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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2018

Sehr guter Ratgeber für Einsteiger und Fortgeschrittene

Der emotionale Rucksack
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Vieles von dem, was die Autorin ausführt deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen, so dass ich mich sehr gut auf das Buch einlassen konnte. Vivian Dittmar hat einen leichten, verständlichen Schreibstil, ...

Vieles von dem, was die Autorin ausführt deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen, so dass ich mich sehr gut auf das Buch einlassen konnte. Vivian Dittmar hat einen leichten, verständlichen Schreibstil, so dass auch Anfänger auf diesem Gebiet sich gut in das Thema einlesen können. Aber auch Menschen, die sich bereits damit angefangen haben auseinander zu setzen werden neue Erkenntnisse oder Aha-Effekte haben. Es schadet nichts, sich einige Dinge immer mal wieder vor Augen zu führen.

Zunächst geht es darum, deutlich zu machen, dass jeder von uns einen mehr oder weniger schwergewichtigen emotionalen Rucksack mit sich herumträgt. Das ist grundsätzlich erst einmal nichts Schlechtes. Schlecht wird es, wenn die in diesem Rucksack verpackten Emotionen uns in völlig unerwarteten Situationen überrollen. Wir reagieren dann nicht mehr als Erwachsene, sondern mit einem Anteil in uns, der in dieser Situation getriggert wird und völlig überfordert ist. Kennt sicher jeder, dass er mal völlig unangemessen reagiert und sich hinterher wundert, woher diese Reaktion nun kam.

Mit kleinen Übungen nimmt die Autorin den Leser mit auf die Reise zum eigenen emotionalen Rucksack, um zu ergründen, was bei einem selbst alles so darin abgelegt ist.

“Fühlen ist in unserer Gesellschaft eine verkümmerte Funktion. Sie ist so verkümmert, dass viele Menschen sie weitgehend verlernt haben. […] Das geht so weit, dass er zu fühlen glaubt, wenn er eigentlich denkt.” (S. 131/132) – Wie wahr! Genau das ist es nämlich. Wir verlernen unsere Gefühle auch tatsächlich zu fühlen. Es ist nicht “in” Gefühle zu zeigen. Freude mag ja gerade noch angebracht sein, aber Trauer, Wut, Enttäuschung will doch niemand sehen, schon gar nicht im beruflichen Umfeld. Man lernt sehr schnell, diese Gefühle fest zu verpacken und bloß nicht zu zeigen.

Womit ich nicht so gut klar gekommen bin ist der Ausdruck “emotionale Entladung“. Ich habe verstanden, was die Autorin damit meint und wie das Prinzip dahinter ist. Dennoch komme ich nicht davon weg, dass “Entladung” für mich etwas mit unkontrolliert zu tun hat und das ist es genau nicht. Es ist kein unkontrolliertes Explodieren oder so ist gemeint. Das Prinzip ist für mich nachvollziehbar, aber die Begrifflichkeit schreckt mich ab.

Von mir gibt es 5 Sterne. Wer sich mit dem Thema “Emotionen und Gefühle” auseinandersetzen möchte wird hier einen guten Einstieg in das Thema finden.

Veröffentlicht am 17.05.2018

Wunderbares Kinderbuch mit einer Botschaft

Sommer mit Opa
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Irgendwie hat mich “Sommer mit Opa” ein bisschen an mein liebstes Kinderbuch “Unsre Oma” von Ilse Kleberger erinnert. Die Geschichte ist zwar völlig anders, aber Oma und Opa haben viel gemeinsam. Auch ...

Irgendwie hat mich “Sommer mit Opa” ein bisschen an mein liebstes Kinderbuch “Unsre Oma” von Ilse Kleberger erinnert. Die Geschichte ist zwar völlig anders, aber Oma und Opa haben viel gemeinsam. Auch Opa Franz erzieht die Kinder nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern ganz sanft und schafft es trotzdem, sie auf den richtigen Weg zu schubsen. Dabei ist er aber zu jederzeit für jeden Spaß zu haben und steht immer voll hinter ihnen, wenn es ernst wird.

Vor allem im Umgang mit dem 11jährigen Jonas wird das hier sehr deutlich. Jonas hat Probleme mit einem Lehrer in der Schule und eine fiese Angst, die ihn daran hindert, vom 3-Meter-Brett zu springen. Opa schubst Jonas sehr sanft auf den richtigen Weg, um beide Ängste zu besiegen. Opa ist sowieso genial, ihn bringt so leicht nichts aus der Ruhe, ein echter Hippie. Die Parole für die Ferien ist: Jeder macht, worauf er Lust hat. Dabei behält er selbstverständlich die Kinder im Blick und handelt nicht verantwortungslos, aber sie haben ihre Freiheiten, die sie auch sehr genießen. Wirklich ein Sommer zum wohlfühlen. Durch den bildhaften Schreibstil von Sarah Welk fühlte man sich fast, als würde man mit der kleinen Truppe am See sitzen und den Sommer genießen.

Auch der Umgang der Kinder untereinander war wirklich bezaubernd. Klar streiten sich Jonas und seine jüngere Schwester Marie auch mal, wie das für Geschwister normal ist, aber Opa schafft es schnell, da wieder Frieden rein zu bringen. Wenn es hart auf hart kommt, dann halten die Kinder zusammen. Marie war sowieso eine ganz süße Maus. Ein bisschen altklug, aber das Herz auf dem rechten Fleck.

Und dann gibt es da noch Lucky, ein Mädchen, dass dort wohnt, wo Opa, Jonas und Marie mit ihrem VW-Bus stranden. Was es mir Lucky auf sich hat, das müsst ihr selbst herausfinden.

Die Sprache, die Sarah Welk benutzt, ist leicht verständlich und kindgerecht. Das Buch eignet sich sowohl zum vorlesen, als auch zum selber lesen. Die Kinder werden nicht über Wörter stolpern, die sie nicht aus dem Alltag kennen.

Die Illustrationen von Alexander von Knorre haben mir auch richtig gut gefallen. Sie runden die Geschichte schön ab und fügen sich total gut ins Buch ein. Die Figuren wurden so vor meinem inneren Auge noch lebendiger.

Sarah Welk und Alexander von Knorre haben ein Werk geschaffen, dass von Freundschaft, Freiheit und Mut erzählt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein super Finale

Die Finstersteins (Bd. 3)
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Mit “Den letzten beisst das Krokodil” hat Kai Lüftner einen runden Abschluss der Trilogie rund um die Finstersteins und die Friedhofsbewohner hingelegt. Es wird nochmal richtig spannend, denn Sina wird ...

Mit “Den letzten beisst das Krokodil” hat Kai Lüftner einen runden Abschluss der Trilogie rund um die Finstersteins und die Friedhofsbewohner hingelegt. Es wird nochmal richtig spannend, denn Sina wird entführt.

Auch in dieser Geschichte geht es neben allem Abenteuer vor allem wieder um Freundschaft und Zusammenhalt. Sehr schön fügen sich die 400 Jahre alten Finstersteins und Freds Familie zusammen und kämpfen gemeinsam gegen Habernuck, einen der letzten Überlebenden der Grundungsmitglieder des Geheimbundes “Die Erben”, der leider ein bisschen verrückt geworden ist. Dabei fand ich es sehr schön, wie die beiden Mütter Baba (Freds Mutter) und die Gräfin (Sinas Mutter) gemeinsam wie Löwinnen für ihre Kinder gekämpft haben. Kai Lüftner hat es sehr gut verstanden hier einige wirklich lustige Szenen einzubauen, so dass die Spannung nicht allzu hoch wird. Ich fand, dass er das ebenso Klasse gelöst hat, wie die Szenen, in denen es zwischen Sina und Fred etwas romantischer wird. Sobald es zu kitschig für ein Kinderbuch wurde hatte Fred stets einen frechen Spruch auf den Lippen.

Aber nicht nur die beiden Familien müssen zusammenhalten, auch Feinde werden plötzlich zu verbündeten. So bekommen Aaron und sein Vater in diesem Band eine größere Rolle zugewiesen. Selbstverständlich darf auch Peppi das Leistenkrokodil nicht fehlen. Peppi kommt ebenso eine tragende Rolle zu, die der Autor mit sehr viel Leben und Spannung füllt.

Was mir am Schreibstil des Autors sehr gut gefällt ist, dass die Geschichte zwar eigentlich aus Freds Sicht in der Ich-Perspektive erzählt wird, aber in Szenen, in denen er nicht dabei ist, zum Erzähler in der dritten Perspektive gewechselt wird. So können wir sowohl Fred, als auch seine Familie oder Sina begleiten und man hat an keiner Stelle das Gefühl, dass man etwas verpasst hätte. Fred selbst wendet sich ab und an direkt an den Leser, was ihn sehr charmant machte.

Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass die Freundschaft zwischen Franz und Fred sich verfestigt hat und Franz Fred nicht mehr so oft ärgert. Auch Franz bekommt seine erste vorsichtige Liebesgeschichte, ganz süß zu sehen.

Auch Fréderic Bertrand als Illustrator hat sich wieder selbst übertroffen. Wunderschöne Zeichnungen, die sich richtig Klasse in die Geschichte einfügen und diese nochmal zusätzlich mit Leben füllen.

Die Trilogie ist nun abgeschlossen, aber Kai Lüftner hat sich definitiv ein Hintertürchen offen gehalten, so dass es durchaus mit den Finstersteins, Fred und Franz weitergehen könnte.

Von mir gibt es gerne 5 Sterne. Wenn ihr Kinder so im Alter um die 9 Jahre habt, dann sei euch diese Trilogie ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Der beste Band der Reihe

Warrior Lover Doppelband 6
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Wow, für mich der beste, rundeste und spannendste Band der Reihe. Ich bin völlig hin und weg von beiden Geschichten. Sowohl die Geschichte um Shadow und Cat, als auch die Geschichte um Pyro und Acid sind ...

Wow, für mich der beste, rundeste und spannendste Band der Reihe. Ich bin völlig hin und weg von beiden Geschichten. Sowohl die Geschichte um Shadow und Cat, als auch die Geschichte um Pyro und Acid sind mega spannend ausgearbeitet. Von der ersten Seite an ist wird man in den Sog der Geschichte gezogen und kann sich ihr nicht wieder entziehen.

In diesem Buch kommt der gefühlvolle Anteil auf jeden Fall den beiden Männern Pyro und Acid zu. Die beiden, der Warrior und der Ex-Outsider sind, nach anfänglichen Schwierigkeiten, ganz wundervoll im Umgang miteinander. Sie fühlen sich schnell zueinander hingezogen und man merkt richtig, wie die Funken zwischen den beiden fliegen. Auch für diesen Band hat sich Inka Loreen Minden mit Pyro wieder eine spannende Idee einfallen lassen. Pyro ist hier nämlich der außergewöhnliche “Fall”. Er wurde in den Labors für diverse Experimente benutzt, die ihm stark zugesetzt, ihm aber auch einige erstaunliche Eigenschaften verliehen haben. Gemeinsam mit Acid begibt er sich auf die Jagd, um die letzten Überlebenden, die ihm das alles angetan haben, zu töten. Die Geschichte von Pyro und Acid ist auf jeden Fall die tiefer gehende Geschichte in diesem Buch. Beide haben schlimme Dinge erlebt und versuchen nun auf ihre Weise damit fertig zu werden. Jeder für sich allein, zurückgezogen aus dem Leben und vor der Öffentlichkeit. Es ist schön, mit anzusehen, wie die beiden Männer sich einander nach und nach öffnen und aneinander Halt finden. Dabei wird die Autorin jedoch nie unrealistisch. Keiner von beiden schafft es, quasi durch die Macht der Liebe, sein Trauma so ganz zu überwinden, aber sie lernen einander zu unterstützen und damit umzugehen.

Cat und Shadow sind zunächst eher auf politischer Ebene aktiv. Shadow, im wahren Leben, Clint Stevenson, ist Minister der neuen Regierung. Cat setzt sich für die ehemaligen Outsider ein. Über diesen weg lernen sich die beiden (unter anderem) auch kennen. Recht schnell stellen sie fest, dass der jeweils andere ein geheimes Doppelleben führt. Der Umgang von Shadow und Cat miteinander ist, nach meinem Gefühl, eher etwas rauer. Zunächst hat man doch eher das Gefühl, dass es hier um Sex und nicht um wahre Gefühle geht. Die Beziehung von Cat und Shadow macht dadurch dann allerdings eine etwas stärkere Entwicklung durch, als die von Pyro und Acid, wo recht schnell alles klar ist.

Shadow ist für mich übrigens der Warrior, der mir bisher am meisten gefällt. Stark, klug und beschützend. Sehr liebevoll im Umgang mit Cat. Er versucht zwar ab und an Cat zu bevormunden, akzeptiert aber, dass sie ihren eigenen Kopf hat und nicht das kleine Mäuschen ist, das beschützt werden muss. Shadow ist wirklich großartig.

Die Geschichten, sowohl unter der Kuppel, als auch in der Außenstadt “Oasis” sind richtig rund ausgearbeitet und halten einige Überraschungen bereit. Eingeführt werden June und Flame, die ihre Geschichte im 11. Band bekommen.

Für mich wie gesagt bisher der beste Band der Reihe. Ich mag die Mischung aus Action, Erotik und Gefühl. Alle vier Protagonisten sind wundervoll ausgearbeitet und schleichen sich dem Leser schnell in Herz. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Auch wenn man diesen Band definitiv allein lesen kann, so empfehle ich nach wie vor die gesamte Reihe.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Super spannend

Kampf um Demora 1: Vertrauen und Verrat
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Sage hat mir auf jeden Fall als Protagonistin total gefallen. Sie ist einfach nur Klasse. Sie setzt sich für das ein, was ihr wichtig ist, lässt sich von den Männer nicht davon abhalten, sich selbst auch ...

Sage hat mir auf jeden Fall als Protagonistin total gefallen. Sie ist einfach nur Klasse. Sie setzt sich für das ein, was ihr wichtig ist, lässt sich von den Männer nicht davon abhalten, sich selbst auch mal in Gefahr zu bringen und ist bereit, sich die Hände schmutzig zu machen. Auf der anderen Seite ist sie aber eine äußerst liebevolle junge Frau, was sie vor allem im Umgang mit Charlie immer wieder beweist.

Schon kurz nach dem Aufeinandertreffen der Bräute und der Soldaten wird es sehr spannend. Die Soldaten sind dazu abgestellt, die Bräute sicher zum Concordium zu bringen und auf beiden Seiten ist ein Spion bzw. eine Spionin unterwegs, der die andere Seite aushorchen soll. Das erste aufeinandertreffen von “Maus” und “Star” ist gleich sehr vielversprechend und deutet spannende Entwicklungen an. Dabei bleibt es selbstverständlich nicht aus, dass die Protagonisten sich näher kommen und Gefühle füreinander entwickeln. Schwierig ist hier allerdings, dass jeder der beiden nicht so recht weiß, in wie weit er dem anderen trauen kann. Was ist echt, was nur gespielt? Selbst der Leser tappt lange Zeit im Dunkeln. Das fand ich übrigens ganz hervorragend gelöst. Oft hat der leser schon lange vor den Protagonisten mindestens eine Ahnung, wenn nicht sogar ein Wissen über die weitere Entwicklung. Hier schafft Erin Beaty es, den Leser ebenso im Dunkel zu lassen, wie ihre Protagonisten.

Ich mochte den Schreibstil von Erin Beaty sehr. Flüssig, sehr bildhaft und ungemein spannend. Sie schreibt eigentlich kaum ein überflüssiges Wort. Natürlich lässt sie es sich nicht nehmen dem Leser auch die Bräute näher zu bringen und so erleben wir auch die eine oder andere Mahlzeit, den außer Claire, einem Mädchen, das sich schnell mit Sage anfreundet, spielen die Bräute eine eher untergeordnete Rolle in der Geschichte.

Ganz anders die Soldaten. Da gibt es so einige, die eine große Rolle Spielen. Sei es Ash Carter, Alex McQuinn oder Leutnant Casseck. Nur so viel: Ich mochte sie alle. Jeder war auf seine Art ein ganz großartiger Mensch und tapferer Soldat. Vor allem der Umgang Alex McQuinns mit dem kleinen Charlie war wirklich sehr liebvoll. Die Autorin schaffte es wirklich schön darzustellen, dass Charlie einerseits der kleine Bruder, den es zu beschützen galt, andererseits aber als Page auch ein ernstzunehmendes Mitglied der Truppe war.

Ich finde übrigens, dass man hier nicht so stark merkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Sage ist zwar erst 16 Jahre alt, aber sie wirkt viel erwachsener. Die Geschichte hätte durchaus auch im Erwachsenenbuchbereich erscheinen können, ohne dass es aufgefallen wäre.

Von mir gibt es 5 Sterne für eine spannende Geschichte, die in einem mittelalterlichen Setting angesiedelt ist und ihrem Titel “Vertrauen und Verrat” alle Ehre macht. Unbedingt hören!