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Veröffentlicht am 29.05.2018

Detektivarbeit

Der Ruf des Kuckucks
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Der Privatermittler Cormoran Strike, ein heruntergekommener Ex-Soldat, bekommt den Auftrag, den angeblichen Selbstmord des Models Lula Landry zu untersuchen. Ihr Bruder glaubt nicht, dass Lula vom Balkon ...

Der Privatermittler Cormoran Strike, ein heruntergekommener Ex-Soldat, bekommt den Auftrag, den angeblichen Selbstmord des Models Lula Landry zu untersuchen. Ihr Bruder glaubt nicht, dass Lula vom Balkon ihrer Wohnung gesprungen ist, sondern ist davon überzeugt, dass sie gestoßen wurde. Zusammen mit seiner neuen Sekretärin Robin macht sich Cormoran daran, die Wahrheit über Lulas Tod herauszufinden.

Cormoran Strike ist ein eigenwilliger Held. Gezeichnet durch seine Kriegserlebnisse und genervt davon, dass jeder seine Herkunft kennt (er ist der uneheliche Sohn eines berühmten Musikers), grummelt er sich durch den Roman. Seine Recherchen in den besseren englischen Kreisen (Lula war die Adoptivtochter einer reichen Familie), in denen Strike irgendwie immer deplatziert wirkt, fand ich amüsant, wenn auch oft etwas zu ausschweifend. Robin als Gegenpart zu Strike gefiel mir gut, auch weil sie – obwohl ihr Einsatz als Bürokraft in Strikes Detektei nur vorübergehend ist – sich von Anfang an sehr in das Büro und auch in den Fall einbringt, denn im Stillen träumt sie davon, ebenfalls Detektivin zu werden. Man merkt ihr an, dass ihr die Arbeit mit dem schwierigen Cormoran Strike Spaß macht … und auch er genießt es, den Fall mit seiner Assistentin zu besprechen.

Die Auflösung des Falls hat mich sehr überrascht. Mit diesem Ende hatte ich nicht gerechnet, was natürlich ein dicker Pluspunkt für den Roman ist.

J. K. Rowling, die hier unter dem Pseudonym Robert Galbraith den Beginn einer Krimireihe abgeliefert hat, hat auch hier sehr gute Arbeit geleistet. Herausgekommen ist ein gut unterhaltender, spannender Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich auf neue Fälle mit Cormoran Strike und seiner Assistentin Robin.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ein Sommer der Veränderungen

Der rote Swimmingpool
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„Hätte mich vor fünf Minuten jemand gefragt, was ich für Tina empfinde, hätte ich geantwortet, dass ich mich in sie verliebt habe. Würde mich jetzt jemand fragen, würde ich antworten: Ich liebe sie.“

Adams ...

„Hätte mich vor fünf Minuten jemand gefragt, was ich für Tina empfinde, hätte ich geantwortet, dass ich mich in sie verliebt habe. Würde mich jetzt jemand fragen, würde ich antworten: Ich liebe sie.“

Adams Familie ist perfekt. Das glaubt er zumindest. Bis sich seine Eltern plötzlich trennen und die kleine Familie komplett zerbricht, denn die Eltern trennen sich auch von Adam. Plötzlich findet er sich allein zurückgelassen und versucht, sein Leben neu zu sortieren und von seinem Vater die Wahrheit darüber zu erfahren, warum er die Familie verließ. War alles eine Lüge?

Adam lebt ein behütetes Leben und wird von seinen Eltern geliebt. Die wunderschöne, von allen bewunderte Mutter und der erfolgreiche Vater, ein schönes Haus, ein Leben ohne Sorgen. Von einem auf den anderen Tag ist alles anders. Der noch nicht volljährige Sohn muss sein Leben komplett neu sortieren. Dank seines besten Freundes Tom und Tina, der Enkelin einer seiner alten Pflegepatientinnen, lernt er, dass er auch alleine sein Leben leben kann. Doch Adam will die Wahrheit erfahren, weshalb er seinen Vater und dessen neue Lebensgefährtin ausspioniert, weil ihm niemand die Wahrheit sagen will.

Adam ist ein typischer junger Mann, der Fehler macht und in seiner Verletztheit Dinge tut, die Opfer fordern. Tina und Tom stehen ihm zur Seite. Die Charaktere sind bis zum letzten, dem dicken Kater Pecorino, gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Das Buch macht Freude und bringt durch viele kleine Anekdoten sehr viele Bilder im Kopf zum Leben. Adam mochte ich sehr, auch wenn er sich oft etwas kopflos verhält, was aber in seiner Situation nicht verwundern sollte.

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und das Lesen machte Spaß. Eine schöne Geschichte über die perfekte Familie, die sich bei genauerem Hinsehen als nicht ganz so perfekt herausstellte. Gut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Geschichte
  • Dramaturgie
Veröffentlicht am 25.05.2018

Einmal ein Held sein

Ans Meer
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Anton wollte immer Busfahrer sein. Auf seiner täglichen Regionallinie muss er mittlerweile feststellen, dass sein Traumberuf nicht so glamourös ist, wie er einst dachte. Seine täglichen Mitfahrer sind ...

Anton wollte immer Busfahrer sein. Auf seiner täglichen Regionallinie muss er mittlerweile feststellen, dass sein Traumberuf nicht so glamourös ist, wie er einst dachte. Seine täglichen Mitfahrer sind immer gleich. So ist auch an diesem Tag wieder die krebskranke Carla im Bus. Nach ihrer Bemerkung, dass sie so gerne noch einmal ihre kleine Bucht am Meer sehen möchte, entscheidet sich Anton für die Abenteuerfahrt. Gemeinsam mit den Passagieren, die den Bus nicht verlassen wollen, macht er sich auf den Weg nach Italien. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die alle an ihre Grenzen bringt.

Anton ist sympathisch und man sieht ihn richtig vor sich, wie er den alten Linienbus auf der täglichen Strecke lenkt. Er steht immer noch unter der Fuchtel seiner Mutter, ist in seine Nachbarin verliebt, von der er aber glaubt, dass sie einen anderen Freund hat, und isst gerne. Die Reise mit einigen Schulkindern, Carla und der dementen Frau Prenosil hält einige Abenteuer für alle bereit, die Anton aber gut meistert. Die kleine Gemeinschaft wächst immer mehr zusammen, auch als irgendwann die Polizei hinter Anton her ist, da man ihm Entführung vorwirft.

Die Reise mit Anton und den Mitreisenden macht Spaß und brachte mich immer wieder zum Lächeln. Anton, der plötzlich zum Helden mutiert und für die kranke Carla alles riskiert, ist ein sehr sympathischer Charakter, der endlich aus sich herauskommt und aufbegehrt, was schön zu verfolgen ist.

Insgesamt ist „Ans Meer“ ein Buch über einen netten Roadtrip mit einigen skurrilen Teilnehmern, das ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Sie hassen und sie lieben sich

Vicious Love
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Vor 10 Jahren zwang Baron Spencer Millie, die Tochter der Angestellten seiner Eltern, ihren Heimatort zu verlassen. Um ihren Eltern und ihrer kranken Schwester nicht zu schaden, verließ Emilia Todos Santos ...

Vor 10 Jahren zwang Baron Spencer Millie, die Tochter der Angestellten seiner Eltern, ihren Heimatort zu verlassen. Um ihren Eltern und ihrer kranken Schwester nicht zu schaden, verließ Emilia Todos Santos und fand ein neues Leben in New York. Bis plötzlich Baron „Vicious“ Spencer wieder in ihr Leben tritt. Und wie damals kann sie ihm nicht widerstehen, obwohl er sie wie eine Feindin behandelt. Wie viel wird sie sich gefallen lassen?

Baron ist wirklich ein Idiot. Auch wenn man im Laufe des Buchs erfährt, warum er ist wie er ist, möchte man ihm hin und wieder eine reinhauen. Sein Verhalten gegenüber Emilia ist oft unter aller Sau, auch wenn er hin und wieder seine nette Seite zeigt. Trotzdem kann man ihm nicht richtig böse sein, denn mit jeder Seite wird klar, was ihn so hart werden ließ. Danach tut er einem fast schon ein bisschen leid. Die Beziehung zwischen Millie und Baron geht langsam voran, ist dann aber umso heißer. Doch natürlich kann Vicious sich nicht für immer zusammenreißen und macht Millie wieder das Leben zur Hölle.

Da man ahnt, dass alles ein gutes Ende nehmen wird, kann man den Gemeinheiten von Baron gegenüber Millie einigermaßen gefasst zusehen. Zum Glück kann sie auch mithalten und fügt sich nicht immer seinen Wünschen. Wie sie ihn dazu bringt, auch mal ihr nachzurennen und zu betteln, ist dann auch wieder schön!

Insgesamt hat mir dieser erste Teil der Reihe gut gefallen. Ich bin auch schon sehr gespannt, wie es mit Baron und seinen Freunden weitergehen wird, weshalb ich sehr gespannt auf Band 2, der im Juli 2018 erscheinen wird, bin. Schöne Liebesgeschichte mit einem zuerst wenig sympathischen Protagonisten, der sich aber im Laufe des Buches steigert!

Veröffentlicht am 23.05.2018

Was bedeutet denn SCHÖN?

Hier ist es schön
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"Lass die Kometen kommen, die Sonne verglühen, die Menschheit völlig den Verstand verlieren und die scheiß Flüsse aufwärts fließen, hier ist es schön."

Die Welt ist am Ende. Zwei Auserwählte sollen zu ...

"Lass die Kometen kommen, die Sonne verglühen, die Menschheit völlig den Verstand verlieren und die scheiß Flüsse aufwärts fließen, hier ist es schön."

Die Welt ist am Ende. Zwei Auserwählte sollen zu einem neuen Planeten aufbrechen und so die Zukunft der Menschheit sichern. Doch alles kommt anders. Und dieses Anders ist eine ganz schöne Herausforderung für den Leser. Die Geschichte ist überhaupt nicht, wie ich sie erwartet habe. Sie ist so vieles: ein Roadtrip, eine Dystopie, eine Gesellschaftskritik, von allem ein bisschen und doch einfach nur anders. Kritik klingt durch am Umgang mit dieser Erde, an Realityshows, an den Menschen selbst, jedoch ohne diese Kritik wirklich zu äußern.

Den Einstieg ins Buch bilden Briefe, die eine der Kandidatinnen von ihren Eltern, Freunden und ihr Unbekannten bekommt. In diesen Briefen erfährt der Leser ein paar Details zu dem Leben draußen und kann sich so den Zustand der Erde ausmalen. Denn eine genaue Erklärung, was passiert ist, warum alles ist wie es ist, gibt es nicht. Nach diesem Einstieg und mit Beginn des Kapitels DRAUSSEN wird alles irgendwie verworren. Aber es ist nicht schlecht, sondern so, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich wollte wissen, was es mit der geheimnisvollen Insel auf sich hat, mit Sam, warum Irma dieses Abenteuer auf sich nehmen will. Am Ende war irgendwie nichts geklärt und meine Fragen waren nicht beantwortet, aber trotzdem ist es kein schlechtes Buch … es ist halt einfach anders!

Vielleicht liegt der Sinn des Buches darin, sich klar zu machen, dass es so viel Schönes auf der Welt gibt, dass wir nicht nach einer neuen Heimat für die Menschheit suchen müssen, denn: HIER IST ES SCHÖN!!! Vielleicht hab ich auch einfach den Sinn des Buches nicht gefunden!