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Veröffentlicht am 23.05.2018

Tolle Story, doch die Figuren bleiben etwas blass...

Die Landkarte der Zeit
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Felix J.Palma schuf mit "Die Landkarte der Zeit", einen Episodenroman der in drei Teilen erzählt wird, wobei alle Geschichten miteinander verknüpft werden und für den weiteren Verlauf des Romans, jede ...

Felix J.Palma schuf mit "Die Landkarte der Zeit", einen Episodenroman der in drei Teilen erzählt wird, wobei alle Geschichten miteinander verknüpft werden und für den weiteren Verlauf des Romans, jede für sich, sehr wichtig ist, um das ganze Ausmaß dieser fantastischen Erzählung als Leser zumindest im Kern begreifen zu können.

Eine Romanfigur steht besonders im Mittelpunkt des Geschehens. Es handelt sich hierbei um eine historische Persönlichkeit- um den Autor H.G.Wells, bekannt und berühmt seit seinem Bestseller "Die Zeitmaschine".
Und Wells wird auch gleich in der ersten Story um einen jungen, adligen Mann, der sich unsterblich in eine Prostituierte verliebt, die später durch die Hand "Jack the Rippers", getötet wird, um Hilfe gebeten, denn Andrew ist acht Jahre nach dem Tod von Marie Kelly immer noch schwermütig und will seinem Leben ein Ende setzen.

Doch sein gewitzter Cousin Charles hat einen Plan- er selbst war bereits ein staunender Besucher von „Murrays Zeitreisen“, eine Firma, die es ermöglicht, in die Zukunft reisen zu können. Er überredet Andrew dazu, diese Institution aufzusuchen.
Murray kann zwar nicht helfen, er bietet nur Reisen in die Zukunft an, doch er gibt Andrew und Charles den Tipp, Wells aufzusuchen, der, so sagen es Gerüchte, selbst im Besitz einer Zeitmaschine sein soll.
Wird es Andrew möglich sein, dank der Zeitmaschine, seine Marie rechtzeitig retten zu können, bevor "Jack the Ripper" in Erscheinung tritt?

Leider kann ich an dieser Stelle nicht mehr über den Inhalt der anderen beiden Geschichten verraten, da sonst zuviel im Vorfeld verraten werden könnte.

Nur soviel, dem Autor ist es gelungen, einen inhaltlich sehr komplexen Roman zu schaffen, der dem Leser einiges abverlangt. Man muss wirklich äußerst aufmerksam den Verlauf der Geschichten verfolgen, um am Ende das Gesamtwerk komplett durchschauen zu können.
Man spürt, wie ernsthaft sich der Autor mit dem Thema Zeitreisen und Parallelwelten im Vorfeld auseinandergesetzt haben muss, denn die Handlung ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut und regt auch noch lange nach dem Lesen dieses Romans zum Nachdenken an.

Der Schreibstil von Palma ist flüssig, streckenweise fast poetisch, literarisch auf hohem Niveau und rundet diesen spannenden und abenteuerlichen Roman perfekt ab.

Leider hat dieses Werk, das auch ein wenig an Jules Vernes Werke erinnert, einen kleinen Schönheitsfehler. Die Romanfiguren werden zwar sehr detailliert beschrieben, dennoch bleiben sie, bis auf Wells selbst, durchweg ein wenig blass. So liest man zwar von Andrews verzehrender Liebe zu Marie, doch meiner Meinung nach gelingt es dem Autor nicht, die Gefühle seiner Romanfigur so darzustellen, dass man mit Andrew mitleiden kann. Er, wie auch andere Akteure in diesem Werk bleiben einfach zu plastisch dargestellt.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ansonsten beschert "Feuer der Lust" prickelnde Momente und ist für mich der bisher beste Teil der Reihe

Feuer der Lust
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Nachdem ihre beiden Schwestern Maryanne und Venetia bereits glücklich verheiratet sind, ist nur noch die Dritte im Bunde der Hamilton Schwestern zu haben. Da Grace eine gefeierte Schönheit ist, hofft sie ...

Nachdem ihre beiden Schwestern Maryanne und Venetia bereits glücklich verheiratet sind, ist nur noch die Dritte im Bunde der Hamilton Schwestern zu haben. Da Grace eine gefeierte Schönheit ist, hofft sie darauf, in London eine gute Ehe eingehen zu können obwohl ihr familiärer Hintergrund ein wenig pikant ist. Grace entstammt der Verbindung zwischen dem Aktmaler Rodesson und einer adligen Mutter. Da beide sich jedoch nie vermählten gelten Maryanne, Venetia und Grace in der Gesellschaft als nicht standesgemäß. Dennoch macht ihr der attraktive Bruder ihrer besten Freundin Prudence, Lord Wesley den Hof und bittet sie sogar, als sie sich unter vier Augen in einem abgelegenen Raum zu einem erotischen Intermezzo verabreden, um ihre Hand. Überglücklich nimmt Grace an und gibt sich, da sie Lord Wesley Vertrauen schenkt, hin.

Doch kaum hat Grace ihre Unschuld verloren, lässt Lord Wesley sie kalt wissen, dass er keineswegs eine Ehe mit ihr in Betracht ziehen würde, stattdessen würde er sie als seine neue Mätresse begehren. Voller Scham und Hoffnungslosigkeit, schließlich hat ihre Leichtfertigkeit dazu geführt, dass sie nun entehrt ist, flüchtet Grace, wird aber von einem gut aussehenden Fremden zurückgehalten, der sich als Devlin Sharpe entpuppt. Devlin ist der Halbbruder Lord Wesleys und entstammt wie Grace auch einer unehelichen Verbindung.

Zwischen beiden herrscht sogleich eine starke Anziehungskraft. Grace spürt, dass der Wegelagerer und Pirat Devlin im Grunde seines Herzens ein ehrlicher Mensch ist und schenkt ihm Vertrauen. Um ihre Entjungferung mit dem treulosen Lord Wesley vergessen zu können, schläft sie schließlich mit Devlin. Doch ihr Plan geht nicht auf, anstatt Vergessen zu können verschafft ihr der heißblütige Pirat so viele ekstatische Momente, dass sie ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Zwei Jahre vergehen, in denen sie sich nicht begegnen, doch auch Devlin hat Grace nicht vergessen können. So entschließt er sich kurzerhand dazu, Grace, die mit der Kutsche unterwegs zu ihrer Großmutter ist, nach bester Straßenräubermanier zu entführen. Es wird sich zeigen müssen wer nun von beiden der Jäger ist und wer der Gejagte…

"Feuer der Lust" ist nach "Der Reiz des Verbotenen" und "Samtschwarz" der bereits dritte Teil um die Hamiltonschwestern. Genau wie Venetia und Maryanne ist auch Grace eine junge, aufgeschlossene Frau, die eigentlich genau weiß, was sie will- eine vorteilhafte Ehe eingehen. Doch nachdem sie schwer getäuscht und um ihre Unschuld gebracht wurde, muss sie von einen auf den anderen Tag umdenken.

Sie spürt sehr schnell, dass sie keine Liebe mit Lord Wesley verband, denn als sie Devlin kennen lernt ist nicht nur ihre Beziehung zueinander intensiver, sondern sie bilden auch in erotischer Hinsicht eine Einheit. Während Grace sich Hals über Kopf in Devlin verliebt, ist Devlin sich seiner Gefühle für Grace zunächst nicht ganz so sicher.

Doch nach ihrer ersten Begegnung, spürt er, dass sie ihm doch mehr unter die Haut gegangen ist, als jemals eine andere Frau zuvor. Eigentlich plant er nun die Wiederholung eines erotischen Zusammenseins als er sie zwei Jahre später entführt, doch Graces ungekünstelte offene Art überrascht in dermaßen, dass er sich plötzlich für sie verantwortlich fühlt und sie nicht nur vor seinem teuflischen Halbbruder beschützen möchte.
Nun könnte man sagen, warum lässt sich der gute Mann bloß so lange Zeit, doch wenn man als Leser mehr über Devlins Hintergrund erfährt, wird einem schnell klar, was der Grund für sein Zögern ist. Devlin ist ein vielschichtiger Liebesromanheld, abenteuerlich aber mit einer noblen Gesinnung, trotz seiner Straßenräuberkarriere und seiner Piraterie, den „frau“ schnell in ihr Leserherz schließen wird.

Aber auch Grace zeigt eine abenteuerliche Seite an sich und wirkt trotz ihrer Naivität, sympathisch. Wunderschön beschrieben fand ich die Momente, in denen Devlin versucht Grace davon zu überzeugen, stark zu sein und nicht damit beginnt an sich selbst zu zweifeln. Beide wachsen innerhalb ihrer Beziehung und lernen voneinander. Dieser Punkt wird sehr romantisch von der Autorin in Szene gesetzt.

Da es sich um einen erotischen Liebesroman handelt, sind die Liebeszenen natürlich etwas detaillierter beschrieben, als man es von regulären Liebesromanen gewöhnt ist und dem Variationsreichtum des Liebesspiels sind hier ebenfalls keine Grenzen gesetzt, wobei die Romantik immer im Vordergrund steht. Außerdem sollte man sich beim Kauf dieses Romans im Klaren sein, dass die Liebeszenen in diesem Roman sehr ausgedehnt sind, soll heißen trotz einer interessanten Rahmenhandlung steht der Sex hier klar im Vordergrund und wird recht oft praktiziert!

Was mich dagegen ein wenig gestört hat, war, dass manche Schilderungen des Geschlechtaktes sehr oft mit der gleichen, recht beschränkten Wortwahl beschrieben wurden.Ansonsten beschert "Feuer der Lust" prickelnde Momente und ist für mich der bisher beste Teil der Reihe

Veröffentlicht am 23.05.2018

eim Lesen, doch ist „Begehrt von einem Highlander“ kein schlechtes Buch

Begehrt von einem Highlander
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Lady Davina Montgomery hat ein brisantes und gefährliches Geheimnis. Ein Geheimnis, dass Feinde des Landes auf den Plan ruft, die ausgezogen sind, um sie zu töten. Viele Jahre glaubte sich Davina sicher ...

Lady Davina Montgomery hat ein brisantes und gefährliches Geheimnis. Ein Geheimnis, dass Feinde des Landes auf den Plan ruft, die ausgezogen sind, um sie zu töten. Viele Jahre glaubte sich Davina sicher im Kloster verwahrt, doch eines Tages stehen plötzlich feindliche Truppen vor den Klostermauern und greifen ihre tapferen Bewacher und die wehrlosen Nonnen an. Nur dem Eingreifen von zufällig vorbeiziehenden Highlandern unter dem Kommando ihres Anführers Rob MacGregor ist es zu verdanken, dass Davina in letzter Minute gerettet wird. Und wie dankt sie es Rob? In dem sie ihn mit einem Pfeil verwundet, der jedoch keine schwere Verletzung nach sich zieht.

Sie ist hin und hergerissen darüber, ob sie Rob MacGregor vertrauen kann, doch zunächst schweigt sie sich ob ihre Herkunft und ihres Geheimnisses lieber aus. Ein englischer Vetrauter, der auch bereits im Kloster zu ihren Verteidigern gehörte, hat das Massaker am und im Kloster ebenfalls überlebt und stößt im Laufe ihrer Reise zu ihnen. Auch er warnt Rob eindringlich davor, sich in Davina zu verlieben und in ihr mehr zu sehen, als eine Lady in Not, doch dafür ist es längst zu spät…

Nachdem ich vor einiger Zeit bereits zwei Teile der „Risande“ Familien Reihe von Paula Quinn las, hatte ich eigentlich vor, nie wieder etwas von der Autorin lesen zu wollen, denn die Romane damals, fand ich schlichtweg grausig. Als mir beim Einkauf zufällig auf einem Remittendenwühltisch „Begehrt von einem Highlander“ ins Auge stach, waren es eigentlich nur zwei Gründe, die mich dazu bewegten, der Autorin doch noch eine Chance zu geben. Der günstige Preis für das Buch und die Tatsache, dass es eine Highlanderstory war, die mich hier laut Klappentext erwartete. Und dennoch, lange Zeit ließ ich diesen historischen Liebesroman auf meinem SUB versauern, bis ich mir erst knapp zwei Jahre nach Erscheinen endlich ein Herz fasste und ihn las. Positiv fand ich es vor allem, dass sich der Schreibstil der Autorin seit ihrer „Risande“ Reihe eindeutig verbessert hat und sie auch viele historische Details und politisches Hintergrundwissen in ihre Story integriert hat.

Ebenfalls gut gefallen hat mir der neckende, aber liebevolle Unterton der zwischen Rob und seiner Familie vorherrscht, wenn sie sich miteinander austauschen. Apropos Familie. Hier gab es leider auch einen kleinen Wermutstropfen zu vermelden. Es war mir schlichtweg unmöglich alle Verbindungen zwischen den Familienangehörigen zu begreifen, weil es einfach zu viele Personen mit ähnlich klingenden Namen sind. Zwar spart die Autorin nicht damit Informationen über die Akteure einzustreuen, die zum Teil dann in den Folgebänden ebenfalls ihre eigenen Geschichten bekommen, doch muss ich zugeben, dass diese Infos mich einfach nur verwirrten.

Die Story über Rob und Davina dagegen ist recht simpel gestrickt. Sie muss vor ihren Feinden fliehen, er rettet und beschützt sie und dann verlieben sie sich ineinander, trotz ihres Geheimnisses, das in der zweiten Hälfte des Romans gelüftet wird. Und ich muss sagen, dass es gerade dieses Geheimnis war, dass mein Leseinteresse zunächst schürte. Ab dem Moment, wenn man es als Leser jedoch erfährt, entwickelt sich der Storyverlauf allzu vorhersehbar und auch das Showdown gegen Ende der Geschichte, konnte mich spannungstechnisch gesehen dann auch nicht mehr so wirklich erreichen.
Dennoch liegen zwischen der ersten von mir gelesenen Serie der Autorin und diesem 1. Teil der aktuellen MacGregor Heirs Reihe Welten, da die Love Story zwischen dem Paar eigentlich ganz süß und romantisch geschrieben wurde. Zwar erscheint die Heldin schon streckenweise recht naiv, doch bekommt man ja dafür einen recht plausiblen Grund geliefert. Sie wuchs abgeschottet in einem Kloster auf. Rob wird als loyal seinen Freunden und seiner Familie gegenüber beschrieben, ist ein starker, erbarmungsloser Kämpfer, wenn er einem Feind gegenüber steht und zeigt in Maßen auch typische Alpha-Männchen Attribute, was ich in diesem erwähnten Rahmen aber völlig in Ordnung fand.

Kurz gefasst: Zwar fand ich, dass sich die Story ein wenig zieht beim Lesen, doch ist „Begehrt von einem Highlander“ kein schlechtes Buch. Wer ein Faible für Highlander und Schottlandromances hat, kann hier durchaus mal einen Blick ins Buch riskieren, meiner Meinung nach.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost.

Mein wildes, ungezähmtes Herz
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Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ...

Lady Sarahs Cousine, Honoria Smythe Smith heiratet, doch so sehr sich Sarah auf dieses Ereignis freut, der Haken an der Sache macht ihr schwer zu schaffen. So bittet Honoria sie, sich bei den Hochzeitsfeierlichkeiten um einen Freund ihres zukünftigen Gatten zu kümmern. Dumm nur, dass dieser Freund kein geringerer als Hugh Prentice ist, der sich seinerseits vor Jahren ein Duell mit Honorias Bruder Daniel lieferte, was dazu führte, dass Daniel lange Zeit auf der Flucht vor Hughs rachsüchtigem Vater sein musste. Aber nicht nur Daniel litt in dieser Zeit, die für die Smythe Smith Familie nicht einfach war. Auch Sarahs Zweig der Familie bekam die Missbilligung des tons zu spüren, was dazu führte, dass sie auf ihre Saison verzichten musste und nun immer noch unverheiratet ist.

Daher hegt sie Hugh gegenüber keine freundschaftlichen Gefühle. Was dieser ziemlich egoistisch von Lady Sarah findet, denn schließlich wurde auch er bei besagtem Duell schwer verletzt und hinkt seitdem. Auch Hugh möchte Sarah am liebsten aus dem Wege gehen, doch leider sind sowohl Hugh als auch Sarah zwei Menschen, die gegebene Versprechen sehr ernst nehmen und so müssen sie sich zähneknirschend miteinander arrangieren. Denn es gilt, bis sich beide „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen können, noch eine weitere Hochzeit zu überstehen…

Nach „Mit List und Küssen“ und „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ erzählt Julia Quinn in dem dritten Teil ihrer „Smythe Smith“ Serie nun die Geschichte von Sarah Pleinsworth, die eine Cousine der Smythe Smith Geschwister ist. Auch Sarah hat quirlige und manches Mal auch neunmalkluge, jüngere Schwestern, die ihr im Laufe der Geschichte gerne das Leben schwer machen. Doch Sarah ist ebenfalls nicht einfach, so hat sie, auch wenn sie durchaus auch liebeswürdige Eigenschaften besitzt, einen Hang zum Diskutieren und Streiten und legt dann und wann, recht egoistische Züge an den Tag. Diese negativen Eigenschaften zeigt sie besonders, wenn Hugh in der Nähe ist, der ihre Abneigung teilt.

Beide liefern sich zunächst, in typischer Julia Quinn Manier viele spitzzüngige und auch amüsante Wortduelle, doch leider blieb es mir bis zuletzt unerklärlich, warum sich Hughs Meinung über Sarah plötzlich wandelt. Sexuelle Anziehungskraft reichte mir da nicht aus, was auch für Sarahs plötzliche Hilfsbereitschaft, die sie in Hughs Nähe an den Tag legt, gilt. Zudem könnte man, wenn man Julia Quinns Romances weniger gewogen ist, anmerken, dass eigentlich nicht viel Storyline enthalten ist. Außer der typischen familiären Wohlfühlatmosphäre und sympathischen und auch zum Teil schrulligen Charakteren, und nicht zu vergessen den humorigen Dialogen (toll übersetzt!), bekommt man als Leser diesmal nicht so viel geboten, wie ich es mir im Vorfeld gewünscht hätte. Dabei hätte besonders Hughs familiärer Hintergrund sehr viel Potential gehabt. Hughs Probleme (und damit beziehe ich mich nicht nur auf seine Beinverletzung) werden mir hier leider zu lapidar abgehandelt, da hätte die Autorin meiner Meinung nach mehr in die Tiefe gehen müssen.
So empfand ich „Ein Lord mit Herz und Verstand“, als unterhaltsame, leichte und amüsante Historical Romancekost, bei der ich mir mehr Tiefgang gewünscht hätte, die aber dennoch ihre netten Momente hat.

Kurz gefasst: Unterhaltsame, humorige, aber auch leider für meinen Geschmack, streckenweise etwas zu softe Liebesromankost.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.

Ungezähmte Leidenschaft
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Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute ...

Virginia Dean ist eine Frau mit vielen Talenten. Dazu gehört auch eine ungewöhnliche paranormale Fähigkeit. Virginia arbeitet gegen Bezahlung als Spiegeldeuterin. Sie ist also in der Lage, aufgestaute Energie, die durch bestimmte Geschehnisse zuvor in die Spiegel eingebrannt wurde zu sehen, was sich auch auf Personen bezieht.

Doch irgendwem scheint Virginia ein Dorn im Auge zu sein, denn eines Nachts erwacht sie, nachdem sie Stunden zuvor von Lord Hollisters Frau für eine Darbietung in deren Haus geladen wurde, neben dem erstochenen Lord Hollister in einem verspiegelten Zimmer mit der Tatwaffe in der Hand.
Sie kann sich an nichts erinnern und würde zu gerne fliehen. Das gelingt ihr jedoch erst, als der von einer dunklen Aura umgebene, geheimnisvolle Owen Sweetwater plötzlich vor ihr steht um sie zu retten. Ausgerechnet Owen Sweetwater, von der Arcane Society, der unter den Menschen mit parapsychologischen Fähigkeiten für Angst und Schrecken sorgt, weil er es sich zur Aufgabe gemacht hat, Scharlatane zu entlarven.

Trotz ihrer Vorbehalte lässt sich Virginia von Owen retten und hilft ihm anschließend auch bei seiner Suche nach einem Mörder, der es auf Spiegeldeuterinnen abgesehen hat und zudem eine Schwäche für geheimnisvolle, mörderische Spielzeuge hat, mit denen die Tatorte von ihm gesichert werden.
Dabei kommen sich Virginia und Owen schließlich näher, doch der Mörder hat längst Virginia im Visier. Kann Owen sie rechtzeitig retten?

Zugegeben, Amanda Quicks Para- Elemente, die sie in diesem Roman sehr zahlreich einstreut, werden sicherlich nicht jedermanns Sache sein und man sollte schon zumindest im Kern ein gewisses Interesse an Para-Romances besitzen, wenn man zu dem aktuellen Historical der Autorin greift. Da ich eigentlich nicht so ein Freund von Para-Lektüre bin, sondern eher ein alter Fan von Amanda Quicks alten historischen Liebesromanen, haben ich diese Para-Elemente relativ flüchtig überlesen und eher gezwungenermaßen in Kauf genommen, da die Autorin sich auch dieses Mal hinsichtlich der „metaphysischen Verbindungen“ der Haupt und Nebenfiguren sehr oft wiederholt, was mich schon ein wenig genervt hat beim Lesen.

Aber dieses Defizit gleicht Amanda Quick diesmal durch, wie ich finde gelungene, sehr spritzige Dialoge zwischen dem Heldenpaar aus und auch die Jagd nach dem Mörder fand ich ganz spannend. Die Liebesgeschichte zwischen Virginia und Owen entwickelt sich sehr langsam, obwohl eigentlich früh klar ist, dass beide sich begehren und die Liebeszenen sorgen dazu für das gewisse Etwas und prickelnde Atmosphäre beim Lesen. Sehr interessant fand ich übrigens auch die Idee der Autorin, mörderische Spielzeuge, als Waffe des Mörders einzubinden.
Die Charakterisierung des Heldenpaars dürfte einem, wenn man, wie ich, schon zahlreiche Amanda Quick Romane gelesen hat, relativ bekannt vorkommen. Während Virginia abermals eine emanzipierte junge Dame, eigentlich jenseits des heiratsfähigen Alters darstellt, ist Owen, der Held des Romans abermals ein Mann mit einer düsteren Aura, der natürlich auch Gefahr läuft in die Dunkelheit abzudriften, wenn er nicht die einzig wahre Gefährtin findet, die ihn davor bewahrt.

Aber bei aller Kritik ist Owen auch ein Mann, der charismatisch gestrickt ist und durchaus einen schönen Sinn für Humor besitzt. So locken seine Neckereien die er sich mit Virginia liefert die eigentlich dunkle Krimihandlung auf und sorgen für amüsante Lesemomente.
Owen ist ein so genannter „Jäger“, dessen paranormale Fähigkeiten sich mit Virginias perfekt ergänzen, was beide zu einem Team zusammenschweißt und so kann man es als Leser auch gut nachvollziehen, dass sich beide ineinander verlieben.

Kurz gefasst: Ein diesmal sehr paralastiger Historical der Autorin, der aber durch seine beschwingten und humorvollen Dialoge die düstere Story ein wenig aufzulockern vermag.