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Veröffentlicht am 26.05.2018

Nach dem Lesen sieht man die Welt mit anderen Augen

Arthur und die Farben des Lebens
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"Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, das wir Bewohner der westlichen Welt immer weniger Farben tragen?"

Inhalt:
Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt ...

"Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, das wir Bewohner der westlichen Welt immer weniger Farben tragen?"

Inhalt:
Von einem Tag auf den anderen verschwinden die Farben von der Erde. In dieser neuen Welt in Schwarz-Weiß setzt sich ein kurioses Duo in den Kopf, die Menschheit aus der Depression zu retten - eine abenteuerliche Suche nach den Farben beginnt. Arthur ist eine gestrandete Existenz mit unwiderstehlichem Charme, der in einer Buntstiftfabrik arbeitet, bis diese Konkurs anmelden muss. Charlotte ist seine Nachbarin. Sie ist von Geburt an blind und hat sich als Wissenschaftlerin auf ein Gebiet spezialisiert, das sie niemals sehen konnte: Farben. Sie werden unterstützt von einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines Altenheims, das an eine Ferienkolonie erinnert. Auf ihren Fersen ist eine Horde von Nichtsnutzen im Auftrag der chinesischen Mafia …

Meine Meinung:
Der Autor Jean-Gabriel Causse ist Farbdesigner und hat viel Wissen über Farben, u.a. die Farbenlehre in diese Geschichte gesteckt. Er erzählt über die Farben, deren Bedeutungen und die Auswirkungen auf die Gefühle und den Gemütszustand der Menschen, wenn sie von der Welt verschwinden würden. Dies verpackt er in einer wunderschönen Geschichte über Arthur, der momentan im Leben etwas feststeckt und über Charlotte, die blinde, alleinerziehende Wissenschaftlerin. Gerade Charlotte nimmt in diesem Buch eine tolle Rolle ein, denn als Blinde fällt ihr natürlich nicht auf, dass es keine Farben mehr in der Welt gibt. Causse beschreibt ihre Wahrnehmung von Farben auf eine wunderbare Art und Weise.
Insgesamt geht es aber weniger um die einzelnen Figuren und mehr um die Veränderungen in der Gesellschaft, wenn die Welt farblos wäre. Dennoch hat er die Figuren schön charakterisiert und sie wurden mir allesamt sehr sympathisch.

"Weil man die wesentlichen Dinge mit dem Herzen wahrnimmt. Und eure Augen sind derart leistungsfähig, dass sie dazu neigen, alle anderen Sinne zu betäuben."

Ich konnte mich richtig gut in die Geschichte hinein fühlen und als ich dann mal wieder vom Buch aufgeblickt habe, war ich sehr froh, dass um mich herum noch alle Farben da sind. Causse drückt hier eine Gesellschaftskritik aus: Es ist alles viel zu farblos geworden. Die Menschen tragen hauptsächlich schwarze, graue und weiße Kleidung, auch Autos und die Wohnungseinrichtung werden bevorzugt in schwarz, grau oder weiß gewählt. Die Denkweise ist häufig schwarz-weiß oder es herrscht das "Schubladendenken". Er drückt aus, dass Farben generell weniger wahrgenommen und geschätzt werden und zeigt dem Leser mit diesem Buch, dass sich das ändern sollte. Mich hat das Thema sehr zum Nachdenken gebracht und ich habe die Farben nach dem Lesen tatsächlich anders wahrgenommen, irgendwie intensiver.

"Wenn ich zusammenfassen darf, ist das Verschwinden der Farben also eine logische und unausweichliche Entwicklung unserer globalisierten, zunehmend modernen Welt."

Causse hat einen leicht poetischen Schreibstil, gespickt mit viel Humor, Liebe und Philosophie. Man kann spüren, wie viel Freude ihm das Schreiben gemacht haben muss.

Zusätzlich aufgewertet wird das Buch durch Illustrationen am Anfang jedes Kapitels, was mir sehr gefallen hat.

Fazit:
Nach dem Lesen von "Arthur und die Farben des Lebens" habe ich die Welt mit anderen Augen neu entdeckt. Causse hat eine wunderschöne und berührende Geschichte erschaffen mit tollen Figuren, viel Humor und charmanter Gesellschaftskritik. Zudem lernt man einiges über Farben. Ich kann es nur empfehlen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Grandiose Fortsetzung

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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"Seit dem Moment, als Citra Terranova ihre Lehre bei dem Ehrenwerten Scythe Faraday angetreten hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Welt verändert, hundertfach gestiegen."


Inhalt:
Citra lebt ...

"Seit dem Moment, als Citra Terranova ihre Lehre bei dem Ehrenwerten Scythe Faraday angetreten hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Welt verändert, hundertfach gestiegen."


Inhalt:
Citra lebt als Scythe Anastasia bei Scythe Curie. Sie hat eine ganz eigene Art nachzulesen, die nicht von allen akzeptiert wird. Rowan lebt im Verborgenen und versucht als Scythe Luzifer das Scythetum durch Gewalt zu verbessern, während Scythe Faraday ebenfalls nach einer Möglichkeit sucht, die Welt zu verändern.
Der Spalt zwischen der "neuen" und "alten" Ordnung im Scythetum wird immer größer. Als ein Attentat auf Scythe Curie und Citra ausgeübt wird, wird deutlich, dass jemand sie aus dem Weg schaffen will. Nur wer ist es und welche Motive hat er?
Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Man sieht Scythe Anastasia mit einem sehr selbstsicheren Ausdruck. Genau wie das Cover vom ersten Band glänzt es metallisch. Schade finde ich nur, dass ihre Robe hier dunkel ist und nicht türkis, wie im Buch beschrieben.

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Teil einer Trilogie, daher kann die Rezensionen Spoiler zum ersten Band enthalten.
Den Auftakt der Reihe fand ich großartig und war dementsprechend gespannt, ob der nächste Band mithalten kann.
Im ersten Teil wurden die Kapitel hauptsächlich aus Citras und Rowans Sicht geschrieben. Am Ende jeden Kapitels gab es einen Auschnitt aus einem Tagebucheintrag eines Scythe, wodurch man einen guten Eindruck in die Methoden und Gedanken dieser bekommen hat.
In diesem Band wird jedes Kapitel aus einer anderen Sicht erzählt. Dabei gibt es viel mehr Perspektiven. So handelt ein Kapitel mal von Citra oder Rowan, aber auch mal von dem neuen Charakter Greyson oder von einem anderen Scythe. Dadurch bekommt man sehr viele verschiedene und auch interessante Eindrücke. Zudem enden die Kapitel diesmal nicht mit Tagebucheinträgen, sondern mit Gedanken der KI "Thunderhead". Mich haben diese sehr fasziniert: ich bewundere seine Intelligenz und wie er alles perfekt durch denkt und systematisch geschickt handelt.

"In die Herzen und Seelen von Menschen zu blicken, die mit dem Beenden von Leben beauftragt waren, zu erfahren, was sie empfanden während sie ihren Nachlesen nachgingen – das machte süchtig."


Citra war mir auch in diesem Band sehr sympathisch. Sie hat sich sehr gut entwickelt und ist zu einer guten Scythe geworden. Ihre Nachlese-Methode empfinde ich als sehr barmherzig und dadurch sind einige interessante Szenen entstanden.
Rowan sorgt als Scythe Luzifer für "Gerechtigkeit", indem er unehrenhafte Scythe aufspürt um sie zur Rechenschaft zu ziehen. Sein Vorgehen ist brutal, aber es passt zu seinem Charakter und ich konnte ihn verstehen.
Auch der Handlungsstrang von Greyson war sehr interessant. Dadurch hat man mehr über den Thunderhead und seine Methoden im Umgang mit "Widerlingen", also Kriminellen, erfahren. Seine Geschichte wurde sehr geschickt in die Haupthandlung eingefädelt.
Auch Scythe Faraday hat seine eigene Geschichte erhalten, die allerdings noch keine große Rolle spielt. Wahrscheinlich erfährt man darüber mehr im dritten Band.


"Ich möchte glauben, dass das Scythetum zu dem zurückkehren kann, was es einmal war... Aber manchmal ist eine Finsternis notwendig, um dorthin zu gelangen."

Das Buch war von der ersten bis zur letzten Seite atemberaubend spannend und fesselnd und hat mich sprachlos zurückgelassen. Genau wie den ersten Band konnte ich diesen kaum zur Seite legen.

Fazit:
Mit der Scythe-Trilogie hat Neal Shusterman eine sehr besondere Reihe geschaffen, die vollgepackt mit Kreativität und Spannung ist, die sympathische Charaktere und eine sehr spezielle Welt bietet. Ich bin vollkommen fasziniert von den Büchern und fiebere sehnsüchtig dem dritten Teil entgegen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Grandiose Idee einer Zukunftsversion!

Scythe – Die Hüter des Todes
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"Die größte Errungenschaft der Menschheit war nicht die Überwindung des Todes. Es war die Beendung von Regierungen."

"In den Tagen vor dem Thunderhead bestimmten menschliche Arroganz, Eigeninteresse und ...

"Die größte Errungenschaft der Menschheit war nicht die Überwindung des Todes. Es war die Beendung von Regierungen."

"In den Tagen vor dem Thunderhead bestimmten menschliche Arroganz, Eigeninteresse und endloses Gerangel die Gesetzgebung. Ineffizient. Unvollkommen. Verwundbar für alle möglichen Formen von Korruption."

Inhalt:
Citra und Rowan leben in einer perfekten Welt, in der Krankheit und Tod besiegt sind. Um eine Überbevölkerung zu vermeiden, müssen dennoch Menschen sterben und darum kümmern sich die Scythe. Sie sind die Hüter des Todes und entscheiden, wer leben und wer sterben muss. Sie selbst lesen die Menschen nach, d.h. sie töten sie. Doch es gibt ein Problem: Das Scythetum beginnt sich zu spalten. Während die einen rücksichtsvoll töten und auch Mitleid mit ihren Opfern empfinden, gehen die anderen brutal und rücksichtslos vor und empfinden Spaß am Töten.
Citra und Rowen werden für die Ausbildung zum Scythe berufen - gegen ihren Willen. Am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt, der andere muss sterben. Jedoch wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung..

Cover:
Das Cover ist wirklich toll gestaltet. Der Schutzmschlag glänzt in bronzener Metallic-Optik, was ein absoluter Hingucker ist. Der Todesengel mit der Sense (=Scythe) finde ich sehr gut gewählt.

Meine Meinung:
Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Wie ist es, in einer Welt zu leben, in der Menschen nicht mehr krank werden oder sterben können? Wie verhindert man in so einer Welt eine Überbevölkerung? Wie sollte der Charakter eines Menschen sein, dessen Beruf es ist, Menschen zu töten? Sollte er seinen Beruf lieben oder hassen?
Auch noch nach dem Lesen habe ich lange über die Thematik nachgedacht. Es war sehr interessant zu lesen, wie der Autor über das Ganze denkt.

Darüber hinaus lässt es sich flüssig lesen. Zu Beginn erfährt man etwas über Citras und Rowans Leben und warum genau sie für die Ausbildung zum Scythe von Scythe Faraday ausgewählt wurden.
Jedes Kapitel endet mit einem Ausschnitt aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythe, die dem Leser einen Einblick in das Scythetum, seine Regeln und Vorschriften gewähren. Zudem erfährt man die Meinung des jeweiligen Scythe zu ihrem Beruf und seinen moralischen und ethischen Problemen. Die Auszüge fand ich sehr interessant und auch hilfreich, um das Scythetum besser zu verstehen.

""Du schaust hinter die Fassaden, Citra Terranova. Du würdest eine gute Scythe abgeben." Citra wich entsetzt zurück. "Das würde ich nie sein wollen." "Das" sagte er, "ist die wichtigste Voraussetzung."

Die Erzählweise wechselt immer zwischen Rowan und Citra, sodass man beide Charaktere gut kennenlernt. Sie machen beide eine große Entwicklung im Buch durch, was sehr spannend zu verfolgen ist. Auch Sycthe Faraday hat mir als Charakter sehr gut gefallen.

"Die Stimme des Besuchers verriet ihn. Volltönend und unausweichlich wie der dumpfe Ton einer eisernen Glocke, voller Zuversicht in die eigene Fähigkeit, all jene zu erreichen, die erreicht werden sollten.

Im ersten Teil des Buches geht es hauptsächlich um die Einführung von Citra und Rowan in die Aufgaben und das Leben eines Scythe. Im zweiten Teil wird es dann um einiges actionreicher und auch brutaler. Insgesamt ist es mit seiner eher düsteren Atmosphäre mega spannend und lässt einen einfach nicht mehr los! Informative Passagen mischen sich mit actionreichen und diese Kombination ist unschlagbar, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Und wenn ich es doch getan habe, habe ich dennoch weiter über die Geschichte nachgedacht.

Fazit: Das Buch ist wirklich grandios und absolut lesenswert! Ich kann den zweiten Teil kaum mehr abwarten.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Wunderschöne Geschichte über Amrita und die Reise zu sich selbst

Amrita
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""Ich glaube es"
Thala fuhr herum. "Seit wann?"
"Seit ich weiß. wie wenig ich überhaupt weiß", antwortete ich."

Inhalt:
Amrita ist glücklich mit ihrem Leben. Sie lebt als Tochter des Herrschers von Shalingar ...

""Ich glaube es"
Thala fuhr herum. "Seit wann?"
"Seit ich weiß. wie wenig ich überhaupt weiß", antwortete ich."

Inhalt:
Amrita ist glücklich mit ihrem Leben. Sie lebt als Tochter des Herrschers von Shalingar im großen Palast und ist verliebt in ihren besten Freund Arjun. Jedoch soll sich das ändern: um einen Friedensvertrag mit dem König von Makedon Sikander zu schließen, soll Amrita diesen heiraten und in seinem Harem leben. Nur so kann ihr Vater und sein Reich geschützt werden. Allerdings werden sie von Sikander hintergangen und Amrita muss mit der Sklavin und Seherin Thala aus dem Palast fliehen. Zusammen begeben sie sich auf eine gefährliche und abenteuerliche Reise durch das Reich auf der Suche nach der „Bibliothek aller Dinge“ um ihr Schicksal zu verändern.

Cover:
Das Cover glänzt wunderschön im Licht. Die Farben finde ich toll und sie passen wunderbar zueinander. Die sich wiederholenden Ornamente und Muster haben es mir besonders angetan. Die Idee mit den leeren Buchseiten und der Untertitel passen gut zur Geschichte des Buches. Auch ohne Schutzumschlag ist das Buch wunderschön, denn die Muster und Ornamente sind auch auf dem Bucheinband zu sehen. Ich war richtig begeistert, als ich den Umschlag abgemacht habe, denn meistens wird ja nur der Umschlag aufwendig gestaltet.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einer Parabel "vom Land der Bäume". Diese hat mich schon mal begeistert. Es geht um Bäume, die sprechen können und Reisenden von ihren Geschichten erzählen. Mit der Zeit verbreitet sich die Information über die Bäume und immer mehr Menschen reisen zu ihnen. Deswegen fangen die Menschen an, das Land mit Unterkünften zu bebauen und zerstören so die Bäume, bis keine mehr übrig sind und das Land seinen Zauber verliert. Die Parabel enthält eine so tolle Botschaft, sie wird mir auf jeden Fall lange im Gedächtnis bleiben.

"Doch vielleicht, eines Tages, wirst du durch einen Wald gehen, und wenn du ganz genau hinhörst und aus dem tiefsten Grunde deines Herzens fragst, dann, ja, dann wird womöglich einer der Bäume die Sehnsucht in deiner Seele hören [...]"

Anschließend lernt man den Palast kennen, in dem Amrita mit ihrem Vater und dem Personal wohnt. Das ganze wird sehr bildhaft beschrieben und man kann es sich wunderbar vorstellen, fast so, als würde man selbst vor Ort sein. Und so zieht es sich durch das ganze Buch. Jeder Ort, den Amrita besucht, wird detailliert beschrieben. So wird man durch ihre Welt geführt und hat das Gefühl, man sieht alles mit seinen eigenen Augen. Auch Düfte und Geräusche kann Aditi Khorana sehr gut beschreiben.

"Nun hörte ich zum ersten Mal das metallische Klingen der Windspiele, die eiligen Schritte, das ungenierte Lachen, die langen, schrillen Rufe der Verkäufer, die das beste Obst, Spielzeug oder Tuch anpriesen. Ich neigte den Kopf ein wenig, um den Wind zu lauschen, der in den Blättern kleinwüchsiger Bananen- und Palmenbäume raschelte."

Die Charaktere sind sehr toll gestaltet. Arjun mit seiner Hingabe zu Amrita war mir besonders sympathisch. Die Beziehung zwischen den beiden fand ich sehr schön. Auch Thala, die Amrita auf ihrem Abenteuer begleitet, ist ein toller Charakter. Sie spürt zum ersten Mal seit langer Zeit als Sklavin die Freiheit und hat sehr viele Verluste verkraften müssen, dennoch ist sie sehr stark. Amrita sieht zum ersten Mal die Welt außerhalb der Palastmauern und ohne Wachen, die sie begleiten, wenn sie doch mal in die Stadt ging. Sie lernt, selbständig mit allem klar zu kommen. Sie ist warm- und gutherzig trotz der Trauer, die sie in sich trägt. Als Prinzessin muss sie ihre Identität verhüllen, sie kennt ihre Mutter nicht und wird von heute auf morgen in ein Leben geworfen, was sie nicht kennt.
Amrita und Thala sind ein tolles Duo und werden zu guten Freundinnen trotz aller Differenzen.

"Ich weiß, wie schwer es ist, sagte Thala und kauerte sich neben mich, Mitgefühl in ihren Augen. "Aber es wird leichter." "Ach ja?" "Nein", sagte sie plötzlich überraschend barsch. [...]

Die Reise von Amrita und Thala ist voll mit Überraschungen und vollkommen unvorhersehbar. Es warten einige Gefahren und Hindernisse auf sie, aber auch schöne Geschichten und Mythen, wovon das ein oder andere sich eventuell auch als wahr entpuppen könnte. Die Orte wechseln zwischen belebter Stadt zu dunklem Wald bis hin zur heißen Wüste. Alles in allem sehr magisch und märchenhaft.
Die Liebe ist eher zweitrangig. Im Vordergrund steht das Abenteuer und die Charakterentwicklung der beiden Mädchen. Dennoch spielt sie auch eine schöne Rolle in der Geschichte.

"Ich wollte glauben, dass in die Welt, in der wir lebten, Magie eingewoben war, dass unter der sichtbaren Oberfläche noch ein ganzes Universum lag. Gewiss, wir wussten nicht viel darüber, aber das bedeutete noch lange nicht, dass es nicht existierte."

Das Ende habe ich so überhaupt nicht erwartet, aber es hat mir dennoch gefallen. Das Buch bietet auf jeden Fall Potenzial für einen Folgeband, ansich ist es aber abgeschlossen und es soll meines Wissens nach auch kein zweiter Teil folgen.

Hinter der ganzen Geschichte steckt eine tolle Botschaft, die in jeder Zeit gültig ist. Egal ob in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Das Nachwort der Autorin verdeutlicht die Botschaft nochmals und erläutert ihre Intention.

Fazit:
Orientalisch, märchenhaft, bezaubernd und tiefgründig. Eine Geschichte wie in 1001 Nacht mit tollen und auch geheimnisvollen Charakteren. Der Leser wird auf ein spannendes Abenteuer mitgenommen, wo Freundschaft und Liebe eine Rolle spielen. Insgesamt bezaubernd und einfach nur wunderschön.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Faszinierend, vielfältig, mitreißend und absolut überraschend

Iskari - Der Sturm naht
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"Die alten Helden wurden Namsara genannt, nach einem geliebten Gott, sagte er. Also sollte sie Iskari genannt werden, nach einer tödlichen Göttin."

Inhalt:
Als kleines Kind lockte Asha einst Kozu herbei, ...

"Die alten Helden wurden Namsara genannt, nach einem geliebten Gott, sagte er. Also sollte sie Iskari genannt werden, nach einer tödlichen Göttin."

Inhalt:
Als kleines Kind lockte Asha einst Kozu herbei, den mächtigsten aller Drachen. Er gab vor, ihr Freund zu sein, doch dann flog er auf und vernichtete mit seinen mörderischen Flammen Ashas Heimatstadt. Um die unverzeihliche Schuld, die sie damit auf sich geladen hat, zu sühnen, ist sie eine Iskari geworden, eine Drachentöterin – die beste und mutigste. Doch ihre größte Prüfung steht noch bevor. Denn ihr Vater, der König, stellt ihr ein schreckliches Ultimatum. Entweder befreit sie das Land endgültig von Kozu – oder sie muss den ihr verhassten Jarek heiraten. Aber Kozu ist unbesiegbar, der Kampf mit ihm selbst für eine Iskari viel zu schwer. Doch Asha ist nicht allein, denn plötzlich stellt sich jemand an ihre Seite. Jemand, der sie noch nicht einmal ansehen dürfte: Torwin, der geheimnisvolle Sklave Jareks … (Quelle: amazon)

Cover:
Das Cover ist wunderschön. Es glänzt und schimmert im Licht und fühlt sich auch wunderschön an. Die Metallic Effekte sind perfekt gelungen!

Meine Meinung:
Der Einstieg ist super gelungen. Die Geschichte beginnt in der Wüste, in der Asha nach einem Drachen sucht, um ihn zu töten - was ihr auch gelingt. Man lernt direkt ihre Cousine Safira kennen. Leider wird Asha beim Kampf gegen den Drachen verbrannt und braucht schnelle Versorgung, als sie wieder nachhause zurückkehrt. Dabei hilft ihr ein junger Mann - der Sklave ihres Verlobten Jarek. Den Sklaven ist es verboten, die Draksor anzuschauen oder zu berühren. Vor Asha fürchtet sich ohnehin jeder, da sie die Iskari ist. Doch Torwin hilft ihr bei der Versorgung ihrer Wunde, fässt und sieht sie dabei an. Von da an war klar, dass er ein besonderer Charakter ist und auch Asha merkt dies. Er spielt im gesamten Buch eine sehr wichtige Rolle.

"Wieder verblüffte sie die Sanftheit seines Blickes. Er vereinnahmte sie nicht, wie es Jarek tat. Und er fürchtete sie nicht wie der aller anderen. Der Blick des Sklaven war zart und federleicht."

Asha ist eine tolle, starke Protagonistin. Aufgrund ihrer Vergangenheit und ihrer Narben - sowohl innerlich als auch äußerlich - lässt sie kaum jemanden an sich heran. Dennoch setzt sie sich fürsorglich für ihre Cousine ein, die dem Volk der Sklaven angehört und daher häufiger schlecht behandelt wird. Später kümmert sie sich auch um den Sklaven Torwin, die Beziehung zwischen den beiden war wirklich schön. Durch die Kälte von Asha war diese nicht zu dramatisch, sondern genau richtig und passend für die Geschichte.
Ihr Bruder Dax und Safira sind Charaktere, die man sich nur als Freunde wünschen kann.
Man fiebert mit den Charakteren mit und wünscht anderen hingegen nur das Schlimmste.
Insgesamt sind alle Figuren fantastisch gestaltet gewesen.

"Sie starrte ihren Bruder an. Dax war schon immer unbekümmert heroisch gewesen. Sie waren wie Namsara und Iskari - er der weichherzige Held und Asha die Zerstörerin."

Mit einem wunderschönen, bildhaften Schreibstil wird der Leser durch Ashas Welt geführt, die viele Geheimnisse verbirgt, die nach und nach aufgedeckt werden. Dazu werden einige Kapitel mit einer Geschichte aus der Vergangenheit eingeleitet und so lernt man auch einige der alten Geschichten kennen, die verboten wurden. Denn diese sind gefährlich: sie locken Drachen an und machen sie stärker. Jeder, der sie erzählt, wird krank und stirbt an den tödlichen Folgen.
Nur Asha können sie komischerweise nichts anhaben und daher nutzt sie diese häufiger, um Drachen zu sich zu locken um sie anschließend zu erlegen.
Durch diese Geschichten werden dem Leser interessante Hintergrundinfos geliefert, die für ein besseres Verständnis der Welt sorgen.

"Jetzt beugte er sich vor. »Es ist meine Pflicht, dich vor Gefahren zu schützen, Iskari.«Die Wut färbte alles in ihrem Blickfeld rot. Verstand er denn nicht? »Ich bin die Gefahr!«, sagte sie."

Die Spannung baut sich eher langsam auf bis zu einem Punkt, an dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Das Ende war absolut unvorhersehbar, aber sehr zufriedenstellend. Ich bin gespannt, wie es mit Asha und ihren Freunden weitergeht.

Fazit:
Faszinierend, vielfältig, mitreißend und absolut überraschend. Es treten Wendungen ein, die ich so nie vorausgeahnt hätte. Die Drachen haben eine schöne Rolle im Buch - sie sind ohnehin meine liebsten Fabelwesen. Die Charaktere überzeugen alle auf ihre eigene Art. Alles in allem eine wunderschöne Fantasygeschichte mit einer berührenden Liebesgeschichte und nur zu empfehlen!