Evelin konnte vor ihrem Peiniger fliehen, hat aber seelische Probleme davon getragen und will sich einfach nur noch umbringen, doch ein Unbekannter vereitelt ihren Plan. Am nächsten Morgen wacht sie in einem imposanten Haus mit Bodyguards auf und bekommt ein Angebot unterbreitet: Sie darf wohnen bleiben, wenn sie Sexspielchen mit Adrian macht. Sie ist hin und her gerissen, doch ihre Gefühle für ihn siegen. Sie bleibt bei ihm, bis ihr alter Peiniger ihr eine Nachricht zukommen lässt, die sagt, das Evelin ihre Schwester noch retten kann…
Mit Evelin bin ich nicht warm geworden, was vermutlich an ihrer fehlenden Charaktertiefe lag. Für mich war sie ein naives Fähnchen im Wind, eine Marionette, die sich nach ihrem Spieler ausrichtet und das macht, was von ihr verlangt wird. Ohne eigenen Willen lässt sie alles mit sich machen.
Adrian traut seinen Augen nicht, als er die junge Frau auf der Dachkante sieht und kann sie im letzten Moment retten. Er nimmt sie mit nach Hause und möchte alles über ihre Verletzungen erfahren und sie zu seiner Spielgefährtin machen, doch er weiß um ihre verletzte Psyche. Schneller als gedacht stürzt sie sich mit ihm ins Vergnügen und plötzlich ist sie weg, was ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Adrian dachte doch, das alles gut ist und macht sich auf die Suche nach der Ursache ihrer Flucht. Er findet die Nachricht und plötzlich ist alles klar…
Auch Adrian wurde mir nicht sympathisch, was bei ihm daran lag, das er oberflächlich und farblos blieb. Man erfährt nicht wirklich viel über ihn und seine Ansichten, außer, das er jemanden zerstören möchte.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Evelin und Adrian, was einen Einblick in die jeweilige Gedanken- und Gefühlswelt gibt.
Mir hat die Geschichte leider überhaupt nicht gefallen, was einerseits an den Charakteren selbst lag, und andererseits weil mir alles viel zu schnell ging. Zu Beginn will sich Evelin umbringen, dann zieht sie ins Haus ein, ist seelisch völlig labil, spielt im nächsten Moment das starke Sexspielzeug und am Ende bekommt sie eine Nachricht von ihrem Peiniger. Will die Schwester retten und wird wieder zum ängstlichen Häschen. Zusätzlich war fast jede Wendung viel zu vorhersehbar, sodass man einfach nicht mehr wirklich überrascht wurde. Es plätscherte alles so vor sich hin und dann war es zu Ende und alle glücklich.
Die Beziehung zwischen Evelin und Adrian hat mir auch nicht zugesagt, da alles viel zu schnell passierte. Sie hat Angstattacken und Flashbacks, ihr geht es nicht gut und er will ihr Raum geben. Kurze Zeit später macht sie alles mit, was er von ihr will, obwohl ihr Peiniger ihr auf diese Art Schmerzen zugefügt hat. Evelin vergisst alles viel zu schnell und das ist nicht nachvollziehbar für mich. Hätte man ihr mehr Zeit zugesprochen, wäre es ein besseres Buch geworden. Zumindest für mich.
?? Sterne