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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2018

Erotisches Spiel einer Karrierefrau

Game - Lust ohne Liebe 01
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Karrierefrau Sayo hat ein Problem - oder vielmehr die Männer haben ein Problem mit ihr: Sie ist ihnen zu sehr mit dem Job liiert, das schreckte bisher jeden Liebhaber ab. Bis der neue Kollege ihr völlig ...

Karrierefrau Sayo hat ein Problem - oder vielmehr die Männer haben ein Problem mit ihr: Sie ist ihnen zu sehr mit dem Job liiert, das schreckte bisher jeden Liebhaber ab. Bis der neue Kollege ihr völlig unverblümt Avancen macht und Sayo sich auf ein erotisch Spiel mit ihm einlässt: Lust ohne Liebe.
Ein sehr ansprechend gezeichneter Manga für Erwachsene, und nicht nur für Frauen. Vor allem durch seine klaren Linien besticht dieser Manga und macht dadurch optisch was her. Die Charaktere selbst wirken noch ein wenig oberflächlich, Sayo mir manchmal etwas zu passiv. Sehr gefällt mir auch, wie Sayos Probleme einer Karrierefrau in Japan dargestellt werden, dort ist eine beruflich erfolgreiche Frau den Männern noch sehr suspekt. Kitsch wird man in diesem Manga vergeblich suchen, dafür mit ein paar sehr schönen erotischen Szenen belohnt.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Die Memoiren des Todes

Knochenjob!
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Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! ...

Gäbe es die Memoiren des Todes, wie würden diese wohl aussehen? Ich weiß es, denn es gibt sie wirklich! Und eigentlich ist der Tod auch gar kein so übler Typ, sein Job ist halt nur... sterbenslangweilig! Zeit, dass sich was ändert!
Anders, als es in 08/15-Memoiren so üblich ist, springt der Tod in seinen Erzählungen immer wieder von der Gegenwart in Erinnerungen aus der Vergangenheit. Das ist auch ganz gut so, denn wer möchte erstmal seitenweise was über Einzeller lesen, anstatt zu verfolgen, wie der Tod versucht, sein Image aufzupolieren? Oder wenn es darum geht, wie der Tod händeringend eine Vertretung sucht, der er vorrübergehend seine Sense in die Hände drückt, damit er bei der "Zeit" eine Änderung seiner Jobbeschreibung herausschlagen kann? Neben der "Zeit" kommen übrigens auch andere Größen im Buch vor wie "Leben", "Krankheit", "Zufall", "Glück" und "Schicksal", eine jede mit ihren Macken und Eigenarten.
Sarah Adler versteht es gekonnt, mit Worten zu jonglieren und haucht dem teils zynischen Tod eine Art Leben ein, wodurch er einem tatsächlich mit der Zeit immer sympathischer wird. Beim Lesen bin ich in Welten eingetaucht, welche dem Buch einen wunderschönen Fantasytouch verliehen - Hut ab vor so genialen Einfällen! Einzig die vielen spontanen Zeitsprünge im Buch sorgten dafür, dass ich lange nicht richtig in das Buch hereinfinden konnte, da mich das mehr irritierte als dass ich einen roten Faden erkennen konnte. Zum Glück gab sich das nach einer Weile. Ein schönes Buch voller Wortspielereien und schwarzem Humor!

Veröffentlicht am 30.05.2018

Erst wenn die Hoffnung stirbt, stirbt mit ihr der Mensch

Hier ist es schön
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Die Erde in naher Zukunft: Das Wetter hat sich verändert, der erhöhte Meeresspiegel ließ alle Inseln verschwinden, die Ernteerträge werden geringer, die Erdölvorkommen neigen sich dem Ende zu. Da hat die ...

Die Erde in naher Zukunft: Das Wetter hat sich verändert, der erhöhte Meeresspiegel ließ alle Inseln verschwinden, die Ernteerträge werden geringer, die Erdölvorkommen neigen sich dem Ende zu. Da hat die Carpe Diem Organisation eine geniale Idee: Zwei Auserwählte sollen die Reise auf einen fernen Planeten antreten und dort alles für den Fortbestand der Menschheit organisieren. Die 16jährige Irma bewirbt sich – und wird gemeinsam mit Sam als Auserwählte für die Mission ausgebildet. Doch kurz, bevor beide die Reise antreten sollen, beschließt Sam, um dessen Herkunft sich bereits Legenden ranken, das Trainingscamp zu verlassen und nach seinen Wurzeln zu suchen. Und Irma folgt ihm…
Eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zuviel des Inhaltes zu verraten, ist nicht leicht. Besonders gefiel mir, wie Annika Scheffel zu Beginn des Romans die Welt und ihre langsame Veränderung mehr oder weniger subtil durch Briefe von Familie, Freunden und Fans an Irma ausdrückte. Wer jedoch einen Science-Fiction Roman erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Vielmehr geht es in diesem Buch darum, den Glauben und die Hoffnung an das Leben nicht zu verlieren, das Positive zu entdecken. Es geht um Freundschaft und Vertrauen, aber ebenso auch um Show und Manipulation, der modernen Form der Religion, anhand welcher Glaube und Hoffnung aufrecht erhalten werden können.
Wie bereits erwähnt, gefiel mir vor allem die Briefform als Stilmittel sehr gut. Der weitere Verlauf des Romans besteht aus der Handlung, nachdem Sam und Irma aus dem Camp flohen, raffiniert gespickt mit Rückblicken auf erst Irmas und später Sams Vergangenheit. Wobei vor allem die Rückblicke auf Sams Vergangenheit recht interessant waren.
Das Ende des Romans passte für meinen Geschmack recht gut, wenn auch einige wenige Fragen offen blieben und zum Nachdenken anregen. Gestört haben mich jedoch einige Logikfehler im Roman wie z. B. das Verwenden von Plastiktüten oder alten Audiocassetten in der Zukunft oder der plötzliche Wandel eines Bootes in ein Schiff, weswegen ich dem Buch in der Bewertung einen Punkt abziehe. Ansonsten ein schöner Roman mit nur einigen wenigen Längen zu Beginn des zweiten Teils.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Wenn die Vergangenheit mit blutigen Fingern nach dir greift

Die Bestimmung des Bösen
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Kommissarin Alexis Hall übernimmt die Ermittlungen einer Mordserie, bei der Frauen brutal gefoltert und vom Mörder arrangiert werden. Hilfe bekommt sie von der befreundeten Kriminalbiologin Karen Hellstern, ...

Kommissarin Alexis Hall übernimmt die Ermittlungen einer Mordserie, bei der Frauen brutal gefoltert und vom Mörder arrangiert werden. Hilfe bekommt sie von der befreundeten Kriminalbiologin Karen Hellstern, welche anhand der Insekten und Pflanzen weitere Hinweise zum Tathergang liefern kann. Als jedoch weitere Mordopfer mit weißen Anemonen geschmückt werden, wird Alexis Hall von ihrer düsteren Vergangenheit eingeholt...
Mir haben an dem Roman mehrere Punkte gefallen. Zum Einen ist die Ermittlerin eine toughe Frau, welche jedoch ein dunkles Geheimnis mit sich herum trägt, welches ihre Karriere gefährden könnte. Ebenfalls interessant ist die Arbeit der Kriminalbiologin, welche sich zur Abwechlsung mal nicht mit den Ermordeten selbst, sondern mit den daran befindlichen Insekten in ihren unterschiedlichen Stadien beschäftigt. Weiteren Schwung in die Story bieten u. a. das Forschungsfeld ihres Adoptivvaters sowie ein früheres Familienunglück. Insgesamt hat Julia Corbin einen für meinen Geschmack angenehm komplexen Thriller erdacht, welcher durch einen unvorhergesehenen Twist bis zum Schluss nicht an Spannung einbüßte.

Veröffentlicht am 25.05.2018

Kleine große Geheimnisse

Der Kreidemann
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1986: Ein Mädchen wird brutal zerstückelt vom 12jährigen Eddie und seinen Freunden im Wald gefunden. Kreidemännchen führten sie zur Leiche, deren Kopf nie gefunden wurde. 2016: Die Freunde erhalten Briefe, ...

1986: Ein Mädchen wird brutal zerstückelt vom 12jährigen Eddie und seinen Freunden im Wald gefunden. Kreidemännchen führten sie zur Leiche, deren Kopf nie gefunden wurde. 2016: Die Freunde erhalten Briefe, welche sie an die damaligen Kreidemännchen erinnern. Wurde damals der falsche Mann des Mordes verdächtigt? Oder will jemand Rache üben?
Das Buch wird komplett aus der Sicht des mittlerweile 42jährigen Lehrers Ed erzählt: Wie er damals mit seinen Freunden vom neuen Lehrer den Tipp mit den Kreidemännchen als Geheimzeichen bekam, Zwists zwischen den Jugendlichen oder deren Eltern, der Leichenfund und wer damals für den Täter gehalten wurde. Nicht zu vergessen die Kreidemännchen, das Geheimzeichen der Clique. Und wie er jetzt als Erwachsener plötzlich einen Brief mit dem Kreidemännchen erhält, ebenso wie seine damaligen Freunde, von denen einer plötzlich tot ist. Die Zeitstränge wechseln sich ab, wobei die Vergangenheit mit einem recht brutalen Unfall beginnt. Und auch ansonsten lief damals nicht alles rund, was dem Leser so nach und nach deutlich wird. Gemeinsam mit Eddie kommt man als Leser langsam dem wirklichen Mörder auf die Schliche, denn Eddie weiß mehr, als man zunächst annimmt.

"Weißt du, was ich mal gehört habe? Geheimnisse sind wie Arschlöcher. Wir alle haben sie. Nur dass manche schmutziger sind als andere." (Zitat S. 221)

Dadurch, dass Eddie dem Leser lange Zeit Wissen vorenthält, bleibt dem Roman stets eine gewissen Grundspannung erhalten, wer der wirkliche Mörder war und welches Motiv eine Rolle spielte. Vom Unfall zu Beginn einmal abgesehen kommt es zwar zu keinen nennenswerten Spannungspeaks, langweilig wurde mir jedoch beim Lesen nie. Diese kleinen schwelenden Unruheherde der Vergangenheit sowie dezent versteckte Details lassen zwar immer wieder erahnen, wer für die unterschiedlichen, im Buch vorkommenden Taten verantwortlich sein könnte, die Gesamtauflösung erfolgt jedoch erst zum Ende des Romans.