Meine Liebe zu Comics reicht weit zurück, beruht allerdings hauptsächlich auf Asterix&Obelix sowie den Abrafaxen und erst vor wenigen Monaten habe ich (neben Animes und Mangas) das Subgenre der Graphic Novels entdeckt. Nachdem ich dann einiges online gelesen habe, war ich mir immer noch nicht sicher, wo genau ich mit dem Lesen anfangen sollte – und dann habe ich auf Lovelybooks die Leserunde für „Oblivion Song“ gesehen.
Für den ersten Band der Reihe (und auch für die folgenden) haben sich der Autor von „The Walking Dead“, Robert Kirkman, und der italienische Zeichner Lorenzo di Felici zusammengetan und ihr Werk kann sich durchaus sehen lassen – es ist spannend, nimmt den Leser mit und lässt ihn vollständig in der Welt von Oblivion versinken.
Worum geht es?
„Vor 10 Jahren verschwanden plötzlich 300 000 Einwohner Philadelphias in Oblivion.“ Zuerst versuchte die Regierung noch, sie aus dieser Parallelwelt, in der es von Monstern nur so wimmelt, zu befreien, doch irgendwann wurde das Programm eingestellt, so dass Nathan Cole der einzige ist, der weiterhin regelmäßig dorthin reist, um die Menschen zu retten. Warum er immer noch daran festhält weiß keiner so genau, doch fest steht, dass er nicht eher aufgeben will, bis er alle Überlebenden gerettet hat. Oder liegt es vielleicht daran, dass er der Musik des Oblivion Song nicht widerstehen kann?
Graphische und rhetorische Gestaltung
Das Cover des Buches gibt dem Leser schon mal einen Vorgeschmack darauf, was ihn innerhalb des Buches erwartet – starke Farben, viele Details und Wesen, die man so noch nicht kennt. Graphisch ist das Buch allgemein ein Augenschmaus, die Zeichnungen vermitteln mit Liebe zum Detail viele Emotionen und werden hervorragend durch die unterschiedlichen Farbpaletten ergänzt.
Inhaltlich ist zumindest der Anfang etwas verwirrend – man wird direkt in die Handlung geworfen, ohne mehr darüber zu wissen und erfährt erst nach und nach, was tatsächlich vor sich geht. Dabei hat der Autor die Kunst des „Storytelling“ jedoch perfektioniert, so dass die Inhalte nie belehrend oder langweilig wirken, sondern immer genau passen und nebenbei Informationen weiter geben.
Meine Meinung
Ich kenne mich weder mit Robert Krikman noch mit Graphic Novels aus, doch trotz allem hat mir das Buch sehr gut gefallen – und ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Da es sich um den ersten Band einer Serie handelt hört die Geschichte natürlich (gefühlt) mitten in der Handlung auf und man weiß nicht, was als nächstes passiert. Die Folgeband ist, glaube ich, für das nächste Frühjahr angesetzt ...
Fazit
„Oblivion Song“ ist ein fantastischer Auftakt (im wahrsten Sinne des Wortes), der Lust auf mehr macht. Gleichzeitig enthält das Buch so viele Details, dass man es getrost mehrere Male hintereinander lesen könnte, ohne sich dabei zu langweilen. Wer sich wenig für Dystopien u.ä. begeistern kann, dem würde ich eher von dieser Graphic Novel abraten – allen anderen Lesern kann ich es jedoch nur ans Herz legen. Denn am Ende ist man selbst wie gebannt vom Oblivion Song.