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Veröffentlicht am 23.05.2018

Der 1. Teil der „Douglas Legacy“ Reihe wartet mit einer spannenden Hintergrundgeschichte auf, doch das schwierige Heldenpaar hat meine Nerven leider zu arg strapaziert.

Der Highlander und die Lady
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Kaum ist der verhasste Ehemann von Lady Alison und Vater ihrer beiden Töchter gestorben, naht schon der nächste unbarmherzige Tyrann, der sich Blackadder Castle einverleiben will. David Hume, eilt ein ...

Kaum ist der verhasste Ehemann von Lady Alison und Vater ihrer beiden Töchter gestorben, naht schon der nächste unbarmherzige Tyrann, der sich Blackadder Castle einverleiben will. David Hume, eilt ein gewisser Ruf voraus und er ist gekommen, um sich an allen Feinden seines hingerichteten Vaters zu rächen. Nachdem David Alisons Besitz eingenommen hat, fordert er eine sofortige Eheschließung zwischen ihnen, um seinen eroberten Besitz gegen seine Feinde absichern zu können. Alison, die bereits in ihrer ersten Ehe Schlimmes erdulden musste und sichtlich eingeschüchtert ist von David, stimmt der Ehe zu, als sie erfährt, dass ihre Brüder sie im Kampf gegen die Humes im Stich gelassen haben.

Doch David entpuppt sich als völlig anderes Exemplar der Gattung Mann, denn er ist in seinem Rahmen verträglich, freundlich und auch nachgiebig. Er ist ein Mann, in den sich Alison durchaus verlieben könnte, allerdings hat David sich geschworen, niemals eine Frau zu lieben oder zu vertrauen und schließt Alison in allen Bereichen, die nicht das Ehebett betreffen aus. Es rumort tief innen in Alison und sie ist enttäuscht, dass David sie nicht einbezieht und ihr seine Sorgen anvertraut, doch irgendwann ist es so weit, Alison hat die Nase voll davon, sich Davids Anordnungen blind zu fügen. Als sie während Davids Abwesenheit ein Dokument erreicht, in dem sie von ihrem Onkel aufgefordert wird, sich mit ihren beiden Mädchen aufzumachen, um ihn zu treffen, zögert sie nicht lange und bringt sich letztendlich mit ihrem Entschluss in Lebensgefahr. Wird David sie rechtzeitig retten können?

Nach der im Blanvalet Verlag herausgegebenen „All The King’s Men“ Reihe von Margaret Mallory hatte ich eigentlich schon mit der Autorin abgeschlossen, was größtenteils daran lag, dass ich mit den Romanheldinnen nicht so wirklich klar kam und auch die Übersetzung teilweise zu modern für meinen Geschmack wirkte. Als ich sah, dass der CORA Verlag nun den ersten Teil einer neuen Reihe der Autorin veröffentlicht hat, wollte ich der Autorin dennoch noch eine Chance geben, schon alleine um zu schauen, ob die Übersetzung hier möglicherweise anders geraten wäre und mir womöglich sonst eine gute Serie entgehen würde.

Und in der Tat empfand ich diese Übersetzung hier einer Historical Romance angemessen; in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Und auch allein vom Schreibstil her, ließ sich „Der Highlander und die Lady in Rot“ gut und unterhaltsam an.

Ab dem Zeitpunkt der Eheschließung, krankt die Geschichte aber abermals an dem recht eigenwilligen Heldenpaar. Während sich David immer mehr von Alison gängeln lässt, die eine recht seltsame Auffassung von Gerechtigkeit und Bestrafung besitzt, die ihrer Zeit nicht angemessen erscheint, entwickelt sich Alison dann auch noch mehr und mehr zu einem naiven kleinen Dummchen, das einfach nicht begreift, wer oder was gut für sie ist. Ab dem Moment, als sie sich trotz Davids Warnung die Burg nicht zu verlassen, aufmacht, und das sogar noch mit ihren beiden Töchtern, denen ebenfalls große Gefahr droht, ohne Geleitschutz, war mein Verständnis für sie dann vollständig aufgebraucht.

Und Davids übergroßes Verständnis für seine Frau und seine Familienangehörigen passte dann auch so gar nicht mehr zu einem eigentlich harten Krieger, der bereits durch die harte Schule des Lebens gehen musste. Bitte nicht falsch verstehen- ich verabscheue Romanhelden die ihre Frauen schlagen und möchte solche Romanpassagen keinesfalls irgendwo vorfinden, doch zumindest hätte ich von David ein schrofferes und unnachgiebigeres Verhalten erwartet, nachdem Alison sich so kindisch verhalten hat und alle in Gefahr gebracht hat. Auch in Bezug auf ihr Zögern mit David zu schlafen, konnte ich ihre Gedankengänge irgendwann nicht mehr nachvollziehen.

Und ich muss mir nun endlich eingestehen, dass Margaret Mallorys Historical Romances für mich persönlich, leider nichts sind, was ich einerseits total schade finde, da ich den historischen Hintergrund wieder interessant und spannend eingeflochten empfand. Aber die Love Story zwischen dem Heldenpaar konnte mich einfach nicht überzeugen, denn begeistern. Dass es vielen Lesern scheinbar anders ging, als mir, zeigt sich an den vielen begeisterten Stimmen in den USA zu diesem Roman. Aber hier zeigt sich wieder einmal, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind.

Kurz gefasst: Der 1. Teil der „Douglas Legacy“ Reihe wartet mit einer spannenden Hintergrundgeschichte auf, doch das schwierige Heldenpaar hat meine Nerven leider zu arg strapaziert.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein recht modern anmutender, erotischer 1.Teil der „Secrets“ Reihe, der meiner Meinung nach leider nicht zu Anne Mallorys besten Romances gehört, aber dennoch gute Unterhaltung für Freunde leichterer Regencykost bietet.

Sündiges Geheimnis
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Miranda Chase lebt seit dem Tod ihrer Eltern und ihres Bruders seit ein paar Jahren bei ihrem Onkel, der eine Buchhandlung betreibt. Die junge Frau von bürgerlicher Abstammung unterstützt ihren Onkel, ...

Miranda Chase lebt seit dem Tod ihrer Eltern und ihres Bruders seit ein paar Jahren bei ihrem Onkel, der eine Buchhandlung betreibt. Die junge Frau von bürgerlicher Abstammung unterstützt ihren Onkel, in dem sie in seinem Laden die ausgestellten antiquarischen Bücher verkauft. Sie führt zwei interessante Brieffreundschaften, mit unbekannten Männern, doch für mehr Abenteuer ist in ihrem Leben kein Platz. Das ändert sich schlagartig, als sie eines Tages von einem Kunden beim Lesen in dem skandalösen Buch der Saison schlechthin erwischt wird. Zwar stellt sich ihr der Kunde ebenfalls als Bürgerlicher vor, doch entpuppt er sich nur wenige Zeit später als der berühmt berüchtigte Maximilian, Viscount Downing,

Und auch nach ihrer denkwürdigen ersten Begegnung die einige scharfzüngige Dialoge und Wortgefechte zur Folge hatten, kreuzen sich ihre Wege erneut, denn Maximilian engagiert sie, um seine Bibliothek auf Vordermann zu bringen und die Bücher nach einem bestimmten System zu ordnen.
Miranda ist über alle Maßen irritiert über die Aufmerksamkeit, die ihr der Viscount schenkt. Vor allem aber seine stetigen Annäherungsversuche machen sie nervös. Wie kann sie den attraktiven Viscount nur in seinen Schranken weisen? Schließlich hat sie zuvor noch niemals ein Mann so fasziniert. Doch Maximilian hat auch seine geheimnisvolle, dunkle Seite…

Anne Mallorys Romances stellten bislang immer ein echtes Lesehighlight für mich dar.
Die Hauptgerüste ihrer Romances findet man allerdings auch in diesem aktuellen Werk wieder. Da wären zum einen die sehr sinnliche Komponente, die in ansprechenden Worten verpackt für sich spricht wenn es zwischen dem Heldenpaar langsam ernster wird, ein interessantes Heldenpaar und vor Wortwitz sprühende Dialoge zwischen Miranda und Maximilian.
Leider gibt es diesmal auch einige Kritikpunkte, die mich von einer besseren Bewertung abgehalten haben. Zunächst einmal kommt Anne Mallorys erster Teil der „Secrets- Reihe“ etwas langsam in Fahrt. So sehr ich mich auch an den intelligenten Dialogen des Heldenpaars erfreut habe; es scheint fast so, als ob die Autorin darüber vergessen hätte, die Story voranzutreiben. So verfolgt man viele Gespräche zwischen Miranda und Maximilian, die sich immer um das eine Thema drehen- Verführung!

Das mag eine ganze Weile amüsant sein, doch irgendwann wurde es mir dann doch etwas zu viel des Guten; vor allem weil darüber hinaus nichts weiter geschieht. Zudem benimmt sich Miranda leider nicht wie eine typische Romanheldin der Regency-Ära. Selbst bürgerliche junge Frauen wären sicherlich nicht bereitwillig dem Anliegen ihres leichtfertigen Onkels gefolgt, in der Bibliothek eines ledigen Adligen der bereits einen schlechten Ruf genießt, die Regale zu sortieren. Und das ohne weibliche Anstandsdame oder Gesellschafterin! Auch Mirandas nächtlicher Besuch in den Vauxhall Gardens, wäre einer unverheirateten Dame, die auf ihren Ruf zu achten hat, wohl kaum möglich gewesen.
Insgesamt gehört „Sündiges Geheimnis“ eher in die Kategorie „moderner Historical“, denn auch der Schreibstil bzw. manche Ausdrücke innerhalb des Buches passen eher in unsere heutige Zeitepoche.

Miranda ist eine junge, recht emanzipierte Frau, die tief in sich versteckt, geballte Abenteuerlust besitzt. Sie sehnt sich eigentlich nach einem aufregenderen Leben, möchte aber auch nicht gegen gesellschaftliche Konventionen verstoßen. Auf der anderen Seite ist da Viscount Downing. Als Adliger kann er so gut wie alles machen, was er will und er fordert Miranda mit seinen Lebemannattributen regelrecht heraus. Im Laufe der Zeit erfährt der Leser dann auch, wieso Maximilian in der Öffentlichkeit den smarten Verführer gibt, doch die Art und Weise wie er Miranda in seine Spielchen einbezieht, hat mir nicht so wirklich gefallen.
Nach ca. 200 Seiten nimmt der Storyverlauf dann aber an Fahrt auf; man lernt Maximilians Verwandte und auch ihn besser kennen. Diese versöhnlichen letzten 180 Seiten haben mich dann auch bei der Bewertung zwischen 3 und 4 Punkten schwanken lassen.

Kurz gefasst: Ein recht modern anmutender, erotischer 1.Teil der „Secrets“ Reihe, der meiner Meinung nach leider nicht zu Anne Mallorys besten Romances gehört, aber dennoch gute Unterhaltung für Freunde leichterer Regencykost bietet.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein guter Schreibstil, doch als Liebesroman nicht zu empfehlen.

Im Bann des Highlanders
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Nachdem Joan ständig von Albträumen geplagt wird, in denen ihr eine Frau erscheint, die sie in gälischer Sprache um etwas bittet, sieht sie nur eine Möglichkeit, diese unerwünschten Träume wieder loszuwerden; ...

Nachdem Joan ständig von Albträumen geplagt wird, in denen ihr eine Frau erscheint, die sie in gälischer Sprache um etwas bittet, sieht sie nur eine Möglichkeit, diese unerwünschten Träume wieder loszuwerden; sie plant nach einigen Nachforschungen eine Reise nach Schottland. Denn auch ihrer Großmutter war diese Frau in ihren Träumen erschienen und ihre Großmutter hatte herausgefunden, daß die Frau aus ihren Träumen ihre Ahnherrin war, die ungerechtfertigt zum Tode verurteilt wurde.

In Schottland angekommen, gelangt Joan zu einer Burgruine und wird von dort aus durch eine Art Sog, in den Wald katapultiert, wo das Grab ihrer Ahnin liegt. Als sie dort zum Stehen kommt, wird sie plötzlich ohnmächtig und erwacht nach einiger Zeit in der offenen Grube. Während des Sturzes hat sie sich am Knöchel verletzt und kann nur mit fremder Hilfe aus dieser Grube geborgen werden. Doch die Helfer reagieren befremdet, als sie sie anspricht. Denn es sind Schotten und Joan ist Engländerin. Da Joan sich mittlerweile im Jahre 1731 befindet, ist Joan dadurch in Gefahr, denn die Schotten hassen die Engländer. Kurzerhand wird sie gefesselt und zum Lager der Männer gebracht. Doch eines Tages kehren die Männer, die Wilddiebe waren, nicht mehr zurück und Joan gelingt die Flucht.

Auf ihrer Flucht wird sie von einem weiteren Schotten überwältigt, der sie ebenfalls für eine Spionin oder etwas anderes hält. Wieder wird sie gefangen genommen und er bringt sie zur Burg seines Vaters. Als der Vater Joan zu Gesicht bekommt, reagiert er ziemlich geschockt und verbannt sie ins Verließ. Was Joan zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, ist, dass ihre Ahnin von genau diesem Mann zum Tode verurteilt wurde und er glaubt, Joan wäre diese Frau und somit eine Hexe.

Doch zum Glück gibt es noch die Tochter des Burgherren und ihren Bruder Ewan, der, nach anfänglichem Misstrauen, doch auf ihrer Seite ist. Die beiden verstecken Joan und später ermöglicht ihr Maihri, die Tochter des Burgherren, auch die Flucht und die Heimkehr ins 21. Jahrhundert. Doch dort angekommen vermisst Joan die beiden Mitverschwörer, besonders Ewan.

Bald darauf bekommt Joan wieder Albträume und sie versteht endlich, was es mit dem Albtraum auf sich hat. Doch um den Wunsch der Ahnin zu erfüllen, muss sie nochmals zurück in die Vergangenheit und zurück zu Ewan...

Also zuerst möchte ich die positiven Seiten des Buches hervorheben. Obwohl die Autorin anscheinend eine Deutsche ist (im Klappentext des Buches steht, dass sie in Braunschweig lebt), gefiel mir der Schreibstil sehr gut. Wenn es nicht anders im Klappentext vermerkt gewesen wäre, hätte ich angenommen, dass die Autorin eine Amerikanerin ist. Man konnte das Buch schnell und flüssig lesen und es wurde auch nie langatmig. Keinesfalls war es holprig verfasst, wie ich es in einer anderen Rezension lesen musste.

Nun zu den Schwächen des Buches: Was mich ziemlich verwundert hat, war, dass obwohl Joan und Ewan kaum gemeinsame Szenen im Buch hatten, plötzlich und unerwartet unsterblich ineinander verliebt waren. Außer einer starken, gegenseitigen, sexuellen Anziehungskraft, gab es dafür doch keinen Grund!
Die wenigen Unterhaltungen zwischen den beiden waren sehr wortkarg, kurz und unpersönlich gehalten. Außerdem misstraute Ewan der Hauptprotagonistin des Buches lange Zeit und hätte ihr auch nie zur Flucht verholfen. Joan dagegen war ebenfalls über lange Strecken des Buches ziemlich unfreundlich zu Ewan und so konnte man die plötzliche gegenseitige Liebe auf den letzten Seiten des Buches schwer nachvollziehen. Für einen Liebesroman, wie im Klappentext des Buches erwähnt, hatte dieses Buch viel zu wenig Feuer. Auch die Figur des Ewan war zu schwammig umschrieben. Gerade über ihn, hätte ich, in diesem Fall die Leserin, viel mehr erfahren wollen.
Und der Schluss des Buches war ziemlich abrupt und unbefriedigend geschrieben. Darüber kann ich mich leider hier nicht deutlicher ausdrücken, da ich sonst zu viel spoilern würde. Einzig die Schwester von Ewan war eine interessante Nebenfigur, doch das konnte meine Bewertung leider auch nicht mehr beeinflussen.

Kurz gefasst: Ein guter Schreibstil, doch als Liebesroman nicht zu empfehlen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Interessanter historischer Roman

Schicksalsmeer
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Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs ...

Ida kommt aus einfachsten Verhältnissen, doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint, als sie eines Tages, als sie Fische verkaufen soll, durch eine schnell aufziehende Nebelwand mit ihrem Boot vom Kurs abkommt und gegen ein anderes führerloses Boot stößt; in dem ein schwer verletzter junger Mann liegt. Der Sturm hat die beiden vor die Tore Visbys getrieben und kaum, dass Ida dort angelegt hat, bittet sie die Männer die sie dabei beobachten, um Hilfe. Es stellt sich heraus, dass der junge Mann, den Ida gerettet hat, Karl, der Sohn eines reichen Händlers ist und da seine Familie überglücklich ist, dass Ida ihn rettete, beschenken sie die junge, schüchterne Frau mit reichen Gaben. Aber auch Karl bleibt mit Ida in Kontakt und bittet sie einige Zeit später um ihre Hand.
Idas Ehe ist glücklich und sie schenkt ihrem Mann sowohl Söhne als auch eine Tochter. Ihr Lieblingskind ist jedoch Aurora. Aurora hat genau wie ihre Mutter Ida ein sehr sensibles Gespür und beide verstehen sich blind.

Aurora ist bereits verlobt mit dem gottesfürchtigen Händler Carl und hofft, dass ihre Ehe genauso glücklich werden wird, wie die ihrer Eltern.
Zunächst scheint Auroras Wunsch in Erfüllung zu gehen. Carl trägt sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch. Doch eines Nachts wird eine ihrer Hausangestellten, während diese auf den Nachtwächter wartet, von einer Gruppe umherziehender Männer brutal vergewaltigt.
Anstatt der Unglücklichen beizustehen, wie es Aurora beherzt tut indem sie einen wahren Pfeilhagel auf die Angreifer abschießt, beschimpft Carl die Angestellte als unwürdige lasterhafte Person, die sich ihre Lage selbst zuzuschreiben hätte und will sie und eine Waise herzlos ihrem Schicksal überlassen.
Es kommt zu einem Streit zwischen dem frisch angetrauten Ehepaar und Aurora spürt, dass sie Carl niemals lieben, nun noch nicht einmal mehr ehren kann, als er auch noch die Hand gegen sie erhebt.
Aurora lässt sich jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Kaum dass ihr Ehegatte eingeschlafen ist, lässt sie die Pferde anspannen und bringt ihre verletzte Hausangestellte Elin und das Waisenmädchen Agnes zum Hof ihrer Eltern aufs Land.
Dort wähnt sie die beiden in Sicherheit- zudem scheint sich ihr Bruder Tomas für Elin zu interessieren.
Zurück in Visby glaubt Aurora zunächst, ihre Sorgen hätten ein Ende doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Nicht nur Carls Bruder, jüngst Witwer geworden lechzt nach seiner schönen Schwägerin, auch Gotland selbst ist plötzlich in Gefahr, denn die Dänen haben ihrem Volk den Kampf angesagt. Wird Aurora den Angriff auf Visby überstehen und wird sie ihre Familie jemals lebend wieder sehen, da Vater und Brüder ebenfalls gegen die Dänen kämpfen müssen?

Elisabet Nemerts Roman „Schicksalsmeer“ ist, wenigstens im Verlauf der ersten Hälfte, als eine Art Familiensaga konzipiert, denn die Autorin befasst sich nicht nur mit Mutter Ida und Tochter Aurora, sondern bringt dem Leser auch weitere Familienangehörige näher. Durch die verschiedenen geschilderten Sichtweisen der Akteure bekommt man einen guten Einblick in deren Gedankengut, welches zusammen mit dem typischen Verhalten der Menschen dieses Zeitalters und zahlreichen, detaillierten Beschreibungen von Örtlichkeiten viel historisches Lokalkolorit versprüht.
Zudem versäumt es die Autorin auch nicht, ihrer Heldin dramatische Ereignisse und zahlreiche Abenteuer auf den Leib zu schreiben die diese überstehen muss, was trotz immerhin 556 Seiten, wenig Raum für Langeweile aufkommen lässt.

Obwohl ich den Roman mit Interesse verfolgt habe, gibt es jedoch auch einen Kritikpunkt der dafür sorgte, dass ich keine Höchstbewertung geben konnte.
Zwar hat Elisabet Nemert einen unterhaltsamen Schreibstil, doch leider neigt sie für meinen Geschmack dazu, sich ein wenig zu emotionlos auszudrücken. Obwohl ihren Akteuren nichts erspart bleibt, fehlte mir einfach mehr emotionale Tiefe, um mich berühren zu können und so ähnelt ihre Geschichte fast mehr einer historischen Nacherzählung, die es mir schwer machte, mich vollkommen in ihr vertiefen zu können.

Während die erste Hälfte der Story bis zum Angriff der Dänen dennoch sehr unterhaltsam ist, flachte der Spannungsbogen ab der zweiten Hälfte, als sich Auroras Schicksal dann im fernen Nowgorod erfüllt, ein wenig ab.
Abgesehen davon sollten Fans historischer Lektüre „Schicksalsmeer“ durchaus eine Chance geben, denn historisches Flair gepaart mit einer interessanten Story bietet der Roman allemal.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Gestohlene Liebe“ funktioniert wie ein Actionkrimi; vergleichbar mit gutem Popcornkino, doch mehr Tiefgang und vor allem ein wenig mehr ausgebaute Charaktere hätten der Story meiner Meinung nach definitiv gut getan

Gestohlene Liebe
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Vor Jahren lernte Peter Kauffman die attraktive Archäologin Katherine in Ägypten bei einer Führung kennen. Sofort fühlte er sich von ihr angezogen und suchte immer wieder ihre Nähe, bis sie sich schließlich ...

Vor Jahren lernte Peter Kauffman die attraktive Archäologin Katherine in Ägypten bei einer Führung kennen. Sofort fühlte er sich von ihr angezogen und suchte immer wieder ihre Nähe, bis sie sich schließlich mit ihm verabredete. Obwohl die sexuelle Anziehungskraft zwischen beiden eine große Rolle spielte, bewahrten beide jedoch einige Geheimnisse voreinander. Nach einem Streit zwischen Katherine und Peter kommt es zu einer zeitlichen Funkstille. Schmollend reist Peter nach Amerika zurück um sich bei seiner Schwester Lauren auszusprechen, als er einen verhängnisvollen Anruf bekommt, der sein Leben völlig aus den Fugen wirft- Katherine ist bei einem Autobombenanschlag in Ägypten ums Leben gekommen.

Trotz seiner Trauer vergräbt er sich noch mehr in seiner Arbeit und beschließt schließlich den zwielichtigen Geschäften in Zukunft aus dem Wege zu gehen.

Fast 7 Jahre später:

Peter ist es gelungen sich beruflich zu etablieren und sogar dabei reich zu werden. Derzeit läuft eine erfolgreiche Auktion von archäologischen Artefakten in seinen Räumlichkeiten, als er inmitten einer Menschenmenge eine Frau entdeckt, die seiner verstorbenen Katherine verblüffend ähnlich sieht.
Was er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnt, ist, dass es sich bei der Frau tatsächlich um Katherine handelt, die keinesfalls tot ist, sondern im Gegenteil, in all den vergangenen Jahren einen guten Grund dafür hatte, sich für tot erklären zu lassen.
Als Katherine befürchten muss, dass die Männer, die hinter ihr her sind auch Peter etwas antun wollen, zögert sie nicht lange und es gelingt ihr in letzter Sekunde, sich und den geliebten Mann vor ihren Häschern zu retten. Doch diese lassen sich nicht abhängen und so kommt es zu einer spannenden Verfolgungsjagd quer durch die USA.
Während Katherine und Peter auf der Flucht sind, flammen aber auch ihre Gefühle füreinander wieder auf. Doch diesmal müssen beide zunächst Vertrauen zueinander aufbauen. Wird es ihnen gelingen?

Der zweite Teil der neuen Serie von Elisabeth Naughtons „Stolen Trilogie“ beginnt gleich rasant und spannend und auch im Verlauf der Story steht Peters und Katherines Flucht vor ihren Verfolgern klar im Mittelpunkt der Story. So kommt der Romanceanteil in meinen Augen zugunsten des Suspenseplots ein wenig zu kurz. Sicherlich versäumt es die Autorin nicht auch ihre beiden Hauptfiguren prickelnde Liebesszenen auf den Leib zu schreiben, doch abgesehen davon gibt es wenig gemeinsame Dialoge zwischen beiden, die untermauern, dass sich Katherine und Peter eigentlich lieben. Es ist vor allem die sexuelle Anziehungskraft, die man als Leser zwischen den beiden Hauptfiguren wahrnimmt.

Natürlich fühlt sich Peter verletzt und von Katherine verraten, da er all die Jahre glauben musste, dass sie tot sei, doch auch Peter verheimlicht seiner Geliebten zunächst einige wichtige Dinge und so empfand ich sein Verhalten eine Spur zu überzogen, zumal man sich eigentlich von Anfang an denken kann, dass Kat einen guten Grund für ihre damalige „Aktion“ hatte.
Auf ihrer Flucht fehlten mir einfach mehr klärende Aussprachen zwischen den beiden und zudem erfährt man auch sehr wenig über den menschlichen und charakterlichen Hintergrund des Heldenpaars. Beide blieben mir daher auch im Verlauf der Story zu blass und zickten mir zuviel herum.
Dennoch trösteten mich die zahlreichen Actionsequenzen über diese Kritikpunkte einigermaßen hinweg, denn diese sind wirklich sehr spannend geschrieben.

Allerdings fand ich den Handlungsstrang zunächst ein wenig verwirrend- bis man in etwa durchschaut hat, worum es eigentlich geht bzw. was Katherine gesehen bzw. erlebt hat, dass sie zu einer Gejagten macht, vergeht einige Zeit und auch die Auflösung war mir ein wenig zu klischeehaft und typisch amerikanisch.

„Gestohlene Liebe“ funktioniert wie ein Actionkrimi; vergleichbar mit gutem Popcornkino, doch mehr Tiefgang und vor allem ein wenig mehr ausgebaute Charaktere hätten der Story meiner Meinung nach definitiv gut getan. So ist es am Ende zwar eine nette Fortsetzung des grandiosen ersten Teils geworden, doch leider nicht mehr- auch wenn Elizabeth Naughtons Schreibstil wie immer ansprechend und routiniert ist.