Das Lied von Eis und Feuer 03

"...doch auch Schatten können töten. Und manchmal werfen sehr kleine Männer die größten Schatten."

"Der Thron der sieben Königreiche" ist Band 3 der "Game of Thrones"-Reihe von Star-Autor George R. R. Martin. Tja, was soll ich sagen - nicht umsonst sind die Bücher und die Verfilmungen dazu weltweit so gehypt. Auch Band 3 hat mich wieder gefesselt, obwohl ich die Grundstory bereits kenne. Es gibt viele neuen Entwicklungen und nun weicht das Buch auch ein wenig von der Serie ab.

Inhalt: Ein roter Komet erscheint über dem Himmel Westeros ... ein Zeichen des Schicksals, aber was wird die Zukunft bringen? Während Bran nach dem Tod seines Vaters die Herrschaft über Winterfell übernehmen muss, stürzt Westeros in einen Bürgerkrieg. Robb Stark kämpft für sein Recht als König des Nordens und es gibt mehrere Thronwärter, die sich den eisernen Thron in Königsmund sichern wollen. Während das Reich in seine Einzelteile zerbricht, wird es im Norden immer kälter und eine eisige Gefahr lauert hinter der Mauer.

Cover und Design: Ich finde die Cover der broschierten Ausgaben von "Das Lied von Eis und Feuer" sehr schön anzusehen. Vom Stil her sind alle Teile der Reihe gleich gestaltet, nur das Wappen im Vordergrund ändert sich bei jedem Teil zu einem anderen Haus Westeros. Das Cover von Band 3 ist mit dem Wappen der Graufreuds geschmückt und ihrem Leitspruch: Wir säen nicht. Die Graufreuds nehmen in Band 3 auch endlich Anteil an der Geschichte, was man am Cover bereits gut erkennen kann. Ich finde diese Broschur-Ausgaben im Coverdesign sehr viel schöner als die neu herausgebrachten schwarz gehaltenen Hardcover, weil ich die Gestaltung der Wappen so ansprechend finde. Mittelalter gepaart mit Fantasy - perfekt zur Story.
Im Inneren befindet sich natürlich wieder eine illustrierte Karte Westeros und ein Glossar mit allen wichtigen Charakteren und Anmerkungen zu den zahlreichen Häusern dieser Welt.

Meine Meinung: Ich habe mich aus Nostalgie vor einiger Zeit dazu entschieden die Bücher zu "Game of Thrones" zu lesen, da die Serie schon einige Zeit zurück liegt und im Winter bei mir immer diese Fantasy-Sehnsucht aufkommt. Bisher habe ich diese Entscheidung keinesfalls bereut, denn auch wenn ich die Grundstory bereits kenne, sind die Bücher von George R. R. Martin eine Bereicherung für mein Fantasy-Herz.

Der Schreibstil des Autors ist genau so stark wie in seinen zwei Vorgängern. Eine deutliche Verbesserung kann man nicht erkennen, weil sein Schreibstil von Beginn an einmalig gut war. Trotz zahlreicher politischer und strategischer Gespräche wird das Buch kein einziges Mal langweilig und die Charaktere von Westeros nehmen einen wieder sofort in den Bann. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie der Autor so zahlreiche Charaktere in die Story verwoben und trotzdem jedem einzelnen eine eigene Persönlichkeit gegeben hat. Kein Charakter gleicht dem Anderen: es gibt unschuldige Kinder, die erst an Erfahrungen lernen, es gibt geheimnisvolle Verschwörer, größenwahnsinnige Herrscher, stattliche Ritter, missverstandene Helden und fürsorgliche Mütter.
Doch nicht nur die unglaublich gut herausgearbeiteten Charaktere können sich sehen lassen, sondern auch die fesselnde Story, die sich von Band zu Band immer größer aufbaut. Als LeserIn verfolgt man nicht nur die Lage in Königsmund, sondern auch die Gefahren an der Mauer oder das Schicksal der Sturmtochter am östlichen Kontinent. Man betrachtet das ganze Land, wodurch eine unfassbar komplexe Story entsteht, in der Sympathien für alle Seiten des Bürgerkriegs entstehen.

Band 3 kann zwar nicht mit dem unglaublich spannenden zweiten Teil mithalten, ist aber ein guter Aufbau in eine noch komplexere Story. Als LeserIn lernt man einen neuen Charakter besser kennen bzw. hassen und die bereits geliebten Charaktere schließt man noch mehr ins Herz. Das Buch hat auch ein paar Überraschungen parat und es entstehen Sympathien für bisher unscheinbare Nebencharaktere. Neben den Sympathien entstehen aber auch neue riesige Fragezeichen und vieles bleibt rätselhaft. Politik, Macht und Intrigen dominieren diesen Teil der Reihe, wodurch die Action leider ein bisschen zu kurz kommt. Trotzdem ist es ein sehr gelungener Zwischenband, der den Hype um die Reihe nicht mindern kann. Die Story weicht nun auch ein wenig von der Verfilmung ab, aber nur in Kleinigkeiten.

Ich kann die Reihe wirklich jedem High-Fantasy-Fan empfehlen, auch begeisterten LeserInnen, die die Serie bereits kennen. George R. R. Martin ruht sich jetzt zwar auf seinen Lorbeeren aus, sitzt aber nicht grundlos am Olymp der Fantasy-Autoren. Er hat hier wahrlich ein Meisterwerk geschaffen, sowohl in Story, Worldbuilding als auch bei den einmaligen Charakteren und dem fesselnden Schreibstil, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Daumen hoch!

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• Charaktere

Spoilerwarnung

Bei dieser Rezension handelt es sich um die Fortsetzung einer Reihe.
Bitte nur lesen, wenn du den Band davor gelesen hast.
Meinung

Ein Cover in meiner Lieblingsfarbe, aber leider mit dem falschen Haus verziert. Falsch, im Sinne von – ich steh nicht auf deren Seite. Ich tendiere nämlich zu anderen..
Ich liebe es nach wie vor und fasse mich kurz: Reihen würdig und schön!

Wie erwartet, befindet man sich wieder in Westeros, um genauer zu sein, der Prolog spielt in Drachenstein. In diesem Band der Reihe kommt man wieder an viele neue Orte von Westeros und lernt viel Neues aus der Umgebung kennen. Ich war absolut fixiert auf die vielen Städte und Dörfer. Vor allem in Essoes bin ich immer wieder gerne. Nicht nur, weil dort Danaerys unterwegs ist, sondern auch, weil es weder auf der Karte ist, noch wirklich vorstellbar ist. Deswegen freue ich mich immer wieder auf die Beschreibungen. Ich hoffe natürlich, dass in Zukunft – wenn Essos eine größere Rolle spielt, auch diese Karte mit im Buch sein wird, das fehlt mir sehr.
Viele bunte Märkte, viele Hurenhäuser und Feste. Absolut vielfältig. Wer hier keine mittelalterlichen Gefühle bekommt, dem liegt das Genre nicht.

Neu waren in dem Buch wieder viele Charaktere. Vor allem hat die Erzählperspektive gewechselt, da Eddard Stark wegfällt und andere eine neue Rolle spielen. Theon aus dem Hause Graufreud und Davos Seewert, der Zwiebelritter sind die “neuen” in der Geschichte, aus deren Sicht man liest. Fand ich sehr erfrischend und jetzt weiß ich, dass tote Charaktere einfach ersetzt werden.
Nur hatte ich in diesem Buch manchmal Probleme mit dem auseinanderhalten, ständig habe ich wen verwechselt. Das lag aber vielleicht am Urlaub, da war die Konzentration geringer, als sonst. Ich bin echt froh, dass man hinten nachschlagen kann, ich kann es immer wieder nur betonen.

Wie gewohnt liest man im Martin Stil, sehr altertümlich und manchmal auch ziemlich provokant. Kein Blatt vor dem Mund und absolut freizügig. Ich mag es sehr, denn so hat man eine unverblümte Sicht auf die Geschichte, was sehr realistisch ist. Aber auch die vielen Lieder und Worte, die sehr schön geschrieben wurde, ergeben ein Bild, welches einfach wie ein Traum erscheint. Immer wieder spielen die Titel der Personen eine Rolle und sie werden darauf reduziert oder darauf hochgelobt. Verneigung vor dem Gefühl, was er verleiht!

Ich war begeistert, auch wenn der Teil etwas ruhiger war. Ich weiß ja aber schon, dass es bald wieder sehr rasant zugehen wird und man sich absolut nicht gelangweilt fühlen muss. Dieser Band war ein absolutes Muss, denn so konnten wieder neue Grundlagen geschaffen werden, die für den Verlauf der weiteren Geschichte wichtig ist. Wobei ich eher das Gefühl habe, dass Martin genau wusste, was er schreiben wollte. Zumindest bekomme ich kein anderes Gefühl vermittelt. Es ist alles so perfekt und nahtlos.
Bewertung

Ein ruhiger Band, eine aufwühlende und spannende Geschichte. Ich vergebe diesmal 4 von 5 Schreibfedern.
Fazit

Wer schon so weit ist und keine Kritik hat, sollte weiterlesen und das unbedingt! Ich werde es auch tun und mir zeitnah noch Band 5 + 6 zulegen, da ich die Reihe komplett haben möchte!

Eine erneute Inhaltsangabe erspare ich mir; dieses Buch sollte man ohnehin nicht ohne die beiden Vorgängerbände lesen. Meine persönliche Meinung:

Die Geschichte wird gut und spannend weiterentwickelt.Der Schreibstil ist gut aber sehr "blumig" und manchmal doch etwas zu detailverliebt. Ein Schwachpunkt - der auch zu einem Punktabzug führt - ist erneut, dass dieses Buch keinen eigenen Abschluss hat sondern dass die Geschichte nahtlos in Band 4 übergeht. Für Leser wie mich, der sofort mit dem Folgeband weitermacht nicht so störend; für alle die nur einen Band Lesen und dann erstmal eine längere Pause machen wollen sehr unschön!