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Veröffentlicht am 23.05.2018

Sehr leichter Lesespaß...

Küss mich doch!
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Coop, Journalist bei einer Zeitung in der Abteilung für Verbrechensaufklärung, will sich an einem heißen Tag eigentlich nur sein Mittagessen kaufen, als er auf der gegenüberliegenden Seite plötzlich einen ...

Coop, Journalist bei einer Zeitung in der Abteilung für Verbrechensaufklärung, will sich an einem heißen Tag eigentlich nur sein Mittagessen kaufen, als er auf der gegenüberliegenden Seite plötzlich einen Raub in einem Juweliergeschäft bemerkt.

Geistesgegenwärtig schleicht sich Coop vor den Laden und es gelingt ihm schließlich, den flüchtenden Täter zu überwältigen und zu stellen. Als er von der eintreffenden Polizei verhört und von den Mitarbeitern des Juweliers überschwänglich gelobt wird, ist auch die Presse nicht weit, die ihn sogleich zum Helden des Monats kürt. Da Coop Junggeselle ist, findet seine mutige Tat auch in einem Blog Erwähnung und von diesem Moment an, laufen ihm die Frauen in New York scharenweise die Türen ein.

So glaubt er zunächst dass Lexie, eine junge Frau die ihn am Hinterausgang an seiner Arbeitsstelle abfängt, ebenfalls Jagd auf ihn machen will- nicht dass er in diesem speziellen Fall etwas dagegen hätte; sie gefällt ihm nicht nur optisch. Doch Lexie möchte nur seinen antiken Ring erwerben, den er als Belohnung vom Juwelier erhielt. Dieser Ring ähnelt nämlich in frappierender Weise dem Lieblingscollier, das ihre Großmutter sehr gerne und oft trägt und sie möchte ihr dieses Juwel gerne schenken.

Da Coop jedoch eine interessante Geschichte hinter dem Ring vermutet- warum sonst ist der Juwelier plötzlich so erpicht darauf, den Ring wieder zu bekommen? , und er Lexie gerne wieder sehen möchte, verabredet er sich mit ihr, wo beide zusammen gesehen und prompt fotografiert werden. Schon am nächsten Tag vermutet die Presse, dass Coop und Lexie bereits verlobt sind und verfolgt gespannt den Verlauf ihrer angeblichen Liebesgeschichte. Doch stattdessen haben die beiden ganz andere Probleme, denn es stellt sich heraus, dass der Ring den Coop als Belohnung bekommen hat, einst Diebesbeute war…

Der erste Teil der Most Eligible Bachelor Reihe von Carly Phillips verlockte mich vor allem durch den interessanten Klappentext und das vielversprechende Vorwort der Autorin, in dem sie schreibt, dass ihr Roman Pfiff hätte und dazu spannend, frech und sexy wäre. Leider hält Küss mich doch!, zu meiner Enttäuschung nur bedingt das was er verspricht.

Das dunkle Familiengeheimnis wird nämlich schon sehr bald aufgedeckt und zwar ziemlich unspektakulär. Man kann sich als Leser eigentlich schon von Beginn an denken, was, bzw. vor allem wer dahinter steckt und so bietet dieser Roman eigentlich keine großartigen Überraschungen, Wendungen oder spannende Momente. Es ist ein leichter, streckenweise amüsanter Liebesroman mit durchaus prickelnden Liebeszenen- nicht mehr aber auch nicht weniger.
Die Autorin erzählt die Geschichte zwischen einem Junggesellen, der seitdem er eine Heldentat begangen hat im Fokus der Öffentlichkeit steht und einer jungen Frau, die zwei große Vorlieben hat. Das Webdesignen und das Reisen.
Coop hat nach einer schweren Verletzung seine Polizeiausbildung abbrechen müssen und ist seitdem Journalist. Aber das Schreiben ist für ihn das Wichtigste im Leben- es ist seine Berufung und so schreibt er in seiner Freizeit Kriminalromane- wartet jedoch noch auf seinen großen Durchbruch. Er war verheiratet, doch seine Frau liebte das Reisen so sehr wie Lexie und brannte schließlich mit einem Anderen durch. Daher reagiert Coop auch recht alarmiert, als er von Lexies Hobby erfährt. Es wird auch zu einem kleinen Reibungspunkt zwischen beiden werden, doch echte Konflikte sucht man in diesem Roman vergebens. Sowohl Lexie als auch Coop geben für meinen Geschmack viel zu schnell nach.

Positiv fand ich, dass die Autorin ihren Hauptfiguren sehr viel Raum für gemeinsame Gespräche lässt, so dass man auch als Leser nachvollziehen kann, wieso sich beide ineinander verlieben und sie schreibt ihnen auch einige Gemeinsamkeiten auf den Leib. Die Romantik kommt nicht zu kurz, doch ich hätte mir vielleicht ein wenig undurchsichtigere Protagonisten gewünscht, beide sind so völlig normal, keiner von beiden hat echte Ecken und Kanten und sie wirken einfach ein wenig stereotyp. Es ist keinesfalls ein schlechtes Buch, im Grunde mochte ich die Geschichte, doch ihr fehlt einfach das gewisse Etwas, das Keeper ausmacht. So hat es mir zwar Lesespaß bereitet, doch es war nicht so überragend, dass ich mich auch in ein paar Wochen noch an den Inhalt werde erinnern können.
Erwähnen möchte ich aber auf jeden Fall noch die beiden schrulligen alten Damen in dieser Story; Lexies Großmutter und ihre beste Freundin sind pfiffig und haben mich mehrmals beim Lesen zum Schmunzeln gebracht.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Nur für jüngere Fans des Young Adult Genres

Daniel Taylor und das dunkle Erbe
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Daniel Taylor ist ein Einzelgänger in der Schule, trägt gerne schwarze Klamotten und bemerkt in letzter Zeit stetige Veränderungen an sich. Vor allem seine plötzlich auftretenden bohrenden Kopfschmerzen ...

Daniel Taylor ist ein Einzelgänger in der Schule, trägt gerne schwarze Klamotten und bemerkt in letzter Zeit stetige Veränderungen an sich. Vor allem seine plötzlich auftretenden bohrenden Kopfschmerzen bereiten ihm Sorge, etwas Dunkles scheint nach ihm zu greifen und dann erscheint ihm eines Tages auch noch ein weiblicher, verführerischer Dämon namens Marla, die ihm seltsame und unerklärliche Dinge offenbart. Doch soll Daniel glauben, was sie ihm erzählt? Daniel hat schon genügend Sorgen, was auch seine schulische Leistung betrifft. Gut, dass es zumindest Vanessa gibt, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht und die seit Kindesbeinen an, seine beste Freundin ist. Doch auch Vanessa hat sich in letzter Zeit verändert und sich zu einer hübschen jungen Frau gemausert. Scheinbar ist sie in Daniel verliebt, doch kann Daniel mehr als freundschaftliche Gefühle für sie empfinden?

Unsere Anke hat mir im Zuge unserer „Trends im Test“ Rubrik den ersten Teil der Daniel Taylor Reihe nahe gelegt, weil er genau ins trendige „New Adult“ Schema passt. Da es momentan leider noch nicht viele deutsche Übersetzungen in diesem Bereich gibt, musste ich also mit einem sehr paralastigem Hörbuch vorlieb nehmen. Nicci und Paras; ausgerechnet!
Und so stöhnte ich auch zunächst gequält auf, als ich erfuhr, dass in diesem Hörbuch Dämonen ihr Unwesen treiben. Trotz aller Vorbehalte bin ich recht aufgeschlossen für Neues an dieses Hörbuch herangegangen. Was mir zunächst auffiel, war, dass die Autorin Situationen und die sich anbahnenden Beziehungen zwischen den Figuren sehr gut beschreiben kann. In Sachen Romance ist also alles im grünen Bereich.

Es gab leider auch ein paar „aber“. Zunächst einmal kamen mir die Hintergrundstory bzw. einige Elemente daraus ziemlich bekannt vor. Sie wirkten auf mich wie eine Mischung aus Star Wars und Charmed. Besonders auffallend waren für mich die glühenden Energiebälle, die auch in der TV Serie oftmals zum Einsatz kamen. Sicher, man kann eine dämonische Welt wahrscheinlich nicht gleich neu erfinden, doch ehrlich gesagt wirkte die hier dargestellte ein wenig zu flach und einfallslos gestrickt auf mich. (Vielleicht ändert sich das ja noch in den beiden Nachfolgeteilen der Reihe?)

Die Figuren, allen voran Daniel Taylor, Vanessa und Marla sind dagegen auf den ersten Blick ganz gut charakterisiert, man kann ihre Ängste und Sorgen gut nachvollziehen. Trotzdem, in Bezug auf Daniel schlichen sich hier und da ebenfalls ein paar Klischees ein (der typische Außenseiter, der nur schwarze Kleidung trägt).

Als ganz fürchterlich habe ich beim Hören den stark betonten Akzent von Marla, der mich an so manche „Drei Fragezeichen“ Hörspiel- Folgen erinnerte, empfunden: Immer wenn darin ein mexikanischer Junge auftauchte, wurde ihm dieser gruselig überbetonte Akzent verliehen, der auch Marla anhaftet. Was es mir ebenfalls schwer gemacht hat, beim Hören am Ball zu bleiben, waren die doch recht simplen, umgangssprachlichen Dialoge der Protagonisten mit denen die Autorin wahrscheinlich dem Leser verdeutlichen wollte, dass er es hier mit coolen aber noch jungen Heranwachsenden zu tun hat. Und ich denke, die Zielgruppe dieser Hörbücher wird sicherlich auch kein Problem damit haben; es ist ja schließlich ein „New Adult“ Roman; nur älteren Lesern möchte ich diesbezüglich eine Warnung zukommen lassen, sich nur auf diese Serie einzulassen, wenn sie mit der flapsigen Umgangssprache der „Kids“ klarkommen.

Mir hat dieses Hörbuch aber auch klar aufgezeigt, dass ich mittlerweile leider nichts mehr mit Romanen anfangen kann, in denen die Protagonisten so blutjung sind. Und auch deren pubertäre Gefühlsverwirrungen können meinen persönlichen Lesenerv nicht mehr treffen und so werde ich wohl auf weitere Teile dieser Serie in Zukunft lieber verzichten.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Recht mittelmäßiger Auftakt zur neuen Wyndham Reihe

Geküsst von einem Duke
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Nach dem Tod ihrer Eltern muss Grace für ihren Cousin, den nächsten Erben ihres Elternhauses, Platz machen. Als er ihr zudem noch zu nahe tritt, bietet sich der alleinstehenden Frau ein einziger Ausweg ...

Nach dem Tod ihrer Eltern muss Grace für ihren Cousin, den nächsten Erben ihres Elternhauses, Platz machen. Als er ihr zudem noch zu nahe tritt, bietet sich der alleinstehenden Frau ein einziger Ausweg an; als Gesellschafterin soll sie der Dowager Duchess of Wyndham von nun an zur Seite stehen.
So vergehen fünf Jahre in denen Grace zwar versorgt ist, aber ständig unter den Launen der halsstarrigen und unfreundlichen Dowager Duchess zu leiden hat. Der einzige Verbündete von Grace in dieser Zeit, ist der Neffe der Duchess, Thomas, der Duke of Wyndham, dessen Verhältnis zu seiner Großmutter eher als unterkühlt zu bezeichnen ist.

Eines Tages wird die Kutsche der Duchess überfallen. Der schneidige Straßenräuber gibt sich äußerst galant, als er die Duchess und Grace um ihre Wertsachen erleichtern will. Trotz seiner Maskierung hat er jedoch eine frappierende Ähnlichkeit mit dem, vor vielen Jahren verstorbenen zweiten Sohn der Duchess, John, und nach einer kurzen Schrecksekunde gibt die alte Dame ihren Verdacht auch preis. Der Räuber erstarrt sichtlich, als sie den Namen seines verstorbenen Vaters nennt und flieht Hals über Kopf.

Doch die sture alte Dame lässt sich so schnell nicht abschütteln und entführt Jack, den Straßenräuber, mit Graces Hilfe nur einen Tag später. Jack staunt nicht schlecht, als ihm die Duchesss offenbart, dass sein verstorbener Vater ihr zweitgeborener Lieblingssohn war, der eigentlich den Titel des Duke of Wyndham hätte tragen müssen, nachdem vor Jahren ein Fieber sowohl Ehemann als auch ihren Erstgeborenen hingerafft hatte.

Da der amtierende Duke of Wyndham, der Sohn des drittgeborenen Sohnes der Dowager Duchess ist, will die alte Frau nun Klarheit haben, denn wenn Jacks Eltern einst verheiratet waren, wäre Jack der rechtmäßige Erbe des Titels.Jack ist recht hin und hergerissen von seinen eventuellen neuen Möglichkeiten und hat seine Zweifel ob er dieses Erbe überhaupt antreten möchte, denn er verliebt sich Hals über Kopf in Grace, deren Vater nur von niederem Adel war. Und als rechtmäßiger Duke müsste er, wenn er sich nach den Wünschen seiner Großmutter richten würde, eine andere Frau heiraten...

"Geküsst von einem Duke" ist der erste Teil einer neuen Serie von Julia Quinn, die abermals in der Zeit der Regencyepoche angesiedelt ist. Das Heldenpaar des ersten Teils ist recht unterschiedlich konzipiert und mir fiel es sehr schwer, in ihnen beiden typische Julia Quinn Romanfiguren zu sehen.

Grace ist eine junge Frau, die sich als Gesellschafterin regelrecht von ihrer Arbeitgeberin knechten lässt. Man kann als Leser nachvollziehen, dass Grace der Dowager Duchess gegenüber Dankbarkeit empfindet, weil sie ihr einst eine Stelle anbot, doch Graces Unterwürfigkeit war für meinen Geschmack ein wenig zu stark ausgeprägt.

Zwar ist Grace eine freundliche und hilfsbereite Romanfigur, wirkt aber, weil sie ständig den unteren Weg geht, um Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, stets gehemmt und ein wenig langweilig. Als Jack in ihr Leben tritt, ist es sein vordergründiges Ziel Grace aufzuheitern und sie dazu zu bringen, sich auch einmal der boshaften Bemerkungen ihrer Arbeitgeberin zu erwehren, was ihm nur bedingt gelingt, da Grace sich nur in seine alleinigen Gegenwart öffnet.

Jack wirkt auf den ersten Seiten zunächst wie ein vielversprechender Liebesromanheld. Er sieht nicht nur gut aus, sondern er scheint auch einen ausgeprägten Sinn für Humor und das Herz auf dem rechten Fleck zu haben.

Doch obwohl die Autorin dem Leser durch Einblicke in Jacks Gedankenwelt durchaus vermitteln kann, dass Jack auch eines ernsten Gedankens fähig ist und sich hinter seiner fröhlichen Fassade ein Mann mit einem aufgeladenen Schuldkomplex und Selbstzweifeln verbirgt- irgendwann hatte ich genug von seinem sehr albernen, oberflächlichen Verhalten, das er an den Tag legt. Keine Situation kann er ernst nehmen, er legt sich nicht nur mit seiner Großmutter (was noch nachvollziehbar war), sondern auch mit seinem Cousin Thomas an, obwohl dieser sich zu jedem Zeitpunkt ehrenhaft verhält. Jack wirkt wie ein kleiner, verzogener, unreifer Junge, der um jeden Preis seinen Willen durchsetzen möchte und auch im Laufe des Romans nicht reift.

Die Autorin vergisst es jedoch nicht, in vielen Wiederholungen darauf hinzuweisen, dass Jack, wie einst sein Vater, unglaublich charmant und witzig ist und mit seiner fröhlichen Ader alle Menschen um den Finger wickeln kann. Leider empfand ich seine diversen Bemerkungen als eher belanglos und wenig amüsant geschrieben und kann dem so gar nicht zustimmen.
Da auch Jacks Großmutter bis zuletzt eine unfreundliche, unsympathische Romanfigur bleibt und somit eine Aussöhnung zwischen ihren beiden Enkeln unmöglich ist und Jack sich darauf beschränkt Grace ständig zu necken und mit ihr auf Tuchfühlung zu gehen, tritt die Handlung ab der Mitte des Romans ein wenig auf der Stelle.

Die Autorin führt in diesem Band aber bereits das Heldenpaar des nächsten Teils ein- Thomas und Amelia, wobei sich hier schon herauskristallisiert, dass diese Figuren vielschichtiger und interessanter sind, als Grace und Jack und ich hoffe sehr, dass die Autorin in der Fortsetzung wieder zu alter Form zurück findet, denn auch ihr Schreibstil ist so völlig anders, als wie es in der Bridgertonreihe der Fall ist. Ich habe besonders die wunderbare regencytypische Ausdrucksweise der Autorin vermisst, derer sie sich sonst bedient.
"Geküsst von einem Duke" ist trotz meiner vielen Kritikpunkte zwar nicht schlecht, wenn man bisher noch nichts von der Autorin gelesen hat und eher leichte, historische Liebesromankost bevorzugt, doch leider auch nicht viel mehr als das.

Kurz gefasst: Recht mittelmäßiger Auftakt zur neuen Wyndham Reihe

Veröffentlicht am 20.05.2018

Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann ...

Corey Callahan war eine begeisterte Eishockeyspielerin, bis ein Unfall und dessen Folgen, ihr Leben von einem auf den anderen Tag dramatisch veränderten. Corey hat seitdem mit Lähmungen zu kämpfen, kann sich nur zeitweilig auf Krücken fortbewegen; ist daher die meiste Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie ist die übertriebene Fürsorge ihrer Familie dermaßen leid, dass sie beschließt, sich nicht von ihrem ursprünglichen Plan, aufs College zu gehen, abhalten zu lassen. In Connecticut, dort, wo auch ihr älterer Bruder untergekommen ist, bezieht sie eine kleine Wohnung, die sie sich mit Dana teilt, mit der sich Corey schon bald anfreundet.

Und gleich nebenan bezieht der attraktive Eishockeyspieler Adam Hartley ein Zimmer, der ebenfalls körperlich gehandicapt ist, allerdings nur vorübergehend. Ein Unfall hat ihm ein Gipsbein und starke Schmerzen eingebracht. Corey und Adam freunden sich an, bilden eine Art Leidensgemeinschaft, doch insgeheim hat sich Corey bereits Hals über Kopf in Adam verliebt. Sie befürchtet, dass es dabei bleiben wird, denn Adam hat eine attraktive Freundin, die allerdings im Moment im Ausland weilt. Außerdem glaubt Corey, aufgrund ihrer Behinderung, dass sie womöglich nicht mehr zur geschlechtlichen Liebe fähig sein könnte. Adam will Corey helfen, doch ist es mehr als nur Anteilnahme und Freundschaft, die er für sie empfindet?

Zwar habe ich in den vergangenen Jahren schon einige Young und New Adult Romances gelesen, doch war bislang noch nichts der Autorin Sarina Bowen dabei, von der ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört hatte. Neugierig geworden, habe ich mich nun dem ersten Teil ihrer neuen „The Ivy Years“Reihe gewidmet. Um es vorweg zu nehmen. Die Autorin hat einen sehr eingängigen Schreibstil, die Dialoge ihrer Romanfiguren wirken locker leicht und lässig, also sehr lebensecht und dazu hat sie hier eine interessante Ausgangssituation für das Heldenpaar geschaffen. Warum also nur drei von fünf Punkten?
Meine Krux ist es vermutlich, dass ich einfach schon zu viele Romances dieses Genres gelesen habe und Sarina Bowen hier leider nichts Neues anbietet. Das ist im Grunde genommen auch gar nicht tragisch, wäre sie nicht beim Schreiben so sehr auf Nummer Sicher gegangen- etwa, wenn es um Coreys Behinderung geht. Die Autorin reißt Unangenehmes lediglich unterschwellig an, lässt Corey so gar nicht großartig mit ihrem Schicksal hadern, was nach der kurzen Verarbeitungszeit eigentlich nur logisch gewesen wäre und hat ihrer Heldin praktischerweise dann stattdessen eine Behinderung auf den Leib geschrieben, die es der Heldin dennoch ermöglicht, gewisse Schwierigkeiten ohne Probleme zu lösen. In manchen Romanpassagen wirkt es eher so, als wäre Adam schwerer gehandicapt, als Corey, was ja eigentlich nicht Sinn der Sache sein sollte. Dazu fand ich den Einfall mit dem geschenkten Vibrator, dermaßen plump und zum Fremdschämen, dass ich ehrlich gesagt keine Worte dafür finden konnte. Okay, wenn sich Corey und Adam bereits länger gekannt hätten, dann vielleicht, aber so, wirkte Adams Idee mehr als deplatziert.
Schade fand ich es zudem, dass dem Heldenpaar keinerlei Ecken und Kanten auf den Leib geschrieben wurden. Dazu lief vieles so glatt und rund ab; ich brauche zwar kein großes Drama, doch zumindest hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht und vor allem, dass die Autorin auf Coreys Behinderung auf andere Art und Weise eingegangen wäre- also auch mal emotionale Tiefs Erwähnung gefunden hätten in diese Story. Da das aber leider nicht der Fall war, liest sich „Bevor wir fallen“, halt nur wie ein stereotypischer Young Adult Roman, der sich leider in keiner Weise abhebt, von den üblichen Verdächtigen dieses Genres.
Wer sich für Romances mit ähnlicher Thematik interessiert, sich aber mehr Tiefgang dabei erhofft, sollte unbedingt mal in „Pinguine lieben nur einmal“, von Kyra Groh oder Romane von Petra Hülsmann, hineinlesen.

Kurz gefasst: Leider nur ein durchschnittlicher Young Adult, der sich nicht von der breiten Masse abhebt.


Veröffentlicht am 08.05.2018

Guter Schreibstil

Königin für neun Tage
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Als Margaret Fenton bei einer Zwillingsgeburt eine Fehlgeburt erleidet, ist sie der Verzweiflung nah. Aus Angst vor ihrem Mann, der gedroht hat, sie zu vertreiben, wenn sie nicht einem Erben das Leben ...

Als Margaret Fenton bei einer Zwillingsgeburt eine Fehlgeburt erleidet, ist sie der Verzweiflung nah. Aus Angst vor ihrem Mann, der gedroht hat, sie zu vertreiben, wenn sie nicht einem Erben das Leben schenkt, gibt sie ihrer Tochter Antonia, die kurz nach der Totgeburt das Licht der Welt erblickt, einfach als Junge aus. Die Maskerade funktioniert nur, da Antonias Vater kurz nach der Geburt im Auftrage des Königs nach London aufbrechen muss.

Auf dem abgeschiedenen Landsitz der Fentons wächst Antonia von allen Anthony genannt zuerst relativ glücklich und in harmonischen Zuständen auf. Lediglich zwei Dinge machen dem ernannten Sohn Sorgen. Zum einen, hat er das Gefühl, nicht normal zu sein. Zum anderen wird er von seinem Vater als schwächlich verspottet und nicht für voll genommen.

An Anthonys vierzehnten Geburtstag ändert sich sein Leben jedoch drastisch! Anthony soll in die Dienste des Ritters Sir Norman Powderham genommen werden. Anthony ist außer sich vor Freude, macht ihm das Kämpfen und das Reiten doch sehr viel Spaß. Doch seine Mutter ist außer sich vor Angst. Schließlich gesteht sie ihm die schreckliche Wahrheit. Doch Anthony ist erleichtert. Endlich weiß er, warum er sich nie wie ein normaler Junge fühlte. Aus Anthony wird insgeheim Antonia, doch um die Mutter zu schützen, will Antonia die Maskerade zunächst aufrechterhalten.

Das fällt ihr jedoch in London angekommen, immer schwerer und eines Tages, nachdem sie sich heimlich in Sir Normans Rüstung auf den Turnierplatz geschlichen hat um Norman zu besiegen, verletzt er sie und bei der anschließenden Untersuchung fliegt die Maskerade auf. Sir Norman ist entrüstet, dass eine Frau aus ihm einen Narren gemacht hat und Antonias Vater verstößt seine Tochter zunächst angewidert und will sie als Hexe anklagen.

Doch die letzte Ehefrau des Königs, Catherine, bekommt Wind von der Angelegenheit und setzt sich für Antonia ein. Schließlich wird sie in ihrem Haushalt aufgenommen und lernt etwas später auch Lady Jane Grey kennen, mit der sie zusammen unterrichtet wird. Die beiden Mädchen mögen sich auf Anhieb und es entsteht eine Freundschaft fürs Leben.

Lady Jane ist unsterblich verliebt in den Sohn des Königs, dem Thronanwärter Edward. Und sie soll ihn auch später einmal heiraten. Doch seine kränkliche Natur und diverse Intrigen des Hofes, machen eine Heirat scheinbar unmöglich. Ohnmächtig muss sie mit ansehen, wie ihre Eltern eine andere vorteilshafte Verbindung für sie aushandeln.

Antonia dagegen ist rettungslos in Sir Norman verliebt, doch auch ihr scheint in Liebesdingen das Glück nicht hold zu sein, denn er ignoriert sie seit ihrer Enttarnung und ihr Anblick scheint ihm schlichtweg verhasst. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Was werden sie für die beiden Frauen bereithalten?

Zunächst einmal habe ich mich sehr auf das Lesen des Buches gefreut, denn ich habe vor einigen Jahren eine Verfilmung über das tragische Leben der Lady Jane Grey gesehen und war von dem Film begeistert. Leider ging es mir mit dem Buch nicht so. Das liegt weniger an dem wieder sehr flüssigen und guten Schreibstil, als an vielen diversen Kleinigkeiten.

Haarsträubend und unglaubwürdig fand ich zunächst einmal, dass die Heldin vierzehn Jahre lang glaubte, ein Junge zu sein. Auch wenn sie auf einem abgeschiedenen Landgut aufgewachsen war, gab es doch bestimmt viele Möglichkeiten zu merken, dass es zweierlei Menschen gibt.

Bei dem nun dritten von dieser Autorin gelesenen Buch fiel mir auf, dass der Held dieses Buches, Sir Norman, sehr dem Helden des Erstlingswerkes von Rebecca Michele, Sir Simon, ähnelte. (Das Erbe der Lady Marian) Beide Charaktere waren mir gleichermaßen unsympathisch.

Nachdem die Maskerade Antonias auffliegt, hätte Norman sich ja zunächst einmal fragen können, wieso sie sich als Junge ausgegeben hat. Und selbst obwohl Norman ihren Vater kennengelernt hat, und weiß, wie lieblos er Antonia behandelt hat, wendet er sich sofort von ihr ab und verurteilt sie. Bei jeder weiteren Begegnung bandelt er mit anderen Frauen an, und trotzdem verliebt sich Antonia in ihn. Für mich als Leserin ist es ziemlich unverständlich, wie Antonia für solch einen Mann Gefühle entwickeln konnte.

Auch Antonia war mir leider nicht sympathisch genug. Natürlich hatte sie jeden Grund verletzt auf Bemerkungen des Helden zu reagieren, doch manchmal war sie mir schon eine Spur zu kindisch und sehr naiv. Desweiteren fand ich, dass der Spannungsbogen leider erst auf den letzten Seiten etwas zunahm. Streckenweise wirkte das Buch auf mich zu ruhig. Normalerweise lese ich sehr gerne historische Liebesromane sowie auch historische Romane. Dieses Buch kann man jedoch in keine Schublade stecken.

Für einen historischen Liebesroman hat das Buch zu wenig Liebeszenen und für einen historischen Roman sind die geschichtlichen Hintergründe trotz allem nicht umfassend genug dargestellt und zu stark zusammengefasst. Schade, denn der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr. So kann ich dem Buch aber leider nicht mehr als eine 3.0 als Bewertung geben.

Etwas fand ich jedoch sehr erfreulich. Im Gegensatz zum Erstlingswerk der Autorin gar es in diesem Buch sehr viele Dialoge zwischen den diversen Protagonisten. Eine starke Verbesserung zu 'Das Erbe der Lady Marian'!