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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Romance mit milden Humor

Winston Brothers
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Romance-Autorin Penny Reid startet mit “Wherever you go” ihre Green Valley-Serie um die Winston Brothers mit Schauplatz Tennessee.
Auffällig das Cover mit dem eindringlichen und bärtigen Gesicht des Protagonisten, ...

Romance-Autorin Penny Reid startet mit “Wherever you go” ihre Green Valley-Serie um die Winston Brothers mit Schauplatz Tennessee.
Auffällig das Cover mit dem eindringlichen und bärtigen Gesicht des Protagonisten, denn so kann man sich Duane Winston vorstellen. Die Mathelehrerin Jessica Jackson kennt ihn schon seit Jahren, hat eine lange Freund-Feindschaft mit ihm, aber lange haben sie sich nicht getroffen. Obwohl sie eigentlich für Duanes Zwillingsbruder Beau schwärmt und die beiden am Anfang sogar verwechselt, beginnt bald eine Beziehung zwischen ihnen.
Die Kapitel wechseln zwischen Duanes und Jessicas Perspektive.
Der Anfang ist wirklich furios, später wird es gleichförmiger. Erst als Jessica erbt und es sich die Frage stellt, ob sie nun finanziell unabhängig das Green Valley verlassen wird, wird es wieder spannend, denn Duane kann sich nicht vorstellen, die Heimat zu verlassen. Hier sind seine Wurzeln.

Die Reihe bewegt sich auf Heftroman-Niveau, dem sollte man sich bewusst sein. Penny Reids Roman ist gut auf diesem Level, mehr sollte man nicht erwarten. Die Charaktere der Figuren werden nicht groß weiter entwickelt, nur die Liebesbeziehung steht im Vordergrund. Dabei verliert sich auch die Bedeutung des Schauplatzes, der originell hätte sein können, aber kaum weiter beschrieben wird. An Jessica gefällt mir, dass sie so smart ist, aber dann gibt es auch viele Passagen, in dem sie unsicher wirkt und wie ein Teenager denkt und handelt. Die Mathelehrerin nehme ich ihr nicht ab.

Ein milder Humor durchzieht den Roman. Wenn das sprachliche Niveau etwas besser gewesen wäre, hätte mir das Buch gefallen können. So bleibt es Durchschnitt.

Veröffentlicht am 01.07.2018

bodenständig

Mr Fixer Upper
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Ein Buch mit Jon Bon Jovi auf dem Cover, dazu noch mit nackten Oberkörper. Hätte nicht gedacht, dass ich das lesen würde aber die Leseprobe war nicht schlecht und das Buch schnell gekauft.
Der sehr amerikanische ...

Ein Buch mit Jon Bon Jovi auf dem Cover, dazu noch mit nackten Oberkörper. Hätte nicht gedacht, dass ich das lesen würde aber die Leseprobe war nicht schlecht und das Buch schnell gekauft.
Der sehr amerikanische Liebesroman besticht durch sein ungewöhnliches Sujet, dem einer TV-Reality-Show über das Renovieren von Häusern. Hauptfiguren sind Gannon, der Hauptdarsteller, der die Renovierungen durchführt und seine Producerin Page. Die beiden sind ziemlich unterschiedlich. Er ist aus einer italienischstämmigen Familie und hat keine Probleme, Streitigkeiten auszutragen, Paige ist eher beherrscht und kühl. Dennoch funkt es zwischen beiden, die Dialoge zwischen ihnen machen wirklich Spaß. Man bekommt einen Einblick in die Branche, doch in erster Linie geht es natürlich ums Gefühlchaos, das ist nicht gerade langweilig.
Die Grenzen des Genres werden natürlich nie überschritten, eigentlich ist das Buch sogar relativ konservativ, aber mich hat
das nicht gestört. Die üblichen Zutaten fehlen nicht. Ein paar Klischees hätte man auch weglassen können, Naja!
Für das Buch spricht die bodenständige Handlung und die sympathischen Figuren, bei denen der Background gut eingebracht wird.

Veröffentlicht am 30.06.2018

Familiengeschichte über mehrere Generationen

Häuser aus Sand
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Ich lese Häuser aus Sand nicht als politischen Roman sondern als eine Familiengeschichte über mehrere Generationen. Eine Familie deren Leben aber durch politische Ereignisse beeinflusst wurde, insbesondere ...

Ich lese Häuser aus Sand nicht als politischen Roman sondern als eine Familiengeschichte über mehrere Generationen. Eine Familie deren Leben aber durch politische Ereignisse beeinflusst wurde, insbesondere der Heimatverlust prägt alle Familienmitglieder, selbst die Enkel. Palästina klingt immer im Hintergrund mit.

Als ein Buch mit diesem Thema hat es mich sehr interessiert, ich habe aber auch ein paar Einwände, was die Figurengestaltung angeht. Manche haben wenig Profil. Beim unaufmerksamen Lesen verwechselt man sie schnell. Außerdem sind in der zweiten Buchhälfte die Zeitwechsel so schnell, dass den Figuren zu wenig Raum gelassen wird, sich zu entfalten. Für mich eine deutliche Schwäche des Buches.

Gleichwohl gibt es einige eindrucksvolle und gute Passagen. Dazu gehört auch das Ende, als die junge in den USA aufgewachsene, schwangere Manar für einen kurzen Besuch in die alte Heimat zurückkehrte und gleichzeitig die Verbundenheit, aber auch die Entfremdung fühlte.

Mit diesem Roman der palästinesisch-amerikanischen Autorin Hala Alyan konnte man wieder eine vielversprechende Schriftstellerin entdecken.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Gier nach Blut

BLUT - Der Vampirkiller von Wisconsin
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Blut (Originaltitel: Killing Instinct) von Robert W.Walker ist der erste Teil einer langlebigen US-amerikanischen Thrillerreihe, die sich stark an "Das Schweigen der Lämmer" anlehnt. Das ist nicht überraschend, ...

Blut (Originaltitel: Killing Instinct) von Robert W.Walker ist der erste Teil einer langlebigen US-amerikanischen Thrillerreihe, die sich stark an "Das Schweigen der Lämmer" anlehnt. Das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass das Buch 1994 nur wenige Jahre nach dem Filmerfolg erschien und das Serienkiller-Genre sich am Beginn einer schnell steigenden Beliebtheit befand.

Dr.Jessica Coran, eine Gerichtsmedizinerin vom FBI steht im Mittelpunkt, es bleibt beim Lesen nicht aus, das man sie sich als Jodie Foster vorstellen kann. Gesucht wird ein Psychopath, der Frauen tötet und ihnen das gesamte Blut abzapft.

Zum FBI-Team gehören Chief Otto Boutine, J.T. und Teresa O`Rourke sowie einige Profiler.
Zwischen Jessica und Boutine besteht ein besonderes Vertrauensverhältnis, und etwas mehr.

Immer wieder gibt es Einblicke in die Gedankenwelt des Psychopathen, der sich selbst gerne Teacher nennt. Er ist vom Blut besessen, lebt in einem Machtwahn, obwohl es deutliche Anzeichen gibt, was für ein kleines Würstchen und gescheiterte Person er wirklich ist. Der Autor schafft eine stimmige Figur und ein passendes Portrait.

Der Schauplatz Wisconsin ist reizvoll, wird aber nach meinem Geschmack zu wenig eingesetzt. Es gibt auch andere Handlungsorte, z.B. Chicago. Der Plot selbst ist nicht so originell und etwas zu routiniert heruntergespult. Man muss den Roman nicht lesen, aber Thrillerfans werden die Lektüre auch nicht bereuen, da es ein wirklich dramatisches Finale gibt.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Zwischen Pflicht und selbstbestimmten Leben

Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe (Die Löwenhof-Saga 1)
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Eigentlich hat die 27jährige Agneta Lejongard das Leben auf dem Gut ihrer Eltern in der Nähe von Kristianstad hinter sich gelassen. Sie lebt 1913 in Stockholm ein freies Leben, studiert und setzt sich ...

Eigentlich hat die 27jährige Agneta Lejongard das Leben auf dem Gut ihrer Eltern in der Nähe von Kristianstad hinter sich gelassen. Sie lebt 1913 in Stockholm ein freies Leben, studiert und setzt sich für Frauenrechte ein. Doch durch den plötzlichen Tod des Vaters und der Erbschaft findet sie sich plötzlich doch als Gutsherrin wieder. Hin- und hergerissen zwischen Pflichtbewusstsein und dem Drang nach selbstbestimmten Leben ist sie in Zweifel, was sie aus der Situation machen soll.
Auch zwischen Stadtleben und Landleben gibt es große Unterschiede. Und beides bedeutet Möglichkeiten und Verzicht. Agnetas innerer Konflikt dazu wird gut durch das Buchcover ausgedrückt, in der eine Frau aus einer Tür hinaus blickt.

Es wird konsequent aus der Sicht der Icherzählerin Agneta geschildert. Agneta ist eine selbstbewusste, moderne und selbstbewusste Frau. Das führt mit ihrer kalten Mutter mit ihren altmodischen Ansichten immer wieder zu Reibungspunkten und Streitigkeiten.

Agnetas Emotionen und Überlegungen kann man gut folgen, das so zu gestalten ist eine Stärke Corina Bomanns. Es ist auch ganz interessant zu lesen, wie Agneta sich um die Menschen kümmert, z.B. das ungewollt schwangere Dienstmädchen Susanna; und wie sie auf dem Gut auch sonst tätig wird.

Weniger überzeugend finde ich Agnetas Gefühlswelt zu den Männern. Bei der Liebesgeschichte zwischen Agneta und dem Verwalter Max spüre ich die Leidenschaft nicht, aber das ist auch Geschmackssache und offensichtlich soll die Liebesgeschichte nicht die Hautsache werden.
Mit ihrem Jugendfreund Lennard gibt es einen weiteren Bewerber. Mehr soll jetzt aber nicht verraten werden.

Corina Bomanns Stil ist wie immer geschmeidig und sehr leicht zugänglich.