Ein guter Schreibstil, doch als Liebesroman nicht zu empfehlen.
Im Bann des HighlandersNachdem Joan ständig von Albträumen geplagt wird, in denen ihr eine Frau erscheint, die sie in gälischer Sprache um etwas bittet, sieht sie nur eine Möglichkeit, diese unerwünschten Träume wieder loszuwerden; ...
Nachdem Joan ständig von Albträumen geplagt wird, in denen ihr eine Frau erscheint, die sie in gälischer Sprache um etwas bittet, sieht sie nur eine Möglichkeit, diese unerwünschten Träume wieder loszuwerden; sie plant nach einigen Nachforschungen eine Reise nach Schottland. Denn auch ihrer Großmutter war diese Frau in ihren Träumen erschienen und ihre Großmutter hatte herausgefunden, daß die Frau aus ihren Träumen ihre Ahnherrin war, die ungerechtfertigt zum Tode verurteilt wurde.
In Schottland angekommen, gelangt Joan zu einer Burgruine und wird von dort aus durch eine Art Sog, in den Wald katapultiert, wo das Grab ihrer Ahnin liegt. Als sie dort zum Stehen kommt, wird sie plötzlich ohnmächtig und erwacht nach einiger Zeit in der offenen Grube. Während des Sturzes hat sie sich am Knöchel verletzt und kann nur mit fremder Hilfe aus dieser Grube geborgen werden. Doch die Helfer reagieren befremdet, als sie sie anspricht. Denn es sind Schotten und Joan ist Engländerin. Da Joan sich mittlerweile im Jahre 1731 befindet, ist Joan dadurch in Gefahr, denn die Schotten hassen die Engländer. Kurzerhand wird sie gefesselt und zum Lager der Männer gebracht. Doch eines Tages kehren die Männer, die Wilddiebe waren, nicht mehr zurück und Joan gelingt die Flucht.
Auf ihrer Flucht wird sie von einem weiteren Schotten überwältigt, der sie ebenfalls für eine Spionin oder etwas anderes hält. Wieder wird sie gefangen genommen und er bringt sie zur Burg seines Vaters. Als der Vater Joan zu Gesicht bekommt, reagiert er ziemlich geschockt und verbannt sie ins Verließ. Was Joan zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, ist, dass ihre Ahnin von genau diesem Mann zum Tode verurteilt wurde und er glaubt, Joan wäre diese Frau und somit eine Hexe.
Doch zum Glück gibt es noch die Tochter des Burgherren und ihren Bruder Ewan, der, nach anfänglichem Misstrauen, doch auf ihrer Seite ist. Die beiden verstecken Joan und später ermöglicht ihr Maihri, die Tochter des Burgherren, auch die Flucht und die Heimkehr ins 21. Jahrhundert. Doch dort angekommen vermisst Joan die beiden Mitverschwörer, besonders Ewan.
Bald darauf bekommt Joan wieder Albträume und sie versteht endlich, was es mit dem Albtraum auf sich hat. Doch um den Wunsch der Ahnin zu erfüllen, muss sie nochmals zurück in die Vergangenheit und zurück zu Ewan...
Also zuerst möchte ich die positiven Seiten des Buches hervorheben. Obwohl die Autorin anscheinend eine Deutsche ist (im Klappentext des Buches steht, dass sie in Braunschweig lebt), gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Wenn es nicht anders im Klappentext vermerkt gewesen wäre, hätte ich angenommen, dass die Autorin eine Amerikanerin ist. Man konnte das Buch schnell und flüssig lesen und es wurde auch nie langatmig. Keinesfalls war es holprig verfasst, wie ich es in einer anderen Rezension lesen musste.
Nun zu den Schwächen des Buches: Was mich ziemlich verwundert hat, war, dass obwohl Joan und Ewan kaum gemeinsame Szenen im Buch hatten, plötzlich und unerwartet unsterblich ineinander verliebt waren. Außer einer starken, gegenseitigen, sexuellen Anziehungskraft, gab es dafür doch keinen Grund!
Die wenigen Unterhaltungen zwischen den beiden waren sehr wortkarg, kurz und unpersönlich gehalten. Außerdem misstraute Ewan der Hauptprotagonistin des Buches lange Zeit und hätte ihr auch nie zur Flucht verholfen. Joan dagegen war ebenfalls über lange Strecken des Buches ziemlich unfreundlich zu Ewan und so konnte man die plötzliche gegenseitige Liebe auf den letzten Seiten des Buches schwer nachvollziehen. Für einen Liebesroman, wie im Klappentext des Buches erwähnt, hatte dieses Buch viel zu wenig Feuer. Auch die Figur des Ewan war zu schwammig umschrieben. Gerade über ihn, hätte ich, in diesem Fall die Leserin, viel mehr erfahren wollen.
Und der Schluss des Buches war ziemlich abrupt und unbefriedigend geschrieben. Darüber kann ich mich leider hier nicht deutlicher ausdrücken, da ich sonst zu viel spoilern würde. Einzig die Schwester von Ewan war eine interessante Nebenfigur, doch das konnte meine Bewertung leider auch nicht mehr beeinflussen.
Kurz gefasst: Ein guter Schreibstil, doch als Liebesroman nicht zu empfehlen.