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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2018

Jazz' um dein Leben!

Höllenjazz in New Orleans
1

Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective ...

Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective Michael Talbot sind ihm nicht nur die junge Ida Davis und ihr Freund, der Jazztrompeter Louis Armstrong, dicht auf den Fersen, sondern auch der ehemalige Polizist Luca D’Andrea.

Das Buchcover ist schön gestaltet, es vereint die Elemente Jazz und Mord. Auch im Inneren des Buches wird dies bei der Darstellung der einzelnen Teile bzw. des Prologs/Epilogs beibehalten, was mir gut gefällt. Außerdem sind die Zeitungs- und Polizeiberichte in anderer Schriftart abgedruckt, was diese besonders hervorhebt.

Die Stimmung des alten New Orleans wird durch den bildhaften Schreibstil wunderbar eingefangen und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Man spürt regelrecht das Pulsieren der Stadt, die Lebenslust trotz manchmal schlechter Bedingungen. Aber auch die Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen und ebenfalls die Homophobie werden eindrücklich beschrieben. Das Glossar und die Karte von New Orleans auf den letzten Seiten sind durchaus hilfreich und vermitteln noch mehr historische Details.
Dadurch, dass nicht nur die Sichtweise der Polizei beschrieben wird, sondern auch die der Mafia bzw. der Detektivagentur „Pinkerton“, lernt man mehrere sehr interessante Persönlichkeiten kennen. Diese vermitteln das Gefühl, in dieser Zeit zu leben, noch stärker und authentischer.
Vor allem die Tatsache, dass dieser Kriminalroman auf einer wahren Begebenheit beruht - den Axeman gab es nämlich wirklich -, übt einen gewissen Charme aus. Fiktion und Realität sind interessant verwoben, sodass man nicht nur unterhalten wird, sondern auch gleichzeitig etwas über die Geschichte der USA lernt.

Das Ende hat mir auch sehr gefallen, da es auf den nächsten Band des Autors neugierig macht. Ich freue mich schon darauf, wenn „Todesblues in Chicago“ im Frühjahr 2019 erscheint. :)

Ich empfehle dieses Buch gerne und gebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Klufti in Lebensgefahr!

Kluftinger
2

Der 10. Fall von Kommissar Kluftinger ist dieses Mal sehr persönlich: Unser Klufti erhält Morddrohungen! Schon bald bemerkt er, dass die Lösung nur in seiner Vergangenheit liegen kann…

Das Buchcover ...

Der 10. Fall von Kommissar Kluftinger ist dieses Mal sehr persönlich: Unser Klufti erhält Morddrohungen! Schon bald bemerkt er, dass die Lösung nur in seiner Vergangenheit liegen kann…

Das Buchcover reißt sofort Blicke auf sich, das Kreuz mit Kluftis Namen drauf lässt nichts Gutes erahnen. Wird das etwa Kluftis letzter Fall sein?
Der Schreibstil ist wie bei den Vorgängern sehr flüssig und humorvoll, die bayrischen Redewendungen betonen den Charme der Klufti-Geschichten.

Da dieser Fall sehr auf unseren Kluftinger fixiert ist, erfährt man allerhand aus dessen Vergangenheit, was sehr unterhaltsam, aber manchmal auch traurig ist. Diese Rückblenden sind leserfreundlich in einer anderen Schriftart gehalten, was mir immer gut gefällt. Auch wird in diesem Band ENDLICH das Geheimnis um Kluftis zwei Vornamen gelüftet; wurde auch mal Zeit. :D Ebenso die zahlreichen Begegnungen mit seinem „Lieblingsfeind“ Doktor Langhammer sind wieder überaus amüsant. Sogar bekannte Personen aus anderen Kriminalromanen haben einen kurzen Auftritt, was für Krimifans ein kleines Schmankerl ist. :)
Ich musste oft lachen und grinsen, da Kluftis Humor und sein unter anderem tollpatschiges Wesen einfach witzig sind. Dadurch, dass man erfährt, wieso er so ist, wie er ist, wird er einem noch viel sympathischer und liebenswürdiger. Ich hab‘s nur mit einer Unterbrechung (schlafen :D) an einem Stück gelesen, wenn es nicht schon so spät gewesen wäre, hätt ich es in einem Rutsch gelesen. :D

Ich kann allen Klufti-Fans nur empfehlen, dieses Buch zu lesen. Wer jedoch die vorherigen Bände nicht kennt, sollte sich diese zuerst zu Gemüte führen, bevor er sich an diesen Jubiläumsfall heranwagt. :) Nur so kommt man in den vollen „Klufti-Genuss“. 5 Sterne!

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ein Lied von Frost und Feuer

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
1

Ruby lebt in ständiger Gefahr: sie ist eine der letzten sogenannten Firebloods in einer Welt voller Frost und Eis. Der über alles herrschende Frostkönig hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Firebloods auszurotten, ...

Ruby lebt in ständiger Gefahr: sie ist eine der letzten sogenannten Firebloods in einer Welt voller Frost und Eis. Der über alles herrschende Frostkönig hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Firebloods auszurotten, sodass nur noch die Frostbloods existieren. Als sie dann doch gefunden und verschleppt wird, wird sie ausgerechnet von einem Frostblood gerettet, der sie für die Rebellion gegen den König braucht. Obwohl sie weiß, dass sie ihm nicht vertrauen sollte, kann sie sich einer gewissen Anziehung dennoch nicht entziehen…

Das Cover ist wunderschön, es verwebt die beiden Komponenten Eis und Feuer miteinander. Auch die Farben passen gut zueinander und es ergibt ein stimmiges Bild mit der Burg und dem Wald im Hintergrund.

Die Sprache ist sehr bildhaft mit vielen Vergleichen und Metaphern. Durch die Ich-Perspektive kann man sich gut in Ruby hineinversetzen und mit ihr mitfiebern.
Die Hauptprotagonisten Ruby und Arcus sind sehr authentisch beschrieben, beide haben ihre Schwächen und Stärken und sind sehr sympathisch. Die Geschichte über die Entstehung der Frost- und Firebloods ist geschickt eingefädelt und man versteht somit ein bisschen mehr von dieser Welt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Liebesgeschichte sich langsam anbandelt, wodurch nichts überstürzt oder unnatürlich wirkt.

Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, war ich begeistert und hab mir das Buch sofort bestellt. Und ich bereue nichts! :D Durch andere Meinungen befürchtete ich zuerst, dass die Liebe der beiden viel zu sehr im Mittelpunkt stehen und das Buch generell zu „kindisch“ sein würde. Dies war jedoch überhaupt nicht der Fall, da die Entwicklung von Ruby und ihren Kräften im Fokus steht, was mir sehr gut gefallen hat.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den zweiten Teil. :) 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Packender Krimi

Riskante Manöver
1

Die PR-Agenten Mats Holm und Laura May werden vom Konzern Wenner Pharma zu Hilfe gerufen. Anscheinend ist ein Medikament des Unternehmens die Ursache für zahlreiche kranke Kinder, eines stirbt sogar. Eine ...

Die PR-Agenten Mats Holm und Laura May werden vom Konzern Wenner Pharma zu Hilfe gerufen. Anscheinend ist ein Medikament des Unternehmens die Ursache für zahlreiche kranke Kinder, eines stirbt sogar. Eine verschwundene Mitarbeiterin wirft ebenso kein gutes Licht auf den Konzern. Der „Master of Desaster“ und seine Kollegin müssen so manches riskante Manöver ausführen, um nicht nur dem Image-Schaden entgegenzuwirken.

Das Cover ist zwar kein Hingucker, die ungewöhnliche Perspektive jedoch ist mal was Neues und weckt Interesse. Und in echt gefällt es mir gleich viel besser als nur als Vorschaubild, da macht es sogar was her. Auch die dunklen Wolken symbolisieren zum einen die Probleme des Konzerns, zum anderen auch die düsteren Machenschaften einiger Personen.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Seiten sind nur so an mir vorbeigerauscht. Auch die Unterteilung der Kapitel in exakte Zeitangaben hat die Spannung unterstützt; es hatte etwas von einem Live-Ticker, was wunderbar zur Thematik passt.

Bei der Leseprobe hat mich das erste Kapitel über das erkrankte Mädchen sofort gefesselt; es ist eindrücklich geschildert und man fühlt richtig mit den Eltern mit.
Holm und seine Kollegin sind sehr sympathisch, sie sind nicht überzogen dargestellt, sondern haben wie jeder andere Mensch ihre Ecken und Kanten. Dadurch, dass der Krimi aus vielen verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, erfährt man auch einige Dinge privater Natur, was die Protagonisten authentisch wirken lässt. Da wären außer den zwei Hauptpersonen noch einige Wenner-Mitarbeiter, in deren Psyche man Einblick erhält, aber auch der „Bösewicht“ hat mehrere Auftritte, ohne, dass jedoch seine wahre Identität preisgegeben wird. Dass man hier so im Dunkeln gelassen wird, gefällt mir sehr. Man kann gut mit raten, da es nicht nur wenige potentielle Kandidaten gibt. Durch rasante Wendungen wird die erarbeitete Vermutung wieder über den Haufen geworfen und man ist sehr auf die Auflösung gespannt.
Außerdem bringt es frischen Wind, dass die Hauptprotagonisten nicht wie so oft beim staatlichen Apparat angestellt sind, sondern dass es PR-Agenten und deren Helferlein sind, die den Fall aufklären. Man bekommt einen kleinen Überblick, wie der Tagesablauf in diesem Beruf aussieht und mit welchen (mal mehr, mal weniger sympathischen) Personen die zwei zu kämpfen haben. Holms Methoden, um Menschen zu durchschauen, erinnern ein bisschen an Sherlock Holmes. :)

Ich habe riskante Manöver an einem Tag durchgelesen; da war alles dabei, was ein guter Krimi haben muss. Darüber hinaus dachte ich beim Lesen nie „Oh man, wie kann man nur so naiv sein!“ oder Ähnliches, wie es mir sonst oft passiert, wenn mal wieder jemand total gegen jeglichen Verstand handelt. Auch wenn das Cover einen vielleicht nicht in den Bann zieht, überzeugt der Inhalt dafür umso mehr! Ich kann Birand Bingüls Krimi-Erstling nur empfehlen und hoffe auf weitere Teile. :) 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mitreißender Thriller!

NACHTWILD
1

Joan und ihr Sohn Lincoln verbringen wie so oft ihren Nachmittag im Zoo. Doch dann geschieht das Unfassbare: Schüsse fallen und viele Menschen liegen tot am Boden. Nun hängen das Leben ihres Sohnes und ...

Joan und ihr Sohn Lincoln verbringen wie so oft ihren Nachmittag im Zoo. Doch dann geschieht das Unfassbare: Schüsse fallen und viele Menschen liegen tot am Boden. Nun hängen das Leben ihres Sohnes und ihr eigenes davon ab, ob Joan die richtigen Entscheidungen trifft.

Das Cover ist ein echter Hingucker, der schlichte schwarze Hintergrund und die rotgefärbte Raubkatze strahlen Spannung und Gefahr aus. Auch das Detail im Inneren - die Silhouetten bzw. Schatten der beiden - ist schön umgesetzt.

Der Schreibstil ist flüssig sowie leb- und bildhaft (z.B. S. 124: Die Bäuche hingen an denen wie Teig über den Rand einer Kuchenform [...]."). Dadurch, dass die Geschichte im Präsens erzählt wird, fühlt man sich mitten im Geschehen und es reißt einen förmlich mit. Joans Gedanken sind ohne Komma getrennt, was die Angst und das Rasen der Gedanken noch mehr unterstreicht.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Geschichte nicht nur aus Joans Sicht geschrieben ist, sondern auch aus der Sicht anderer Beteiligter. Auch Joans Handeln ist nachvollziehbar: sie steht vor schweren Entscheidungen, weiß nicht, wem sie vertrauen kann und muss Risiken eingehen, um zu überleben.
Da die Handlung nur auf knapp drei Stunden reduziert ist, gibt es nichts Überflüssiges, das den Spannungsbogen zunichtemachen könnte.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.