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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2018

Nicht überzeugend genug.

After Work
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Simona Ahrnstedt ist mir zwar ein Begriff, aber bisher hatte ich es noch nicht geschafft, ein Buch von ihr zu lesen. "After Work" ist daher mein erstes Werk der Autorin und nachdem ich viele gute Bewertungen ...

Simona Ahrnstedt ist mir zwar ein Begriff, aber bisher hatte ich es noch nicht geschafft, ein Buch von ihr zu lesen. "After Work" ist daher mein erstes Werk der Autorin und nachdem ich viele gute Bewertungen zu ihrer "Only One Night"-Reihe gelesen habe, war mir klar, dass ich ihrer neusten Erscheinung eine Chance geben möchte. Das Cover hat mich auf jeden Fall direkt angesprochen und auch den Klappentext finde ich gut geschrieben – schließlich verrät er so gut wie nichts und trotzdem hat man eine Vorstellung davon, welche Geschichte den Leser erwartet.

Für mich lässt sich das Buch "After Work" am besten mit "okay" oder mit "ganz nett" beschreiben. Meine Erwartungen lagen auf jeden Fall weit höher als nur das. Umgehauen hat mich das Buch daher nicht und das hat auch mehrere Gründe. Zum einen war mir die Geschichte rund um Lexia und Adam einfach zu zäh und zu vorhersehbar. Es gab wenige bis gar keine Stellen, die mich überraschen oder die mich fesseln konnten. Ich finde zwar, dass Lexia und Adam ein schönes Paar abgeben und es hat mich auch gefreut, dass sie letztlich trotz all der Probleme und Auseinandersetzungen zusammengekommen sind, aber dieser Weg dorthin war eben einfach nicht besonders oder außergewöhnlich. Denn der Plot plätschert nur so vor sich hin und glänzt meiner Meinung nach auch nicht mit Spannungsmomenten oder Höhepunkten. Ich will damit nicht sagen, dass der Plot von vorne bis hinten langweilig ist, denn das Knistern zwischen Adam und Lexia ist in jedem Fall vorhanden, aber ich hatte da einfach mehr Inhalt erwartet.

In vielen Rezensionen wird die starke Botschaft des Buches angesprochen. Auch wenn ich die Botschaft und die Moral, die "After Work" dem Leser vermitteln möchte, in jedem Fall teile, finde ich, dass die Autorin das logischer und besser hätte verpacken können. Natürlich gibt es (junge) Frauen, die dick sind und das nicht immer daran liegt, dass sie nicht aufhören können zu essen. Und natürlich sollte man jede Frau akzeptieren, egal, ob sie Kleidergröße 34 oder 44 trägt. Aber mir hat einfach nicht gefallen, wie Simona Ahrnstedt diese Botschaft rüberbringt. Ich habe definitiv auch keine Modelgröße, ich bin auch eine Frau, die die Problemzonen ihres Körpers kennt und nicht mit allem zufrieden ist. Aber Lexia tritt als Hauptfigur für diese Botschaft ein – und meiner Meinung nach wird sie einfach zu widersprüchlich kommuniziert. Das fängt damit an, dass die Kleidergröße 40 mit dick gleichgesetzt wird (der Meinung bin ich in keinster Weise) und hört mit Lexias ungesundem Lebensstil auf (Junk Food, Alkohol, kaum Bewegung).

Zum anderen bin ich auch einfach nicht mit den Charakteren warmgeworden und die Beziehung zu ihnen lief daher eher oberflächlich. Lexia hatte ich anfangs schnell in mein Herz schließen können. Wie könnte ich nicht? Eine Frau, die sich abends in einer Bar betrinkt, weil sie von ihren "dünnen" Freundinnen ausgeschlossen wurde, bei einem Fremden ihr Herz ausschüttet und ihn im Vollrausch küsst. Der Fremde, der sich am nächsten als ihr Chef entpuppt. Eine schwierige Situation, die Lexia da durchmachen muss, weswegen ich mit ihr mitgelitten und mitgefiebert habe. Aber je mehr der Roman vorangeschritten ist, desto schwerer fiel es mir, an meiner Bindung zu ihr festzuhalten. Oft habe ich gar nicht verstanden, warum sie so reagiert, wie sie reagiert, und gerade am Ende hat sie mich fast durchgängig genervt mit ihrem Selbstmitleid und ihrer störrischen Art.

Adam dagegen hatte meiner Meinung nach dafür gar keine Ecken und Kanten und ich kann bisher nicht mal unbedingt nachvollziehen, wieso Lexia ihn so anziehend findet. Klar, er sieht toll aus, er ist attraktiv und sie kann es nicht fassen, dass er sie wohl anziehend findet. Aber Adam bliebt mir in dieser Geschichte viel zu einfältig und zu blass. Hin und wieder habe ich etwas bei ihm durchblitzen sehen, vor allem, als man mehr über seine Vergangenheit und seine Familie erfährt und er sich überwinden kann, seinen Halbbruder zu besuchen, aber im Großen und Ganzen hätte man sicher mehr aus seinem Charakter machen können.

Fazit
"After Work" war leider nicht das, was ich erwartet hatte, denn im Gesamten betrachtet ist dieses Buch eher durchschnittlich. Weder der Plot konnte besonders herausstechen, noch konnten die Charaktere sich beweisen, was ich wirklich ausgesprochen schade fand. Meiner Meinung nach hatte Simona Ahrnstedt mit ihrem Buch und ihrer Botschaft einen ziemlich guten Riecher – die Umsetzung wurde dem aber leider nicht gerecht. Mein Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Hätter man besser abschließen können.

After forever
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Nachdem ich die Reihe rund um Tessa und Hardin mal mit mehr und mal mit weniger Begeisterung und Faszination verfolgt habe, kann ich nicht wirklich sagen, dass ich traurig bin, mit "After Forever" diese ...

Nachdem ich die Reihe rund um Tessa und Hardin mal mit mehr und mal mit weniger Begeisterung und Faszination verfolgt habe, kann ich nicht wirklich sagen, dass ich traurig bin, mit "After Forever" diese Serie und all das damit verbundene Drama zu beenden. Diese Bücher und die Figuren werden sich auch sicherlich nicht zu meinen Lieblingsbüchern, zu meiner Lieblingsreihe oder zu meinem Lieblingspärchen entwickeln und doch bin ich froh, die Geschichte von Tessa und Hardin nun zu kennen, ihre Erlebnisse verfolgt zu haben und letztlich auch von der Faszination mitgerissen worden zu sein. Zumindest verstehe ich jetzt, wieso sie auf der einen Seite so gehypt und auf der anderen Seite so zerrissen wurden.

Was ich in den drei vorherigen Büchern und in diesem Band gelernt habe? Dass jede einzelne Beziehung und die Gefühle zwei Liebender etwas sehr Komplexes sind und sich das auch nur schwer beurteilen lässt. Natürlich kann ich im Nachhinein sagen, dass die Beziehung zwischen Tessa und Hardin mehr als ungesund ist, dass Liebe von beiden anders interpretiert wird und dass es mehrere Stellen in der Handlung gab, bei denen ich persönlich sagen kann: Das hätte ich mir niemals bieten lassen. Und trotzdem ist jeder Mensch anders. Manche stecken mehr weg, als andere. Einige geben etwas von sich selbst auf, um die Beziehung zu erhalten. Viele sagen, dass sie Hardin schon längst verlassen hätten, aber wenn man selbst jemanden hat, den man aus ganzem Herzen liebt, dann weiß man auch, wie schwer es ist, die Liebe aufzugeben und den anderen zum Teufel zu jagen. Manchmal ist man nun mal bereit, denen, die man liebt, zu verzeihen und ihnen einen gewissen Spielraum einzuräumen.

Deshalb hat es mir in diesem Buch auch so gut gefallen, wie Tessa alles Erlebte nochmal reflektiert. Wie sie sich selbst die Zeit nimmt, herauszufinden, was sie will. Wie sie sich nicht nach Hardin richtet, sondern ihren Traum verwirklicht – wohl wissend, dass Hardin ausrasten wird, dass er sie abhalten will und dass sie sich beide werden zusammenreißen müssen, wenn die Beziehung funktionieren soll. Tessa erschien mir in vielen Situationen bei dieser Reihe sehr wehleidig und zurückhaltend, naiv und zu sehr darauf bedacht, Hardin zu gefallen. Daher hat es mir sehr imponiert, dass sie dieses Mal einen Schritt für sich selbst gemacht hat und dass sie dieses Mal wirklich stark war – und zwar nur für sich selbst. Diese Entwicklung habe ich die ganze Zeit vermisst und ich bin froh, dass die Autorin sie eingebaut hat.

Ich kann nicht sagen, dass ich mir für das Ende gewünscht hätte, dass Tessa Hardin verlässt. Ich habe beide Charaktere lieben gelernt, obwohl ich mit beiden im wahren Leben wohl eher nicht befreundet wäre. Ich wollte auf jeden Fall, dass sie zueinander finden, sich besinnen und lernen, einen Weg zu finden, sich zu lieben, ohne den anderen zu demütigen, zu verletzen oder in unzumutbare Situationen zu bringen. Eigentlich ... habe ich das auch bekommen, aber ernsthaft? So viel Kitsch zum Schluss? Ein Happy End hat wohl nicht gereicht, es musste auch eins mit Sahnehäubchen und Streuseln sein und das war mir dann doch viel zu viel. Nach allem, was die beiden durchgemacht haben, hätte ich es realistischer gefunden, wenn sie beide einfach wieder zueinander gefunden hätte. Ein kleiner Zeitsprung, um zu sehen, wie sich beide und ihre Beziehung entwickelt haben und ob sie es geschafft haben, alte Muster zu durchbrechen. Das hätte mir absolut gereicht und hätte auch besser zu diesem Pärchen gepasst. Vermutlich kann ich noch froh sein, dass dies nur in Zeitsprüngen abgehandelt wurde und nicht noch ausführlich beschrieben wurde.

Letzten Endes hat es Anna Todd irgendwie geschafft, mich zu überzeugen. Von der Reihe, von den einzelnen Büchern, von Tessa und Hardin und von sich selbst. Sie hat definitiv was auf dem Kasten, was der Hype ihrer Bücher auch zeigt. Ich würde mir für ihre neue Reihe wünschen, dass sie es mit ein bisschen weniger Dramatik und "Übertriebenheit" versucht, aber ich lasse mich auch gerne überraschen, was in diesem Jahr mit "The Brightest Stars" auf den Markt kommen wird.

Fazit
"After forever" hat es wirklich geschafft, noch einmal alle guten und schlechten Seiten der Reihe – in Bezug auf Figuren und Handlung – aufzuzeigen. Für mich war es nicht ganz der Abschluss, den ich mir gewünscht hätte, denn dieses übertriebene, mit Zeitsprüngen versehene Ende hat mich nicht überzeugt. Allerdings hat mir die Entwicklung von Tessa ausgesprochen gut gefallen. Ich bin froh, dass Hessa endlich zueinander finden konnte und sie ihr Happy End bekommen haben.

Veröffentlicht am 10.04.2018

War leider nicht so hundertprozentig meins.

Everflame 1. Feuerprobe
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Leider war "Everflame" in vielen Dingen nicht das, was ich erwartet hatte und welche Qualität ich von der "Göttlich"-Trilogie gewohnt war. Im Grunde hat mir die Plotidee gut gefallen und sie klang – zumindest ...

Leider war "Everflame" in vielen Dingen nicht das, was ich erwartet hatte und welche Qualität ich von der "Göttlich"-Trilogie gewohnt war. Im Grunde hat mir die Plotidee gut gefallen und sie klang – zumindest im Klappentext – auch sehr vielversprechend. Nur konnte Josephine Angelini das nicht so wirklich nach meinen Vorstellungen und Erwartungen umsetzen. Auch jetzt, nachdem es Tage her ist, dass ich das Buch gelesen habe, fällt es mir immer noch schwer, eine abschließende Meinung zu "Feuerprobe" zu bilden und diese in Worte zu fassen, weil mich das Buch schlichtweg nicht einfangen konnte.

Mir hat der Anfang der Geschichte noch recht gut gefallen. Diese Highschool-Teenager-Realitätsgeschichte hat meiner Meinung nach Sinn gemacht und hat Lily als Protagonistin gut eingeführt. Zwar hatte ich hier und da ein paar Probleme mit ihr und ihren Handlungen, aber sie ist nun mal ein Teenager. Kein Wunder, dass sie da denkt, sie wisse alles besser und würde den Kerl, der allen Mädchen das Herz bricht, ändern können. Trotzdem hat die Autorin es meiner Meinung nach mit dem Realitätsbezug relativ gut geschafft, dass man als Leser eine Verbindung zu Lily aufbauen und sie lieben lernen konnte.

Leider habe ich sowohl die Geschichte, als auch Lily als Protagonistin, in der Hexenwelt verloren. Mir persönlich ging der Plot viel zu gemächlich vonstatten und auch von der Hexerei und der Magie hatte ich mehr erwartet. Meiner Meinung nach lebt eine Hexengeschichte von der Kreativität der Magie, der Schilderung der Hexerei und wie diese magische Kraft wirkt – und das hat mir Josephine Angelini leider einfach viel zu oberflächlich erzählt. Ich hatte die Magie kaum in ihren Worten wahrnehmen können und ich war fast schon enttäuscht, wie wenig tiefgründig dies erzählt und ausgebaut wurde. Zusätzlich fand ich auch den Plot ausbaufähig. Ich will nicht sagen, dass er mir zu vorhersehbar war, aber so wirklich mitgerissen hat er mich nicht. Und auch packende und mitreißende Spannungshöhepunkte habe ich vermisst. Für mich ist die Erzählung leider nur dahingeplätschert und hat mich nicht so abholen können, wie ich es mir gewünscht hätte.

Bis hierhin klingt meine Bewertung eigentlich recht negativ, weswegen ich auch noch ein paar gute Dinge an diesem Buch hervorheben möchte. Und zwar haben mir die Männer in "Feuerprobe" als Charaktere recht gut gefallen. Rowan hat definitiv seine Ecken und Kanten und konnte mich, trotz seiner launischen Art, durchaus überzeugen. Und auch Tristan – der aus der Hexenwelt – und Caleb fand ich recht unterhaltsam und sie passten sehr gut in die Geschichte. Ebenso hat Lilys Anatogonisten Lilian meiner Meinung nach noch Luft nach oben, aber ihr Auftreten hat mir gefallen und bietet sicher noch einigen Stoff für die nächsten beiden Bände.

Letztlich hat mir auch das Ende gut gefallen, das den Leser durch den fiesen Cliffhanger eher weniger befriedigt zurücklässt – aber auf eine gute Weise. Denn obwohl mich die Geschichte nicht so wirklich abholen konnte, möchte ich nach dem Schluss doch wissen, wie es mit Lily und ihren Freunden weitergeht. Und welche Abenteuer noch auf sie warten.

Fazit
Mich hat der Auftaktband der "Everflame"-Reihe leider nicht hundertprozentig überzeugen können. Mir hat in "Feuerprobe" einfach zu viel gefehlt und ich hatte zu viele Punkte zu bemängeln. Allerdings sehe ich das Potenzial in der Geschichte, in den Protagonisten und in dem Ende, weshalb ich eine solide 3-Sterne-Bewertung vergebe. Schließlich hat die Autorin es trotz allem geschafft, dass ich den zweiten Band auch noch lesen möchte.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Kommt nicht an den ersten Band heran.

Rot für Rache
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"Rot für Rache" ist der zweite Teil einer Reihe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die junge Graffiti-Künstlerin Metro in den Vordergrund zu stellen und ihr Leben in all seiner Tragweite zu beleuchten. ...

"Rot für Rache" ist der zweite Teil einer Reihe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die junge Graffiti-Künstlerin Metro in den Vordergrund zu stellen und ihr Leben in all seiner Tragweite zu beleuchten. Nachdem Metro im ersten Band ihren besten Freund verloren hat und seither nur noch Wut und Rache in sich trägt, war ich mehr als gespannt darauf, was im zweiten Band passiert, wie es letztlich mit der jungen Frau weitergeht und welche Tücken die Graffiti-Szene noch für sie bereithält.

Leider hat mir der zweite Band bei weitem nicht so gut gefallen wie der erste Band. Zwar lernt man auch in der Fortsetzung Metro und ihre Geschichte besser kennen und sie muss einige dramatische Abenteuer er- und überleben, aber so ganz packen konnte mich der Plot nicht. Mir persönlich hat die Spannung und der Thrill gefehlt, weswegen mich der Autor an verschiedenen Stellen im Buch nicht wirklich abholen konnte - nicht so wie im ersten Teil der Reihe. Dazu kommt, dass die Geschichte meiner Meinung nach im Verlauf der Handlung immer mehr und mehr den Eindruck macht, als wisse der Autor selbst nicht so genau, was noch passieren soll, wohin das alles führen soll, was er erzählen möchte und in welche Richtung er Metro und ihre Freunde entwickeln möchte. Gerade am Ende waren mir verschiedenen Szenen doch einfach too much und wirkten mehr als konstruiert auf mich, so dass ich die emotionale Geschichte, die ich im ersten Band so lieben gelernt habe, hier kaum wiedererkannt habe.

Natürlich erlebt Metro auch in diesem Buch wieder Verluste und auch Rusts Tod hat sie noch nicht wirklich verarbeiten können. Sie muss fliehen, sie muss kämpfen und ist manchmal mit ihren Kräften definitiv am Ende. Und trotzdem muss sie weitermachen. Diese kleinen Passagen haben mir auch sehr gut gefallen und konnten mich überzeugen - die spannenden Stellen dagegen haben mich entweder nicht abgeholt oder wirkten einfach viel zu übertrieben, weswegen ich sie auch nicht wirklich ernstnehmen konnte.

Metro hat mir als Charaktere dagegen auch dieses Mal sehr gut gefallen. Man merkt ihre Entwicklung im Gegensatz zum Auftaktband deutlich und ich mochte sie weiterhin ausgesprochen gerne. Sie hat definitiv ihre Macken und steigert sich in viele Dinge viel zu viel hinein, aber ich konnte sie und ihre Geschichte einfach so gut verstehen. Ihre Trauer um Rust, ihren Kummer, Finnland zu verlassen, ihren Kampfgeist und ihren Mut fand ich vom Autor toll umgesetzt und macht Metro zu einem Charakter, den man zwar nicht lieben muss, dem man aber immer nur alles Gute im Leben wünscht. Metro ist nun mal einfach beeindruckend - in ihrem Auftreten, in ihrem Handeln und in ihrem Charakter.

Auch die anderen Nebencharaktere mochte ich und bin auch gerne ihren Handlungen gefolgt - nicht immer, weil ich die Personen an sich mochte, sondern wie sie ausgearbeitet waren, welche Geschichte sie mitbringen und wie sich alle zusammenschließen. Alle mit demselben Ziel und derselben Aufgabe. Ich denke, wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich für Metro für den weiteren Verlauf des Plots einen anderen Partner ausgesucht, aber auch so konnte ich mich schnell mit ihm anfreunden und seine Vorzüge erkennen. Eine gute und vollständige Charakterausarbeitung ist Jari Järvelä auf jeden Fall mühelos gelungen.

Das Ende betrachte ich derzeit noch ein bisschen zwiegespalten: Zum einen fand ich den Abschluss ein bisschen abrupt (das hätte ich mir nach dem letzten großen Spannungsbogen ein bisschen ausschweifender vorgestellt), zum anderen ist der letzte Satz einfach nur grandios gut. All die Erwartungen, die man an die Fortsetzung und gleichzeitig an den Abschlussband hat, werden darin transportiert und geben schon jetzt die Richtung für die Entwicklung vor. Ich hoffe, Metro bereitet sich gut auf die Hetzjagd vor.

Fazit
Ich will nicht sagen, dass der zweite Band der "Metro"-Reihe "Rot für Rache" für mich enttäuschend war, aber ich hatte definitiv höhere Erwartungen, nachdem ich den ersten Teil gelesen habe. Ich hätte mir ein bisschen mehr realistische Spannung und ein bisschen mehr authentischen Thrill gewünscht. Nicht alles konnte der Autor so umsetzen, dass er mich durchgehend bei Laune halten konnte, allerdings haben mir Metro und ihre Freunde wieder ausgesprochen gut gefallen. Ich freue mich auf den Abschlussband der Reihe.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Hätte besser sein müssen!

Königreich der Schatten - Rückkehr des Lichts
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Puh, eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Nachdem ich den ersten Band der Reihe richtig genial fand und er mich vollkommen abholen konnte, habe ich natürlich ...

Puh, eigentlich weiß ich gar nicht so wirklich, was ich zu diesem Buch schreiben soll. Nachdem ich den ersten Band der Reihe richtig genial fand und er mich vollkommen abholen konnte, habe ich natürlich gehofft, dass der zweite Band "Rückkehr des Lichts" eine ähnliche Wirkung bei mir haben könnte. Hatte er aber leider nicht. Ich denke auch nicht, dass das Buch an meinen Erwartungen gescheitert ist. Sie waren zwar sehr hoch, aber "Rückkehr des Lichts" kommt leider bei weitem nicht an das Niveau vom ersten Band "Die wahre Königin" heran.

Dabei will ich gar nicht mal sagen, dass die Handlung und die Geschehnisse schlecht erzählt waren, aber mir ging es ganz genauso wie bei der "Infernale"-Dilogie (ebenfalls von Sophie Jordan). Der erste Band brilliert mit tollen Charakteren, mit einer sehr temporeichen und dynamischen Handlung, sehr vielen Wendepunkten und großen Spannungsbögen, einfallsreichen Geheimnissen, die leicht schockieren und einem absolut einnehmenden Setting - was die Autorin aber meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise in den zweiten Band transportiert bekommt.

Gerade die Handlung schwächelt meiner Meinung nach in "Rückkehr des Lichts" sehr. "Langweilige Geschehnisse" sind vielleicht ein bisschen zu übertrieben, aber packend oder fesselnd fand ich die Geschichte eigentlich kaum, denn sie wird sehr gemächlich und langsam erzählt, was ich mir auf jeden Fall anders gewünscht hätte. Einige Stellen waren mir persönlich zu vorhersehbar, zu schnell abgehandelt oder nicht logisch genug erzählt. Das fand ich wirklich ausgesprochen schade. Und auch das Setting geht hier verloren. Mir haben die Erzählungen der Burg und des Königreiches zwar auch sehr gefallen, aber gerade die Welt der Finsterirdische war für mich das interessante und besondere an diesem Buch - was leider auch sehr in den Hintergrund gerät.

Luna und Fowler waren allerdings weiterhin zwei sehr starke Charaktere, die mir gut gefallen haben, die sich zusammen durch alles durchkämpfen und deren zarte Liebe einfach zuckersüß war. Aber die Chemie und das Gefühl zwischen den beiden, was im ersten Band so deutlich wurde, hat mir hier ein Stück weit gefehlt. Das liegt natürlich daran, dass sie während des Plots (leider!) nicht allzu viele Szenen gemeinsam haben, aber dennoch begegnen sie sich mehrmals, fliehen zusammen und stehen füreinander ein. Das hätte ein bisschen besser und intensiver ausgearbeitet werden und eine deutlichere Entwicklung erkennbar sein können. Zumindest ist das etwas, was ich in mir jedem Buch einer Reihe wünsche: Dass die Protagonisten sich entwickelt und entweder charakterlich oder emotional zulegen.

Außerdem fiel es mir sehr schwer, mich auf die neuen Charaktere in diesem Buch einzulassen, denn die meisten sind schlichtweg unsympathisch. Die ein oder andere Figur hat mich zwar überrascht, sowohl in die positive, als auch in die negative Richtung, aber so wirklich gefallen oder überzeugt, hat mich keiner von ihnen - auch nicht der Antagonist König Tebald.

Was mich allerdings wohl am meisten enttäuscht hat, war das Ende, was für mich geradezu absurd unbefriedigend war. Ich ahnte das ja bereits, als sich die Geschichte immer mehr und mehr zieht und selbst bis 25 Seiten vor Ende nichts auf einen Abschluss hindeutete. Meiner Meinung nach hat die Autorin ihrem Ende nicht genug Raum gegeben. Es wirkte viel zu abrupt, viel zu schnell und viel zu wenig glaubhaft. Bei einem Zwischenband hätte mich das vermutlich nicht mal gestört, aber für den Abschluss einer Reihe fand ich die Entwicklungen zum Ende und die Auflösung eher schwach und viel zu überhastet. Ich persönlich möchte einfach kein Ende lesen, das in 20 Seiten eine über zwei Bände erzählte Geschichte auflöst. Eine Geschichte, die eigentlich sehr komplex und umfangreich aufgebaut war und demnach auch einen besseren Abschluss verdient gehabt hätte.

Fazit
"Rückkehr des Lichts" ist im Grunde eine gute Geschichte, aber leider auch nicht mehr als das. Nach einem fantastischen ersten Band hätte der zweite Band einfach ebenso kreativ und überzeugend sein müssen und den Plot ebenso spannend und packend zu Ende bringen müssen. Ähnlich wie bei der "Infernale"-Dilogie hat die Autorin zwar eine tolle Geschichte erzählt, aber beim zweiten Band nicht das Niveau vom ersten Band erreicht. Von mir gibt es trotzdem 3 gut gemeinte Sterne - obwohl da wesentlich mehr drin gewesen wäre.