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Veröffentlicht am 21.05.2018

Rasanter Fantasyauftakt mit minimalen Schwächen

Elfenspiel (Enchanted 1)
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Jess A. Loup lebt in Bayern und geht gerne auf den Bogenparcours. Außerdem fotografiert sie gerne, wenn sie nicht gerade ihre eigenen magischen Welten erschafft. Enchanted 1 – Elfenspiel ist ihr neuester ...

Jess A. Loup lebt in Bayern und geht gerne auf den Bogenparcours. Außerdem fotografiert sie gerne, wenn sie nicht gerade ihre eigenen magischen Welten erschafft. Enchanted 1 – Elfenspiel ist ihr neuester Auftakt einer Fantasy-Reihe die von Faye und Tyric handelt.
In einer fiktiven Welt der Elfen, Hexen und Menschen spielt die Geschichte und von Beginn an herrscht eine märchenhafte und fantasievolle Atmosphäre. Es ist abwechselnd aus Sicht von Tyric und Faye verfasst. Dadurch man lernt nach und nach beide kennen, bis beide Parallelen zu einer Story werden. Ebenso gibt es auch Zwischenspiele vom Hauptmann sowie vom Kanzler.
Tyric ist Kronprinz der Elfen und gibt er sich nobel gehoben. Zugleich scheint er sehr vorsichtig und gewieft zu sein, da er auf der Flucht ist. Außerdem ist er aber auch leidenschaftlich und zärtlich. Ihm zur Seite steht die blinde Fürstentochter Faye, die belesen, klug, selbstständig und herrisch wirkt, einen unbeugsamen Willen hat, aber dennoch schüchtern und liebevoll ist.
In den fast ebenso starken und eigenen Nebenrollen gibt es den Hauptmann der wie ein Bruder für Tyric ist, konsequent, stark, klug, fürsorglich und loyal sich gibt. Der Kanzler hingegen ist als eindeutiger Bösewicht blutrünstig, sadistisch und nachtragend. Dann gibt es noch Audra, eine Kandidatin, die sehr stark, brutal aber ebenso leidenschaftlich, explosiv sowie impulsiv ist. Die Autorin hat hier eine starke und vielfältige Mischung an Charakteren geschaffen, die die Geschichte durchaus interessant machen.
Die Autorin Jess A. Loup zeichnet sich durch einen extrem rasanten Schreibstil aus, der mit seiner Ausdrucksstärke sowie seiner fesselnden Art überzeugt sowie einheitlich bei allen Perspektiven ist. Einzig die Länge der Sätze sind durch die vorherrschende Leseschnelligkeit zu ausgeweitet und man kommt schnell aus dem Konzept beim Lesen. Die Sprache zeigt sich fast märchenhaft geschwollen, aber dennoch leicht verständlich, gehoben fast nobel und dann wieder rudimentärer.
Ausgiebige Schilderungen der Szene und Handlung sowie Gedankenketten mit enormen Informationsfluss werden mit Vorliebe von Jess A. Loup verwendet. Leider ist dies oft zu viel des Guten und man gerät durch die übertriebene Informationsflut ins Stocken. Ebenso sorgen die gedanklichen und ausgiebigen Monologe etwas für Verwirrung durch ihre Länge und Intensität auf einem verhältnismäßig eher kurzen Zeitraum.
Gefühle, die das Herz klopfen lassen und ein emotionales Chaos, das den Kopf schwirren lässt wechseln sich mit einem von Sarkasmus durchsäten und unterschwelligen sowie permanenten vorhandenen Humor ab. Obgleich zeugt die Erzählung von einer barbarischen Brutalität, von teuflischen Intrigen und einer ebenso sinnlichen Zärtlichkeit. Dadurch wird die Story ziemlich kontrastreich und vielfältig.
Ein flotter Beginn durch Einsatz des Erzählens mitten im Geschehen ermöglicht einen schnellen Einstieg. Es werden ziemlich flott Informationen vermittelt, fast ein bisschen zu rasant, sogleich auch stockt das Lesen, da man alles erst verarbeiten muss. Durch die Perspektiven ist man schnell bei beiden Charakteren mitten drinnen. Die Geschichte zieht sich zuerst, nach kurzer Zeit hat man sich aber eingelesen und die Story fließt dahin. Trotzdem eher langsam.
Erst im zweiten Drittel kommt die Geschichte wirklich voran und wird schneller im Lesefluss. Dramatische Wendungen sind vorhanden aber durch zulange Absätze kommt man nicht richtig weiter. Bedauernswerter Weise ist das Buch ein ewiges Auf und Ab, zwar mit vielen Überraschungen aber etwas fehlender Dynamik. Hingegen kam das Ende dafür wirklich unerwartet und einschneidend.

Fazit:
Enchanted 1 – Elfenspiel ist ein rasanter und ebenso fantasievoller Auftakt der neuen Reihe von Jess A. Loup mit tollen Fantasiewesen wie Elfen und Hexen, wo zwei Welten aufeinanderprallen sowie einem deutlich vorherrschenden emotionalen Chaos, dramatischen Wendungen und einem märchenhaften Schreibstil. Einzig ein Überschuss an Informationen trübt etwas das Lesetempo.

Enchanted 1 – Elfenspiel erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Dark Diamonds-Verlag sowie Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 15.05.2018

Gelungene Märchenadaption mit leichten Schwächen

Das Spiel des dunklen Prinzen
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Ney Sceatcher wurde in der Schweiz geboren und begann im Alter von 9 Jahren zu schreiben. Im Zeilengold-Verlag ist ihre Märchenadaption „Das Spiel des dunklen Prinzen“ erschienen und durch die Agentur ...



Ney Sceatcher wurde in der Schweiz geboren und begann im Alter von 9 Jahren zu schreiben. Im Zeilengold-Verlag ist ihre Märchenadaption „Das Spiel des dunklen Prinzen“ erschienen und durch die Agentur Spread and read wurde mir das Rezensionsexemplar ermöglicht.

Es fällt auf, dass gleich zu Beginn eine Karte zu finden ist, welche einfach aber liebevoll mit schönen spielerischen Details versehen ist. Kurze Überschriften mit oft eindeutigen und mal vagen Andeutungen zur Story geben dem Leser ungefähr eine Idee, wo die Reise hingeht. Außerdem finde ich die Kapitelgestaltung schön und authentisch. Zusätzlich gibt es schöne Ornamenten sowie fantasievollen und originelle Bildern passend zum Geschehen.

In Tarasa einer Fantasiestadt und dem Fantasiereich Sendar spielt die Geschichte. In der dritten Person aus der Erzählerperspektive, als ob jemand aus Buch vorliest und dieses kommentiert, sowie in der Ich-Form aus Taijas Blickwinkel wird die Story erläutert. Beide Perspektiven werden immer abgewechselt, wobei erstere eher kurze Episoden darstellt als Überleitungen, Ausfüller, Kommentator sowie werden auch Geschehnisse außerhalb der Ich-Perspektive angerissen.

Alles in allem ist die Hauptfigur Taija sehr neugierig und mutig. Nach außen hin kommt sie sehr jung rüber, sie ist aber dennoch gescheit und aufmüpfig sowie weiß was sie will. Farrun, der schwarze Prinz ist verrucht, aber edel, gewieft, gelangweilt, intelligent und geschickt in einem. Die weiße Königin hingegen ist kalt und Furcht einflößend, ihr ist es egal, wie es anderen geht. Außerdem scheint sie irgendwie leblos, wütend und hämisch zu sein.

Obgleich ist der Schreibstil der Autorin plätschernd, neugierig machend und locker leicht sowie dennoch spannend und rasch aufbauend, aber dann auch wieder stockend holprig. Die verwendete Sprache ist einfach, aber bauschig wie in Watte verpackt und eindeutig malerisch umschreibend wie im Märchen, sowie dann ebenso schlicht. Gefühle und Gedanken kommen eher subtil und schlicht zum Einsatz, bleiben aber trotzdem authentisch und geradlinig.

Auf eine schillernde Szenenbeschreibung mit Liebe zum Detail sowie Ideenvielfalt legt die Autorin Ney Sceatcher wert. Darüber hinaus kommen fantasievolle und zauberhaft Märchenelemente oft zum Einsatz. Mit Ironie und Sarkasmus ist die Autorin vertraut in der Handhabung.

Insgesamt macht der Prolog neugierig auf das Märchen. Man ist sofort in der Story drinnen und will sofort alle Seiten überfliegen. Nichts desto trotz wird es dann aber leider etwas holprig im Lesefluss, als hätte die Autorin unsanft die Bremse betätigt. Es geht mal hektisch, mal zäh voran, was mit der Zeit mühselig wird, sich darauf einzustellen. Zusätzlich wird beim Erzählen zu weit ausgeholt.

Immer mehr Verwirrung wird gestiftet, mal wir es wirklich gut, mal eher durchschnittlich. Alles in allem mündet das Märchen in ein wirklich gutes Ende, überaus passend.



Fazit:

Das Spiel des dunklen Prinzen ist eine Mischung aus dem Märchen der Eiskönigin und Alice im Wunderland, welches einige Höhen und Tiefen aufweist. Die Autorin Ney Sceatcher überzeugt den Leser durchaus mit ihrem plätschernd neugierig machenden Schreibstil, den vielfältigen Charakteren sowie den herrlich fantasievollen sowie zauberhaften fiktiven Elementen. Leider ist der Lesefluss an sich etwas holprig und die Geschichte nimmt dadurch nie genügend Fahrt aus.



Das Spiel des dunklen Prinzen erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Zeilengold-Verlag sowie Spread and Read für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 10.05.2018

Überzeugende Fortsetzung

Die rogodanischen Schriften / Die rogodanischen Schriften Band 2
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Tim J. Radde ist der Autor von „Die rogodanischen Schriften“, der 1991 geboren ist und unter anderem Kurzgeschichten verfasst. Nun ist sein zweites Buch unter dem Titel „Die rogodanischen Schriften - Bd. ...

Tim J. Radde ist der Autor von „Die rogodanischen Schriften“, der 1991 geboren ist und unter anderem Kurzgeschichten verfasst. Nun ist sein zweites Buch unter dem Titel „Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde“ erschienen.
Insgesamt werden die Abschnitte in Tagen nach Jerobina zusammengefasst sowie mit Ortsangaben versehen. In der dritten Person aus Sicht eines Erzählers mit einzelnen Schwenkern zu bestimmten Personen und/oder Szenen wird die Story erläutert.
Der Autor hat einen Schreibstil, der dahinplätschert dahin wie bei einem Geschichtenerzähler – mal fesselnd spannend, mal locker subtil, mal sehr detailliert und informativ. Außerdem ist die Sprache gehoben und dennoch leicht verständlich. Ein starker Fokus wird auf Szenen und Handlung gesetzt, die durch authentisch malerische Erläuterungen und Detailliebe überzeugen.
Gedankenmonologe sind häufig im Gebrauch mit tiefgründigen Hintergründen und Einblicken in Verbindungen. Gefühle werden spärlich und subtil eingesetzt, was aber passend zum maskulinen Erzählstil ist mit viel Brutalität und Aktion.
Was bisher geschah ist als Wiedereinstieg super gewählt, aber fast etwas zu detailliert, da es gewissermaßen das Lesen von Band 1 fast überflüssig macht. Meiner Meinung nach könnte man es etwas kompakter und entspannter machen und es weniger als ein Runterrattern von Informationen sehen. Der Prolog ist spannend und fesselnd, lässt viel Hintergrundwissen einfließen aber auch Ausblicke zu, wohin die Story eventuell führen könnte.
Im Anschluss liest sich die Geschichte etwas zäh und lässt für mich persönlich etwas die Luft raus. Trotzdem sind die Wendungen gut gesetzt und spannend. Es laufen mehrere Geschichten parallel ab mit Verstrebungen aber mit einer dennoch gradlinigen Richtung. Man kommt immer wieder aus dem Lesefluss und kommt ziemlich schwer voran – Schreibstil ist etwas zu detailliert und schleppend.
Öfters resigniert die Handlung und ein Weiterlesen wird mühsam. Schließlich ist das Finale gut gemacht und der Epilog verspricht noch einiges.

Fazit:
Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde ist eine über weite Strecken überzeugende Fortsetzung der Reihe von Tim J. Radde. Der Autor hat einen sehr plätschernden, zugleich fesselnden und manchmal zu detaillierten Schreibstil, mehrere parallel ablaufende Geschichten sowie gut gesetzte Wendungen die in vielversprechendes Finale münden.

Die rogodanischen Schriften - Bd. 2: Verbrannte Erde erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Tim J. Radde für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 13.03.2018

Gute Grundidee - Holprige Durchführung

Aura 1: Aura – Die Gabe
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Clara Benedict ist von Beruf her Deutsch- und Musiklehrerin sowie Sängerin in einer Rockband. Außerdem schreibt sie gerne Romane. Ihre neueste Dilogie ist nun erschienen und der erste Teil „Aura 1 - ...



Clara Benedict ist von Beruf her Deutsch- und Musiklehrerin sowie Sängerin in einer Rockband. Außerdem schreibt sie gerne Romane. Ihre neueste Dilogie ist nun erschienen und der erste Teil „Aura 1 - Die Gabe“ handelt von Hannah sowie ihrer speziellen Gabe.

Prägnante Eigenschaftswörter werden als Überschrift verwendet, die spielerisch und gekonnt einen Mini-Eindruck des Abschnittes vermitteln. Es herrscht von Beginn an eine nervenzermürbende und faszinierende Grundstimmung, die die Unsicherheit über den Verlauf der Geschichte vermittelt. In der Ich-Form aus der der Perspektive Hannah wird die Story erläutert.

Hannah ist realistisch, skeptisch, offen und sagt, was sie denkt. Sie schwärmt für einen Jungen und ist wie ein Teenager verliebt aber sehr schüchtern, tollpatschig und unsicher. Außerdem entdeckt sie eine ungeahnte Gabe. Jan mimt den männlichen Part in der Geschichte, ist mal charmant, dann arrogant und zwiegespalten, dann wieder impulsiv und ein Rätsel für sich. Die Figurenentwicklung im Buch ist sehr stark aber für meinen Geschmack eher ins Negative gerichtet.

Insgesamt hat die Autorin von Beginn an einen fesselnden und spannungsgeladenen sowie zugleich gefühlvollen und leichten Schreibstil. Die Sprache wird mit starkem Wortschatz und spielerischen Floskeln eingesetzt. Außerdem geschieht die Beschreibung der Szenen detailverliebt, präzise und zugleich verspielt sowie fantasievoll. Clara Benedict setzt auf nette Ausschmückungen mit dem Mut zur Schlichtheit.

Gefühle werden eher verschleiert und subtil wie bei Teenagern aber dennoch leidenschaftlich sowie authentisch in Szene gesetzt. Gedanken sind klar und nachvollziehbar sowie eher schlicht gehalten. Die Story ist ein Wechselspiel von Emotionen und Monologen von pubertärer Natur, die oft zu viel des Guten sind und nervig erscheinen.

Ein begeisterter Einsatz von skurrilen und unvorhersehbaren Stilmitteln sowie ein Spielen mit Empfindungen und Grundstimmungen sind authentischen. An Klischees wird auch nicht gespart und Humor sowie Sarkasmus kommen nicht zu kurz.

Insgesamt gelingt der Einstieg schnell, dennoch etwas ruppig und rasant sowie gleicht es einem Horrorfilm. Dann nimmt es schnell Fahrt auf und man kommt nach dem ersten Kapitel schnell in die Story rein. Seite für Seite schlittert man in die Story hinein bis man fasziniert das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Unerwartete, spannende und ergreifende Wendung fesseln zuerst an die Geschichte. Die Kapitellängen sind angenehm gehalten. Die Szenenwechsel und Handlungen sind unheilschwanger und die Dramatik kommt auf und verklingt wieder – es ist ein stetiges Hin und Her.

Paranormale du mystische Elemente sorgen für Gänsehautmomente, man kommt aber trotzdem etwas zäh in Fluss im ersten Drittel. Ab der Mitte wird dann aber besser, gegen Ende hin wird es fast eintönig und irgendwie ist die Luft raus, weil beiden Protagonisten irgendwie anstrengend werden.



Fazit:

Aura 1 – Die Gabe ist eine Story voller Lügen, Intrigen und Eskalationen mit einem äußerst verstörenden, zwar dramatischen aber durch und durch verwirrend skurrilen Ende. Die Grundidee der Autorin Clara Benedict ist gut, die Durchführung ist etwas holprig, doch dennoch konnte die Autorin mit ihrem erfrischend fesselnden Schreibstil, spektakulären Wendungen sowie vielen Emotionen überzeugen.


Aura 1 – Die Gabe erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Thienemann Esslinger-Verlag sowie die Netzwerk Agentur Bookmark für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 24.02.2018

Netter Fantasyroman

Eonvár – Zwischen den Welten
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Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt ...

Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt und handelt von der Welt Eonvár.
Im Allgemeinen spielt das Buch auf der Erde sowie auf Eonvár, eine fiktive Zwillingswelt der Erde. Außerdem fallen gleich zu Beginn die schön verschnörkelten Kapitelgestaltungen auf. Vereinzelt gibt es zusätzlich fantasievolle Zeichnung im Stil der Kapitel. In der dritten Person aus der Sicht von Elisa wird die Geschichte erzählt.
Elisa ist eine Psychologie-Studentin, routiniert, träumerisch, aber leider gehandicapt., sentimental, nicht schüchtern und trotz allem selbstbewusst. Sie schafft es zielstrebig und selbstständig durchs Leben zu kommen sowie stark zu bleiben. Ihr zur Seite steht ihre beste Freundin Lucy, die die reinste Frohnatur und immer gut gelaunt ist. Außerdem ist sie herausfordernd herzlich sowie ausgelassen, sagt frei heraus, was sie sich denkt und wirkt durch diese Ehrlichkeit sehr sympathisch.
Die männliche Hauptfigur heißt Gabriel, der sich vor allem spitzbübisch und zwanglos gibt. Er kennt Elisa aus der Vergangenheit und er bringt zusätzlich Schwung in die Erzählung. Insgesamt bilden diese drei Charaktere eine bunte Mischung und sie werden unterstützt von einigen anderen stark konträren Nebenfiguren.
Wie die Verzierungen bei den Überschriften ist der Schreibstil der Autorin sehr plätschernd, malerisch umschreibend sowie zugleich locker und leicht. Starke Metaphern und ein enorm guter Wortschatz ergänzen dies mit einer fantasievollen Sprache. Die Umschreibung der Szene und Handlung geschieht schmeichelnd, detailliert und zauberhaft mit viel Herzblut sowie Erinnerungen geben tiefe emotionale Einblicke in die Gemütswelten.
Insgesamt herrscht ein Sammelsurium an Gedanken sowie das reinste Gefühlschaos mitten im Studienalltag, welche teils etwas unrealistisch bzw. nicht hundertprozentig nachvollziehbar sind. Ein magischer und zauberhafter Kontext schafft eine oft faszinierende und neugierig machende Atmosphäre.
Darüber hinaus gibt es eine verblüffende Fantasiewelt und eine einzigartige Umgebung, Orte sowie Landschafen. Wunderbare und impulsive Körperreaktionen, leichtes Knistern und das Aufflammen von zarter Liebe sind ebenso zu finden, dennoch wirken beide Hauptcharaktere auf Dauer eher anmaßend und gekünstelt.
Alles in allem geschieht der Einstieg nach und nach, man braucht einige Seiten um hinein zu kommen. Des Weiteren liest sich die Geschichte wie ein eingebettetes Märchen bzw. ein Traum mit eher langsamen Lesetempo und bauschigen Floskeln. Durch die extrem aufwändigen Schilderungen kommt man nur zäh voran und der Lesefluss gerät dadurch öfters in Stocken.
Fantasievolle und abrupte Wendungen geben zu Beginn Würze in das Lesevergnügen. Man wird schnell neugierig und ungeduldig gemacht, möchte wissen wie es weitergeht. Dramatik kommt mal rasant auf, legt sich leider genauso schnell wieder. Oft wird dann zu langsam bzw. überschwänglich erläutert, dass es fast zu viel ist bzw. dass alles erst verarbeitet werden muss, bevor man weiterliest – dies gestaltet sich etwas zäher.
Aber auch geschieht dies durch eher banale, unwichtige Kommentare und es gerät ab dem zweiten Drittel wieder ins Stocken. Ab der Mitte kommen wieder Aktion und unerwartete Wendungen. Leider gibt es sehr skurril und verwirrend sowie fast zerkaute und lange Abschnitte. Das Ende zieht sich deutlich, es gibt viel Dramatik aber auch viele Informationen.

Fazit:
Eonvár – Zwischen den Welten ist ein netter Fantasieroman von zwei Liebenden in zwei unterschiedlichen Welten. Die Autorin Kat Rubin zeigt durchaus geschickt mit ihrem malerisch umschreibenden Schreibstil, unerwarteten Wendungen und fantasievollen Elementen. Dennoch konnte dich Geschichte insgesamt nicht ganz überzeugen durch einen Überfluss an Informationen sowie in die Länge gezogenen Leseabschnitten.

Eonvár – Zwischen den Welten erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Zeilengold-Verlag sowie Spread and read für das Rezensionsexemplar.)