Inga hat eine Auszeit dringend nötig, denn ihr Freund ist ohne sie nach Indien abgehauen, um sich dort selbst zu finden. Deshalb stattet sie ihrer Tante Ditte einen Besuch ab, die in St. Peter-Ording einen alten Reiterhof führt. Aber kaum angekommen, traut Inga ihren Augen nicht, denn der Hof macht einen vernachlässigten Eindruck und steht kurz vor dem Aus. Da muss schnell ein finanzkräftiger Investor gefunden werden, oder aber genau die richtige Idee, den Hof wieder zum Laufen zu bringen und die Kunden anzulocken. Inga scheint im richtigen Moment gekommen zu sein, denn Hilfe wird dringend gebraucht. So macht sie sich daran, den Hof zu retten. Wird es ihr gelingen?
Tanja Janz hat mit ihrem Buch „Strandrosensommer“ einen leichten Sommerroman vorgelegt, dessen Story nicht wirklich vom Hocker haut. Der Schreibstil ist flüssig und locker, doch leider auch sehr simpel gehalten, so dass der Leser das Gefühl hat „die Geschichte kenne ich doch schon“. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen kommt Inga zu Wort und zum anderen Ditte. Allerdings hat die Geschichte weder Spannung noch Überraschungen zu bieten, so liest sie sich einfach so weg ohne richtigen Mehrwert für den Leser. Es scheint fast so, als wäre hier nur rasch was aufs Papier gekleckert worden, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Das rächt sich natürlich, denn so kann man sich seine Leser auch vergraulen, wenn man auch noch mit albernen spiritistischen Sitzungen daherkommt, was einem nur ein Augenrollen entlockt. Die Landschaftsbeschreibungen sind zwar sehr farbenfroh gestaltet und bringen das ostfriesische Flair wunderbar rüber, aber das allein reicht natürlich nicht, um den Leser zu begeistern. Auch die Liebesgeschichte wirkt altbacken und unausgegoren, da geht alles nach Stoppuhr und versprüht alles, nur keine Romantik.
Die Charaktere sind ebenfalls nur oberflächlich strukturiert und wirken eher hölzern als mit Leben versehen. Sie bleiben fremd, da fällt es dem Leser schwer, sich in sie hineinzuversetzen und einiges an (Mit-)Gefühl aufzubringen, was auch den Lesespaß weiter bremst. Inge ist die zupackende und fleißige Zeitgenossin, die als Rettungsanker für den Hof auserkoren wurde. Tante Ditte wirkt fast wie eine verwirrte alte Schachtel, die nicht mehr genau weiß, was sie tut und auf ein Wunder hofft. Da kann man sich als Leser schon fast nicht mehr wundern, warum der Pferdehof in Schieflage geraten ist. Auch die weiteren Protagonisten sind wie Nebelkerzen, die mal auf- und wieder abtauchen, aber keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
„Strandrosensommer“ ist nicht mehr als ein Trivialroman, der leichte Unterhaltung bietet, die man mit der letzten Seite bereits wieder vergessen hat. Keine Empfehlung!