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Veröffentlicht am 23.05.2018

Die verlorene Geschichte“ ist geheimnisvoll, versprüht historisches Kolorit und hält den Leser bis zum Schluss in Atem. Allerdings sollte man keinen Thriller erwarten, denn auch wenn man es durchaus mit einer sprichwörtlichen „Leiche im Keller“ zu tun bek

Die verlorene Geschichte
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Juli 1997: Die bereits betagte Claire, die seit vielen Jahrzehnten in Australien lebt und dort ein Weingut besitzt, beschließt noch einmal in ihrer Heimat Deutschland zurückzukehren, denn dort leben ihre ...

Juli 1997: Die bereits betagte Claire, die seit vielen Jahrzehnten in Australien lebt und dort ein Weingut besitzt, beschließt noch einmal in ihrer Heimat Deutschland zurückzukehren, denn dort leben ihre Tochter und ihre Enkelin Lea. Außerdem hat Claire im Rheingebiet ein geheimnisumwittertes Haus gekauft, das eng mit Claires Familiengeschichte verwurzelt ist. Als Lea das erste Mal ihre Großmutter trifft, ist sie überfordert, denn ihre Mutter Rike hatte stets schlecht von Claire gesprochen und in all den Jahren keinen Kontakt mit Claire gehabt. Dennoch ist ihr die alte Dame auf Anhieb sympathisch und so bietet sie Claire gleich ihre Hilfe an, als sie erfährt dass ihre Großmutter vorhat, das gekaufte Haus zu renovieren. Beide Frauen verstehen sich sehr gut, doch Lea spürt immer wieder, dass ihre Großmutter Kummer hat und etwas vor ihr verbirgt.
Aber auch Lea hat so einige Probleme denn sie ist schwanger. Der Vater ihres Kindes hat mit ihr Schluss gemacht und so hat sie erst einmal keine große Lust auf weitere Männerbekanntschaften. Doch als sie Tom kennen lernt, der Arbeiten an dem Haus vornehmen soll, gerät ihr Entschluss zum ersten Mal ins Wanken. Spannend wird es für Lea als sie in dem baufälligen Haus ein Bündel Briefe und eine alte Puppe findet…

Bonnheim 1792: Die beiden Schwestern Helene und Marianne könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Marianne schön wie eine Lichtgestalt ist und ihr im Leben alles in den Schoß fällt, steht die unscheinbare aber bodenständige Helene stets im Schatten ihrer attraktiven Schwester. Beide leben mit ihrem Bruder Christoph und ihren Eltern auf besagtem Weingut, das Claire über zweihundert Jahre später kauft. Die Zeiten sind unruhig, denn revolutionäres Gedankengut der Franzosen findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Unter ihnen ist auch Christoph der mit der Sache der Franzosen sympathisiert. Und schon bald wird ausgerechnet auch ihre Heimat von den Franzosen besetzt. Inmitten dieser Wirren interessieren sich Helene und Marianne für denselben Mann- einen Italiener, der eigentlich nur bei ihnen als Arbeiter weilt. Das Unglück nimmt seinen Lauf, als dieser seine endgültige Wahl trifft…

Ich habe mich sehr bemühen müssen, nicht im Vorfeld zu viel vom Inhalt des Romans zu verraten, denn „Die verlorene Geschichte“ stellt eine sehr interessante und komplexe Mischung aus historischem Roman, Contemporary und Familiensaga dar, die mit einigen sehr spannenden Romanpassagen aufwartet. Man erfährt praktisch nur Stück für Stück was es mit dem Weingut auf sich hat, was dort einst passierte und welche Geheimnisse Claire mit sich herumträgt. In sich abwechselnden Kapiteln erzählt die Autorin auf mehreren Zeitebenen was einst mit Claires, Leas und Rikes Ahnen geschah und wie diese Geheimnisse der Vergangenheit dabei helfen, dass die Familie in der Gegenwart endlich wieder zueinander findet. Die Autorin hat einen sehr bildhaften, flüssigen Schreibstil und vermag es dabei ihre Figuren sehr lebendig darzustellen, so dass man sich das Haus und seine Bewohner sehr gut vor seinem geistigen Auge vorstellen kann. Zudem fand ich auch den Handlungsstrang der sich in der Zeit ab 1792 abspielt sehr spannend und interessant beschrieben, denn die Autorin versäumt es nicht, genügend historisches Kolorit beizusteuern. Auch Romantiker kommen dabei auf ihre Kosten, denn es werden gleich zwei Liebesgeschichten in dem Buch erzählt, wobei Fans des Happy Endings vielleicht ein wenig vorgewarnt werden sollten, beizeiten Taschentücher bereit zu halten.

Kurz gefasst: „Die verlorene Geschichte“ ist geheimnisvoll, versprüht historisches Kolorit und hält den Leser bis zum Schluss in Atem. Allerdings sollte man keinen Thriller erwarten, denn auch wenn man es durchaus mit einer sprichwörtlichen „Leiche im Keller“ zu tun bekommt, ist der Roman jedoch in erster Linie dem Genre Familiensaga zuzuordnen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Unterhaltsamer Romantic Suspense mit viel Romance und etwas weniger Suspense-Einlagen.

Engelsasche
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Da Kat Martin schon seit vielen Jahren zu meinen Autobuyautorinnen gehört- freilich muss ich dazu sagen, dass ich früher nur ihre Historicals las, aus Mangel an Auswahl, war ich ja ganz begeistert darüber, ...

Da Kat Martin schon seit vielen Jahren zu meinen Autobuyautorinnen gehört- freilich muss ich dazu sagen, dass ich früher nur ihre Historicals las, aus Mangel an Auswahl, war ich ja ganz begeistert darüber, dass nun auch die Romantic Suspense und Para Romantic Suspense Romane von Kat Martin ins Deutsche übersetzt werden. Die Paras sind eher Para-Light Romances, die also mit diesem Prädikat ganz genau in mein Lesebeuteschema passen. Außer Geistererscheinungen, die eher eine untergeordnete Rolle in Martins Büchern spielen, tummeln sich ansonsten nur völlig normale (na ja manchmal auch etwas weniger normale) Menschen. Als ich den Titel des letzten Juli herausgegebenen Romans “Engelsasche” las, dachte ich eigentlich, die Autorin hätte sich nun auch den geflügelten Himmelswesen gewidmet, doch dem war nicht so.

Stattdessen kommt dieser Romantic Suspense diesmal völlig ohne Paraeinflüsse aus und auch die Suspensemomente sind eher Nebensache, da hier eindeutig die Liebesgeschichte und Entwicklung der beiden Hauptfiguren Maggie O’ Connell und Trace Rawlings im Fokus stehen.

Die rothaarige Maggie ist eine berühmte Fotografin und wendet sich an den knorrigen Privatdetektiv Trace Rawlings weil sie gestalked wird. Ein ihr Unbekannter schickt ihr unheimliche Liebesbotschaften und dringt sogar in ihre Wohnung ein, nur um ihr ein Porzellanfigürchen zu hinterlassen- (ein rothaariges Mädchen mit einem attraktiven Tänzer in inniger Umarmung).

Trace, der ein Faible für rothaarige Frauen hat (zu diesem Punkt gehe ich etwas später näher ein) zögert zunächst Maggie als seine neue Klientin anzunehmen, da sie genau in sein Beuteschema fällt. Trace will nach seiner gescheiterten Ehe mit einer ziemlich oberflächlichen, leicht durchgeknallten Nymphomanin, ebenfalls eine Rothaarige, jedoch erstmal keine neuen romantischen Verwicklungen. Doch Maggies Ängste rütteln ihn auf und so lässt er eine neue Alarmanlage in ihrem Haus installieren. Als er jedoch erfährt, dass Maggie in ihrer Teenagerzeit behauptete, sie wäre von einem Freund vergewaltigt worden (was sich damals als Lüge herausstellte) und von einem Detektive der Polizei diesbezüglich gewarnt wird, nimmt er Abstand und legt seinen Auftrag nieder. Bis er erneut von Maggie kontaktiert wird…

So weit zum Inhalt. Natürlich legt die Autorin noch ein paar falsche Fährten in ihrem Roman, leider erfährt man direkt, welche Angreifer es noch auf Maggie abgesehen haben und wieso. Die Identität des Stalkers hingegen wird nicht so früh geklärt, so dass zumindest dahingehend die Spannung gewahrt wird.

Eines ist mir jedoch etwas sauer beim Lesen aufgestoßen: Traces Angewohnheit sämtliche rothaarige Frauen “scharf” zu finden. Keine Ahnung ob die Autorin hier einen mangelnden Einfallsreichtum in Sachen Umschreibungen der Wuschigkeit an den Tag legt, oder ob die Bearbeiter bei der Übersetzung einfach mangelnde Phantasie bewiesen, ganz ehrlich, irgendwann nervte es mich schon gewaltig, wenn ich beim Lesen des Romans immer wieder auf Romanpassagen stieß, in denen Trace so ganz bei sich denkt, wie “scharf” er Maggie findet.

Leider zieht sich diese “Scharfheit” wie ein roter Faden durchs Buch, so dass man sich als Leser beinahe wünscht, dass Lord Byron mal kurz aus dem Jenseits zu Besuch kommt, um dem guten Trace ein paar poetische und andersklingende Umschreibungen ins Ohr zu flüstern. So aber verbindet man scharf irgendwann nicht mehr mit scharf sondern eher mit Schaf.

Der testosterongesteuerte Trace ist dazu ein typischer Kat Martin Romanheld. Wortkarg, verschlossen und ein absolutes Alpha-Männchen, der seine Heldin zu gerne dominieren würde. Maggie dagegen lässt sich nicht gerne dominieren, sondern zeigt ihm ganz klar seine Grenzen auf, was die Liebesgeschichte gut auflockert. Allerdings hätte sie sich manche Alleingänge meiner Meinung nach durchaus verkneifen können, denn wer gestalked wird, läuft wohl kaum allein am Meer herum, außer er ist ein wenig TSTL oder gar lebensmüde.

Nichtsdestotrotz ist “Engelsasche” aber ein netter Romantic Suspense Roman für Leser, denen der Suspenseplot nicht allzu wichtig ist und zumindest die Love Story an sich wirkt glaubwürdig gestrickt. Die wie immer prickelnden Liebesszenen runden die Liebesgeschichte dazu perfekt ab, so dass es ansonsten nichts zu meckern gibt.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Romantic Suspense mit viel Romance und etwas weniger Suspense-Einlagen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Vom reinen Unterhaltungswert her, möchte ich „Die Kaffeemeisterin“ jedoch gerne weiterempfehlen, denn gute Geschichten kann das Autorenduo „Helena Marten“ definitiv erzählen.

Die Kaffeemeisterin
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Die Ehefrau und Stiefmutter zweier Töchter, Johanna, hat nach dem plötzlichen und frühen Tod ihres geliebten Mannes nur noch ihre „Coffeemühle“- eine gemütliches Gasthaus in der sie als eine der ersten ...

Die Ehefrau und Stiefmutter zweier Töchter, Johanna, hat nach dem plötzlichen und frühen Tod ihres geliebten Mannes nur noch ihre „Coffeemühle“- eine gemütliches Gasthaus in der sie als eine der ersten in Frankfurt auch Kaffee ausschenkt.
Die „Coffeemühle“ entpuppt sich zunächst als Erfolg; das liegt aber vor allem auch an Johannas Einfallsreichtum und ihrer Gewitztheit. Jedes noch so große Problem wird stets von ihr gelöst- so kommt sie nach gewissen Rückschlägen auf den Geniestreich, ihre Stube auch für Frauen einzurichten.

Doch Erfolg führt auch immer seine Neider auf den Plan. Einer von ihnen ist der Apfelweinwirt Gottfried Hoffmann. Gottfried ist verheiratet mit Johannas bester Freundin Elisabeth, doch die hat bei dem grausamen und ungerechten Mann nicht viel zu lachen.
Da Johanna einst Partei für ihre Freundin ergriff, will sich Gottfried nun an Johanna rächen- außerdem sieht er sie als große Konkurrenz.
Kurz nachdem Johanna ihr Kaffeehaus auch für die Damenwelt vorzeigbar gestaltet und sich dafür in Unkosten gestürzt hat, kommt es in der Coffeemühle zu einer handfesten Schlägerei, bei der fast alles zu Bruch geht.
Auch Gabriel, ein jüdischer Geiger, den Johanna in ihrer Stube als Italiener ausgibt, wird in dem Handgemenge schwer verletzt, was die junge Witwe sehr trifft, denn sie hat sich in den Musiker verliebt. Viel Zeit sich um ihn zu sorgen bleibt ihr nicht, denn Gottfried hat sogar dafür gesorgt, dass sie ihre Zulassung für die Coffeemühle für mindestens ein Jahr verliert.

Es bleibt Johanna nichts anderes übrig, als einen alten Freund ihres Mannes aufzusuchen, an den sie sich im Notfall wenden sollte. Doch Floriano lebt in Italien, genauer gesagt in Venedig, wo er ebenfalls ein Kaffeehaus betreibt. Wie wird er auf Johannas Hilferuf reagieren und wird es Johanna gelingen, ihre Coffeemühle in Frankfurt eines Tages wieder eröffnen zu können?

Nach ihrem Erstlingswerk „Die Porzellanmalerin“ widmet sich das Autorenduo Bettina Querfurth und Susanne Van Volxem alias Helena Marten im aktuellen Roman erneut dem historischen Genre.
Im Mittelpunkt der Geschichte , die den Leser zu verschiedene Settings wie etwa Frankfurt oder Venedig entführt, steht die junge Witwe Johanna. Sie trägt eine große Last auf ihren Schultern, denn ihr Kaffeehaus ist die einzige Mitgift, die sie ihren beiden Stieftöchtern hinterlassen kann, sollte sie ebenfalls früh sterben. So bemüht sich Johanna nach Kräften, die Coffeemühle am Laufen zu halten, wird jedoch auch immer wieder von diversen „Bösewichtern“ in dieser Geschichte aufgehalten bzw. erleidet stets empfindliche Rückschläge.

Positiv an Johanna sind auf jeden Fall ihre Zielstrebigkeit und ihr Kampfeswille. Doch dabei ist sie nicht so sturköpfig, als dass sie nicht auch Hilfe von anderer Seite annehmen würde.
Man erfährt von Beginn des Romans an, dass Johanna eigentlich keine große Wahl hatte, den Antrag ihres nun verstorbenen Ehemanns anzunehmen, wobei sie ihn im Laufe der Zeit jedoch sehr schätzen und lieben gelernt hat.

Als sie dem jüdischen Musiker Gabriel begegnet, ist sie zunächst von seiner Attraktivität sehr angetan, doch nachdem sie ihn besser kennen lernt, vertiefen sich auch ihre Gefühle ihm gegenüber.
Obwohl ich das Heldenpaar sehr sympathisch fand, fehlten mir einfach noch mehr intensive Gespräche zwischen den beiden, die ihre große Liebe zueinander untermauert hätten.
Und gerade auch die Tatsache, dass hier zwei Menschen in Liebe zueinander gefunden haben, die aus völlig anderen Glaubensgemeinschaften stammen, hätte doch jede Menge an Konfliktpotential geboten und wurde als wichtiges Thema zwischen Johanna und Gabriel für mich ein wenig stiefmütterlich behandelt.
Während Johanna auf Reisen geht, um Geld für ihre geschlossene Coffeemühle aufzutreiben, kommt es dagegen bei Gabriel zu einer Reifung seines Charakters, die ich dagegen wieder als sehr positiv empfunden habe.

Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr eingängig, vergleichbar mit dem eines anderen bekannten Autorenduos namens Iny Lorentz und die Story als solche weist weder Längen auf, noch langweilt man sich beim Lesen. Im Gegenteil, ich konnte mich sehr gut in die Story hineinfinden die eine wahre Sogwirkung auf mich hatte, wobei ich lesetechnisch die Nacht zum Tag gemacht habe.

Es gibt dennoch auch ein „Aber“.
Zum einen liebe ich das historische Flair, das ein historischer Roman meiner Meinung nach unbedingt besitzen muss. Dazu gehören für mich nicht nur realistische Beschreibungen der historischen Settings des jeweiligen Romans, sondern auch eine der Zeitepoche angepasste Sprachweise, die die Romanfiguren benutzen sollten.
Dies ist hier trotz der tollen Romanidee und spannenden und unterhaltsamen Geschichte leider nicht der Fall. Die agierenden Haupt und Nebenfiguren des Romans drücken sich, für meinen Geschmack zu modern aus. Außerdem legt die Heldin des Romans dazu ein Verhalten an den Tag, dass ebenfalls eher zu einer Frau unseres Zeitalters passen würde. Es wird auf diverse, damalige Benimmregeln überhaupt nicht geachtet. Als Beispiel reist Johanna ohne weibliche Begleitung; also völlig allein nach Venedig- das wäre für damalige Verhältnisse völlig undenkbar gewesen!
Außerdem fügen sich gewisse Geschehnisse in der Story manchmal etwas zu schnell zum Positiven.

Vom reinen Unterhaltungswert her, möchte ich „Die Kaffeemeisterin“ jedoch gerne weiterempfehlen, denn gute Geschichten kann das Autorenduo „Helena Marten“ definitiv erzählen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Sehr softer Liebesroman, der jedoch mit warmherziger Wohlfühlatmosphäre auftrumpfen kann.

Jägerin des verlorenen Schätzchens
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Chloe Bradley Wright entstammt der weiblichen Linie nach einer Familie, die mit einer besonders mystischen Geschichte aufwarten kann. So soll es, der Sage nach, so sein, dass alle Frauen, die in der Nacht ...

Chloe Bradley Wright entstammt der weiblichen Linie nach einer Familie, die mit einer besonders mystischen Geschichte aufwarten kann. So soll es, der Sage nach, so sein, dass alle Frauen, die in der Nacht zu ihrem 25. Geburtstag ein verzaubertes Nachthemd tragen das der Ahnin einst von einer vermeintlichen Hexe zum Dank für deren Rettung überreicht wurde, im Traum dem Mann fürs Leben begegnen. Wenn sie, später im wahren Leben diesem Mann begegnen, wissen sie, dass es ihr Auserwählter ist, mit dem ihnen Liebesglück pur beschieden ist. Heiraten sie jedoch einen anderen, bleibt das Liebesglück aus.

Während Chloe eher recht nüchtern gestrickt ist und keinesfalls an die alte Familiengeschichte glaubt, ist Chloes Adoptivschwester Cassie dagegen ein romantischer, verträumter Typ Frau. Eigentlich nur aus dem Grunde, Cassie eine Freude zu machen, die an dem Familienbrauch glaubt, trägt Chloe dann auch brav ihr Nachthemd in der Nacht vor ihrem Geburtstag.

Und wirklich, sie träumt einen sehr intensiven, erotischen Traum in dem ein Archäologe mit grünen Augen eine bedeutende Rolle spielt. Als Chloe jedoch am nächsten Morgen den Auftrag erhält, den Archäologen Arizona Smith zu treffen, um einen Artikel für ihre Zeitung zu verfassen, ist sie mehr als irritiert, denn Arizona ist der Mann aus ihrem Traum und mehr noch, ein guter Freund von Chloes Tante. Doch obwohl der Mann unverschämt attraktiv ist, ruft Arizona gemischte Gefühle in Chloe hervor- sie will sich keinesfalls verlieben. Zu tief sitzt noch der Verlustschmerz ihrer ersten großen Liebe. Und auch Arizona ist in Sachen Liebe ein gebranntes Kind, auch wenn er Chloe überaus attraktiv findet. Werden die beiden trotzdem zueinander finden?

Die „Indiana Jones“ Anspielung auf Cover und Romantitel, ließen mich neugierig auf den aktuellen Roman von Susan Mallery werden, von der ich bis dato nichts gelesen hatte, obwohl die Autorin ja schon eine Menge an geschriebenen Büchern vorweisen kann. Ich hatte vermutet, dass mich eine softe, warmherzige Liebesgeschichte erwartet, die nicht weh tut und genauso kam es dann letztendlich auch.

Es ist durchaus eine süße Hintergrundstory, die Susan Mallery rund um das Heldenpaar gesponnen hat und natürlich erinnert der Held des Romans, abgesehen von der Optik, in Worten und Taten hier und da an die Filmfigur „Indiana Jones“, was der Story den gewissen Kick verleiht. Die Autorin hat ihrem Heldenpaar zudem einige Beziehungsängste auf den Leib geschrieben, die durchaus für den Leser nachvollziehbar sind, wenn man beispielsweise das noch relativ junge Alter der Heldin und ihren familiären Background bedenkt. Aber auch Arizonas Probleme mit seinem Vater sind absolut verständlich, wenn sich auch dann gegen Ende des Romans bei mir das Gefühl einschlich, dass Susan Mallery wirklich alle Register ziehen wollte, um eine Friede, Freude, Eierkuchenatmosphäre zu schaffen, in dem sie Arizonas Probleme mit seinem Vater, die immerhin jahrelang bestanden haben, mit nur einem Anruf zu klären wusste. Das ging nach meinem Geschmack dann doch etwas zu einfach vonstatten.

Überrascht hat mich zudem beim Lesen die Information, dass Chloes Schwester, nur sechs Monate jünger als die Heldin, bereits jahrelang mit einem Mann ausgeht, ihn auch heiraten möchte, aber bislang noch nicht mit ihm geschlafen hat, was in heutigen Zeiten etwas unglaubwürdig anmutet. Auch bei der Namensfindung des Helden hat die Autorin nicht unbedingt viel Einfallsreichtum bewiesen, fand ich. Zugegeben, die USA hat viele, wohlklingende Bundesstaaten zu bieten, doch Arizona statt Indiana, klingt als Männername dann doch für meinen Geschmack etwas zu platt.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten ist „Jägerin des verlorenen Schätzchens“ aber genau das Richtige, wenn man auf der Suche nach leichter Liebesromanlektüre mit Wohlfühlatmosphäre ist.
Wer jedoch etwas mehr Tiefgang erwartet, könnte eventuell ein wenig enttäuscht sein, da Story und Stil schon sehr soft angelegt sind.

Kurz gefasst: Sehr softer Liebesroman, der jedoch mit warmherziger Wohlfühlatmosphäre auftrumpfen kann.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Nicht jeder Frosch wird beim Küssen zum Prinzen, doch manchmal lohnt es sich durchaus das Risiko erneut einzugehen. Modernes Liebesmärchen für Romantiker oder solche die es werden wollen.

Cinderella kann mich mal!
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Darby Quinn hatte bislang nicht unbedingt ein glückliches Händchen für Männer. Im Gegenteil! Schien es, als habe sie endlich den Märchenprinz schlechthin kennen gelernt, wandelte sich dieser in kürzester ...

Darby Quinn hatte bislang nicht unbedingt ein glückliches Händchen für Männer. Im Gegenteil! Schien es, als habe sie endlich den Märchenprinz schlechthin kennen gelernt, wandelte sich dieser in kürzester Zeit zu einer wahren Katastrophe in Männergestalt, was Darby nicht nur langsam aber sicher zu einer Zynikerin in Sachen Dating und Liebe hat werden lassen, sondern zu einem Single mit Überzeugung. Als sie in ihrem Lieblingsrestaurant, einen der Besitzer namens Jake kennen lernt, lässt sie ihn trotz seiner Attraktivität dann auch kurzerhand abblitzen. Doch oh Wunder! Ihre Wege kreuzen sich erneut, denn Jake wohnt auch noch in unmittelbarer Nähe und lässt nicht so leicht locker, denn er hat sich in Darby verguckt, auch wenn Darby nichts auslässt, um Jake in seine Schranken zu weisen. Darbys Furcht davor, wieder einmal mit gebrochenem Herzen zurückzubleiben ist sehr groß, zumal ihre, im Laufe der Jahre angefertigten Fallstudien über ihre verflossenen „Märchenprinzen“, nur einen Schluss zulassen. Es gibt die wahre, einzige Liebe einfach nicht! Kann Jake sie eines Besseren belehren?

Das poppig bunte Cover von Cindi Madsens Debütroman hier in Deutschland, ist ein echter Eyecatcher und suggeriert dem Leser ein, dass er es hier mit einer leichten Liebeskomödie zu tun bekommt. Doch trotz aller Leichtigkeit, versäumt es die Autorin nicht, ihrem Heldenpaar ein wenig mehr charakterliche Facetten auf den Leib zu schreiben. So kann man die Enttäuschung von Darby, die sie im Laufe der Zeit so zynisch und sarkastisch hat werden lassen, durchaus als Leser nachvollziehen. Untermalt werden Darbys Erinnerungen an ihre Exfreunde mit passenden Vergleichen von Prinzen aus der Märchenwelt, was der Geschichte das gewisse Etwas verleiht, da Darbys Vergleiche amüsant und treffend beschrieben sind.

Die Autorin entschied sich dazu, die Geschichte aus Darbys Sicht, in „Ich-Form“ zu schreiben, so dass man nicht nur Darbys schroffe Seite, die sie nach außen hin trägt, kennen lernt, sondern auch ihre Ängste und Unsicherheit in Bezug auf Beziehungen mit Männern. Dass der Leser daher sozusagen ihr Seelenleben frei Haus mitgeliefert bekommt, lässt einen hinsichtlich Darbys Charakter etwas versöhnlicher urteilen, wenn sie Jake sehr ruppig behandelt, obwohl der doch, eigentlich dem Stoff, aus dem Märchenprinzen sind, allzu nahe kommt. Trotz all ihrer Widerborstigkeit hat Darby aber auch eine sympathische und warmherzige Seite, die sie Jake nach und nach ebenfalls offenbart. Ich fand es sehr schön zu lesen, wie es Jake versucht, Darby zu erobern und ihr deren Ängste zu nehmen. Allerdings hat er schon die Geduld eines Engels, was mich beim Lesen zu der Frage führte, ob ich an Jakes Stelle, wohl ebensolche Geduld an den Tag hätte legen können. Trotz der Tatsache, dass ich mir für Jake ein wenig mehr Ecken und Kanten gewünscht hätte, habe ich dennoch viel Spaß beim Lesen dieses Liebesromans gehabt und kann ihn allen Zweiflern, die nicht an die große Liebe glauben, wärmstens empfehlen.

Kurz gefasst: Nicht jeder Frosch wird beim Küssen zum Prinzen, doch manchmal lohnt es sich durchaus das Risiko erneut einzugehen. Modernes Liebesmärchen für Romantiker oder solche die es werden wollen.