EIn Liebesroman mit Aussage!
Wenn's einfach wär, würd's jeder machenRezension zu „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“
von Petra Hülsmann
Flexibler Einband: 510 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Gehört zur Serie: Einzelband
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783404176908
Jahr: ...
Rezension zu „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“
von Petra Hülsmann
Flexibler Einband: 510 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Gehört zur Serie: Einzelband
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783404176908
Jahr: 2018
Klappentext
„Damit hatte die beliebte Musiklehrerin Annika nicht gerechnet: Aus heiterem Himmel wird sie von ihrer Traumschule im Hamburger Elbvorort an eine Albtraumschule im absoluten Problembezirk versetzt. Nicht nur, dass die Schüler dort mehr an YouTube als an Hausaufgaben interessiert sind - die Musical-AG, die Annika gründet, stellt sich auch noch als völlig talentfrei heraus. Aber wenn's einfach wär, würd's schließlich jeder machen. Annika gibt nicht auf und wendet sich hilfesuchend an Tristan, ihre erste große Liebe und inzwischen Regisseur. Von nun an spielt sich das Theater jedoch mehr vor als auf der Bühne ab, und das Chaos geht erst richtig los.“
Das Buch
Annika ist Lehrerin an einer Schule voller Musterschüler und hat in ihrem Job ein entsprechend leichtes Leben.
Als sie dann ausgerechnet an ihrem Geburtstag an eine Schule im Sozialen Brennpunkt versetzt wird, ist das leichte (Berufs)leben vorerst vorbei.
Beladen mit Vorurteilen, die sich auch ganz schnell bestätigen, beschließt sie, alles dafür zu tun, um wieder an ihre Alte Schule zurückkehren zu können.
Dafür gründet sie gemeinsam mit einigen Kollegen eine Musical-AG, mit der sie einen Preis gewinnen möchte.
Annika war eine Protagonistin, mit der ich mich zu Beginn erst anfreunde musste.
Ich fand ihre Einstellung zu ihrem Job furchtbar überheblich. Auch ihr offensichtliches Selbstmitleid war recht gewöhnungsbedürftig. In diesem Fall stellte sich dies allerdings positiv heraus. Dem Charakter wurde auf diese Weise eine große Entwicklung ermöglicht, die über den Verlauf der Geschichte hinweg auch stattgefunden hat. Je weiter ich las, desto mehr Fortschritte schien Annika zu machen.
Sie verließ nach und nach ihre Komfortzone und stellte sich allen Herausforderungen. Beruflicher, sowie privater Natur.
Wie es sich für einen Liebesroman gehört, kommt auch die Romantik hier nicht zu kurz.
Es bildet sich eine Art Liebesdreieck zwischen Tristan, einem früheren Klassenkamerad Annikas und Sebastian, ihrem Nachbarn und „Quasi-Mitbewohner“
Tristan ist Musicalregisseur und unterstützt Annika bei der AG. Er ist ihr Schwarm aus ihrer eigenen Schulzeit und ihr über die Jahre niemals aus dem Kopf gegangen. Sie scheint auch heute noch Gefühle für ihn zu haben und hofft auf Erwiderung seinerseits.
Sebastian wohnt gemeinsam mit einem Mitbewohner/ Kumpel neben in der Wohnung neben Annika und ihrer besten Freundin Nele. Die vier pflegen ein freundschaftliches Verhältnis.
Für mich gab es von Beginn an keinen Zweifel, welcher der beiden Männer der richtige für Annika ist. (Aus spoilertechnischen Gründen nenne ich hier keinen Namen)
Meine Vermutung sollte sich auch zum Ende hin bestätigen, was den Roman zumindest in dieser Hinsicht etwas vorhersehbar gemacht hat. Ich persönlich habe dies aber nicht als störend empfunden.
Nebencharaktere der Geschichte, sind beispielsweise Kai und Nele. Kai scheibt in seiner Freizeit Fanfictions und Nele ist Annikas beste Freundin. Sie bekommt ebenfalls einen eigenen Handlungsstrang in der Geschichte, der die Protagonistin aber in keinster Weise beeinflusst.
Weitere Nebencharaktere sind unter anderem Kollegen aus der Schule oder Annikas Freundeskreis. Petra Hülsmann ist es gelungen, jedem dieser Nebencharaktere ein Gesicht zu geben. Zwar sind es relativ viele, aber keiner davon erscheint, wie ein blasser Lückenfüller.
Auch einen alten Bekannten trifft der Leser im Buch wieder. Taxifahrer Knut steht auch Annika ungefragt mit seinen Weisheiten zur Seite.
Mein persönliches Highlight waren die Kinder der ALS (die Brennpunktschule). Zwar bedient sich die Autorin einiger Stereotype und Klischees, aber trotzdem wirkt alles sehr authentisch umgesetzt. Man merkt beim Lesen, wie viel Recherchearbeit dahinter steckt. Auch das Thema „Flüchtlingswelle“ hat die Autorin lebensnah und echt umgesetzt.
Der Schreibstil ist unverkennbar der von Petra Hülsmann. Locker und leicht, aber dieses Mals schlägt sie auch ernstere Töne an, wenn es darum geht, die Hintergrundgeschichten einiger Charaktere zu erzählen.
Das Buch bringt die richtige Mischung aus Romantik, Ernsthaftigkeit und Humor mit sich.
Ich glaube, dass es bei vielen Lesern Anklang als Sommerlektüre finden wird.
Mein Fazit
Ich weiß, dass man eigentlich nicht Bücher von ein und demselben Autoren, oder in diesem Fall Autorin, vergleichen, doch ich komme einfach nicht drum herum…
„Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ ist für mich persönlich das beste Buch, von Petra Hülsmann. Es ist realitätsnah, authentisch und vertritt eine Message.
Das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein und Friede, Freude, Eierkuchen.
Manchmal werden wir Menschen vor Herausforderungen gestellt, die wir entweder verdrängen oder annehmen können. Wenn wir es schaffen, wachsen wir daran. Ich finde, jeder könnte sich ein bisschen öfter sagen „Wenn’s einfach wär, würd‘s jeder machen!“ denn genau das ist die Einstellung, mit der man das, was man im Leben will auch erreicht.
Aus diesem Grund bekommt das Buch fünf von fünf Sternen und einen Platz in meinem Herzen!