Düster und sexy – Erotik meets Cosa Nostra
Cold Princess von Vanessa Sangue ist keine seichte Romanze. Doch gerade das, und das umwerfend schöne Cover, haben mich neugierig gemacht. In letzter Zeit habe ich so viele Bücher aus den Genres New und ...
Cold Princess von Vanessa Sangue ist keine seichte Romanze. Doch gerade das, und das umwerfend schöne Cover, haben mich neugierig gemacht. In letzter Zeit habe ich so viele Bücher aus den Genres New und Young Adult gelesen, dass ich mich auf etwas anderes und ein wenig Abwechslung gefreut habe. Dies ist mein erster Roman der Autorin und ich war schon sehr gespannt auf das Buch.
„Gefühle waren eine Schwäche, die sie sich nicht mehr leistete.“ Saphira S. 13
Saphira De Angelis ist capo einer der mächtigsten Mafia-Familien Italiens. Nachdem ihre Familie ermordet wurde, musste sie dieses Amt übernehmen. In ihrer Position darf sie sich keine Schwäche erlauben und erscheint nach außen hin kalt, unnachgiebig, unnahbar und Furcht einflößend. Einzig und allein bei Madox, dem neuen Leibwächter in ihrer famiglia, bröckelt diese Fassade immer mehr und mehr. Diese dunkle Energie, die ihn umgibt zieht Saphira immer weiter in ihren Bann, ohne dass sie ahnt in welche Gefahr sie sich damit begibt - denn Madox ist bei ihr um sie zu töten.
„»Was, wenn ich dem Verräter schon öfters über den Weg gelaufen bin?« Madox schloss die Augen. Du hast keine Ahnung wie nah du ihm bist.“ Madox S. 314
Allein der Klappentext verspricht schon viel, oder? Eine dunkle verbotene Affäre zwischen capo und Leibwächter, eine mächtige Frau, die sich zu ihrem Feind hingezogen fühlt, ohne zu wissen welche Bedrohung er für sie darstellt und die Suche nach dem Mörder von Saphiras Familie.
Ich bin wirklich gut in das Buch rein gekommen. Der Schreibstil von Vanessa Sangue ist angenehm und flüssig zu lesen und bringt sehr gut diese düstere, angespannte Stimmung rüber, die die ganzeZeit vorherrschend ist. Wunderbar finde ich auch, dass das ganze Buch über italienische Begriffe, wie capo, guardia oder soldato verwendet werden. Das zieht einen noch ein wenig mehr in den Bann der Cosa Nostra.
Aus Erzählerperspektive wird kapitelweise abwechselnd mal Saphira, mal Madox und ab und zu auch eine dritte Person, in den Fokus gestellt. Und gerade das macht es spannend, denn so erfährt man als Leser wichtige und brenzlige Details, die wichtig für den Verlauf der Handlung sind, von denen jedoch noch nicht alle Beteiligten wissen. Ich war immer gespannt wann wer was herausfindet und wann die eine oder andere Situation eskaliert.
Dadurch waren aber auch leider einige Dinge sehr vorhersehbar. Ich hätte mir gewünscht, dass das Buch ein paar Seiten mehr hat (denn 342 Seiten sind nicht so viel), damit sich die Spannung über einen längeren Zeitpunkt hätte aufbauen können.
Und in Sachen Spannung meine ich nicht nur die Action-Szenen, die man in diesem Buch zu Hauf bekommt. Denn zwischen Saphira und Madox geht es auch ziemlich heiß her. Die Warnung, die die Autorin am Anfang des Buches hat abdrucken lassen, sollten manche Leser vielleicht nicht ignorieren, wenn sie zart besaitet sind. Dies ist keine romantische Liebesgeschichte auf Wolke sieben mit schüchternen Blicken und viel Zärtlichkeit. Die Sexszenen sind hart, aber dennoch ziemlich heiß, wie ich finde. Doch auch, wenn das alles gefühlslos und stumpf klingen mag, fehlen dennoch die Emotionen nicht.
„»Madox«, flüsterte sie erneut, aber ihr Körper schien seinen Befehlen nichts entgegensetzen zu können, denn wie von selbst bewegten sich ihre Hände über ihren Kopf.“ Saphira S. 158
Die Gefühle, die zwischen Saphira und Madox herrschen, verstehen beide nicht so richtig. Es fühlt sich richtig an und dennoch auch so falsch, denn beide haben eine Aufgabe, die sie erfüllen müssen und Ablenkung kann keiner von ihnen gebrauchen.
Ich konnte mich gut in Saphira hineinversetzten und verstehen, warum es manchmal nötig ist böse Dinge zu tun. Mit Madox hatte ich da schon eher meine Probleme, denn er ist ein sehr harter, brutaler und unnahbarer Charakter, in dessen Inneres man nur sehr langsam Einblick erhält. Aber Vanessa Sangue schafft es mit ihrem Schreibstil dennoch, dass der Leser Charaktere trotz ihrer schlechten Taten mag und ins Herz schließt.
Nicht nur Saphira und Madox, unsere beiden Protagonisten, sondern auch die meisten Nebencharaktere sind gut und authentisch gestaltet. Zwar fehlte mir an der einen oder anderen Stelle der Tiefgang, das fällt aber nicht so stark ins Gewicht.
Dieser Dark Romance Roman ist die perfekte Mischung aus Spannung (Kampfszenen), Tragik (Familiendrama), Cosa Nostra Alltag (Bestechung, Mord) und Erotik (heiße Szenen mit Madox). Hinzu kommt noch der fiese Cliffhanger am Ende des Buches, der einen zusätzlich dazu bringt unbedingt den zweiten Teil lesen zu wollen. Fire Queen wird am 27. Juli 2018 erscheinen und schließt damit die Dilogie ab.
Fazit:
Düster, wild,gefährlich und sexy – alles, was ein Dark Romance Roman sein sollte. Dazu gesellt sich noch eine große Portion Action. Auch wenn ich hier und da ein paar Mankos feststellen konnte, hat mich dieses Buch gut unterhalten und mich mitgerissen. Ich gebe gerne 4 Schmetterlinge und freue mich schon auf Fire Queen.