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Veröffentlicht am 05.09.2019

Spannender Auftakt einer dystopischen Reihe!

H.O.M.E. - Das Erwachen
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Die ersten Erwartungen bei dem Cover waren klar : Irgendetwas dystopisches (wegen den futuristischen Gebäuden) mit zwei verschiedenen Welten (wegen den abgetrennten Häuserblöcken). Und ich hatte mit beidem ...

Die ersten Erwartungen bei dem Cover waren klar : Irgendetwas dystopisches (wegen den futuristischen Gebäuden) mit zwei verschiedenen Welten (wegen den abgetrennten Häuserblöcken). Und ich hatte mit beidem Recht.

Es geht um eine dystopische Zukunft, in der Wasser fehlt. Doch Zoë bekommt davon nichts mit - sie liegt im Koma. Zumindest wird das behauptet. Aber warum kann sie sich dann an alle Träume aus ihrem Koma genau erinnern? Es ist interessant zu sehen, wie sie zuerst ihre eigene Familie nicht erkennt und akzeptiert, bis sie dann mit ihrem Bruder auf Spurensuche geht und versucht herauszufinden, was mit ihr geschehen ist. Auf jeden Fall anders als andere Dystopien.

Das Buch spielt erfrischenderweise in einem dystopischen Berlin. Es gibt kaum Wasser mehr und es gibt noch mehr Arm- und Reichblocks. Man braucht eine gefüllte Kreditkarte, um überhaupt in Einkaufszentren hereinzukommen. Zwar eine schockierende Version, aber eine gut durchdachte und beschriebene. Es ist erstaunlich mit wie viel Detailgenauigkeit dieses fiktive Berlin beschrieben wird.

Man kann Zoë gut auf ihrer Suche nach ihrer Vergangenheit folgen. Sie ist sympathisch, identifizierbar und man kann gut nachvollziehen, wie sie sich fühlen wird, was nicht zuletzt auch an den Beschreibungen der Autorin liegt. Schön ist auch, dass noch andere wichtige Personen, wie zum Beispiel ihr Bruder auftauchen, was die Verhältnisse von Zoë zu ihrer Familie noch einmal gut erklärt.

Ich würde das ganze Buch wegen der Spannung und typischen Elementen des folgenden Genres schon fast als dystopischen Thriller bezeichnen. Es ist krass gut geschrieben, hat nicht zu viele ausführliche Beschreibungen und konzentriert sich auf das wesentliche - aber ohne dabei den Blick fürs Detail zu verlieren.

Fazit:
Eines meiner Jahres - Highlights und die beste Dystopie die ich je gelesen habe!

Diese Rezension kommt von meinem Blog : https://martinsbuchbox.blogspot.com/2019/03/home-das-erwachen.html

Veröffentlicht am 20.07.2018

Niemals wieder!

#NEVER AGAIN
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Es war Valentinstag als es passierte. Beide waren anwesend. David Hogg und Lauren Hogg, Geschwister. Beide gehen an die Majory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida. Sie waren dabei als der ...

Es war Valentinstag als es passierte. Beide waren anwesend. David Hogg und Lauren Hogg, Geschwister. Beide gehen an die Majory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida. Sie waren dabei als der Amokläufer in der High School 14 Schüler und 3 Lehrer erschoss. Nach diesem Amoklauf standen sie und einige andere Schüler an der Spitze der

NEVER AGAIN - Bewegung und gaben Interviews ab, twitterten gegen die Waffenlobby und demonstrierten. In diesem Buch halten sie ihre Erinnerungen fest, gedenken der Opfer und geben Einblicke in die Bewegung - und Anreize, selber aktiv zu werden.

Zitat von Seite 24

"Wir sind alle nach Columbine geboren, wir sind mit Sandy Hook und Terroranschlägen und Code-Red-Amokübungen aufgewachsen. Wir sind zur Angst erzogen worden. Und wir sind es Leid, Angst zu haben."


Rezension

Bevor ich angefangen habe, diese Rezension zu schreiben, dachte ich viel darüber nach, wie ich sie schreiben soll. So wie alle anderen Rezensionen? Oder ganz anders? Das Buch ist ja auch ein völlig anderes. Ich werde diese Rezension jetzt doch etwas anders schreiben.

Ich selbst war grade mit dem Fahrrad unterwegs als es passiert ist - glaube ich. Auf jeden Fall habe ich es erst dann mitbekommen. Ganz anders als Lauren und David Hogg, die hautnah dabei waren. Sie schildern abwechselnd ihre Gefühle. Diese Abwechslung ist sehr klug umgesetzt, da sie es im Buch immer ankündigen. Wenn David Hogg schreibt, kündigt er an, wenn seine Schwester übernimmt. Und sie kündigt an, wenn er übernimmt. Es ist wie ein Gespräch - oder eher ein Tagebuch, in das beide Schreiben.

Genau wie die Abwechslung der Erzähler gibt es im Buch verschiedene Parts. Es gibt welche, in denen David und Lauren den Tag und die Nachwirkungen schildern.Und es gibt Parts, in denen sie ihr Leben bisher schildern. Beide Parts, die immer wieder abwechselnd kommen, sind sehr interessant zu lesen und haben mich sehr berührt. Was da passiert ist, ist kaum zu fassen! Vor allem schön ist auch, wie die Geschwister ihr Gefühle geschildert haben. Man fühlt wirklich mit.

Sehr interessant sind auch die Nachwirkungen dieser Aktion. Im Buch berichten sie, das Verschwörungstheorien über sie verbreitet wurden und teilweise von Donald Trump Jr. geteilt wurden. Dass sie in Talkshows eingeladen wurden, dort ihre Meinung gesagt haben. Wirklich unglaublich, was sie mit dieser Bewegung, die immer noch aktiv ist, alles geleistet haben ist unglaublich!

Besonders berührt hat mich auch das letzte Kapitel, welches

NEVER FORGET heißt. Hier werden alle Opfer von Amokläufen an Schulen in Amerika seit 1999 aufgezählt. Nein nicht nur aufgezählt, sondern auch genannt und das mit Zitaten von Angehörigen. Dieses Kapitel ist unglaublich traurig und berührend und schockierend.

Fazit:
Zwei Jugendliche schreiben ihre Erinnerungen auf und machen daraus ein Buch. Ein gutes Buch. Ein schockierendes Buch. Ein trauriges Buch. Ein berührendes Buch. Ein Mut machendes Buch. Ich finde, dieses Buch sollte sich jeder kaufen, selbst wenn er es sich gar nicht durchliest und mit dem Geld die Bewegung unterstützt. Ich finde, das Buch sollte Pflichtlektüre an deutschen und Amerikanischen Schulen werden. Ich empfehle euch dringend, dieses Buch zu kaufen.

Vielen Dank an die Verlagsgruppe Random House, den btb - Verlag und das Bloggerportal, dass ich dieses wirklich, wirklich beührende Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Perfekter Ehemann. Perfekter Vater. Perfekter Thriller?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Fange ich mal, wie immer, mit dem Cover an. Das Cover fand ich sehr schön und optisch ansprechend gestaltet und auch der Klappentext ist sehr schön. Die Aufmachung dieses Buches hat mich allgemein sehr ...

Fange ich mal, wie immer, mit dem Cover an. Das Cover fand ich sehr schön und optisch ansprechend gestaltet und auch der Klappentext ist sehr schön. Die Aufmachung dieses Buches hat mich allgemein sehr überzeugt. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, hat mich der Untertitel dieses Buches auch zu dem Titel dieser Rezension inspiriert.

Das Buch hat eine wirklich rasante Handlung. Es startet spannend und bleibt auch durchgängig so. Von dem Moment, an dem ich angefangen habe zu lesen, hat mich dieses Buch gefangen. Es ist einfach so, dass die Handlung wirklich nachvollziehbar war, ohne vorhersehbar zu sein. Jede Seite hat mich aufs neue überrascht und mich teilweise geschockt.

Das Buch spielt vor allem in den Räumen der CIA. Hier hat Karen Cleveland, die früher einmal für die CIA gearbeitet hat, ein wenig Fachwissen ergänzt. Allerdings wirklich nur so viel, wie gut ist, was wiederum gut ist. Außerdem hat die Autorin einige Informationen über die Vororte von Washington D.C. ergänzt, was ich auch nicht schlecht fand. Auch die anderen Orte sind gut ausgewählt und schön beschrieben.

Ich finde die Protagonistin Vivian Miller sehr gut. Ich denke, jeder kann sich mit dieser Frau identifizieren, auch wenn man nicht unbedingt Spionage - Abwehr - Analyst/in ist. Jeder kann sich vorstellen, dass ein lieber Mensch, egal ob der eigene Partner, ein Geschwisterkind, oder auch nur ein Freund, ein Geheimnis hat, das man aufgedeckt hat und nicht aufdecken wollte und jetzt in einem inneren Konflikt ist. Verraten? Nicht verraten? Vergessen? Die Figur von Vivian ist mir außerdem ziemlich sympathisch. Das ist auf jeden Fall ein weiterer Pluspunkt dieser Geschichte.

Den Schreibstil dieser Autorin fand ich wirklich gut. Man kann das Buch durchgängig gut und flüssig lesen, obwohl einige gewöhnungsbedürftige Sachen vorkommen. Auch die Spannung bleibt immer relativ hoch und verpufft eigentlich nie.

Diese Rezension kommt von meinem Blog :
https://martinsbuchbox.blogspot.de/2018/05/wahrheit-gegen-wahrheit.html

Veröffentlicht am 01.05.2024

Deeper als gedacht

Becoming a Queen (humorvolle LGBTQ+-Romance, die mitten ins Herz geht und dort bleibt)
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Um ehrlich zu sein, dachte ich nach dem lesen der Beschreibung und des Klappentext - ein Typ, der ein Kleid sieht, darin seine wohl ware Bestimmung findet, worauf sich sein Freund von ihm trennt - zuerst: ...

Um ehrlich zu sein, dachte ich nach dem lesen der Beschreibung und des Klappentext - ein Typ, der ein Kleid sieht, darin seine wohl ware Bestimmung findet, worauf sich sein Freund von ihm trennt - zuerst: Das habe ich so ähnlich doch schonmal gelesen, das ist doch nichts neues. Dennoch habe ich mich in Erwartung eines leichten, queeren YA-Romans, doch dazu entschieden, diesem eine Chance zu geben.

Das war gut so: Es wird nämlich überraschenderweise ziemlich deep und emotional, als nach circa der hälfte des Romans ein relativ unerwarteter Twist kam. Wichtig ist, hier unbedingt die Triggerpunkte zu beachten, da man emotional - auch aufgrund starker Beschreibungen - sehr mitfühlen kann.
Das Thema Drag spielte dagegen - anders als von mir erwartet - nur eine sehr untergeordnete Rolle. Ich persönlich fand das überhaupt nicht schlimm, da ich das Thema auch nicht unbedingt brauchte. Wer allerdings nach Romanen sucht, in denen Drag eine sehr entscheidende Rolle sucht, ist mit anderen vielleicht besser aufgehoben.

Richtig gut sind auch die Charaktere, die vielfältig beschrieben sind und die Storyline noch deutlich interessanter machen. Was mir dagegen noch ein wenig gefehlt hat, ist die Entwicklung der Beziehung des Protagonisten Marks mit seinem neuen Freund Ezra. Das geht hier relativ schnell und die Beziehung an sich bleibt deshalb eher oberflächlich. Nicht nur Slowburn-Fans wird da vermutlich etwas fehlen.

Insgesamt ein spannender queerer YA-Roman, der deutlich mehr kann, als aus dem Klappentext hervorgeht.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Emotional berührend

More Happy Than Not
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„More Happy Than Not“ ist auf jeden Fall sehr Adam Silverra-Style. Man merkt, dass es sein erster Roman ist, da er im Gegensatz zu „They Both Die In The End“ und „History Is All You Left Me“ einen sehr ...

„More Happy Than Not“ ist auf jeden Fall sehr Adam Silverra-Style. Man merkt, dass es sein erster Roman ist, da er im Gegensatz zu „They Both Die In The End“ und „History Is All You Left Me“ einen sehr anderen Stil hat und auch andere Themen anspricht. Das fiktionale Element der Erinnerungslöschung passt dagegen ja ganz gut (v.a. zu erstgenanntem Roman).

Um ehrlich zu sein habe ich mich am Anfang ein bisschen schwer getan, in den Roman zu finden, aber nach einiger Zeit kam ich dann doch in den Lesefluss. Der Roman entwickelt nicht so richtig schnell Tempo, erst ab dem ersten Plottwist kommt mehr Tempo rein und es wird auch deutlich emotionaler.

Was ich damit sagen will, ist, dass der Roman sehr lange braucht, um die Vorgeschichte bzw. die Gegebenheiten von Ort und Zeit zu klären. Dennoch gibt es insbesondere in der zweiten Hälfte wirklich einige unerwartete Twists, sehr emotionale Szenen und einige Dinge, die man mitnehmen kann.

Dass der Roman es geschafft hat, mich emotional zu berühren, hat sich für mich auch daran gezeigt, dass ich wirklich noch lange drüber nachgedacht habe. Das zeigt für mich immer, dass er etwas richtig gemacht hat.

Insgesamt ein wirklich gelungener Silverra-Roman.

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