Gut, aber nicht gut genug.
Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)Nach "Calendar Girl" und "Trinity" – zwei meiner Meinung nach tollen Reihen – habe ich mich sehr auf die Neuerscheinung von Audrey Carlan gefreut. "Dream Maker" klang für mich direkt interessant und ich ...
Nach "Calendar Girl" und "Trinity" – zwei meiner Meinung nach tollen Reihen – habe ich mich sehr auf die Neuerscheinung von Audrey Carlan gefreut. "Dream Maker" klang für mich direkt interessant und ich mag auch die Konzepte, nach denen die Autorin ihre Geschichten schreibt. Leider hat mich "Sehnsucht" nicht so abgeholt, wie ich es mir im Vorfeld erhofft habe – auch wenn ich in der Geschichte rund um den Dream Maker, Love Maker und Money Maker einiges an Potenzial sehe.
Das Konzept von "Dream Maker" erinnert dabei ein wenig an die "Calendar Girl"-Reihe, allerdings stehen hier nicht Monate im Vordergrund, sondern die Städte, die Parker, Bo und Royce im Zuge ihrer Arbeit bei "International Guy Inc." besuchen. Diese drei unterschiedlichen Aufträge empfand ich als äußerst spannend, weil sie nicht nur Abwechslung in das Buch bringen, sondern einen Setting-Wechsel nach sich ziehen, den ich ausgesprochen unterhaltsam finde. Auch dieses Mal hat die Autorin meiner Meinung nach mit Paris, New York und Kopenhagen tolle Kulissen geschaffen und diese perfekt in ihre jeweiligen kleinen Geschichten integrieren können.
Allerdings schwächelt das Buch für mich an den verschiedensten Stellen. Parker ist als Protagonist ein interessanter und faszinierender Mann, der es einerseits versteht, seine Firma am Laufen zu halten und andererseits das weibliche Geschlecht zu bezirzen. Wer die Bücher von Audrey Carlan kennt, dem dürfte diese Entwicklung nichts neues sein, denn die Autorin setzt gerne starke Persönlichkeiten in ihren Geschichten ein. Allerdings hat mich eine gewisse Oberflächlichkeit und teilweise auch Widersprüchlichkeit in den einzelnen kleinen Geschichten gestört. Die Paris-Geschichte (eine Frau, die nach dem Tod ihres Vaters sein Unternehmen weiterführen möchte und dabei Unterstützung benötigt) hat mich eben aufgrund dieser Oberflächlichkeit nicht wirklich packen können, die New York-Geschichte (Parkers Traumfrau, eine Schauspielerin, die ihren Job nicht mehr liebt) fand ich an der ein oder anderen Stelle ein bisschen zu "Friede, Freude, Eierkuchen" und die Kopenhagen-Geschichte (die Prinzessin braucht Hilfe) war mir am Ende doch irgendwie viel zu schnell abgehandelt und das Problem viel zu schnell gelöst – eigentlich auch ohne Parkers Zutun.
Alle drei Geschichten sind zwar in sich recht spannend, abwechslungsreich und einzigartig aufgebaut – was definitiv ein Pluspunkt an diesem Buch ist! –, aber alle drei haben auch so ihre Schwächen, über die ich nicht vollkommen hinwegsehen konnte. Zwar ist mir durchaus bewusst, dass "Dream Maker" eine oder mehrere erotische Liebesgeschichte erzählt (und das meiner Meinung nach auch recht gut), aber mir hätte es doch besser gefallen, wenn die Autorin den Fokus mehr auf Parkers Arbeit, statt auf die vielen erotischen Szenen gelegt hätte. Zumal es mir auch schwerfiel, Parkers Gedankengänge nachzuvollziehen, weil er sich gerade am Ende des Buches mehrfach widersprüchlich verhält und den absoluten Dummkopf raushängen lässt. Obwohl ich ihn die meiste Zeit mochte, konnte ich das Ende absolut nicht verstehen und hat seinen Charakter (sich selbst bezeichnet er als absoluter Frauenversteher) doch ein wenig neben der Spur erscheinen lassen.
Trotz allem hat mir die Grundstimmung in dem Buch gefallen und auch den roten Faden fand ich überzeugend. Wie bereits erwähnt sind alle Aufträge unterschiedlich und dennoch steht die Freundschaft zwischen Parker, Bo und Royce genauso im Vordergrund, wie ihre jeweils bedingungslose berufliche Unterstützung. Kleinere Details, wie die neu eingestellte Assistentin der drei Jungs, sowie ihre privaten Geheimnisse, die greifbare Liebe, die Parker zu seinen Eltern verspürt und die Problematik einer Fernbeziehung runden den Plot ab und bringen den Vorteil mit sich, dass die Geschichte nie wirklich langweilig wirkt. Ich finde, die Autorin hat bei diesem Buch einiges richtig gemacht, allerdings wird sie sich noch steigern müssen, um mich vollends zu überzeugen.
Fazit
Der erste Band der "Dream Maker"-Reihe "Sehnsucht" ist definitiv ein interessanter Auftaktband, der allerdings nicht in allen Facetten überzeugend wirkt. Der rote Faden und die Plotidee haben mir gefallen, aber die Umsetzung schwächelt doch an manchen Stellen – entweder aufgrund von Oberflächlichkeit oder aufgrund von Parkers (nicht immer geradlinigem) Verhalten. Ich hoffe, die Autorin wird im zweiten Band einen besseren Fokus finden.