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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2018

Yanti verändert das Leben der Familie Körner - zum Positiven

Mit anderen Augen
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„…Dieses Kind hat Sie als Eltern ausgesucht…“
Als Florian Körner nach der Geburt seiner Tochter Yanti klar wird, dass sie das Down Syndrom hat, hadert er mich sich und der Welt. Doch der oben genannte ...

„…Dieses Kind hat Sie als Eltern ausgesucht…“
Als Florian Körner nach der Geburt seiner Tochter Yanti klar wird, dass sie das Down Syndrom hat, hadert er mich sich und der Welt. Doch der oben genannte Satz einer Krankenschwester lässt ihn umdenken. Er reflektiert sein bisheriges Leben und zieht daraus Kraft und Lehren. Mit seiner Frau Nico war er lange unterwegs in fremden Kulturen, hat die halbe Welt bereist und sich als Schriftsteller einen Namen gemacht. Jetzt hat er Angst, dass sich sein ganzes Leben ändert, weil Yanti nicht ist wie andere Kinder. Doch bald begreift er: Yanti macht ihn glücklich.
„99% aller Down-Syndrom Erkrankten sind glücklich. Bei Gesunden sind es nur 31%. „
Das ruhelose Ehepaar begibt sich bald wieder auf Reisen. Mit Yanti. Und findet das Glück.
Sehr schön erzählt, auf den ersten Seiten hatte ich fast Tränen in den Augen. Wer selbst ein krankes Kind hat, kann hier gut mitfühlen, wie es Fabian ging. Kann er sein krankes Kind annehmen, es lieben? Oder wird es im Weg sein und einen für immer an eine 3-Zimmer-Wohnung in Berlin fesseln?
Leider nahm die Handlung dann eine andere Wendung. Fabian Körner schreibt von seinen vergangenen Reisen. Da er die sicher in seinen anderen Büchern thematisiert hat, fand ich die hier jetzt etwas fehl am Platz. Ich hatte mir mehr Info über das Leben mit Yanti erhofft und vor allem auch mehr über das Reisen mit ihr gemeinsam. Das wird aber erst im letzten Abschnitt thematisiert, der für mich zu kurz ausfiel.
Fazit: Ein Buch das Mut macht, sein Kind so anzunehmen wie es ist.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Ein schwieriges Coming.-Out

Herzflüstern
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Julian ist 17 und unsicher. Liebt er tatsächlich den neuen Mathelehrer? Wenn ja, ist er schwul? Seine Gefühle machen ihm Angst und so weist er Markus zurück. Doch die beiden können nicht ohne einander ...

Julian ist 17 und unsicher. Liebt er tatsächlich den neuen Mathelehrer? Wenn ja, ist er schwul? Seine Gefühle machen ihm Angst und so weist er Markus zurück. Doch die beiden können nicht ohne einander leben. Allerdings ist ihnen auch ihr Umfeld teilweise feindlich gesinnt. Hat ihre Liebe eine Chance?
Mein erster Gay-Roman, das habe ich mit der Autorin gemein, wie sie im Anhang schreibt. Es war gut zu lesen, dass Männer dieselben Probleme haben mit der Liebe wie Frauen. Wobei ich Markus‘ Reaktion teilweise schon etwas unverständlich fand und mich seine Weigerung teilweise auch etwas genervt hat. Da kam dann die zweite Story genau passend. Wieder ein Junge, der sich nicht traut, sich zu outen. Man spürt wieder die Zweifel, die er hat, „abartig“ zu sein und wie er sich damit quält. Katharina B. Gross hat die Story sehr einfühlsam erzählt und man konnte sich gut in die jeweiligen Charaktere einfühlen.
Katharina B. Gross schreibt sehr anschaulich und ihre Charaktere sind durchwegs sympathisch dargestellt. Naja, bis auf die Eltern, die so ihre Probleme mit der Sexualität ihrer Kinder haben. Aber auch das ist authentisch und hat mir gut gefallen. Sehr erfrischend fand ich Franzi, mit der konnte ich mich recht gut identifizieren.
Fazit: Ein netter Roman über ein schwieriges Coming-Out.

Veröffentlicht am 19.05.2018

Lust auf Urlaub auf Amrum?

Manchmal hilft nur fauler Zauber
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Als Anna ein Haus auf Amrum erbt, ist sie hellauf begeistert und würde am liebsten gleich dort einziehen. Aber ihr Mann Hartmut (der größte Fehler ihres Lebens) hat eigene Pläne. Zudem hat er eine Affäre ...

Als Anna ein Haus auf Amrum erbt, ist sie hellauf begeistert und würde am liebsten gleich dort einziehen. Aber ihr Mann Hartmut (der größte Fehler ihres Lebens) hat eigene Pläne. Zudem hat er eine Affäre mit seiner Sekretärin. Anna und ihre neue Freundin Vida beschließen: Hartmut muss weg. Doch dann werden die beiden erpresst. Wurden sie beobachtet? Womöglich von Vanessa? Dann muss die auch weg…
Eine rabenschwarze Komödie im Stil von Ingrid Noll. Die Ich-Erzählerin wirkt sehr sympathisch, weshalb man ihr auch gönnt, dass sie mit den Morden durchkommt. Auch Vida, die Hexe aus dem ererbten Haus war mir gleich sympathisch.
Bereits im Vorwort warnt die Autorin davor, den Roman allzu ernst zu nehmen. Könnten doch so manche Leser auf die Idee kommen, den ungeliebten Partner um die Ecke zu bringen, wo doch alles so einfach ist  Ernst nehmen kann man den Roman nun wirklich nicht und manchmal entlockte er mir dann auch ein Schmunzeln. Die Schreibweise ist locker und schnell zu lesen, nicht anspruchsvoll. Eine leichte Sommerlektüre, die Lust auf Urlaub auf Amrum macht.
Denn ganz nebenbei erfährt man auch noch einiges über die Geschichte der Insel Am Ende sind noch einige Rezepte aufgeführt, die dem Leser schon bei der Lektüre das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen

Veröffentlicht am 19.05.2018

Mrs Juliana Marple

Mordsg'schicht
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Juliana Kallberger stößt bei ihren Familienforschungen auf einen weit zurückliegenden Mord. In ihr erwacht der Ehrgeiz, den Mörder zu finden. Doch wie schafft man das nach über 100 Jahren? Ihre Erfahrungen ...

Juliana Kallberger stößt bei ihren Familienforschungen auf einen weit zurückliegenden Mord. In ihr erwacht der Ehrgeiz, den Mörder zu finden. Doch wie schafft man das nach über 100 Jahren? Ihre Erfahrungen in der Genealogie kommen ihr zwar zu Hilfe, doch richtig fündig wird sie erst unter den Nachkommen. Jedoch ist da jemand, der gar nicht möchte, dass Juliana weiter gräbt und der sie und ihren Mann bedroht.
Ein wenig kompliziert zu lesen war das Buch mit den vielen Namen (teilweise hießen auch noch 4 Generationen gleich) anfangs schon. Der am Ende abgedruckte Stammbaum ist da sehr hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren bei den ganzen entfernten Verwandten. Das Buch ist ein netter Krimi, nicht blutig, nicht zu aufregend, aber dennoch lesenswert. Die Falle am Ende bringt sogar noch Spannung ins Buch.
Die Charaktere sind gut gezeichnet. Wie so eine Dorfgemeinschaft, und vor allem die ältere Generation, halt so reagiert. Ich fand das Ganze sehr glaubwürdig und auch Julianas Blog war immer sehr nett geschrieben.
Fazit: Ein nettes Buch für zwischendurch, leichte Sommerlektüre, die auch mit etwas Spannung aufwarten kann.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Eine unmögliche Liebe?

Sommer in Bloomsbury
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Der zweite Band aus dem kleinen, aber feinen Buchladen Happy Ends
Posy hat ihr Glück mit Sebastian gefunden, nun denkt sie, dass auch ihrer Angestellten Verity ein Mann zum Glück fehlt. Doch Verity ist ...

Der zweite Band aus dem kleinen, aber feinen Buchladen Happy Ends
Posy hat ihr Glück mit Sebastian gefunden, nun denkt sie, dass auch ihrer Angestellten Verity ein Mann zum Glück fehlt. Doch Verity ist lieber für sich allein und so erfindet sie einen Freund. Als der Schwindel aufzufliegen droht, bittet sie einen völlig Fremden um Hilfe. Was sich erst verrückt anhört, wird bald zur lieben Gewohnheit: die beiden begleiten sich gegenseitig auf Familienfeiern, um nicht ständig verkuppelt zu werden. Denn beide wollen ja gar keine Beziehung.
Eigentlich…
In einem Liebesroman kommt es ja nicht darauf an, ob sie sich bekommen, sondern wie  Und der Weg von Verity und Johnny ist steinig. Denn Johnny ist unsterblich in jemand anderes verliebt. Und Verity mag keine Nähe zulassen. Das klingt fast nach einem unmöglichen Drama, aber Annie Darling lässt ihre Protagonisten eine Wandlung durchmachen. Verity muss lernen, sich auf andere einzulassen und sich nicht so zurückzuziehen. Diesen Weg bin ich gerne mit ihr gegangen, er hat mich begeistert. Nicht so Johnnys Abhängigkeit von Marissa. Die fand ich einfach nur lästig und naiv.

Ein lockerer Roman für einen Tag im Liegestuhl. Nichts Tiefgreifendes, aber auch nicht oberflächlich. Für mich war das Ganze fast schon ein wenig zu langgezogen. Die vielen Feiern hätte man gut etwas einkürzen können. Erfrischend fand ich die Planung zur Hochzeit von Veritys Schwester. Schön war es auch, wieder von Posy zu lesen und dass sie glücklich geworden ist. Der Stoff bietet noch Raum für weitere Bücher aus dem kleinen Buchladen. Charaktere gibt es noch genug. Denn sympathisch sind sie irgendwie alle. Auch wenn sie alle etwas eigen sind.