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Veröffentlicht am 17.07.2018

Harper & Max

King of New York
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„King of New York“ ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe. Es ist meiner Meinung nach eine Art modernes Märchen mit Erotikanteil, da manche Ereignisse einfach unrealistisch sind. Aber in diesem Genre ...

„King of New York“ ist der Auftakt zu einer mehrbändigen Reihe. Es ist meiner Meinung nach eine Art modernes Märchen mit Erotikanteil, da manche Ereignisse einfach unrealistisch sind. Aber in diesem Genre ist man das eigentlich schon gewöhnt. Wenn man sich auf die Lektüre einlässt, kann man gut unterhalten werden. Der Stil der Autorin liest sich erstaunlich flüssig, ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt, auch die Länge des Romans fand ich perfekt, ich hätte nicht mehr und nicht weniger von der story lesen mögen. Worum geht es in der Geschichte?
- Harper Jayne, die ungeliebte Tochter eines New Yorker Finanzmoguls, ergattert gleich im Anschluss an ihr Studium einen Job bei einem top Arbeitgeber an der Wall Street. Schon lange schwärmt die ehrgeizige junge Frau insgeheim für ihren dominanten Chef, der seinerseits ein Auge auf die Neue geworfen hat, dies aber durch Strenge überspielt. Wie es der Zufall will, sind die beiden Nachbarn, da der alleinerziehende Max eine Zweitwohnung ausgerechnet in Harpers Wohnkomplex besitzt. Und so wird aus den beiden ein Paar …

Das erste Kapitel des Buches fand ich spitze, es gibt auch humorvolle Passagen und nicht nur Bettgymnastik. Die story mit happy ending ist genrebedingt natürlich ein wenig vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat. Die zweite Hälfte des Romans ist leider ein wenig handlungsarm und es passiert im Vergleich zur ersten Hälfte nicht so viel. Die Figurenzeichnung ist vor allem bei den Nebenfiguren gelungen. Harpers beste Freundin habe ich richtig ins Herz geschlossen und auch Max‘ Tochter im Teenageralter mochte ich. Mit Harper bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Die Charakterisierung der Protagonistin ist einfach unglaubwürdig. Einerseits die ehrgeizige Powerfrau, die das Studium mit links wuppte, andererseits eine ständig zeternde Tussi mit Alphamannkomplex.
Max ist natürlich ein autoritärer Beau, der Harper primär für ihre Optik liebt, auch wenn die Autorin vorgibt, dass es Harpers Intellekt ist, der Max King anzieht. Das fand ich ein wenig enttäuschend und oberflächlich, ein wenig Tiefgang kam aber durch die schöne Vater – Tochter – Beziehung ins Spiel. Das happy ending kam für mich nicht überraschend, aber doch ein wenig zu rasch. Konflikte lösten sich viel zu schnell in Wohlgefallen auf. Insgesamt hat mich der Roman aber gut unterhalten, ich habe schon Schlechteres gelesen. Band zwei der Reihe, in der es um Harpers Freundin Grace gehen soll, steht schon auf meiner Wunschliste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Figuren
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.07.2018

Im Schatten des Eiffelturms

Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms
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Das Buch „Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms“ kann mit einer wunderbaren Aufmachung punkten. Die Covergestaltung macht richtig Lust auf’s Lesen, kleine Ornamente im Inneren des Buches ...

Das Buch „Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms“ kann mit einer wunderbaren Aufmachung punkten. Die Covergestaltung macht richtig Lust auf’s Lesen, kleine Ornamente im Inneren des Buches leiten jedes Kapitel ein.


Romane mit Ich – Erzählerinnen lese ich am Liebsten!
Die Erzählstimme in „Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms“ fand ich daher einfach bezaubernd. Worum geht’s?

Anouks Exfreund hat ihr übel mitgespielt. Daher nimmt sie sich vor, fortan Menschen dabei zu helfen, das passende Schmuckstück in ihrem kleinen Antikladen zu finden, und der Liebe in ihrem Leben nicht soviel Raum zu geben. Als sie einmal auf Stöbertour ist, begegnet sie dem geheimnisvollen Tristan, der sie zugleich verwirrt und fasziniert…

»Ich habe keine Zeit, die Wahrheit zwischen all den Lügen herauszufiltern.« Dankbar für seine betäubende Eigenschaft, trank ich noch einen Schluck Wein. »Nicht alle Männer lügen.« Ich schnaubte. »Woher willst du das wissen? Deine längste Beziehung hat drei Wochen gedauert.« Joshua hatte eine Reihe kostbarer Antiquitäten aus meinem geheimen Hinterzimmer genommen, einschließlich eines sehr seltenen – und sehr teuren – Flügels. Er hatte versprochen, sie würden adäquate neue Besitzer finden, Leute, die er schon ewig kannte, Franzosen natürlich, de¬nen er uneingeschränkt vertraue. Und die umgehend bezahlen würden. Mit dem Geld wollte er unseren »großen Plan« finanzieren. In meinem Liebestaumel hatte ich ihm alles geglaubt. Umso größer war der Schock, als ich die Sachen im Internet bei einer Online-Auktion entdeckte…

Rebecca Raisins Roman ist der zweite Teil einer Reihe, die in Paris spielt.
Das Buch „Mein zauberhafter Buchladen am Ufer der Seine“ habe ich nicht gelesen, musste ich auch nicht, da man diesen Roman hier gut als stand alone lesen kann. Ich habe mich richtig auf die Lektüre gefreut, daher haben mich die kleinen Schwächen in der Erzählung nicht gestört. Der Roman ist kein Spannungskracher, und es gibt auch Passagen, die fast langatmig erscheinen, aber ich bin in die Handlung eingetaucht und ich habe die Figuren gerne auf ihren Streifzügen durch die französische Metropole begleitet.
Der Roman bietet sympathische Charaktere, auch wenn die Figurenzeichnung noch filigraner hätte sein können, und es wird eine stimmungsvolle Atmosphäre evoziert, daher konnte ich mich gut mit der Hauptfigur Anouk identifizieren. Besonders ihre Vorliebe für schöne Dinge kann ich gut verstehen!
„Mein wundervoller Antikladen im Schatten des Eiffelturms“ ist ein schöner Liebesroman, der mit einer Prise Krimi gewürzt ist. Genau das Richtige für laue Sommerabende!


Veröffentlicht am 02.07.2018

Glücksfee Cora

Liebe in Reihe 27
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„Wie konnte es sein, dass sie eine Woche gebraucht hatte, um zu erkennen, welche Chance sich direkt vor ihrer Nase auftat? Das Embargo war ein Geschenk des Himmels: kein Online-Check-in und keine Check-in-Automaten ...


„Wie konnte es sein, dass sie eine Woche gebraucht hatte, um zu erkennen, welche Chance sich direkt vor ihrer Nase auftat? Das Embargo war ein Geschenk des Himmels: kein Online-Check-in und keine Check-in-Automaten mehr, das hieß, dass alle Passagiere persönlich an den Schalter kommen mussten. Mit anderen Worten, ihr Schicksal – oder zumindest die Entscheidung, wo sie mehrere Stunden im Flugzeug sitzen
würden – lag in ihrer Hand. Das Potenzial, Amor zu spielen, war schier endlos. Das war sie – das war ihre Chance, anderen Menschen zu helfen…“


Cora wurde von ihrem Freund ausgenutzt. Sie hat eigentlich den Glauben an die Liebe verloren. Nachdem sie Berlin verlassen hatte, war die junge Frau am Boden zerstört, aber vom Wunsch beseelt, Menschen zu helfen. Vor einer Tätigkeit im sozialen oder Pflegebereich schreckte sie jedoch zurück, da sie es sich nicht zutraute, sofort einen verantwortungsvollen Posten anzutreten. Ihre Arbeit am Check – in – Schalter des Londoner Flughafens verrichtet sie aber gewissenhaft, auch wenn der Job nur eine Zwischenlösung ist, denn Cora weiß nicht, was ihr eigentliches Ziel ist. Ich konnte Coras Unsicherheit irgendwie nachvollziehen, auch wenn die Story nicht von einer Ich – Erzählerin präsentiert wird. Die Protagonistin mochte ich sehr gerne!
Ihr Liebespech hält die Hauptfigur nicht davon ab, die Glücksfee zu spielen, und so beginnt sie mithilfe der Stewardess Nancy damit, die Passagiere der Reihe 27 zu verkuppeln. Nur der Vielflieger Aidan scheint ein komplizierter Fall zu sein:

„Für Cora war das Beste am Fliegen immer die große Frage gewesen, wer neben einem saß. Jedes Mal, wenn sie am Abfluggate saß, schaute sie sich um und überlegte, welchen der anderen Passagiere sie am liebsten als Sitznachbarn hätte. Man stelle sich nur einmal vor, man begegnete der Liebe seines Lebens in 12.000 Metern Höhe. Allein bei der Vorstellung geriet sie in Verzückung. Im Moment war Cora jedoch noch im Erholungsmodus, und eine solche Begegnung interessierte sie nicht. Aber für alle anderen waren die Möglichkeiten endlos, und nun saß sie am Hebel der Macht.“

Bereits ein Blick auf das bunte Cover verspricht eine unterhaltsame Geschichte, und ich habe den Roman trotz kleiner Schwächen gerne gelesen. Ich habe locker – leichtes Entertainment erwartet, und genau das habe ich bekommen. Die Charaktere sind nicht mit viel Tiefgang ausgestattet, direkt stereotyp würde ich sie aber nicht nennen. Die Erzählung liest sich ganz gut, aber nicht immer rasant, mehrere Themen werden angerissen, aber nicht unbedingt vertieft.
Von einem Unterhaltungsroman erwarte ich dies aber auch nicht. Es muss nicht immer Thomas Mann sein! Den Ansatz der irischen Journalistin Shortall fand ich kreativ und erfrischend, auch wenn die Umsetzung nicht immer perfekt war. Sehr anrührend fand ich aber den Erzählstrang rund um Coras kranke Mutter. Dieser verlieh der story eine gewisse „Bodenhaftung“ .
„Liebe in Reihe 27“ von Eithne Shortall ist das ideale Buch für eine lange Zugfahrt und ein schöner Sommer – Roman.


Fazit:

Locker – leichte Unterhaltung mit kleinen Schwächen. Seid ihr noch auf der Suche nach einer Urlaubslektüre? Vielleicht gefällt Euch dieser Roman, schaut mal ´rein.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Ein Familienschicksal in der Zwischenkriegszeit

Das Jahrhundertversprechen (Jahrhundertsturm-Serie 3)
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Bei dem Roman handelt es sich um den dritten Band der Reihe „Jahrhundertsturm“ von Richard Dübell.
Wie im ersten Band „Jahrhundertsturm“ und dem Folgeband „Der Jahrhunderttraum“ geht es auch im Abschlußband ...

Bei dem Roman handelt es sich um den dritten Band der Reihe „Jahrhundertsturm“ von Richard Dübell.
Wie im ersten Band „Jahrhundertsturm“ und dem Folgeband „Der Jahrhunderttraum“ geht es auch im Abschlußband um das Schicksal der Familie von Briest. „Das Jahrhundertversprechen“ ist in der Zwischenkriegszeit angesiedelt. Romane, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts spielen, lese ich besonders gern. Ich finde, dass es einfach eine spannende Zeit war, wobei die Weimarer Republik auch von Zeitgenossen wohl als chaotisch und wechselvoll beschrieben wurde. Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft kündigte sich bereits an.
Kämpfe zwischen Kommunisten und Rechtsnationalen auf den Straßen, Parteienzersplitterung, Inflation und wilde Parties in den Tanzpalästen der Hauptstadt der Republik: Ein Tanz auf dem Vulkan!
Richard Dübell gelingt es, die Nachwehen des Ersten Weltkriegs gut einzufangen. Der Versailler Vertrag wurde von Vielen nicht gut aufgenommen.
Auch das Erstarken der „Bewegung“ zeichnet der Autor glaubhaft und plausibel nach. Das Leben der Protagonisten spielt sich also vor einem besonderen historischen Hintergrund ab; auch die Liebe hat ihren Platz in der Erzählung.
Ich finde übrigens, dass man das „Jahrhundertversprechen“ ganz gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Besonders interessant fand ich den sozialgeschichtlichen Aspekt des Romans, auch wenn die Entwicklung des Motorsports nicht unbedingt zu meinen persönlichen Highlights zählt. Die Handlung kurz zusammengefasst:
„Die Weimarer Republik 1921: Der erste Weltkrieg ist seit drei Jahren zu Ende und wirft dennoch lange Schatten, auch auf die Familie von Briest. Otto und Hermine von Briest stehen kurz vor dem Bankrott. Ihre Tochter Luisa hofft auf eine Karriere beim Film. Trotz Inflation und Wirtschaftskrise strömen die Menschen in die Varietés, die Lichtspielhäuser und auf die neu entstandenen Autorennstrecken. Dort versucht sich Max Brandow zu beweisen, der Ziehsohn der Briests. Otto und Hermine haben ihn vor einem Ende in der Gosse bewahrt. Max bindet ein Versprechen an die Briests und vor allem an Luisa, dem er alles unterordnet – auch sein persönliches Glück. Den Rausch der Geschwindigkeit sucht auch Sigurd von Cramm, dessen Familie mit den Briests seit Generationen verfeindet ist. In den extremen politischen Strömungen der Zeit findet er eine neue Heimat – und eine Möglichkeit, den Untergang der Briest voranzutreiben.“
Ich habe mit den Figuren mitgefiebert und mich während der Lektüre nie gelangweilt!

Fazit: Eine tolle Familiensaga vor historischem Hintergrund. Dieser Finalband kann auch als stand alone gelesen werden, macht aber auch Lust auf die ganze Reihe!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Der Krieger des Königs

Der weiße Reiter
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Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um Uhtred von Bebbanburg. Das große Thema ist die Invasion der Wikinger, die das heutige England besetzten. Die Dänen haben Ende des 9. Jahrhunderts fast ganz England ...

Dies ist der zweite Teil der Reihe rund um Uhtred von Bebbanburg. Das große Thema ist die Invasion der Wikinger, die das heutige England besetzten. Die Dänen haben Ende des 9. Jahrhunderts fast ganz England unterworfen, nur ein kleines Sumpfgebiet hält der Belagerung stand. Der christliche König Alfred von Wessex will in einer letzten Schlacht England vor dem Untergang bewahren. Der adelige Krieger Uhtred Ragnarsson, der bei den Dänen lebte, weiß genau, dass die Nordmänner in der Überzahl sind. Dennoch soll er für Alfred, mit welchem ihn eine Haßliebe verbindet, in die Schlacht ziehen…
Vom Auftaktband war ich schwer begeistert, und auch diese Fortsetzung hat es in sich, da tolle neue Figuren eingeführt werden. Die Schlachten werden derart plastisch beschrieben, dass man das Blut förmlich riechen kann. Dabei wird das Sterben jedoch nicht romantisiert und ich war über den Verlust von Figuren aus Band 1 traurig.
Im Gegensatz zum „letzten Königreich“ gibt es in diesem zweiten Band vor allem gegen Ende aber einige Längen, weswegen ich für die Lektüre des „weißen Reiters“ mehr Zeit brauchte.
Ich – Erzähler Uhtred führt den Leser gekonnt durch’s Geschehen, und mir gefiel es, dass der Protagonist ein Held mit Fehlern ist, das macht die Figur nämlich glaubwürdig. Der Autor hat in diesem Roman auch ganz wunderbar die Wichtigkeit von Religion und Glauben im 9. Jahrhundert herausgearbeitet und völlig auf Kitsch verzichtet. Von mir gibt’s eine Leseempfehlung und vier von insgesamt fünf möglichen Sternen!