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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2018

Gelungenes Debüt!

Anne, rette mich!
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Beschreibung
Eine Leiche wird gefunden. Eine weitere Person wird kurz darauf vermisst. Hauptkommissarin Anne von Hohenstedt und ihr Team des Dezernat 11 arbeiten auf Hochtouren. Können sie den Mörder stoppen ...

Beschreibung


Eine Leiche wird gefunden. Eine weitere Person wird kurz darauf vermisst. Hauptkommissarin Anne von Hohenstedt und ihr Team des Dezernat 11 arbeiten auf Hochtouren. Können sie den Mörder stoppen bevor es weitere Opfer gibt? Der Wettlauf mit der Zeit in der Landeshauptstadt Baden-Württemberg beginnt.

Meinung


Das Buch beginnt direkt mit einem recht erschütternden Prolog. Genauso rasant geht es weiter. Während der Leser die Protagonisten nach und nach kennen lernt, erlebt er auch direkt den ersten Mord mit. Das fand ich überaus gelungen am Aufbau, dass man immer in verschiedenen Perspektiven liest und am Geschehen teilnimmt . Überwiegend spielt das Buch aus der Sicht von Anne von Hohenstedt, die gemeinsam mit ihrem bayrischen Kollegen Berti in dem Mordfall ermittelt. Außerdem lässt die Autorin uns die Dinge auch aus der Sicht des fanatischen Kliff, der wenn er nicht gerade eine Frau ermordet, entweder seinen nächsten Mord plant, irgendwelche Gottheiten anbetet oder einfach einen Wutausbruch bekommt.
Die Charaktere sind Mia Bruckmann sehr gut gelungen. Bei dem Chef, Herrn Dr. Schwarz, bin ich noch etwas skeptisch, da er auf der einen Seite der Helfer in der Not, zuvorkommend und freundlich ist, dennoch ist er mir nicht ganz geheuer. Berti mag ich schon allein wegen seiner herzlich bayrischen Art, aber ich liebe die Bayern ja sowieso. Die Familie von Hohenstedt muss man sowieso mögen, weil sie das symbolisiert was man unter "Familie" versteht. Auch wenn die Beziehung unter den Zwillingsschwestern etwas übertrieben rüber kommt, aber das bringt auf jeden Fall etwas frischen Wind in die ganze Geschichte, da sowas eher selten in den 08/15 Büchern vorkommt.
Die Handlung als solche gefällt mir ebenfalls sehr gut, da es durchweg spannend bleibt. Zudem ist der Schreibstil flüssig und locker. Zwischendurch stolperte ich jedoch über verschiedene Wiederholungen. Der Detailreichtum bringt noch ein zusätzliches Leben rein. Man ist also mitten im Geschehen.
Trotz das man den Mörder meint bereits zu Anfang schon zu kennen, erlebt man dennoch die eine oder andere Überraschung, was wiederum ein ganz klarer Pluspunkt ist.

Fazit


Alles in allem ist das Buch von Mia Bruckmann ein gelungenes Debüt. Ich bin bereits auf den Nachfolger gespannt und kann das Buch jeden empfehlen, der auf der Suche nach einem guten Wochenendschmöder des Genre "Krimi" ist.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Witwe, 30, macht ihr Hobby zum Beruf.

Mord nach Strich und Faden
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Beschreibung:
England im Jahr 1922. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen, so auch bei Kate Shackleton. Ihr Mann kehrte nie zurück und obwohl er für tot erklärt wurde, ist er für Kate nur vermisst. Sie ...

Beschreibung:


England im Jahr 1922. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen, so auch bei Kate Shackleton. Ihr Mann kehrte nie zurück und obwohl er für tot erklärt wurde, ist er für Kate nur vermisst. Sie liebt Rätsel. Sucht gerne nach verlorenen Dingen. So machte sie es sich zur Aufgabe verlorene Soldaten ausfindig zu machen, bis eines Tages eine Bekannte auf sie zukommt und darum bittet ihren verschwundenen Vater zu suchen. Kate nimmt den Auftrag an, fühlt den alten Dorfbewohnern von Bridgestead auf den Zahn. Doch ihr werden etliche Steine in den Weg gelegt. Der jungen Detektivin kommt immer mehr der Verdacht, dass das Verschwinden des ehemaligen Webereibesitzers nicht geklärt werden soll.

Meinung:


Ob man das jetzt typisch englisch nennen kann, das sei dahin gestellt, denn die Sitten des alten Englands sind mir noch weniger bekannt als die Neuen. Doch von dem was man sich oft vorstellt, passt es wunderbar. Zwischendurch stellte ich mir die Frage: Haben wir hier einen weiblichen Sherlock Holmes? Möglich, aber definitiv anders.

Die Art von Kate fand ich sehr sympathisch. Ihr Umgang mit den Menschen. Ihre Art zu ermitteln. Große Klasse. Obwohl damals zwar die Frauen in Fabriken arbeiteten, war die Arbeit für eine Frau als solches doch eher verpönt. Davon lässt sich die selbsternannte Ermittlerin jedoch nicht unterbuttern und geht die Sache souverän an.

Obwohl ich selbst noch nie in Yorkshire war, aber etliche Facetten Englands kennenlernen durfte, habe mich direkt in die Welt versetzt gefühlt. Atmosphärisch einfach unglaublich gelungen. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Auch die Art der Autroin, die meist aus der Sicht von Kate erzählt, bereitet beim Lesen Freude.

Ich würde es als ein eher gemütliches Buch bezeichnen. Vermutlich würde man es in den ganzen Untergenre, die es ja zwischenzeitlich gibt, als „Cosy Crime“ bezeichnen. Entsprechend ist es auch eher weniger ein Buch für Abends vorm Schlafen gehen, wenn man sowieso müde ist.

Auf subtile Art gräbt die Detektivin in der Vergangenheit ihrer Freundin und fördert dabei einen Haufen Dreck zutage. Mehr will ich dazu auch gar nicht sagen, da es in meinen Augen einfach zu viel von der Handlung, deren Verlauf und dem Rätsel um den verschwundenen Vater verraten würde. Alles in allem war die Geschichte sehr schlüssig und rund. Auch ein paar überraschende Wendungen sind zu finden.

Fazit:


Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Autorin hat mich absolut überzeugt und ich freue mich bereits auf ihren Folgeband im nächsten Jahr!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Ausflug nach Bielefeld

Yasemins Kiosk
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Beschreibung:
Die suspendierte Polizistin Nina Gruber kehrt in ihren Heimatort Bielefeld zurück. Mitunter um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Mit dieser zusammen zuleben funktioniert jedoch überhaupt ...

Beschreibung:


Die suspendierte Polizistin Nina Gruber kehrt in ihren Heimatort Bielefeld zurück. Mitunter um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Mit dieser zusammen zuleben funktioniert jedoch überhaupt nicht. So macht sie sich auf Wohnungssuche, wodurch Nina die Hausbesitzerin Dorothee Klasbrummel kennen lernt, die ihre Wohnung seit 15 Jahren nicht mehr verlassen hat, sowie die lebensfrohe Kioskbesitzerin Yasemin Nowak. Nachdem sich die Drei miteinander bekannt gemacht haben, setzt Doro die Polizistin direkt auf Yasemins Stalker an, der ihr immer wieder seltsame Nachrichten im Kiosk hinterlässt.
Als Nina und Yasemin dann auch noch eine Leiche im Altpapiercontainer finden, schließen sich die drei Frauen zusammen und versuchen auf eigene Faust zu ermitteln.

Meinung:


Die Geschichte als Krimi zu bezeichnen liegt mir fern. In meinen Augen geht es eher in Richtung Unterhaltungsroman. Natürlich spielt die Leiche, der Stalker und das alles eine Rolle, doch der Schwerpunkt liegt eher auf der Freundschaft der drei Frauen sowie der sich anbahnenden Beziehung von Nina und ihrem Bielefelder Kollegen Tim. Auch das Verhältnis zwischen Nina und ihrer Mutter nimmt einen gewissen Raum ein.

Das Buch steckt voller Humor. Da hätten wir die Deutschtürkin, deren Aussprache einem gerne mal die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Die zudem einfach nur „Verkäuferin“ sowie Friseurin ist. Außerdem lässt sie nichts anbrennen, oder sollte man sagen niemanden?! Doch bald stellt sich heraus, dass sie mehr Grips hat als es der erste Eindruck vermuten lässt. Wobei ich sagen muss, dass die Dialoge zwar einen netten Unterhaltungsfaktor hatten, aber stellenweise auch sehr anstrengend waren. Mit Dialekten kann ich etwas anfangen, auch beim Lesen, nur sobald es in eine Art „Slang“ geht, bin ich doch etwas sensibler.

Sehr gut gefiel mir, als Nina über einen SUV in der Großstadt sinnierte. Hier sprach mir die Autorin mit ihren Ausführungen absolut aus der Seele. Auch die Handlungsstränge zwischen dem Stalker und dem Mordfall sind sehr schön verknüpft. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Geschichte plätschert so vor sich hin. Da ich bereits vorher einige Rezensionen gelesen hatte, wusste ich, dass es eigentlich weniger Richtung Krimi geht und konnte mich auch entsprechend darauf einstellen.

Die Figuren sind, in meinen Augen, gut gezeichnet. Vor allem lebhaft und authentisch. Schön fand ich auch, dass das Wort Agoraphobie einen Platz gefunden hat, denn dies ist ein Thema, das wohl den wenigsten bekannt sein dürfte. Durch den Verlauf und das Kennenlernen von Doro, wird auch gut aufgezeigt was es mit dieser Phobie auf sich hat, ohne das es in einen langweiligen Vortrag oder ähnliches ausartet.

Fazit:


Eine nette und unterhaltsame Geschichte für zwischendurch mit Witz, Charme und ganz viel Bielefeld. Wieder mal ein Debüt, das es sich zu lesen lohnt!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Können Kinder wirklich böse sein?

Das Böse in deinen Augen
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Beschreibung:
Können Kinder wirklich böse sein?

Nach einem Zusammenbruch, kehrt die Kinderpsychologin Imogen Reid gemeinsam mit ihrem Mann Dan zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Dort übernimmt ...

Beschreibung:


Können Kinder wirklich böse sein?

Nach einem Zusammenbruch, kehrt die Kinderpsychologin Imogen Reid gemeinsam mit ihrem Mann Dan zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Dort übernimmt sie den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson, deren Familie bei einem mysteriösen Feuer ums Leben kam. In dem verschlafenen Örtchen Gaunt kursiert das Gerücht, dass Ellie vom Bösen besessen ist, denn scheinbar passieren immer furchtbare Dinge, wenn das kleine Mädchen wütend wird. Die einzige Person, die neben Imogen zu Elli zu halten scheint, ist Mary. Ellies „Stiefschwester“.
Zuerst ist Imogen der Meinung, dass sich die Bewohner all das nur einbilden, denn sie selbst musste in ihrer Kindheit unter deren Engstirnigkeit leiden. Doch je näher sie dem Mädchen kommt, desto unsicherer wird sie. Als sie dann selbst betroffen zu sein scheint, ist sie sich nicht mehr sicher ob an den Gerüchten nicht vielleicht doch etwas Wahres dran ist.

Meinung:


Das Buch hat mich auf jeden Fall gepackt, ab der ersten Seite.
Die Kapitel sind alle recht kurz gehalten und werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Entsprechend sind diese auch mit den Namen, der jeweiligen Person versehen. Ellie erleben wir aus der Dritten-Person, während Imogen aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Zwischen durch gibt es noch Rückblenden von Imogen, die ebenfalls in der dritten Person spielen. Die Autorin hat gerne auch mal einen kleinen Cliffhanger eingebaut, sodass man „gezwungen“ ist noch mindestens zwei weitere Kapitel zu lesen. Durch den angenehmen und flüssig zu lesenden Schreibstil, stellte das auch gar kein Problem dar.

Da ich nicht an übernatürlich Kräfte glauben wollte, oder gar der Hexerei, derer man Ellie beschuldigte, kam ich nicht umhin einfach so lange weiter zu lesen, bis ich eine Antwort darauf hatte. Schnell wird klar, dass in dem Ort Gaunt die Menschen noch etwas anders ticken. Sie lassen sich unglaublich leicht von all den Gerüchten manipulieren, was dazu führt, dass so manche Situation zu eskalieren droht.

Was mich stellenweise etwas genervt hat, dass Imogen immer wieder über’s Ziel hinaus geschossen ist. Klar, dass sie das Mädchen, das ihr so ans Herz gewachsen ist schützen und helfen möchte, aber dennoch setzt sie alles auf’s Spiel und das vermehrt. Als Kontrast zu der übereifrigen Psychologin, standen etliche wirklich bösartige Kinder im Rampenlicht der Geschichte. Ob das ganze also wirklich so realitätsnah ist, sei dahin gestellt.

Dennoch konnte mich das Buch aufgrund seiner geschmeidigen Art überzeugen. Es wird einem in keiner Weise langweilig. Die Spannung bleibt durchweg erhalten und der Leser wird animiert zu spekulieren – was ist dran an der Sache mit dem bösen Mädchen? So ging es mir zumindest. Sehr gut gefiel mir vor allem das Ende, denn dieses wurde recht offen gehalten. Ich denke, dass alle wichtigen Fragen geklärt sind, aber auch nicht auf heile Welt gemacht wird, indem wirklich alles super ist.

Fazit:


Ein sehr unterhaltsamer Psychothriller der unter die Haut geht und den man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Spannungsgeladene Fortsetzung

Wenn sie mich finden
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!Achtung!
Es handelt sich hierbei um Band 2 einer Reihe, der NICHT unabhängig vom ersten gelesen werden kann!




Beschreibung:

Casey ist weiterhin auf der Flucht durch die USA. Nach dem ersten Zusammentreffen ...

!Achtung!
Es handelt sich hierbei um Band 2 einer Reihe, der NICHT unabhängig vom ersten gelesen werden kann!




Beschreibung:



Casey ist weiterhin auf der Flucht durch die USA. Nach dem ersten Zusammentreffen mit Dylan, der sie hat gehen lassen, muss sie erneut von vorne anfangen. Er versucht ihr klar zu machen, dass er auf ihrer Seite steht und helfen möchte. Doch aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit bleibt Casey kritisch. Doch wird sie es dieses Mal schaffen in Deckung zu bleiben, bis Dylan ihre Unschuld beweisen kann?

Meinung:



Hat man den ersten Band zu Ende gelesen, so purzelt man in diesem Buch direkt an dessen Schluss. Die Geschichte geht quasi nahtlos über, was den Einstieg sehr angenehm macht.
Der Schreibstil ist nach wie vor sehr schön zu lesen und auch die Länge der Kapitel ist passend. Zusätzlich zu der Sicht von Casey und Dylan, bekommt man auch noch einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt von Keegan.

Wie ich bereits vermutet habe, würde eine weitere Begegnung zwischen Casey und Dylan höchst interessant werden. Doch das hebe ich mir jetzt mal für das Ende auf, denn genau dort findet diese Begegnung auch statt.
Gleich zu Anfang des Buches wird klar, dass Casey sich wieder Hals über Kopf in Schwierigkeiten stürzen wird, denn sie kommt auf die grandiose Idee selbst zu ermitteln. Ich bekam bei der Feststellung erst mal einen kurzen Anfall von Schnappatmung, da ich nicht glauben konnte, dass das Mädchen wirklich so verrückt ist. Dann kommt noch die bereits bekannte selbstlose Art dazu, die einen als Leser die glatten Wände hoch rennen lässt.

Nicht falsch verstehen! Ich finde es toll, dass sie sich so aufopfert. Vermutlich würde ich in manchen Situationen nicht anders handeln, weil ich es mit meinem Gewissen gar nicht vereinbaren könnte. Sie riskiert aber einfach alles damit, wiederholt, und inzwischen dürfte klar sein, dass sie nicht einfach mit einer Gefängnisstrafe davon kommen wird. Glücklicherweise ist es eine Triologie. Ein kleiner Trost für das aus der Brust springende Herz.

Auch Dylans Freund Dex, bei dem ich gerade ehrlich gesagt keine Ahnung habe ob er in Band 1 vorkam, nimmt eine wichtige Rolle ein. Außerdem bekommt man einige Informationen zu PTBS gefüttert, was für einen Laien höchst interessant ist.

Nun zu Casey und Dylan. Es war tatsächlich überragend als die Beiden sich erneut gegenüberstanden. Das erste Mal mit etwas Ruhe um sogar ein Gespräch zu führen. Herrlich. Es war genau wie erwartet. Die Beiden sind einfach so wunderbar kontrovers und dennoch passen sie wie die Faust auf’s Auge. Auch wenn die Liebesgeschichte in der Reihe eher im Hintergrund spielt, so bin ich doch extrem gespannt auf das Ende.


Fazit:



Eine spannungsgeladene Fortsetzung, die dem Vorgänger in nichts etwas nachsteht.