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Veröffentlicht am 23.05.2018

Schnörkelloser, unterhaltsamer Küstenkrimi aus deutschen Landen.

Fanggründe
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Ausgerechnet nach Fedderwardersiel verschlägt es Hauptkommissarin Tomma Petersen, die sich dort erst einmal beweisen muss, denn die eingeschworene Gemeinde von Dörflern und dickschädeligen Kollegen macht ...

Ausgerechnet nach Fedderwardersiel verschlägt es Hauptkommissarin Tomma Petersen, die sich dort erst einmal beweisen muss, denn die eingeschworene Gemeinde von Dörflern und dickschädeligen Kollegen macht es ihr zunächst nicht einfach. Als Tochter einer Deutschen und eines japanischen Vaters und nicht zu vergessen als weibliche Kommissarin muss sie zunächst mit diversen Vorurteilen klar kommen und auch ihr Kollege Ulrich Spanndorff scheint eine Antipathie gegen sie zu haben. Viel Zeit sich darüber einen Kopf zu machen hat sie jedoch nicht, denn bei ihrem Eintreffen in Fedderwardersiel wird ein toter Fischer gefunden, der anscheinend Selbstmord begangen hat. Doch bevor der Fall, der keiner ist, ad acta gelegt werden kann, wird ein Mord verübt und wieder ist es ein Fischer, der nun tot ist. Tomma glaubt an einen Zusammenhang und auch die gespannte Lage zwischen den Fischern und einem Unternehmer aus dem Ort, der im Meer und somit in den Fanggründen der Fischer einen Windpark bauen will, scheint eine Rolle in dem Mordfall zu spielen.

„Fanggründe“ entpuppte sich als solider Krimi aus deutschen Landen der Autorin Natascha Manski, der kurzweilig zu lesen ist und der zum Ende hin einen ziemlichen Überraschungsmoment bietet, denn zunächst führt die Autorin den Leser auf diverse falsche Fährten, was das Motiv des Mörders angeht. Ich lese sehr gerne sogenannte Küstenkrimis und auch „Fanggründe“ reiht sich nahtlos in die Riege des Krimisubgenres ein. Es ist gleichzeitig der Einstieg einer neuen Serie um die Ermittlerin Tomma Petersen, die in Fedderwardersiel ermittelt. Ein wenig erinnerte mich die Stimmung des Romans an eine Folge von SOKO; durch die sehr bildhafte Darstellung von Örtlichkeiten und Personen könnte ich mir „Fanggründe“ auch sehr gut als TV-Verfilmung vorstellen. Obwohl Tomma und ihr Kollege Ulrich Spanndorff viel Potential bieten, fand ich, dass sie in diesem ersten Teil noch ein wenig blass bleiben. Ich hätte mir noch ein wenig mehr Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt gewünscht- hier blieb mir vieles noch ein wenig zu abstrakt. Dennoch, wer Lust auf einen unterhaltsamen, schnörkellosen Küstenkrimi haben sollte, wird sicherlich nicht enttäuscht werden.

Kurz gefasst: Schnörkelloser, unterhaltsamer Küstenkrimi aus deutschen Landen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein prickelnder, recht modern wirkender Liebesroman, der echtes historisches Kolorit eher vermissen lässt, aber zu keinem Zeitpunkt Langweile aufkommen lässt.

Mein leidenschaftlicher Ritter
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Lady Isobel hat eine behütete Kindheit genossen, die erst an dem Tag endete, als ihr Vater sie einem alten, lüsternen reichen Adligen zur Frau gab und sie für Geld verschacherte.
Nun, einige Jahre später, ...

Lady Isobel hat eine behütete Kindheit genossen, die erst an dem Tag endete, als ihr Vater sie einem alten, lüsternen reichen Adligen zur Frau gab und sie für Geld verschacherte.
Nun, einige Jahre später, ist sie schlauer und vertraut so schnell keinem Mann mehr. Nachdem ihr Mann verschied, steht ein angeblicher Erbe vor ihr, der nun auch um sie freit. Um dem Schicksal einer neuen Eheschließung entgehen zu können, bittet sie den Bischof um Hilfe und der wendet sich wiederum an den König. Dieser arrangiert aber nun auch eine weitere Eheschließung für Isobel. Sie bekommt den Auftrag einen französischen Edelmann zu heiraten und seine angebliche Treue für den englischen König zu überprüfen.

Während sie in Frankreich weilt, um auf ihren Zukünftigen zu warten, lernt sie Sir Stephen Carleton kennen; ein Freund ihres väterlichen Freundes Sir Robert. Stephen ist jedoch kein Kostverächter. Seine weiblichen Eroberungen sind legendär genauso wie auch sein Kampfgeschick. Er gehört zu den besten Männern des Königs und gegen ihren Willen verliebt sich Isobel schließlich in ihn. Dennoch weiß sie genau, dass ihre Liebe keine Chance hat. Oder täuscht sie sich in Sir Stephens Charakter? Doch falls auch er tiefere Gefühle für sie hegen mag, was ist mit ihrem Verlobten?

Margaret Mallorys ersten Teil der „All The Kings Men“ Reihe las ich vor einer geraumen Weile und auch wenn ich daran den recht modernen Schreibstil bemängelte, wollte ich der Autorin mit ihrem Fortsetzungsroman noch eine Chance geben, da die Story an sich recht unterhaltsam war.

In „Mein leidenschaftlicher Ritter“ bekommt man es nun mit einem etwas tiefgründiger charakterisierten Heldenpaar zu tun. Auf der einen Seite die junge Heldin, die unsanft aus ihrer verträumten Kindheit katapultiert wurde, als ihr Vater sie verriet und auf der anderen Seite ein Schwerenöter, der von der Frauenwelt heiß begehrt wird und in Isobel endlich eine Frau findet, die ihm ebenbürtig ist. Das klingt nach einer interessanten Paarkonstellation und tatsächlich stimmt auch die Magie zwischen dem Paar, selbst wenn Isobels Starrsinnigkeit und ihr Hang sich in gefährliche Situationen zu bringen (kurz eine TSTL Heldin) mir auch einiges abverlangt hat.
Ebenso fehlten mir mehr Kennenlern-Gespräche zwischen Isobel und Stephen, die den Leser davon überzeugen, dass es sich bei ihnen nicht nur um rein sexuelle Anziehungskraft handelt, sondern um wahre Liebe.

Einziger Pluspunkt ist die Story, die um das Heldenpaar gewebt wurde und die sehr spannend und abwechslungsreich ist, so dass keine Langeweile beim Lesen aufkommt. Doch in gewissen Momenten vermisste ich einfach ein wenig mehr historische Authentizität bzw. historisches Kolorit. Das fängt schon mit manchen sehr modernen Formulierungen an, die die Autorin/die Übersetzerin hier abermals benutzt und auch die Handlungsweisen der Akteure passten ebenfalls eher zu Personen des heutigen Lebens. Wer sich jedoch mit den genannten Kritikpunkten arrangieren kann und einfach nur einen sehr soften Liebesroman lesen möchte, der lediglich einen Hauch von Historie verströmt und ein wenig an ein Disney-Märchen erinnert, wird sicherlich seine helle Freude an diesem Buch haben.

Kurz gefasst: Ein prickelnder, recht modern wirkender Liebesroman, der echtes historisches Kolorit eher vermissen lässt, aber zu keinem Zeitpunkt Langweile aufkommen lässt.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Unterhaltsamer, wenn auch sehr softer, sehr modern wirkender Historical mit gewissen Schwächen und einer, für meinen Geschmack eher mäßigen Übersetzung. Nur für Leser zu empfehlen, die kein authentisch wirkendes historisches Flair erwarten.

Mein geliebter Ritter
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England 1425: Linnet und James Rayburn waren fünf Jahre zuvor ein Liebespaar. Doch während James damals den Wunsch hegte, Linnet zu seiner Frau zu machen, hatte Linnet, obwohl sie James sehr zugetan war, ...

England 1425: Linnet und James Rayburn waren fünf Jahre zuvor ein Liebespaar. Doch während James damals den Wunsch hegte, Linnet zu seiner Frau zu machen, hatte Linnet, obwohl sie James sehr zugetan war, etwas andere Pläne. Da ihr Vater sie mit einem Lüstling verheiraten und sie sich nicht in eine Ehe mit diesem Mann zwingen lassen wollte, schlief sie mit James und ließ sich extra bei dem Stelldichein von ihrem Gatten in spe und ihrem Vater überraschen.
James verließ Linnet danach. Gekränkt in seiner Ehre und mit gebrochenem Herzen stürzte er sich in Schlachten und vergnügte sich schließlich mit anderen Frauen.
Linnet dagegen heiratete einen betagten, aber sehr reichen Mann, der ihr gute Verbindungen zum Handel ermöglichte.

Mittlerweile ist Linnet verwitwet und eine der engsten Vertrauten der ebenfalls verwitweten jungen Königin. Diese jedoch will sich nicht in Enthaltsamkeit üben, was zu großen Problemen für die Königin führen kann. Probleme, die Linnet vermeiden möchte und so tut sie sich doch erneut mit James Rayburn zusammen, der von höchster Stelle den Befehl bekommen hat, die Königin zu schützen.
Obwohl sowohl Linnet als auch James immer noch gekränkt sind, ob der Dinge, die sich vor fünf Jahren zutrugen, spüren beide die gleiche starke sexuelle Anziehungskraft und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich beide einander hingeben. Doch was James zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt, ist die Tatsache, dass Linnet in höchster Lebensgefahr schwebt, nachdem sie gefährlichen Menschen, die einst ihren Großvater ruinierten, brisante Fragen gestellt hat und an denen sich Linnet unbedingt rächen will! Kann der besonnene James seine Linnet retten und werden beide diesmal zueinander finden?

Nach „Mein zärtlicher Ritter“ und „Mein leidenschaftlicher Ritter“, liefert Margaret Mallory erneut eine unterhaltsame Medieval- Romance ab, die sicherlich den Großteil aller Historical-Romanceleser zufrieden stellen wird. Mich hat der Roman leider etwas enttäuscht zurückgelassen, weil ich persönlich nicht viel mit historischen Romanen anfangen kann, die allzu modern geschrieben wurden und auch die Übersetzung fand ich nicht so gelungen. Margaret Mallorys Sicht auf die britische Historie ist leider ein wenig zu romantisch verklärt für meinen Geschmack und mutet eher disneyhaft an.

Obwohl ich zugegebenermaßen eine romantische Liebesgeschichte in einer Historical Romance erwarte, mag ich es doch, wenn die Love Story im Kern etwas ernsthafter daherkommt und auf mehr basiert, als lediglich auf sexueller Anziehungskraft. Zudem hatte ich diesmal auch einige Probleme mit der TSTL Heldin, die für ihre Ziele praktisch über Leichen geht (ihr eigenes Leben eingeschlossen). Man kann ihr Verhalten James gegenüber zwar besser verstehen wenn man ihre Beweggründe versteht, doch ihr schroffes, eingeschnapptes Verhalten James gegenüber, nachdem sie ihn fünf Jahre später wieder trifft, (obwohl sie diejenige war, die dem armen Mann das Leben schwer gemacht hat) machte es mir sehr schwer, sie zu mögen. Auch ihre unerbittliche Suche auf eigene Faust nach den Männern, die einst ihren Großvater in den Ruin stürzten, mag zwar für spannende Momente in der Geschichte sorgen, doch sie sorgte definitiv auch für einige Stirnfalten mehr bei mir, da die Heldin dabei unglaublich naiv zu Werke geht.

Der Held des Romans dagegen, reagiert der Heldin gegenüber ziemlich nachsichtig in allen Belangen und war mir persönlich viel zu soft für einen „Krieger“ gestrickt.

Und trotz meiner Kritikpunkte hat es die Autorin auch diesmal geschafft einen Historical abzuliefern, der keinerlei Längen aufzuweisen hat und durchaus Unterhaltungswert besitzt. Man sollte halt nur ein offenes Ohr und Auge für sehr softe, sehr moderne Historicals besitzen, in denen die Erotik einen etwas höheren Stellenwert einnimmt.

Apropos moderne Historicals: Ich habe nun bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen, die allesamt von der gleichen Übersetzerin bearbeitet wurden und mich erneut an manchen sehr unpassenden Ausdrücken gestoßen, die in einem Medieval geschweige denn überhaupt in einem Historical nichts zu suchen haben. So etwa ein Zitat auf Seite 177 „Ich konnte nicht gehen und mich auf den Rest der Frauenwelt stürzen, so wie ich drauf war.“

So etwas muss doch nicht sein, oder?

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, wenn auch sehr softer, sehr modern wirkender Historical mit gewissen Schwächen und einer, für meinen Geschmack eher mäßigen Übersetzung. Nur für Leser zu empfehlen, die kein authentisch wirkendes historisches Flair erwarten.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Der 1. Teil der „Douglas Legacy“ Reihe wartet mit einer spannenden Hintergrundgeschichte auf, doch das schwierige Heldenpaar hat meine Nerven leider zu arg strapaziert.

Der Highlander und die Lady
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Kaum ist der verhasste Ehemann von Lady Alison und Vater ihrer beiden Töchter gestorben, naht schon der nächste unbarmherzige Tyrann, der sich Blackadder Castle einverleiben will. David Hume, eilt ein ...

Kaum ist der verhasste Ehemann von Lady Alison und Vater ihrer beiden Töchter gestorben, naht schon der nächste unbarmherzige Tyrann, der sich Blackadder Castle einverleiben will. David Hume, eilt ein gewisser Ruf voraus und er ist gekommen, um sich an allen Feinden seines hingerichteten Vaters zu rächen. Nachdem David Alisons Besitz eingenommen hat, fordert er eine sofortige Eheschließung zwischen ihnen, um seinen eroberten Besitz gegen seine Feinde absichern zu können. Alison, die bereits in ihrer ersten Ehe Schlimmes erdulden musste und sichtlich eingeschüchtert ist von David, stimmt der Ehe zu, als sie erfährt, dass ihre Brüder sie im Kampf gegen die Humes im Stich gelassen haben.

Doch David entpuppt sich als völlig anderes Exemplar der Gattung Mann, denn er ist in seinem Rahmen verträglich, freundlich und auch nachgiebig. Er ist ein Mann, in den sich Alison durchaus verlieben könnte, allerdings hat David sich geschworen, niemals eine Frau zu lieben oder zu vertrauen und schließt Alison in allen Bereichen, die nicht das Ehebett betreffen aus. Es rumort tief innen in Alison und sie ist enttäuscht, dass David sie nicht einbezieht und ihr seine Sorgen anvertraut, doch irgendwann ist es so weit, Alison hat die Nase voll davon, sich Davids Anordnungen blind zu fügen. Als sie während Davids Abwesenheit ein Dokument erreicht, in dem sie von ihrem Onkel aufgefordert wird, sich mit ihren beiden Mädchen aufzumachen, um ihn zu treffen, zögert sie nicht lange und bringt sich letztendlich mit ihrem Entschluss in Lebensgefahr. Wird David sie rechtzeitig retten können?

Nach der im Blanvalet Verlag herausgegebenen „All The King’s Men“ Reihe von Margaret Mallory hatte ich eigentlich schon mit der Autorin abgeschlossen, was größtenteils daran lag, dass ich mit den Romanheldinnen nicht so wirklich klar kam und auch die Übersetzung teilweise zu modern für meinen Geschmack wirkte. Als ich sah, dass der CORA Verlag nun den ersten Teil einer neuen Reihe der Autorin veröffentlicht hat, wollte ich der Autorin dennoch noch eine Chance geben, schon alleine um zu schauen, ob die Übersetzung hier möglicherweise anders geraten wäre und mir womöglich sonst eine gute Serie entgehen würde.

Und in der Tat empfand ich diese Übersetzung hier einer Historical Romance angemessen; in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Und auch allein vom Schreibstil her, ließ sich „Der Highlander und die Lady in Rot“ gut und unterhaltsam an.

Ab dem Zeitpunkt der Eheschließung, krankt die Geschichte aber abermals an dem recht eigenwilligen Heldenpaar. Während sich David immer mehr von Alison gängeln lässt, die eine recht seltsame Auffassung von Gerechtigkeit und Bestrafung besitzt, die ihrer Zeit nicht angemessen erscheint, entwickelt sich Alison dann auch noch mehr und mehr zu einem naiven kleinen Dummchen, das einfach nicht begreift, wer oder was gut für sie ist. Ab dem Moment, als sie sich trotz Davids Warnung die Burg nicht zu verlassen, aufmacht, und das sogar noch mit ihren beiden Töchtern, denen ebenfalls große Gefahr droht, ohne Geleitschutz, war mein Verständnis für sie dann vollständig aufgebraucht.

Und Davids übergroßes Verständnis für seine Frau und seine Familienangehörigen passte dann auch so gar nicht mehr zu einem eigentlich harten Krieger, der bereits durch die harte Schule des Lebens gehen musste. Bitte nicht falsch verstehen- ich verabscheue Romanhelden die ihre Frauen schlagen und möchte solche Romanpassagen keinesfalls irgendwo vorfinden, doch zumindest hätte ich von David ein schrofferes und unnachgiebigeres Verhalten erwartet, nachdem Alison sich so kindisch verhalten hat und alle in Gefahr gebracht hat. Auch in Bezug auf ihr Zögern mit David zu schlafen, konnte ich ihre Gedankengänge irgendwann nicht mehr nachvollziehen.

Und ich muss mir nun endlich eingestehen, dass Margaret Mallorys Historical Romances für mich persönlich, leider nichts sind, was ich einerseits total schade finde, da ich den historischen Hintergrund wieder interessant und spannend eingeflochten empfand. Aber die Love Story zwischen dem Heldenpaar konnte mich einfach nicht überzeugen, denn begeistern. Dass es vielen Lesern scheinbar anders ging, als mir, zeigt sich an den vielen begeisterten Stimmen in den USA zu diesem Roman. Aber hier zeigt sich wieder einmal, wie unterschiedlich die Geschmäcker doch sind.

Kurz gefasst: Der 1. Teil der „Douglas Legacy“ Reihe wartet mit einer spannenden Hintergrundgeschichte auf, doch das schwierige Heldenpaar hat meine Nerven leider zu arg strapaziert.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Ein recht modern anmutender, erotischer 1.Teil der „Secrets“ Reihe, der meiner Meinung nach leider nicht zu Anne Mallorys besten Romances gehört, aber dennoch gute Unterhaltung für Freunde leichterer Regencykost bietet.

Sündiges Geheimnis
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Miranda Chase lebt seit dem Tod ihrer Eltern und ihres Bruders seit ein paar Jahren bei ihrem Onkel, der eine Buchhandlung betreibt. Die junge Frau von bürgerlicher Abstammung unterstützt ihren Onkel, ...

Miranda Chase lebt seit dem Tod ihrer Eltern und ihres Bruders seit ein paar Jahren bei ihrem Onkel, der eine Buchhandlung betreibt. Die junge Frau von bürgerlicher Abstammung unterstützt ihren Onkel, in dem sie in seinem Laden die ausgestellten antiquarischen Bücher verkauft. Sie führt zwei interessante Brieffreundschaften, mit unbekannten Männern, doch für mehr Abenteuer ist in ihrem Leben kein Platz. Das ändert sich schlagartig, als sie eines Tages von einem Kunden beim Lesen in dem skandalösen Buch der Saison schlechthin erwischt wird. Zwar stellt sich ihr der Kunde ebenfalls als Bürgerlicher vor, doch entpuppt er sich nur wenige Zeit später als der berühmt berüchtigte Maximilian, Viscount Downing,

Und auch nach ihrer denkwürdigen ersten Begegnung die einige scharfzüngige Dialoge und Wortgefechte zur Folge hatten, kreuzen sich ihre Wege erneut, denn Maximilian engagiert sie, um seine Bibliothek auf Vordermann zu bringen und die Bücher nach einem bestimmten System zu ordnen.
Miranda ist über alle Maßen irritiert über die Aufmerksamkeit, die ihr der Viscount schenkt. Vor allem aber seine stetigen Annäherungsversuche machen sie nervös. Wie kann sie den attraktiven Viscount nur in seinen Schranken weisen? Schließlich hat sie zuvor noch niemals ein Mann so fasziniert. Doch Maximilian hat auch seine geheimnisvolle, dunkle Seite…

Anne Mallorys Romances stellten bislang immer ein echtes Lesehighlight für mich dar.
Die Hauptgerüste ihrer Romances findet man allerdings auch in diesem aktuellen Werk wieder. Da wären zum einen die sehr sinnliche Komponente, die in ansprechenden Worten verpackt für sich spricht wenn es zwischen dem Heldenpaar langsam ernster wird, ein interessantes Heldenpaar und vor Wortwitz sprühende Dialoge zwischen Miranda und Maximilian.
Leider gibt es diesmal auch einige Kritikpunkte, die mich von einer besseren Bewertung abgehalten haben. Zunächst einmal kommt Anne Mallorys erster Teil der „Secrets- Reihe“ etwas langsam in Fahrt. So sehr ich mich auch an den intelligenten Dialogen des Heldenpaars erfreut habe; es scheint fast so, als ob die Autorin darüber vergessen hätte, die Story voranzutreiben. So verfolgt man viele Gespräche zwischen Miranda und Maximilian, die sich immer um das eine Thema drehen- Verführung!

Das mag eine ganze Weile amüsant sein, doch irgendwann wurde es mir dann doch etwas zu viel des Guten; vor allem weil darüber hinaus nichts weiter geschieht. Zudem benimmt sich Miranda leider nicht wie eine typische Romanheldin der Regency-Ära. Selbst bürgerliche junge Frauen wären sicherlich nicht bereitwillig dem Anliegen ihres leichtfertigen Onkels gefolgt, in der Bibliothek eines ledigen Adligen der bereits einen schlechten Ruf genießt, die Regale zu sortieren. Und das ohne weibliche Anstandsdame oder Gesellschafterin! Auch Mirandas nächtlicher Besuch in den Vauxhall Gardens, wäre einer unverheirateten Dame, die auf ihren Ruf zu achten hat, wohl kaum möglich gewesen.
Insgesamt gehört „Sündiges Geheimnis“ eher in die Kategorie „moderner Historical“, denn auch der Schreibstil bzw. manche Ausdrücke innerhalb des Buches passen eher in unsere heutige Zeitepoche.

Miranda ist eine junge, recht emanzipierte Frau, die tief in sich versteckt, geballte Abenteuerlust besitzt. Sie sehnt sich eigentlich nach einem aufregenderen Leben, möchte aber auch nicht gegen gesellschaftliche Konventionen verstoßen. Auf der anderen Seite ist da Viscount Downing. Als Adliger kann er so gut wie alles machen, was er will und er fordert Miranda mit seinen Lebemannattributen regelrecht heraus. Im Laufe der Zeit erfährt der Leser dann auch, wieso Maximilian in der Öffentlichkeit den smarten Verführer gibt, doch die Art und Weise wie er Miranda in seine Spielchen einbezieht, hat mir nicht so wirklich gefallen.
Nach ca. 200 Seiten nimmt der Storyverlauf dann aber an Fahrt auf; man lernt Maximilians Verwandte und auch ihn besser kennen. Diese versöhnlichen letzten 180 Seiten haben mich dann auch bei der Bewertung zwischen 3 und 4 Punkten schwanken lassen.

Kurz gefasst: Ein recht modern anmutender, erotischer 1.Teil der „Secrets“ Reihe, der meiner Meinung nach leider nicht zu Anne Mallorys besten Romances gehört, aber dennoch gute Unterhaltung für Freunde leichterer Regencykost bietet.