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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle und abwechslungsreiche Motive

Das Lied von Eis und Feuer
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Es herrschen wahrlich goldene Zeiten für Game of Thrones Fans. Die sechste Staffel des weltweiten Fantasy Phänomens ist vor Kurzem auf Sky angelaufen, der Penhaligon Verlag hat die bisherige Reihe überarbeitet ...

Es herrschen wahrlich goldene Zeiten für Game of Thrones Fans. Die sechste Staffel des weltweiten Fantasy Phänomens ist vor Kurzem auf Sky angelaufen, der Penhaligon Verlag hat die bisherige Reihe überarbeitet und bringt diese als hochwertige Hardcoverausgaben neu auf den Buchmarkt und seit ein paar Wochen gibt es auch endlich etwas für die Malfans unter uns. Game of Thrones: Das offizielle Malbuch ist ein Buch, welches sich vorwiegend an ein älteres bzw. erwachsenes Publikum richtet, so wird es zumindest deklariert. Ausmalen ist schon länger keine reine Beschäftigung mehr für Kinder, was man in der Verlagswelt erkannt hat und sich mit diesem Büchlein eingestanden hat. Game of Thrones: Das offizielle Malbuch hat keine Motive, wo es um Mord, Totschlag und Sex geht, wie man es von der Serie und den Büchern gewohnt ist, sondern entführt eher auf eine angenehme Art und Weise an die High Fantasy Welt, welche vom Bestsellerautoren George R.R. Martin erschaffen worden ist. Die Motive zeigen viele der großen Hauswappen der wichtigsten Adelsfamilien (wie Stark, Lennister oder Greyjoy) aber auch zahlreiche der wichtigen Charaktere und Orte des Handlung von Game of Thrones.

Die Motive sind insgesamt sehr abwechslungsreich, liebevoll und detailliert skizziert, sodass man als fleißiger Ausmaler alle Hände voll zu tun hat, um ein einziges Bild auszumalen. Damit ist man aber auch stundenlang völlig in dieser Welt versunken und kann, wenn man nicht gerade lesen möchte, komplett abschalten und sich entspannen. Zudem ist jedes Motiv mit einem sehr passenden Buchzitat auf der dem Motiv gegenüberliegenden Seite ausgeschmückt, wodurch ein sehr stimmiger Gesamteindruck entsteht.

Leider habe ich gehofft, dass es in Game of Thrones: Das offizielle Malbuch, Motive aus der TV Serie gibt, wenn man sich schon am Namen des entsprechenden Formats bedient, doch diese habe ich leider vergeblich gesucht. Nichtsdestotrotz bin ich alles in allem sehr mit der Gestaltung zufrieden und ich kann dieses Malbuch, ob „offiziell“ oder nicht, jedem Fan der Serie und der Bücher sehr empfehlen.
Fazit zu Game of Thrones: Das offizielle Malbuch

Tolle und abwechslungsreiche Motive, die der farblichen Fantasie zum Game of Thrones Kosmos keinerlei Grenzen aufzeigen. Gelungene Ergänzung zum epischen Phänomen Game of Thrones.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Packender Abschluss, allerdings auch schwächster Band der Reihe

Die Luna-Chroniken 4: Wie Schnee so weiß
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Die Luna Chroniken gehörten über die letzten Jahre zu meinen aller liebsten Romanreihen. Marissa Meyer hat mit der Märchenadaption rund um Rotkäppchen, Cinderella und Co. in meinen Augen eine außerordentlich ...

Die Luna Chroniken gehörten über die letzten Jahre zu meinen aller liebsten Romanreihen. Marissa Meyer hat mit der Märchenadaption rund um Rotkäppchen, Cinderella und Co. in meinen Augen eine außerordentlich gute SciFi Welt erschaffen und der Carlsen Verlag hat sie nach Deutschland gebracht. Der vierte und letzte Band der Reihe Wie Schnee so weiß lag daher natürlich auch bei mir zu Hause und wartete sehnsüchtig darauf, von mir verschlungen zu werden.

Als großer Fan der Welt habe ich natürlich zum einen das Lesen der Geschichte weit hinausgezögert, da ich keinen Abschied von diesen wundervollen Charakteren nehmen wollte, aber andererseits war ich natürlich auch sehr neugierig, wie das große Finale rund um Cinder und Co. aussieht. Daher war es dann doch irgendwie zu erwarten, dass ich eher früher als später zum Buch greife und dieses auslese.

Wie Schnee so weiß ist nicht nur der abschließende, sondern gleichzeitig auch der mit Abstand umfangreichste Band der Reihe. Wie bereits in den vorangegangenen Bänden wird auch in der vierten Geschichte wieder eine neue Person eingeführt. Anders als in den übrigen Bänden ist dies aber nur noch die Prinzessin Winter, die Stieftochter der Herrscherin von Luna, Königin Levana. Die übrigen Protagonisten sind mittlerweile bekannt. In den Bänden eins bis drei hatte es sich bereits angedeutet, in Teil 4 wird es zur blutigen Realität. Die Revolutionsgruppe rund um Cinder holt zum finalen Schlag aus. Dabei sind Cinder und ihre Mitstreiter aber auf Utnerstützung angewiesen und das nach Möglichkeit von Insidern auf Luna, damit der geplante Sturz der Königin auch gelingen kann. Der finale Schlag braut sich zusammen und das Überleben der Menschheit sowie der Lunarier und der Fortbestand der Erde und des Mondes stehen auf dem Spiel. Eine schier unlösbare Aufgabe für die noch junge Mechanikerin, die für höheres bestimmt zu sein scheint!

Ich habe mich einfach wahnsinnig auf das große Finale der Luna Chroniken gefreut, da mir über die Bücher hinweg die einzelnen Protagonisten total ans Herz gewachsen sind. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben ihre Eigenheiten, ergänzen sich als Duo und später als Team perfekt und bringen durch ihre vielschichtigen Talente das gewisse Extra in die Gruppendynamik mit ein. So hat sich diese Gruppe, die über die Romane durchgehend gewachsen ist, kontinuierlich weiterentwickelt und die Beziehungen untereinander haben sich vertieft. Nun wird diese Gruppe noch einmal ergänzt und zwar im Verlauf der Geschichte um die Prinzessin Winter und dabei ist leider wie ich finde einfach wahnsinnig viel schief gelaufen.

Winter und ihre Beziehung zum Wächter Jacin ist nicht nur sehr sonderbar, vielmehr hat mich diese Storyline einfach komplett genervt. Es war absolut kein Mehrwert für die Geschichte. Winter ist ein so zartes, ängstliches Wesen, welches es größtenteils nicht schafft, über ihren eigenen Schatten zu springen und sich ihren Gefahren zu stellen. Trotz 800 Seiten Umfang hat sich dieser Charakter quasi nicht weiterentwickelt und leider ist das für einen Abschluss einer Romanreihe absolut unbefriedigend. Hätte man Winter früher in die Geschichte eingebracht und ihr eine bessere Entwicklung anberaumt, dann hätte ich mit ihr etwas anfangen können. So bin ich aber leider der Meinung, dass man Winter als Charakter schlichtweg hätte streichen können und niemand hätte sie vermisst. Das übrige Gespann ist kraftvoll genug, um sich jeder Gefahr entgegenzustellen. Die Geschichte von Winter ist mir schlichtweg negativ aufgestoßen.

Positiv hingegen empfand ich die übrige Gruppe. Diese ist stets über sich hinausgewachsen und hat es dem Leser ermöglicht, direkt mitzufiebern und Sympathien aufzubauen bzw. zu vertiefen. Außerdem hat man, nachdem Luna als mysteriöser Ort in den ersten drei Bänden kontinuierlich aufgebaut worden ist, nun auch tatsächlich endlich näher kennenlernen dürfen. Nicht nur die Eigenheiten des Monds an sich, sondern vor allem auch die vielschichtigen Lunarier abseits der Königin konnte man erleben und ziemlich schnell feststellen, dass das Bild, welches man vom Volk durch die Königin erhalten hat, schlichtweg fehlerhaft ist. Eine echte Offenbarung, die ich sehr erfrischend gefunden habe.

Ansonsten hat mir alles in allem sowohl der sehr angenehme Schreibstil als auch die Erzählweise überzeugen können. Der anfänglich abschreckende Umfang des Buchs wird dadurch schnell nichtig gemacht, da man nach kurzer Findungsphase direkt in der Geschichte ist und in großen Schritten vorankommt und sich leider auch damit schnell dem Finale nähert, was definitiv für den gekonnten Umgang der Autorin inkl. Übersetzung mit Worten spricht. Eine fabelhafte Arbeit.

So bleibt ein sehr unterschiedlicher Eindruck vom Abschluss der Reihe zurück. Einerseits ist die Geschichte sehr spannend und actiongeladen und das gepaart mit neuen Eindrücken und abwechslungsreichen Charakteren, andererseits sind zeitweise doch einige Längen vorhanden und neue Charaktere, vor allem Winter, sind einfach überflüssig, weshalb ich den Roman als leider schwächsten Roman der Reihe empfinde. Nichtsdestotrotz kann ich den Abschluss der Luna Chroniken vor allem Fans der Reihe, die diesen Band noch nicht gelesen haben, empfehlen.

Fazit zu Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer
Der längste und für mich schwächste Teil der Luna-Chroniken Reihe. Wie Schnee so weiß ist gewohnt abwechslungsreich und spannend, aber Charaktere wie Winter sind extrem nervig und zudem hat das Buch zu viele Längen. Alles in allem ein würdiger und stimmiger Abschluss einer fantastischen Romanreihe! Die Luna-Chroniken muss man als Märchen- und Jugendbuchfan gelesen haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide STAR WARS Action mit bekannten und neuen Charakteren und eine gute Vorbereitung auf EPISODE 7

Star Wars: Bewegliches Ziel - Ein Prinzessin Leia-Abenteuer (Journey to Star Wars: Das Erwachen der Macht)
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Die Schlacht um den eisbedeckten Planeten Hoth ist gerade erst bitter verloren gegangen und die Allianz kämpft um seine Existenz und schafft es immer wieder nur mit Mühe und Not, den finsteren Klauen des ...

Die Schlacht um den eisbedeckten Planeten Hoth ist gerade erst bitter verloren gegangen und die Allianz kämpft um seine Existenz und schafft es immer wieder nur mit Mühe und Not, den finsteren Klauen des übermächtigen Imperiums zu entkommen. Aus diesem Grund versuchen die Rebellen rund um Prinzessin Leia verbittert, sich auf jede erdenkliche Art und Weise einen Vorteil gegenüber dem Imperium zu verschaffen. Sie ersinnen einen tollkühnen und sehr riskanten Plan, der nicht nur die Allianz in Gänze sondern ebenfalls auch das Leben der Prinzessin persönlich in allergrößte Not bringen wird. Gelingt das Vorhaben, so besteht die Möglichkeit, dass sich das Schicksal der Rebellen doch noch zum Guten wendet. Missglückt das Vorhaben jedoch könnte dass das Aus der Allianz bedeuten. Das Schicksal der Galaxis liegt in den Händen von Prinzessin Leia und einer handverlesenen aber auch sehr überschaubaren Crew aus neuen und alten Gesichtern.

Dabei ist diese Geschichte geschickt in die Zeit vor STAR WARS: Episode VII eingearbeitet, denn die Geschichte wird von Leia erzählt, da sie sich dazu entschlossen hat, ihre Memoiren aufzeichnen zu lassen, als Vermächtnis für die Nachwelt. So werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Man erfährt zum einen einiges neues im Hinblick auf den siebten Star Wars Film Das Erwachen der Macht, da man sich im Prolog und im Epilog von Bewegliches Ziel zeitlich kurz vor Episode 7 bewegt und zum anderen auch etwas über die Zeitspanne zwischen Episode 5 und Episode 6, was bisher nicht aufgedeckt worden ist.

Mir hat STAR WARS: Journey to Episode 7 – Bewegliches Ziel, gut gefallen. Es war schön, alte Bekannte wie Prinzessin Leia oder auch Nien Nunb, welcher Co-Pilot des Millenium Falken während der Schlacht gegen den 2. Todesstern in Episode 6 war, zu begleiten und zeitgleich neue Charaktere aus der von mir so geliebten Star Wars Welt kennenzulernen. Leider ist das Setting, welches zunächst ausgesprochen interessant klingt und viele neue Infos zu Episode 7 verspricht, letztendlich aber doch nicht das große Actionfeuerwerk, welches ich mir zunächst erhofft habe. Zwar ist die Geschichte und die Idee dahinter durchaus interessant, da man so mehr zur Rebellion und dem Plan zur Vertuschung des Angriffs gegen den Todesstern erfährt, allerdings ist das Schema der einzelnen Missionen leider immer sehr ähnlich. Es gibt insgesamt drei verschiedene Missionen innerhalb der größeren Mission von Leia. Jedes Mal geht es darum, das Imperium mittels falscher Informationen, die aufgestellte Funksender übermitteln, auf eine falsche Fährte zu locken. Insgesamt sollen drei dieser Sender auf unterschiedlichen Welten platziert werden doch ist das alles in allem nicht sonderlich spannend und vom Vorgehen her immer nahezu identisch. Der Sender wird platziert, das Imperium taucht kurzfristig auf und sie entkommen dann doch und das quasi drei Mal. Die Rahmenhandlung ist natürlich jedes Mal ein anderes aber letztendlich läuft es doch genau so ab. Etwas enttäuschend.

Versteht mich bitte nicht falsch, das Buch Bewegliches Ziel lässt sich wirklich gut lesen, der Schreibstil ist flüssig und man kommt gut voran. Auch ist ein gewisses Maß an Spannung definitiv vorhanden und ich habe das Buch gerne gelesen. Allerdings habe ich insgesamt mehr erhofft, weshalb das Buch nur eine durchschnittliche Punktzahl von mir erhält. Es ist ein unterhaltsames Star Wars Abenteuer, in dem man vereinzelt neues aus der großen weiten Star Wars Welt entdecken kann aber insgesamt hat mir dann doch ein wenig die Abwechslung gefehlt.
Fazit zu STAR WARS: Journey to Episode 7 – Bewegliches Ziel

Solide STAR WARS Action mit bekannten und neuen Charakteren und eine gute Vorbereitung auf EPISODE VII.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Was ist denn hier passiert?

Die Flammen der Dämmerung
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Die bisherigen Romane von Peter V. Bretts Dämonen-Zyklus sind mir über die letzten Jahre, wo ich diese Bücher gelesen habe, sehr ans Herz gewachsen, da sowohl der Autor, welcher übrigens im April 2018 ...

Die bisherigen Romane von Peter V. Bretts Dämonen-Zyklus sind mir über die letzten Jahre, wo ich diese Bücher gelesen habe, sehr ans Herz gewachsen, da sowohl der Autor, welcher übrigens im April 2018 wieder nach Deutschland kommt, als auch seine entworfenen Charaktere sehr sympathisch sind. Außerdem bestach sein Weltenbau durch Innovation und viel Abwechslung, weshalb es für mich nur eine Frage der Zeit gewesen ist, bis ich mich wieder in die Welt voller Dämonen stürze. Das Erscheinen des 5. Buches Das Leuchten der Magie habe ich jetzt zum Anlass genommen, um mir das dritte Abenteuer Die Flammen der Dämmerung zu Gemüte zu führen und wurde leider bitterlich enttäuscht.

Im Fokus des dritten Romans stand, analog zu den ersten beiden Romanen, wieder ein Charakter, dessen Vergangenheit wir detaillierter kennenlernen durften. Nachdem wir bereits die Vergangenheit von Arlen Strohballen und Ahmann asu Hoshkamin am’Jardir am’Kaji in den Bänden eins und zwei erlebt haben, war jetzt endlich auch erste Frau an der Reihe (okay, Leeshas Vergangenheit hat man ebenfalls in Band 1 etwas näher kennengelernt) vordergründig an der Reihe. Die Rede ist von Inevera, der ersten und mächtigsten Gemahlin von Ahmann Jardir. Man erfährt, wie sie von einer unbedeutenden Korbflechterin zur mächtigsten Frau im krasianischen Reich aufsteigt, welche Mittel sie für diesen Aufstieg einsetzt und wie skrupellos sie dabei vorzugehen weiß.

Darüber hinaus geht es selbstverständlich mit der eigentlichen Handlung voran. Das Tal der Holzfäller wappnet sich immer stärker gegen die Bedrohung durch die Dämonen, es entsteht ein riesiges Bollwerk gegen die Armeen des Hork und durch diese Kampfkraft wird das Tal gleichzeitig auch zum Magneten von allerlei Begehrlichkeiten und gerät somit vermehrt in den Fokus der Geschichte. Sowohl das krasianische Heer als auch die mächtigen Nordmänner und ganz normale Menschen wollen sich das Tal zu eigen machen, wodurch es nicht nur zu Konflikten gegen die Dämonen, sondern zusehends auch zu Konflikten unter den Menschen gibt. Dabei wird jedoch die stetig ansteigende Gefahr durch die Dämonen, insbesondere die neuen Dämonen unterschätzt, da die innerpolitischen Konflikte in den Vordergrund rücken. Kann sich die Menschheit dennoch gegen die dämonische Bedrohung behaupten?

Vorab muss ich sagen, dass ich es wirklich spannend finde, wie Peter V. Brett an seine Geschichte herangeht. Mir gefällt es wahnsinnig gut, die Vergangenheit der jeweiligen Protagonisten hautnah und aus deren Perspektive mitzuerleben, weshalb ich die zahlreichen Rückblicke sehr zu schätzen weiß. Dadurch erhält der Leser einen viel besseren Eindruck der jeweiligen Person und kann umso besser nachvollziehen, wieso die jeweilige Person so handelt, wie sie es tut. Daher habe ich mich auch sehr gefreut mitzuerleben, wie die sehr mysteriöse Inevera zu der mächtigsten Frau im krasianischen Reich herangewachsen ist. Doch durch die parallele Entwicklung der Protagonisten in der Vergangenheit bis zum aktuellen Geschehen sind Überschneidungen unvermeidlich. So muss man u.a. leider bereits zum dritten Mal miterleben, wie Arlen nach Krasia reist und dort einiges erlebt. Während es in Roman zwei als nette Wiederholung und Erinnerung noch als nützlich abgetan werden konnte, so war es in Band drei doch mittlerweile eher nervig, da sich die Überschneidungen mit Sicherheit über mehrere hundert Seiten erstreckt haben, auch wenn das nicht kontinuierlich, sondern in mehreren Episoden geschehen ist. Hier wurde viel zu viel erneut und zu ausführlich erzählt, ohne der Handlung wirklich nützlich zu sein.

Zudem hat es mich unglaublich genervt, dass die Frauen oft nur eine einzige Waffe haben, derer sie sich bedienen können und das ist Sex. Bereits während der Ausbildung von Inevera und ihrer Weggefährten wird oft und sehr ausführlich beschrieben, wie sie in den Kissenzimmern ausgebildet worden sind, um fantastische Liebhaberinnen zu werden, um ihren Gemahlen später zu dienen. Hier wurden die Frauen in meinen Augen zu oft einfach als Sexobjekte angesehen, die sich nur durch den Beischlaf gegen die Männer behaupten konnten. So verführt Inevera Ahmann und benutzt ihren Körper, um das zu bekommen, was sie will. Das gleiche macht sie übrigens auch mit einem Kontrahenten von Ahmann. Einfach traurig, dass hier nur der Blick auf diesen Aspekt gelegt worden ist. Dabei hat Peter V. Brett doch gezeigt, was Frauen können, denn die Frauen im Norden, von Leesha bis hin zu Renna sind eigenständige und starke Persönlichkeiten, die sich gegen die Männer behaupten können. Ich weiß einfach nicht, warum die krasianischen Frauen so herabgestuft werden. Dies fand ich absolut nicht gut!

Apropos Renna. Während ich sie eben noch als starke Protagonistin beschrieben habe, muss ich andererseits auch sagen, dass sie mir einfach unfassbar auf die Nerven gegangen ist. Nicht, weil sie sich selbst zu behaupten weiß. Das fand ich gut. Ich mochte es einfach nicht, wie rücksichtslos sie vorgegangen ist, um das zu bekommen, was sie will. Sie geht brutal und ohne Reue gegen jeden vor, ist eiskalt und man kann sie einfach nur hassen. Ich habe selten eine Person in einem Buch erlebt, die ich so wenig ausstehen konnte wie Renna. Dagegen ist Prof. Umbridge aus Harry Potter fast schon liebenswert. Selbstverständlich will sie sich beweisen, aber ihre Fehltritte häufen sich im Verlauf der Handlung arg und trotzdem will sie partout nichts dazulernen, was mich absolut gestört hat.

Auch die eigentliche Handlung ist trotz des enormen Umfangs des Romans von über 1.000 Seiten doch recht dünn. Es gibt Rückblicke, Sexszenen, Schlachten gegen Dämonen und das wars. Auch wenn es neue Dämonen gibt, die eingeführt werden und eine noch stärkere Bedrohung der Menschen darstellen als ohnehin schon, für die Handlung ist das irgendwie irrelevant. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass sonderlich viel passiert ist. Letztendlich befindet man sich immer noch da, wo man am Anfang des Buchs gewesen ist. Wahnsinnig enttäuschend. Ich hoffe, dass dieser Band nur ein Ausrutscher gewesen ist, da so viel schief gelaufen ist, was in den vorangegangenen Bänden besser war. Peter V. Brett, was hast du uns hier nur angetan?

Fazit zu Die Flammen der Dämmerung von Peter V. Brett
Zu viele Wiederholungen, zu viel Zeit in den Kissenzimmern, nervige Protagonisten (insb. Renna Gerber) und trotz des enormen Umfangs von über 1.000 Seiten viel zu wenig neues. Hier ist leider viel zu viel schief gelaufen. Band 3 des Dämonen-Zyklus ist leider der bis dato schlechteste Teil der Reihe. Enttäuschend!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gestalterisch schön, inhaltlich oberflächlich und z.T. sogar falsch. Enttäuschend!

Game of Thrones: Die Adelshäuser von Westeros
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Aufgrund der langen Wartezeit auf den 11 deutschen Roman der erfolgreichen Das Lied von Eis und Feuer Romanreihe von George R.R. Martin sowie dem Entgegenfiebern auf die 6. Staffel von Game of Thrones ...

Aufgrund der langen Wartezeit auf den 11 deutschen Roman der erfolgreichen Das Lied von Eis und Feuer Romanreihe von George R.R. Martin sowie dem Entgegenfiebern auf die 6. Staffel von Game of Thrones bin ich ganz begierig danach, neues und ungelesenes Material zur erfolgreichen TV- und Romanreihe Game of Thrones in mich aufzusaugen. Da kam das neue Büchlein Game of Thrones. Die Adelshäuser von Westeros, erschienen im Panini Verlag gerade recht. Die Aufmachung ist gelungen, die Verarbeitung ist hochwertig und das Cover ist auf Anhieb gleich ansprechend, wodurch ich mich sehr gefreut habe, endlich wieder tolles (neues) Material zu Game of Thrones in den Händen halten zu können. Der Inhalt hält aber letztendlich nur bedingt das, was in der Beschreibung versprochen wird. Zugegeben, es wird auf alle relevanten Häuser der erfolgreichen TV-Serie Game of Thrones eingegangen, seien es die Baratheon, Lennister, Stark's, Tyrell's, Martell's und natürlich auch die Targaryen. Alle bekommen ihren verdienten Platz in diesem Buch und werden vom Aufbau her gleich gewichtet und vorgestellt. So hat jedes Haus ein eigenes Kapitel, welches mit einer Beschreibung des Hauptsitzes beginnt, eine kurze Geschichte des Hauses erzählt, der Familienstammbaum abgebildet ist und dann die "wichtigsten" Akteure präsentiert werden. Doch wird hier einfach an allen Ecken und Enden alles mögliche von Grund auf verkehrt gemacht.

Es beginnt bereits bei der Vorstellung des Hauses Lennister. Der Sitz dieses Hauses ist Casterlystein, abgebildet ist aber Königsmund. Dann ist im Stammbaum Kevan Lennister zwar erwähnt aber ohne Bild abgebildet, obwohl dieser in der TV-Serie auftaucht. Wieso fehlt hier das Bild? Unvollständig... Dann ist beispielsweise Amory Lorch als einer der wichtigsten Charaktere vorgestellt. Hallo? Amory Lorch? Unwichtiger geht es nun wirklich nicht. Im weiteren Verlauf des Buches passieren ähnliche Fehler und Inkonsequenzen. Im Haus Baratheon, auf der Seite von Stannis, ist ein inhaltlicher Fehler, wo der Sohn von Davis Seewerth mit seinem Bruder verwechselt wird, hier und da in den Stammbäumen wieder einmal Bilder von Personen, die in der TV-Serie Game of Thrones auftauchen, nicht abgebildet sind und manche Personen in einem Stammbaum auftauchen und in einem anderen wieder nicht obwohl sie dort genauso hingehören, wie sie in einem anderen Stammbaum im gleichen Buch abgebildet sind (bspw. ist Lysa Baelish im Haus "Tully" mit Peter Baelish verheiratet, im Haus Arryn aber nicht; ähnliches bei Sansa Stark oder Myrcella Baratheon)...

Hier wurde an so vielen Stellen schlichtweg schlampig recherchiert wodurch dieses Buch leider keine wirklich gute Ergänzung für Game of Thrones Fans ist. Vielleicht ist es als nettes kleines Begleitbüchlein eine nette Idee aber dann muss der wenige Inhalt, der hier tatsächlich geboten wird, wenigstens stimmen.

Ich bin der Meinung, dass die Grundidee tatsächlich vielversprechend ist und die Fotos und Szenebilder wirklich toll ausgesucht sind und Game of Thrones. Die Adelshäuser von Westeros optisch zu einem Leckerbissen machen, bei der Betrachtung des Inhalts mir sich aber der Magen umdreht. Lieber einen Fokus auf die wesentlichen Charaktere und unwichtige Personen wie eben bspw. Amory Lorch, und dafür dann aber eine ausführlichere Betrachtung. So bleibt das ganze Buch leider operflächlich, inhaltlich fraglich und dadurch auch alles in allem einfach zu teuer. Sehr schade und vor allem auch absolut enttäuschend.