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Veröffentlicht am 26.05.2018

Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

„Es heißt ja oft, dass man Polizisten, Ganoven und Lehrer zweihundert Meter gegen den Wind riechen kann. Doch Jennerwein war solch ...

Willkommen zur dekalogischen Festaufführung des Jennerwein-Universums!

„Es heißt ja oft, dass man Polizisten, Ganoven und Lehrer zweihundert Meter gegen den Wind riechen kann. Doch Jennerwein war solch eine unaufdringliche, dezente Erscheinung, dass noch nie jemand auf den Gedanken gekommen war, hinter dieser Fassade stecke der emsige und unermüdliche Ermittler, der knallharte Befragungsspezialist und messerscharfe Analytiker“

Der zehnte Alpenkrimi von Jörg Maurer beginnt mit der überraschenden Entscheidung von Hubertus Jennerwein, ein Sabbatical zu nehmen. Der Kriminalhauptkommissar tritt seine Auszeit an und möchte die nächsten Monate ausschließlich als Privatperson unterwegs sein. Doch bereits auf dem Weg zum Bahnhof ereilt ihn eine schockierende Nachricht von Ursel Grasegger: ihr Ehemann Ignaz ist verschwunden, und es liegt begründeter Verdacht auf eine Entführung vor.

Elli Müth ist eine Freundin aus Jugendzeiten und war vor vielen Jahren mit Ignaz Grasegger liiert. Nach einem Sturz liegt die verwirrte Frau in einem Klinikum und Ignaz ist der einzige Mensch, der sich um sie kümmert und ab und zu besucht. Doch diesmal hat Elli eigenartige und dringliche Informationen für Ignaz. Sie folgt ihm eine Namensliste aus und erzählt von undurchsichtigen Vorgängen im Krankenhaus. Ignaz kehrt von seinem Besuch nicht mehr zurück. Sein Verschwinden ist zu gut vorbereitet, um als spontane dilettantische Entführung durchgehen zu können. Ursel ruft nicht nur Jennerwein auf den Plan, sondern aktiviert auch ihre Kontakte zur italienischen Mafia.

Die Krankenversicherung Xana kämpft ums Überleben. Die führenden Köpfe Georg Scholz, Ansagar Bremer und Robert Wackolder haben besondere Pläne, um auch weiterhin im Versicherungsgeschäft etabliert zu bleiben.

Auch in diesem zehnten Fall wartet Jörg Maurer mit verschiedenen Handlungssträngen auf, holt altbekannte Figuren aus den Vorgängerbüchern auf die Bühne und gibt diesmal sogar dem Grasegger-Nachwuchs Philipp und Lisa kleine Nebenrollen. Dubiose Gestalten aus der Ehrenwerten Familie und eine brandgefährliche Organisation aus der Schweiz sorgen in diesem Buch für Spannung, Aufregung und Abenteuer. Hauptermittler Hubertus Jennerwein arbeitet zu Beginn noch als Privatperson – inkognito – und bezieht erst nach und nach sein Team mit ein. Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, Polizeiobermeister Franz Hölleisen und Nicole Schwattke stürzen sich in eine gefährliche und länderübergreifende Ermittlungsarbeit. Ludwig Stengele hat den Polizeidienst zwischenzeitlich verlassen und arbeitet im Sicherheitsbereich. Er wird jedoch von seinem ehemaligen Vorgesetzten Jennerwein für einen Überwachungsjob beauftragt. Auch Karl Swoboda darf in diesem Buch auf keinen Fall fehlen. Er agiert diesmal als hochrangiger Mafioso und zugleich bester Freund der ehemaligen Bestattungsunternehmer Ursel und Ignaz Grasegger. Swoboda erhält durch seine Verlobte Giacinta Spalanzani, eine Botticelli-Schönheit mit einem Schuss Ornella Muti und einem Faible für gefährliche Einsätze, tatkräftige Unterstützung.

Durch den locker-leichten und humorvollen Schreibstil und die vielen bayrischen Dialektausdrücke stellte auch der zehnte Fall einen großen Lesegenuss für mich dar. Jörg Maurer bot mir mit „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ einen ungewöhnlich hohen Spannungsbogen, grandiosen Humor und überraschende Wendungen. Dieser Alpenkrimi hat mich ausgezeichnet unterhalten und ich freue mich bereits auf eine Fortsetzung dieser Reihe.

„Ausgerechnet vom zehnten Fall soll ich erzählen? Nichts vom achten? Oder dem ersten?“ => „Nein, der zehnte ist der kniffligste, und brenzligste, und der verschlungenste, und waghalsigste!“

Veröffentlicht am 22.05.2018

EIN PERFEKTER PLAN

Im Grab schaust du nach oben
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EIN PERFEKTER PLAN

„In diesem Buch wird ein besonders perfider Plan geschildert, der im Schatten des großen Gipfels gereift und im Auge des polizeilichen Orkans gediehen ist.“

„Herrschaftszeiten, alle ...

EIN PERFEKTER PLAN

„In diesem Buch wird ein besonders perfider Plan geschildert, der im Schatten des großen Gipfels gereift und im Auge des polizeilichen Orkans gediehen ist.“

„Herrschaftszeiten, alle fünf Minuten dreht sich der Fall. Da kennt sich doch gar niemand mehr aus!“


Im neunten Alpenkrimi von Jörg Maurer dreht sich im bayrischen Heil- und Kurort derzeit alles um den G7-Gipfel. Die jährliche politische Großveranstaltung mit den mächtigsten Staatenlenkern findet diesmal auf Schloss Elmau oberhalb des Werdenfelser Landes statt. Eine Menge Security, Polizei und Militär ist vor Ort, die Vorbereitungen für dieses bedeutsame Juniwochenende laufen bereits ein Jahr. Doch dieses Treffen hat nicht nur gute Presse, es werden Stimmen laut, die das Ganze als Verschwendung von Steuergeldern definieren. In einem Camp auf einer Wiese am nördlichen Ende des Kurorts versammeln sich die Gipfelgegner, und Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein wird persönlich damit beauftragt, sich dort unauffällig umzusehen.

Ein zweites Ereignis beschäftigt die Einheimischen. Ein traditionsbewusster ehrenwerter Bürger des Kurorts, der vorbildhaft, fleißig und beruflich erfolgreich war, starb Anfang vierzig an einem Schlaganfall. Der Ropfmartl Hansi entstammt einer alteingesessenen Familie und hat sein Begräbnis durch eine letzte Verfügung generalstabsmäßig geplant. Seine Cousine sorgt energisch dafür, den letzten Willen des Verstorbenen durchzusetzen und erfährt hierbei von allen Seiten tatkräftige Unterstützung.

In der Villa Nobile in Toreggio, Italien, herrscht leichte Unruhe. Die Ehrenwerte Familie erhält Kenntnis von dem Vorgehen der so genannten Ringvereine, die im Kurort bereits ein Restaurant unter ihre Kontrolle gebracht haben. Und so beauftragt Padrone Spalanzani seine Tochter Giacinta und ihren Freund Karl Swoboda damit, dem unseligen Treiben ein Ende zu bereiten. Die beiden werden durch einen bärtigen Mann mit stechenden Augen unterstützt, der in der Kunst der Hypnose bewandert ist und Teil eines ausgeklügelten Plans ist.

Die Firma Glöckl Senf & Mostrich GmbH ist ein von der Familie geführtes kleines Unternehmen, das durch eine folgenschwere Testamentseröffnung in Grund und Boden erschüttert wird. Es geht um Geld, Macht und Einfluss – und um einige Dinge, die besser nicht ans Tageslicht kommen sollten. Und sehr rasch wird ein lebensgefährlicher Plan geschmiedet...

Wie gewohnt mangelt es in den Büchern von Jörg Maurer nicht an verschiedenen Handlungsfäden und losen Enden, die sich im Verlauf der Geschichte und nach einigen Ablenkungsmanövern zu einem ausgeklügelten Ganzen zusammenfügen. In gewohnt humorvollem Schreibstil und mit einigen Überraschungsmomenten entwickelte sich dieser neunte Fall zu einem abenteuerlichen und spannenden Kriminalfall, den ich mit großem Genuss mitverfolgen durfte.

Das Ermittlungsteam besteht in diesem Fall aus Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein, Polizeiobermeister Franz Hölleisen, Polizeihauptmeister Johann Ostler, Ludwig Stengele, Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, Spurensicherer Hansjochen Becker und Polizeioberrat Dr. Rosenberger. Natürlich dürfen auch einige altbekannte Figuren aus den Vorgängerbänden wie Ignaz und Ursel Grasegger sowie Karl Swoboda nicht fehlen und erhalten kleine Gastauftritte im Buch. Der ruhige und zurückhaltende Johann Ostler gibt ein wenig über sein Privatleben preis, und zwischen der mediterranen Botticelli-Schönheit Giacinta Spalanzani und dem österreichischen Mafia-Problemlöser Karl Swoboda bahnt sich scheinbar etwas Ernstes an.

Der neunte Fall dieser Krimireihe wartete mit grandiosem Humor, erfrischenden Ideen, spannenden Momenten und einer überraschenden Wendung auf. „Im Grab schaust du nach oben“ hat mich ausgezeichnet unterhalten und mir großes Lesevergnügen bereitet.

Als Fan der Alpenkrimis um Kommissar Jennerwein freue ich mich bereits auf Band zehn!

Veröffentlicht am 20.05.2018

Ein Heißluftballon im Sinkflug

Schwindelfrei ist nur der Tod
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Ein Heißluftballon im Sinkflug

„Jennerwein war wieder der Alte. Blitzschnell die Situation erfassen – klare Entscheidungen treffen – keine Zeit verlieren. Es lief alles wie gewohnt ab. Oder etwa doch ...

Ein Heißluftballon im Sinkflug

„Jennerwein war wieder der Alte. Blitzschnell die Situation erfassen – klare Entscheidungen treffen – keine Zeit verlieren. Es lief alles wie gewohnt ab. Oder etwa doch nicht?“

Im achten Band Alpenkrimi-Reihe um Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein beruht der Handlungsstrang im Jahre 1971 auf einer wahren Begebenheit, des Weiteren ist auch die Ballonfahrt ein zentrales Thema in diesem Buch.

Im August 1971 statt wird die Deutsche Bank in der Landeshauptstadt von maskierten und bewaffneten Tätern überfallen. Einer höchst dilettantischen Planung dieses Verbrechens ist es geschuldet, dass die ganze Sache eskaliert und in einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang endet. In einem Gewühl von Geiseln, Geiselnehmern, der Presse, einer sensationslüsternen Menschenmenge und der chaotisch arbeitenden Polizei läuft so einiges schief – und es gibt einen Augenzeugen, dessen Berichte nicht ernstgenommen wurden.

In einem weiteren Handlungsstrang in der Gegenwart spielt ein Mann namens Marco Zunterer eine gewichtige Rolle. Der ehemalige Elitesoldat und erfahrene Hubschrauberpilot der Bundeswehr hat sich selbständig gemacht und chauffiert nunmehr Menschen in seinem Heißluftballon durch die Lüfte. Die nächste Tour ist längst geplant, als in letzter Minute noch zwei geheimnisvolle Personen an Bord möchten, die für die Wahrung ihrer Anonymität eine Menge Geld bezahlen. Der Ballon startet mit seiner achtköpfigen Besatzung im bayrischen Kurort und fährt entlang des Alpenrands Richtung Spitzingsee - kommt jedoch niemals am vorhergesehenen Ziel an. Der Vermisstenmeldung folgt ein Augenzeugenbericht, in dem von einer Explosion die Rede ist. Hubertus Jennerwein und sein Team sind nun gefordert, zumal alle Anzeichen auf einen Anschlag deuten.

Ein Mann namens Dirschbiegel macht Jennerwein in diesem Band gehörigen Kummer. Er ist Dieb aus Leib und Seele, Blender und Schwadroneur, und verbrachte sein halbes Leben im Gefängnis. Als notorischer Gesetzesbrecher mit jungenhaft-verschmitztem Aussehen zieht er permanent die Aufmerksamkeit des Kriminalhauptkommissars auf sich – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Als der sogenannte „Burglar King“ vor seiner nächsten Entlassung steht, überrascht er Jennerwein mit dem Entschluss, sein Leben zu ändern und ehrlich zu werden. Ein Vorhaben, welches der Polizeibeamte dem Kleptomanen auf keinen Fall abnimmt. Er vermutet vielmehr einen neuen, großen Plan, der hier professionell ausgeheckt wurde.

Im vorliegenden Alpenkrimi scheint den integren und erfolgreichen Ermittler Hubertus Jennerwein irgendetwas zu bedrücken. Gemeinsam mit seinem Team Ludwig Stengele, Maria Schmalfuß, Johann Ostler, Nicole Schwattke, Franz Hölleisen und Hansjochen Becker arbeitet er zwar an dem Vermisstenfall um Marco Zunterer und dessen Fahrgäste, scheint dabei jedoch stets ein wenig abwesend zu sein. Die Begründung ist für den Leser überraschend – und führt zu interessanten Rückblicken in Jennerweins private Vergangenheit.

In diesem Buch gibt es leider wenige Auftritte altbekannte und liebgewonnene Persönlichkeiten aus dem bayrischen Kurort, das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Ursel und Ignaz Grasegger sowie der österreichische Striezi und Mafia-Problemlöser Karl Swoboda erhielten jedoch kleine Nebenrollen im Buch.

Für Spannung sorgen die Ungewissheit über den Verbleib des Heißluftballons samt Besatzung, die Hintergründe zum damaligen Banküberfall sowie die brutale Verfolgung des Einbrecherkönigs Dirschbiegel durch einen hochgefährlichen und gefürchteten französischen Geldeintreiber. Jörg Maurer baut wie gewohnt einige neue Nebenfiguren in die Handlung ein, spickt das Ganze mit einer Menge bayrischem Humor und Wortwitz und wartet mit gewohnt lockerem Schreibstil auf.

Obgleich ein Handlungsstrang nicht ganz aufgelöst und der Leser lediglich mit Andeutungen über eine mögliche GPS-Ortung von zwei Vermissten abgespeist wurde, konnte mir diese Tatsache dennoch nicht den Lesegenuss trüben.

Mir hat auch dieser achte Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer großes Lesevergnügen bereitet und ich kann als Fan dieser Reihe das Buch „Schwindelfrei ist nur der Tod“ ebenso weiterempfehlen wie dessen Vorgänger.


Veröffentlicht am 15.05.2018

Der Jennerwein wird’s schon richten!

Der Tod greift nicht daneben
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Der Jennerwein wird’s schon richten!

„Man nimmt Jennerwein auf den ersten Blick einfach nicht wahr. Aber seine Unauffälligkeit ist wohl sein Kapital. Ob er den Fall lösen wird?“

In seinem siebten Fall ...

Der Jennerwein wird’s schon richten!

„Man nimmt Jennerwein auf den ersten Blick einfach nicht wahr. Aber seine Unauffälligkeit ist wohl sein Kapital. Ob er den Fall lösen wird?“

In seinem siebten Fall erregt ein schrecklicher Gartenunfall die Aufmerksamkeit von Kriminalkommissar Hubertus Jennerwein. Als äußerst fähiger Ermittler mit hundertprozentiger Aufklärungsquote folgt er seinem Instinkt, der ihn ein perfekt inszeniertes Verbrechen dahinter vermuten lässt. Das Opfer, „Suderer-Bartl“ alias Professor Dr. Bertil Carlsson, kam vor Jahren aus seiner Heimat Schweden in den bayrischen Kur- und Heilort. Der anerkannte Internist konnte als ehemaliges Mitglied der Jury für den Medizinnobelpreis mit einer hochrangigen Vergangenheit aufweisen und war in seiner neuen Wahlheimat beliebt. Eine dieselbetriebene Häckselmaschine wurde dem Gartenfreund jedoch zum Verhängnis, und alles weist zunächst auf einen Unfall hin. Doch obwohl das Ermittlungsteam durch Kommissar Hubertus Jennerwein, Johann Ostler, Hansjochen Becker und Dr. Maria Schmalfuß nur äußerst spärlich besetzt ist, entdecken die polizeilichen Ermittler nach und nach Ungereimtheiten –eine Spur führt Jennerwein sogar bis nach Rumänien. Das Kernteam wird von der Rechtsmedizinerin unterstützt, die diesmal vier Sozialstundenhelfer mit fragwürdigem Hintergrund als Assistenten an ihrer Seite hat.

In einem zweiten Handlungsstrang befindet sich eine zierliche Anna Sophia in einer misslichen Lage. Von einem Schneechaos überrascht sitzt die junge Frau in einer gemieteten alten Jägerhütte in den Karpaten fest und macht einen folgenschweren Fund, dessen Tragweite ihr in keiner Weise bewusst ist.

Mit den Kapiteln um einen zunächst namenlosen Forscher und Ich-Erzähler aus Rumänien begibt sich der Autor zwischendurch immer wieder in die Vergangenheit, in der von abartigen Experimenten die Rede ist, deren Folgen bis in die Gegenwart reichen und die zudem eng mit Jennerweins aktuellem Fall verbunden scheinen.

Zu guter Letzt taucht auch der schlaksige Computerfreak „Motte Viskacz“ aus dem Vorgängerband wieder auf und strotzt vor krimineller Energie. Er braucht einen Job als Tarnung für seine schmutzigen Geschäfte – und lässt sich mit den falschen Leuten ein. Sein wiederholtes Zusammentreffen mit einer auffälligen jungen Frau kann kein Zufall sein und weckt das Misstrauen des Computer-Nerds.

Neben dem polizeilichen Ermittlerteam tauchen auch der Ortspolitiker Toni Harrigl und Michl Wolzmüller aus den Vorgängerbüchern in einer kleinen Nebenrolle auf. Michl Wollzmüller wird vom Jennwerein-Team bei schwierigen Fällen mittlerweile als Polizeizeichner engagiert, und natürlich darf in diesem Buch auch das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Ignaz und Ursel Grasegger nicht fehlen.

Der einnehmende und lockere Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik haben mir wieder einmal ausgezeichnet gefallen. Der vorliegende Kriminalfall beruht gemäß Autor auf einer wahren Begebenheit und konfrontiert den Leser mit zum Teil äußerst unappetitlichen und schaurigen Details. Die Charakterisierung der handelnden Figuren empfand ich als sehr gut gelungen, und ich freute mich auch in diesem Band über ein Wiedersehen mit den aus den Vorgängerkrimis bekannten Figuren.

Ich habe die Lektüre des siebten Falles aus der Feder des bayrischen Krimiautors Jörg Maurer sehr genossen und kann „Der Tod greift nicht daneben“ jedem Liebhaber von humorvollen und unterhaltsamen Regionalkrimis weiterempfehlen. Ich freue mich bereits auf Band acht dieser Reihe!

Veröffentlicht am 14.05.2018

Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Felsenfest
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Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Es war wieder einmal so weit. Eine fröhliche Gruppe, bestehend aus vierzehn Personen, folgte der Einladung zum jährlichen Klassentreffen des ...

Der verschollene FAVOR CONSTRACTUS. Ein fast perfekter Plan.

Es war wieder einmal so weit. Eine fröhliche Gruppe, bestehend aus vierzehn Personen, folgte der Einladung zum jährlichen Klassentreffen des Abiturjahrgangs 82/83 und macht sich in der Nähe des alpenländischen Kurortes auf zu einer Wanderung. Doch in der ehemaligen Klassengemeinschaft wimmelt es von hochaggressiven Verhaltensweisen, soziopathischen Mustern und unbewussten Traumata. Auf dem Gipfel eskaliert die Situation schließlich – ein maskierter Kidnapper mit einer Waffe überrumpelt die kleine Gemeinschaft, es kommt zu cholerischen Ausbrüchen, brutalen Misshandlungen und schließlich Mord. Einer der Geisel kann jedoch rasch eine kryptische SMS absenden, deren Bedeutung sich einzig dem Empfänger erschließt – nämlich Jennerwein.

Im sechsten Fall der Alpenkrimi-Reihe um Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein wird es für den besonnenen und erfolgreichen Ermittler persönlich. Bei den Teilnehmern dieses Klassentreffens handelt es sich nämlich um seine ehemaligen Schulkollegen, denen er sich bislang bei ihren Ausflügen nie angeschlossen hatte. Diesmal wird Hubertus jedoch dabei sein – und zwar aus beruflichen Gründen. Eine Geiselnahme fällt zwar nicht in den Zuständigkeitsbereich des erfolgsverwöhnten Kult-Ermittlers, er hält jedoch gemeinsam mit seinem Team bis zum Eintreffen des Sondereinsatzkommandos die Stellung und leitet die Ermittlungen. Jennerwein ist felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei dem Geiselnehmer um ein Mitglied des Abschlussjahrgangs 82/83 handelt. Die Tatsache, dass er jeden einzelnen Teilnehmer aus seiner Schulzeit kennt, involviert ihn auch emotional in diesen Fall und macht ihn zu einem exzellenten Beobachter, der hilfreiche Hinweise gibt, Zusammenhänge erkennt und Verbindungen zur Vergangenheit herstellen kann.

Jörg Maurer erzählt seine Geschichte wie gewohnt in mehreren Handlungssträngen. Zunächst liegt der Fokus auf der Ausflugsgruppe, die das jährliche Klassentreffen gemeinsam genießen möchte. Sämtliche Absolventen des Abiturjahrgangs 82/83 werden durch ein Personenregister am Anfang des Buches kurz vorgestellt, was mir den steten Überblick über die handelnden Personen während der Lektüre gewährleistete.

Parallel dazu findet ein weiteres Treffen statt – und zwar jenes der Nachfahren des Abiturjahrgangs 82/83, die ihre eigene Party veranstalten. Sie werden zwar namentlich erwähnt, eine Nebenrolle in der Handlung spielen jedoch nur der Arztsohn Tom Fichtl, die Juristentochter Mona Gudrian und der Computerfreak Motte.

In einem weiteren Handlungsstrang ist ein rüstiger alter Mann in Ausübung seines liebsten Hobbys unterwegs auf den Berg. Der siebzigjährige Geocacher bleibt zwar bis zur letzten Seite des Buches namenlos, macht jedoch eine grausame Entdeckung und vernimmt wichtige Hinweise in Form der letzten Worte eines Sterbenden.

Ein Mitglied der ehemaligen Klassengemeinschaft befindet sich am anderen Ende der Welt und kann aufgrund der großen räumlichen Distanz nicht an den jährlichen Treffen teilnehmen. Christine Schattenhalb-Keneally besitzt eine Schaffarm in Australien, und hütet ein dunkles Geheimnis. Die Kontaktaufnahme durch Jennerwein macht sie hochgradig nervös.

Das ehemalige Bestattungsunternehmerehepaar Ursel und Ignaz Grasegger heckt erneut etwas aus. Die beiden wollen ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen und in ihrem Heimatort politisch aktiv werden. Für diesen Plan sind jedoch aufwändige Recherchen erforderlich – und im Zuge ihrer Nachforschungen kommt die Hobbyhistorikerin Ursel mit ihrem Faible für bayrische Geschichte einem Geheimnis von großer politischer Bedeutung auf die Spur.

Der Autor reist in diesem Fall auch tief in die Vergangenheit und thematisiert ein folgenschweres Rechtsgeschäft aus dem Jahre 1294, wo es um eine vertrackte Liegenschaftsangelegenheit geht. Dem studierten Rechtswissenschaftler Graf Folkhart von Herbrechtsfeld obliegt es, mehrere Abschriften eines FAVOR CONTRACTUS anzufertigen und diese mitsamt dem Originalvertrag nach Rom zu bringen. Der Mann ahnt nicht, auf welch brisante und höchst gefährliche Mission er sich damit einlässt.

Jörg Maurer lässt in seinem sechsten Alpenkrimi erneut altbekannte Figuren aus den Vorgängerbänden – allen voran das Jennerwein-Team - antreten. Unter der Regie von Hubertus Jennerwein agieren die Recklinghäuser Austauschkommissarin Nicole Schwattke, die Polizeipsychologin Maria Schmalfuß, der hervorragende Kletterer Hauptkommissar Ludwig Stengele aus dem Allgäu und Polizeiobermeister Johann Ostler. Sogar der krankgeschriebene Polizeiobermeister Franz Hölleisen lässt es sich nicht nehmen, in diesem hochbrisanten Fall aufs Revier zu kommen, um die Kollegen zu unterstützen. Neben den beiden Graseggers darf auch Karl Swoboda, der österreichische Problemlöser mit Mafia-Kontakten nicht fehlen, und sogar Wolzmüller-Michl aus Band fünf hat einen kurzen Gastauftritt. Bei der Darstellung von Jennerweins ehemaligen Klassenkameraden ist es dem Autor gelungen, gleich mehrere von ihnen verdächtig erscheinen zu lassen. Aufgrund der Maskierung und einiger falscher Fährten wurden der Spannungsbogen und meine Neugier auf die Identität des Mörders bis zum Ende aufrechterhalten. Den einnehmenden und lockeren Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik empfinde ich inzwischen bereits als Markenzeichen des Autors.

„Felsenfest“ ist ein weiterer hervorragender Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer, der meinen Lesegeschmack ziemlich genau trifft und den ich mittlerweile bereits sehr schätze. Alle bisherigen Bände zeugten von großem Unterhaltungswert aufgrund der schrulligen bayrischen Dialektausdrücke, einem liebenswürdigen Humor, manchmal skurrilen Situationen und exzentrischen Figuren, in jedem Fall aber sind sie ein Garant für höchst unterhaltsame Lesestunden.