Dies ist die Geschichte von 2 Freundinnen, die bis zum Sommer 1959 unzertrennlich waren. Sie ist vermutlich nicht wirklich so passiert, doch sie hätte genau so geschehen können.
Die Autorin Anja Jonuleit verbindet wahre Personen, wirkliche Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte um 2 Frauen, die sich erst durch einen Mann und dann durch eine Sekte verlieren. Sie schreibt eine Geschichte um Liebe, Verrat, Liebe und späte Wahrheiten und um ein großes Geheimnis - alles verknüpft mit der Colonia Dignidad.
Es gibt 3 Erzählstränge:
zum einen Ruth, die 1959 mit ihrer Freundin Christa auf die Jugendfreizeit um Paul Schäfer trifft.
zum anderen Christa, Ruths Freundin die 1961 mit Paul Schäfer und ihren Mann Erich nach Chile geht um die Colonia Dignidad auf zubauen.
zum letzten ist das Anne, die mehr als 50 Jahre später, auf die zerbrochene Freundschaft, tiefe Verletzungen, verbrorgene Geheimnisse und Christas Tochter trifft.
Durch den Tod ihres Freundes in den Geburtsort ihrer Mutter gekommen, lernt Anne Renate kennen. Durch sie und ihren Mann erfährt sie von der Colonia Dignidad. Ihre Mutter reagiert merkwürdig distanziert und abweisend auf die Familie und ihre Vergangenheit.
3 Frauen und ihre Erfahrungen, ihre Erlebnisse um eine Sekte, die ihre Spuren in der deutschen und chilenischen Geschichte hinterlassen hat. Abwechselnd in kurzen Abschnitten, erzählen die 3 Frauen - 2 von ihren Erinnerungen, eine von ihrer Spurensuche - immer dichter zieht sich der Ring um die deutsche Kolonie zusammen, werden Geheimnisse an die Oberfläche gezerrt und am Ende wird sich das Leben von allen 3 Frauen verändern.
Anja Jonuleit erzählt eine Geschichte voller Vertrauen und Verrat, voller Liebe und Missbrauch, voller Wut und Aufopferung und voller Widerstand. Das Leben von Menschen innerhalb der Mauern der Colonia, den Mensch die außen zurück gelassen wurden und was die Geheimnisse der Vergangenheit, der Zukunft antun kann.
Anja Jonuleits Erzählstil hat diese Geschichte in meine Herz und meine Augen (Tränen) getragen. Und mir ein deutsches Kapitel näher gebracht, das ich noch nie wirklich auf dem Schirm hatte. Sie hat keine Schuldigen gesucht, sondern Opfer gezeigt - Opfer, ihrer Gefühle - Opfer, ihrer Geschichte und Opfer, ihrer Verantwortung.
Fazit: Rabenfrauen ist eine Puzzle, das gefühlvoll und gekonnt, 3 Geschichten erzählt. Sie gekonnt zu einer verwebt und nach viel Trauer, Wut und Verzweiflung, die Hoffnung auf Zukunft zurück lässt.