Profilbild von Dreamworx

Dreamworx

Lesejury Star
offline

Dreamworx ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dreamworx über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2018

Trivialroman

Strandrosensommer
0

Inga hat eine Auszeit dringend nötig, denn ihr Freund ist ohne sie nach Indien abgehauen, um sich dort selbst zu finden. Deshalb stattet sie ihrer Tante Ditte einen Besuch ab, die in St. Peter-Ording einen ...

Inga hat eine Auszeit dringend nötig, denn ihr Freund ist ohne sie nach Indien abgehauen, um sich dort selbst zu finden. Deshalb stattet sie ihrer Tante Ditte einen Besuch ab, die in St. Peter-Ording einen alten Reiterhof führt. Aber kaum angekommen, traut Inga ihren Augen nicht, denn der Hof macht einen vernachlässigten Eindruck und steht kurz vor dem Aus. Da muss schnell ein finanzkräftiger Investor gefunden werden, oder aber genau die richtige Idee, den Hof wieder zum Laufen zu bringen und die Kunden anzulocken. Inga scheint im richtigen Moment gekommen zu sein, denn Hilfe wird dringend gebraucht. So macht sie sich daran, den Hof zu retten. Wird es ihr gelingen?
Tanja Janz hat mit ihrem Buch „Strandrosensommer“ einen leichten Sommerroman vorgelegt, dessen Story nicht wirklich vom Hocker haut. Der Schreibstil ist flüssig und locker, doch leider auch sehr simpel gehalten, so dass der Leser das Gefühl hat „die Geschichte kenne ich doch schon“. Die Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählt, zum einen kommt Inga zu Wort und zum anderen Ditte. Allerdings hat die Geschichte weder Spannung noch Überraschungen zu bieten, so liest sie sich einfach so weg ohne richtigen Mehrwert für den Leser. Es scheint fast so, als wäre hier nur rasch was aufs Papier gekleckert worden, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Das rächt sich natürlich, denn so kann man sich seine Leser auch vergraulen, wenn man auch noch mit albernen spiritistischen Sitzungen daherkommt, was einem nur ein Augenrollen entlockt. Die Landschaftsbeschreibungen sind zwar sehr farbenfroh gestaltet und bringen das ostfriesische Flair wunderbar rüber, aber das allein reicht natürlich nicht, um den Leser zu begeistern. Auch die Liebesgeschichte wirkt altbacken und unausgegoren, da geht alles nach Stoppuhr und versprüht alles, nur keine Romantik.
Die Charaktere sind ebenfalls nur oberflächlich strukturiert und wirken eher hölzern als mit Leben versehen. Sie bleiben fremd, da fällt es dem Leser schwer, sich in sie hineinzuversetzen und einiges an (Mit-)Gefühl aufzubringen, was auch den Lesespaß weiter bremst. Inge ist die zupackende und fleißige Zeitgenossin, die als Rettungsanker für den Hof auserkoren wurde. Tante Ditte wirkt fast wie eine verwirrte alte Schachtel, die nicht mehr genau weiß, was sie tut und auf ein Wunder hofft. Da kann man sich als Leser schon fast nicht mehr wundern, warum der Pferdehof in Schieflage geraten ist. Auch die weiteren Protagonisten sind wie Nebelkerzen, die mal auf- und wieder abtauchen, aber keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
„Strandrosensommer“ ist nicht mehr als ein Trivialroman, der leichte Unterhaltung bietet, die man mit der letzten Seite bereits wieder vergessen hat. Keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nicht der Rede wert

Der Fluch der Bergmädchen
0

Althea sieht ihrem 30. Geburtstag entgegen und hat Angst davor, denn sämtliche Frauen aus ihrer Familie, seien es ihre Mutter oder auch Großmutter, wurden nicht älter. Einem Fluch gleich starben sie allesamt ...

Althea sieht ihrem 30. Geburtstag entgegen und hat Angst davor, denn sämtliche Frauen aus ihrer Familie, seien es ihre Mutter oder auch Großmutter, wurden nicht älter. Einem Fluch gleich starben sie allesamt kurz nach ihrem 30. Geburtstag. Althea, selbst schon einige Zeit abhängig von Schmerzmitteln und Drogen, fürchtet, dass es ihr ebenso ergehen wird. Doch sie will sich nicht damit abfinden und versucht alles, um diesem Fluch zu entgehen. Während sie in ihrer Familiengeschichte auf Spurensuche geht, warum all die Frauen ihrer Familie sterben mussten, gerät die Klinik Pritchard in ihren Fokus, die vor allem psychisch Kranke therapiert. Wird Althea dem Geheimnis auf die Spur kommen, was wird sie noch aufdecken und kann sie dem Schicksal ihrer Vorfahrinnen entgehen?
Emily Carpenter hat mit ihrem Buch „Der Fluch der Bergmädchen“ einen Roman über Familiengeheimnisse vorgelegt, der einige Krimielemente enthält. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, so dass der Leser sich schnell in der Geschichte zurechtfindet. Die Autorin erzählt detailreich und ausführlich, was zu einigen sehr langatmigen Passagen führt. Hier wäre weniger mehr gewesen, um die Phantasie des Lesers zu beflügeln. Die Handlung wird hauptsächlich in der Gegenwart erzählt, wobei der Leser durch Rückblenden in die Vergangenheit über das Schicksal einiger Vorfahrinnen Altheas erfährt. Die vielen verwandtschaftlichen Verwicklungen machen es dem Leser oftmals schwer, der Geschichte gut folgen zu können ebenso die vielen auftretenden Protagonisten. Da verliert man schnell den Überblick. Die Autorin lässt sich in ihrer Geschichte auch über verschiedene Themenbereiche aus, so geht es mal um Gewaltverbrechen, Suchtabhängigkeiten oder auch den Ku Klux Klan. Durch die Vermengung der einzelnen Themen gerät die Handlung schnell in Schieflage und wirkt nicht richtig durchdacht und konstruiert. Vieles bleibt bei der Geschichte auf der Strecke oder verläuft im Sande.
Die Charaktere sind recht einfach gehalten und nicht sehr ausgefeilt, weshalb sie oftmals leblos und unscheinbar wirken. So hat es der Leser auch nicht leicht, sich mit ihnen zu identifizieren oder ihnen Sympathie entgegen zu bringen. Althea ist eine labile Frau, die sich nur mit Tabletten über Wasser hält. Wie sie in ihre Abhängigkeit geraten ist, wird dem Leser nicht präsentiert. Sie wirkt oftmals apathisch und neben der Spur, weshalb es dem Leser nicht glaubhaft zu vermitteln ist, dass sie auf einmal die Kraft findet, in ihrer Familiengeschichte zu stöbern und nach Anhaltspunkten zu suchen, wie sie den „Fluch“ aufhalten kann. Auch Altheas Urgroßmutter Jinn wird nur oberflächlich präsentiert, so dass der Leser die ihr eigenen Lebensumstände nicht erkennen kann. Auch die weiteren Protagonisten sind nur Namen, die für ihre Rolle auftauchen, um dann wieder zu verschwinden. Von ihnen gibt es eindeutig zu viele, weshalb es schwer fällt, der Handlung auf Dauer gut folgen zu können.
„Der Fluch der Bergmädchen“ sollte ein spannender Roman über ein Familiengeheimnis sein, doch leider fehlt es hier an vielem, was dazu gehört. So ist es nur eine langatmige unspektakuläre Geschichte, die völlig am Thema vorbei geht und keine Empfehlung verdient.

Veröffentlicht am 14.04.2018

Verschwendete Zeit

Hummersommer
1

Der Fischerort Little Harbor war einst die Heimat von Eliza, deren Familie vom Hummerfischen lebt. Doch diese hat sie schon lange hinter sich gelassen und lebt mit Ehemann Robert und ihren beiden Töchtern ...

Der Fischerort Little Harbor war einst die Heimat von Eliza, deren Familie vom Hummerfischen lebt. Doch diese hat sie schon lange hinter sich gelassen und lebt mit Ehemann Robert und ihren beiden Töchtern in der Stadt, wo sie der gehobenen Gesellschaftsschicht angehören und mittlerweile ein Luxusleben gewöhnt sind. Als sie die Nachricht bekommt, dass ihr Vater einen Unfall hatte und man bei den Untersuchungen einen Gehirntumor bei ihm diagnostiziert hat, reit Eliza nach Little Harbor, um ihrem Vater beizustehen. Allerdings muss sie sich auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen, denn an jeder Ecke dieses kleinen Örtchens sowie mit den Bewohnern lauern alte Erinnerungen, die Eliza bisher erfolgreich verdrängen konnte. Gleichzeitig stellt sie ihr bisheriges Leben immer mehr in Frage und muss sich entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist. Dabei bekommt sie ungewollt durch das junge Mädchen Mary Unterstützung…
Meg Mitchell Moore hat mit ihrem Buch „Hummersommer“ einen Unterhaltungsroman vorgelegt, der auf eine spannende Geschichte mit Familiengeheimnissen hoffen lässt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Doch das ist leider auch schon alles, denn in diesem Buch fehlt es an vielen Dingen. Durch einen ausschweifenden Erzählstil, der viel zu sehr ins Detail geht, wird das Luxusleben geschildert, welches die Protagonistin in der Gegenwart führt und zu viele Nebensächlichkeiten wird viel zu viel Raum gegeben. Dabei verliert sich die eigentliche Geschichte völlig und lässt den Leser regelrecht in gelangweilt und frustriert zurück. Es gibt weder einen Spannungsbogen noch unverhoffte Wendungen bzw. Überraschungen, alles ist viel zu vorhersehbar. Die erwartete Familiengeschichte ist eher Hintergrund als Haupthandlung, es fehlt an einfühlsamen Rückblenden, an sinnigen Dialogen und spannenden Ereignissen. Die gesamte Handlung dümpelt regelrecht vor sich hin, wobei man sich oft fragt, was ist die eigentliche Handlung wirklich.
Die Charaktere sind recht eindimensional gestaltet, ihnen fehlt es an Wärme, Leben und Gefühl, um glaubhaft, real und authentisch zu wirken. Leider kann der Leser keinerlei Bezug zu ihnen aufbauen, dazu sind sie einfach zu oberflächlich skizziert. Eliza hadert mit ihrem jetzigen Leben und stellt ihre früheren Entscheidungen in Frage. Sie wirkt so farblos, dass man keinerlei Regung verspürt, mit ihr zu fühlen. Die Beziehung zu ihrem Vater wird leider auch nur dürftig beschrieben, weshalb kaum Anteilnahme entsteht. Elizas Familie, ihre Töchter und auch ihr Ehemann bleiben Fremde, die genauso gut ausfallen hätten können. Ebenso verhält es sich mit den vielen anderen Protagonisten, die nach und nach in der Geschichte auftauchen, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier wurde mehr Wert auf Masse als auf Klasse gelegt.
„Hummersommer“ verspricht viel und hält nichts davon. Dabei hätte man wirklich etwas daraus machen können. Es gibt weder große Familiengeheimnisse noch einfühlsame Geständnisse. Durch den ausschweifenden Schreibstil der Autorin ist das Buch rundum langweilig, spannungsarm und reine Zeitverschwendung. Sehr schade!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Drei Männer um Giorgia

Einatmen, Ausatmen
0

Die Jazzsängerin Giorgia liegt nach einem Verkehrsunfall im Koma. Da dieser nach einem Auftritt geschah, macht sich Liebhaber und Musikerkollege Ben, der nur leicht verletzt ist, große Vorwürfe. Dann tauchen ...

Die Jazzsängerin Giorgia liegt nach einem Verkehrsunfall im Koma. Da dieser nach einem Auftritt geschah, macht sich Liebhaber und Musikerkollege Ben, der nur leicht verletzt ist, große Vorwürfe. Dann tauchen noch zwei Männer am Krankenbett von Giorgia auf, denn sie waren als Notfallkontakte von Giorgia hinterlegt. Der eine ist ein Philosophieprofessor und ihr Ehemann Konrad, der andere ihr Brieffreund Cesco, der sein Geld als Brückenbauer verdient und Giogia noch nie persönlich getroffen hat. All diese Männer wachen nun an Giorgias Seite, doch keiner wusste vorher von dem anderen. Während sie sich noch gegenseitig begutachten, sich vorstellen und ihre eigene Geschichte mit Giorgia erzählen, treten sie nach und nach in Konkurrenz zueinander um Giorgias Liebe und ihre jeweilige Beziehung zu ihr. Obwohl Giorgia im Koma liegt, fliegen ihre Gedanken umher, während sie den Gesprächen der Männer folgt.
Nataša Dragnič hat mit ihrem Buch „Einatmen, Ausatmen“ einen sehr gewöhnungsbedürftigen Roman vorgelegt, dessen Schreibstil dem Leser einiges an Konzentration und Geduld abverlangt. Die „Traumpassagen“, in denen Giorgia während ihres Komas zu Wort kommt und von ihren Ängsten und ihrer Schuld erzählt, sind ohne Interpunktion heruntergeschrieben, ein Wort hetzt das andere und dem Leser bleibt leider nichts anderes übrig, als sich dadurch zu kämpfen, um halbwegs einen Eindruck von Giorgia zu erhalten, wobei allerdings alles so kalt wirkt, dass der Leser nur wenig Emotion und Mitgefühl für sie entwickeln kann. Die Sprache der Männer reicht von unterkühlt über ausfallend und verletzend bis hin zu wütend und eskalierend. Die Stimmungen werden zwar einigermaßen gut eingefangen, doch berühren sie ebenfalls nicht, da die egomanen Haltungen der drei grundverschiedenen Typen nur um sich selbst kreisen und alles andere dabei ausblenden. Die wechselnden Erzählperspektiven der einzelnen Protagonisten können die doch recht kalte Stimmung der Geschichte leider auch nicht retten.
Die Charaktere sind zwar unterschiedlich angelegt, strahlen jedoch keinerlei Sympathie aus, was es dem Leser zusätzlich erschwert, sich in die Geschichte fallen zu lassen, Mitgefühl oder andere Emotionen aufzubauen und den einen oder anderen ins Herz zu schließen, was das Lesen dann doch etwas mehr zu einem Genuss gemacht hätte. Konrad ist der Noch-Ehemann von Giorgia, er ist Psychologieprofessor und die beiden haben sich seit ihrer Trennung vor acht Jahren nicht mehr gesehen. Konrad ist ein sehr unterkühlter Mann, kalt wie ein Fisch. Seine Haltung wäre noch irgendwie verständlich, da er und Giorgia durch einen Autounfall ihre Tochter verloren haben. Doch er ist einfach konstant emotionslos und man wundert sich als Leser, wie die zwei jemals zusammengefunden haben. Musiker und Bandkollege Ben ist wie ein großes Kind. Er flucht und schreit, benimmt sich flegelhaft und meldet alleinige Ansprüche an Giorgia an, nur um dann festzustellen, was sie ihm alles nicht erzählt hat. Cesco hat Giorgia nur online kennengelernt, trotzdem planten die beiden schon ihre Hochzeit – wie weltfremd ist das denn bitte? Dabei ist er selbst noch verheiratet genauso wie Giorgia und normale Menschen trennen sich doch erst einmal von Altlasten, bevor sie etwas Neues beginnen. Und Giorgia? Die liegt im Koma, aber der Leser gewinnt von ihr den Eindruck, dass sie kein gutes Händchen hat bei der Wahl ihrer Männer. Dass sie zudem für alle das gleiche Liebeslied als „ihr Lied“ ausgesucht hat, zeigt einmal mehr, wie austauschbar alle sind und dass es hier wirklich an echten Gefühlen mangelt.
„Einatmen, Ausatmen“ ist kein leichter Roman. Es ist ein Buch, das bei der Lektüre Frustration aufkommen lässt und man die Geschichte lieber nicht weiterlesen möchte. Hier gibt es keine sympathischen Protagonisten und auch keine anspruchsvolle Handlung. Nur für einen herausfordernden Schreibstil gibt es keine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Falsche (Kauf-)Entscheidung

Die Entscheidung
0

Nachdem ich bisher alle Bücher von Charlotte Link nur so verschlungen habe, musste dieses nach langem Warten natürlich auch bei mir einziehen. leider - muss ich im Nachhinein sagen, denn ich bin mehr als ...

Nachdem ich bisher alle Bücher von Charlotte Link nur so verschlungen habe, musste dieses nach langem Warten natürlich auch bei mir einziehen. leider - muss ich im Nachhinein sagen, denn ich bin mehr als enttäuscht von diesem saft- und kraftlosen Buch.

Eindimensional gestaltete Charaktere, platte Attitüden, ein Allerweltsthema und die Spannung gegen Null, das ist keine ausführliche Rezension wert, denn schon die verschwendete Lesezeit reut mich für eine vorhersehbare und konstruierte Handlung ohne Tiefgang.

Einfach eine falsche Kaufentscheidung, von dieser Autorin hatte ich mir viel mehr versprochen, schade! Absolut keine Leseempfehlung!