zusätzlichen Geschichten (zumindest teilweise) erzählt wurden, der Autor schafft es, einen Bogen zu schlagen. Aber diese ganzen Namen? Wirklich? Ich hatte zum Schluss keine Ahnung, wer auf wessen Seite steht, wer was verbrochen hat und wer wofür verantwortlich ist. Und dazu sind 90 Prozent aller Namen Alliterationen, das macht die Verwirrung für mich komplett.
Auch positiv: George R.R. Martin hat die unglaublichste Fantasie, die ich je bei einem Autor erlebt habe! Es ist Wahnsinn, was für ein Universum er geschaffen hat und ja GoT ist ein Epos. Eines, mit dem ich in Buchform aber nicht zurechtkomme.
Die Protagonisten – die konnte ich mir wenigstens merken – waren gut gemacht. Dunk ist der klassische „Bursche auf dem Weg zum Helden“, vielschichtig, unerfahren, überschätzt sich oft selbst, aber er hat ein unerschütterliches Ehrgefühl und ist durch und durch gut.
Besonders sympathisch war mir persönlich Ei, Dunks Knappe und eigentlich Mitglied des Königshauses, ein Targaryen inkognito, den seine große Klappe immer wieder in Schwierigkeiten bringt.
Unterm Strich: wer die Das Lied von Eis und Feuer Reihe schon gelesen hat, der wird an diesem Buch sicher Gefallen finden. Ich bin ein großer Fan von GoT, allerdings der Serie. Bei so vielen Charakteren brauche ich Gesichter, brauche ich Bilder um der Handlung folgen zu können. Leider habe ich nicht die Fantasie von George R.R. Martin und bin an diesem Buch, auch wenn ich es beendet habe, kläglich gescheitert. Nix für mich, aber sicher für viele Andere!