Profilbild von Dreamworx

Dreamworx

Lesejury Star
offline

Dreamworx ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Dreamworx über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2018

Herzige Kutterfahrt

Eine Liebe am Meer
1

Die 30-jährige Emily ist Single und liebt ihre Arbeit als Hebamme. Für sie gibt es kein schöneres Gefühl als neues Leben auf die Welt zu bringen. Als ihre Freundin Rebecca sie einlädt, mit ihr und einigen ...

Die 30-jährige Emily ist Single und liebt ihre Arbeit als Hebamme. Für sie gibt es kein schöneres Gefühl als neues Leben auf die Welt zu bringen. Als ihre Freundin Rebecca sie einlädt, mit ihr und einigen Freunden den Sommer auf einem alten Kutter zu verbringen, um damit durch schottische Kanäle zu schippern, sagt sie spontan zu und freut sich auf die Reise. Kaum ist sie an Bord, trifft sie auf Alistair und seine Tochter, die beide einen bleibenden Eindruck auf Emily hinterlassen. Sollte diese Kutterfahrt ein Wink des Schicksals sein?
Katie Fforde hat mit ihrem Buch „Eine Liebe am Meer“ einen sehr unterhaltsamen Liebesroman nach altbekanntem Muster vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-leicht und flüssig, so dass der Leser schnell in die Handlung hineingezogen wird, um unsichtbar an der Seite Emilys einen wunderschönen und aufregenden Sommer zu erleben voller Gefühl und einigen kleinen Abenteuern. Die von der Autorin eingebauten kleinen Wendungen und Überraschungen geben der Handlung einige Spannungsmomente. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildgewaltig und farbenfroh, so dass es dem Leser nicht schwerfällt, sich selbst im Kopf auf den Kutter zu beamen und die schottische Flusslandschaft vom Wasser aus bewundern zu können. Gleichzeitig wird das Gefühl vermittelt, selbst Teil der kleinen Reisegruppe zu sein und in der Gesellschaft von lieben Freunden das Erlebnis eines einzigartigen Sommers zu teilen.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie wirken aufgrund ihrer Ecken und Kanten sehr individuell und authentisch und vermitteln dem Leser das Gefühl, sie persönlich zu kennen. Emily ist eine sehr sympathische und optimistische Frau. Sie hat das Herz am rechten Fleck und eine fröhliches Wesen, ist hilfsbereit und offen. Sie kann sich in andere hineinversetzen und mit ihnen fühlen, was ihr den Zugang zu andern Menschen schnell öffnet. Alistair ist ein attraktiver Kerl, der die Menschen regelrecht anzieht. Er strahlt Zufriedenheit aus und hat ein liebendes und wachsames Auge auf seine kleine Tochter, die für ihn das Wichtigste auf der Welt ist. Rebecca ist eine sehr gute Freundin von Emily und steht ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. Auch die übrigen Charaktere können mit ihren lebensfrohen Eigenschaften punkten und geben der Handlung einen Wohlfühlfaktor.
„Eine Liebe am Meer“ ist ein schöner Liebesroman, der im Urlaub am Strand für die richtige Stimmung sorgt. Sollte in keinem Gepäck fehlen und wird mit einer Leseempfehlung ausgestattet!

Veröffentlicht am 02.06.2018

Lügen haben kurze Beine

Schatten des Meeres
0

Herbst 1940. Die Brüder Arthur und Philip sowie Dora und Pippa landen auf dem Passagierschiff „City of India“, das die Kinder vor dem Krieg in Europa nach Kanada bringen soll. Aber das Schiff wird mitten ...

Herbst 1940. Die Brüder Arthur und Philip sowie Dora und Pippa landen auf dem Passagierschiff „City of India“, das die Kinder vor dem Krieg in Europa nach Kanada bringen soll. Aber das Schiff wird mitten auf dem Atlantik von einem Torpedo getroffen und sinkt. Leider können nur drei Kinder gerettet werden. Zehn Jahre später treffen sich die drei Überlebenden wieder, um der damaligen Katastrophe zu gedenken und ihre Erinnerungen miteinander zu teilen. Dabei stellt sich schnell heraus, dass sich zwischen Arthur und Dora eine starke Zuneigung zueinander entwickelt, was Pippa so gar nicht gefällt, die Arthur natürlich für sich haben will, um ein Geheimnis sicher verborgen zu wissen. Also setzt sie alles daran, ihrem Wunsch auch Taten folgen zu lassen. Doch wird es ihr auch gelingen?
Jane Bailey hat mit ihrem Buch „Schatten des Meeres“ einen sehr spannenden und gleichsam gefühlvollen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd zugleich, der Leser wird von Beginn an in die Geschichte hineingesogen und darf hautnah miterleben, was den vier Kindern innerhalb von 10 Jahren wiederfährt. Der Spannungsbogen wird sehr schnell aufgebaut und steigert sich innerhalb der Handlung immer mehr in die Höhe. Durch die Einflechtung der Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges und die Evakuierungsreise per Schiff sowie dessen Untergangs und die Rettungsaktion wird der Leser indirekt Teil der Kindergruppe und erfährt aus erster Hand über deren Einzelschicksale, ihre Gedanken und Gefühle, aber auch über ihre dunkelsten Geheimnisse. Aber auch der Verlauf, den die inzwischen erwachsenen Kinder 10 Jahre später genommen haben, ist durchweg spannend und lässt einen tiefen Einblick zu auf das, was sie sich erwarten.
Die Autorin hat ihre Charaktere liebevoll ausgestaltet und ihnen Leben eingehaucht. Sie besitzen alle individuelle Eigenschaften, die sie authentisch und sehr real wirken lassen, was dem Leser die Chance gibt, sich ihnen nahe zu fühlen und ihre Emotionen zu teilen. Arthur ist ein netter Mann, der den Verlust seines jüngeren Bruders Philip noch immer nicht verkraftet hat. Sein Überleben wird immer mit dem Tod von Philip verbunden sein und hat ihn zu einem nachdenklichen und sensiblen Mann gemacht. Pippa war schon als junge Göre selbstbewusst und laut, sie nimmt sich, was ihrer Meinung nach ihr gehört und stört sich nicht daran, wenn sie andere dadurch verletzt. Sie spielt mit gezinkten Karten, doch unterschwellig ist da auch immer die Angst, dass ihr schlimmstes Geheimnis ans Tageslicht kommt. Dora ist eine sympathische Frau, die noch immer unter den damaligen Ereignissen leidet, jedoch auch den Blick nach vorne richtet. Sie besitzt Herzenswärme, doch ihr Selbstbewusstsein ist nicht so stark ausgeprägt, so lässt sie sich oftmals übervorteilen.
„Schatten des Meeres“ ist ein sehr spannender Roman über tragische Ereignisse, Kriegserfahrungen und ein dunkles Geheimnis, dass am Ende keines mehr ist und damit eine Wahrheit offenbart, die sich keiner hätte träumen lassen. Absolute Leseempfehlung für eine echte Entdeckung!

Veröffentlicht am 02.06.2018

L'Inconnue

Eines Tages in Paris
0

Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie ...

Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie muss sich auch um den Nachlass kümmern. Als sie in einem alten Karton die kunstfertige Totenmaske einer Frau nebst einem Brief findet, erinnert sie sich an den letzten Wunsch ihrer Oma, dass sie nach Paris reisen und sich auf die Spuren der Maske begeben solle, um ein Geheimnis zu ergründen. Die Maske „L’Inconnue (Die Unbekannte)“ macht Claire neugierig, so begibt sie sich gleich auf Spurensuche, wobei sie sich auf der Seite des Herstellers „Moulage“ informiert und feststellt, dass es diesen immer noch gibt. Bei der Maske handelt es sich um eine Frau, die man Ende des 19. Jahrhunderts aus der Seine geborgen hat. Claire will es genauer wissen und reist nach Paris, um dort die Bekanntschaft von Armand und Giselle zu machen, die heute „Moulage“ führen. Schnell besteht zwischen Claire, Giselle und Armand eine Verbindung, sie unterstützen Claire bei ihren Recherchen, das Geheimnis um „L’Inconnue“ zu lüften, doch sie zeigen ihr auch ein Paris und halten ihr unbewusst einen Spiegel vor, in dem sich Claire endlich auch selbst wiedererkennt…
Juliet Blackwell hat mit ihrem Buch „Eines Tages in Paris“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vorgelegt, der den Leser gleich von Beginn an in seinen Bann zieht. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, der Leser findet sich schnell an Claires Seite wieder, um sie heimlich bei all ihren Unternehmungen zu begleiten und ihre Gedanken und Gefühle aus erster Hand zu erfahren. Der Handlungsaufbau ist interessant gestaltet, so bekommt man nicht nur Einblicke in Claires Leben, sondern erfährt auch die Geschichte rund um die Totenmaske sowie die Unbekannte, deren Gesicht diese ziert und deren Geheimnis seit über einem Jahrhundert die Menschen fasziniert als „L’Inconnue de la Seine“ und um die sich so allerlei Geschichten ranken. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr. Die Autorin versteht es, geschickt Überraschungsmomente sowie unvorhersehbare Wendungen einzuflechten, so dass der Leser zum Miträtseln angeregt wird. Die Ortsbeschreibungen von Paris sind sehr bildgewaltig und farbenfroh, lassen sie doch wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und das Gefühl haben, selbst vor Ort in der französischen Metropole zu verweilen, die alten Bauten zu bewundern und die vielen kleine Cafés, Parks und auch die Künstlerszene zu studieren, um nebenbei von französischen Köstlichkeiten verführt zu werden.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und platziert worden. Durch ihre individuellen Eigenheiten wirken sie sehr real und lebendig, was sie dem Leser näher bringt. Claire ist eine sympathische junge Frau, die keine leichte Kindheit gehabt hat. Ihre Mutter starb durch einen Unfall, als sie noch sehr jung war, der Vater hatte kein Interesse an dem Kind. So musste Claire schnell erwachsen werden, aber nicht ohne die liebevolle Unterstützung ihrer Großmutter. Claire ist freundlich, offen und neugierig zugleich. Aber sie ist auch in sich gekehrt und ruhelos, sie ist immer noch auf einer Suche und nicht zufrieden mit ihrem derzeitigen Job. Armand und Giselle sind beides sehr nette und freundliche Menschen, die allerdings auch so manches Geheimnis in sich tragen, jedoch dazu beitragen, dass Claire sich bald selbst immer besser kennenlernt und ihr Leben aus einer anderen Perspektive betrachtet. Die Beschreibung von „L’Inconnue“ wird hier etwas verklärt dargestellt, Tatsache ist, das bis heute niemand weiß, wer die Tote in Wirklichkeit war.
„Eines Tages in Paris“ ist ein sehr schöner spannender Roman, der nicht nur ein Geheimnis aufzudecken versucht, sondern auch die Suche nach sich selbst in den Vordergrund stellt. Für diese fesselnde Geschichte gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.05.2018

Lass das Leben auf Dich regnen

Die Inselgärtnerin
0

„Glück ist etwas, das in vielen Gestalten kommt, und wer kann es erkennen?“
(Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, 1951)

Die Enddreißigerin Sonja hat gleich mehrere Baustellen, die sie zu ...

„Glück ist etwas, das in vielen Gestalten kommt, und wer kann es erkennen?“
(Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, 1951)

Die Enddreißigerin Sonja hat gleich mehrere Baustellen, die sie zu bewältigen hat. Ehemann Michael hat sich eine jüngere angelacht und lebt im ehemals gemeinsamen Haus mit seiner Neuen zusammen, was ihr schlaflose Nächte und jede Menge Herzschmerz beschert. Außerdem hat sie gerade von dem Gartenbetrieb, in dem sie lange Jahre als Gartenarchitektin gearbeitet hat, die Kündigung bekommen. Aber es gibt einen kleinen Lichtblick, denn Großtante Sandy, die Schwester ihrer Mutter, hat sie als Erbin für ihr Strandhaus auf Dolphin Island in Florida eingesetzt. Und dieses Erbe kann sie jetzt übernehmen. Um Abstand von allem zu gewinnen, begibt sich Sonja auf die Reise, ihr Erbe anzutreten. Schon kurz nach der Ankunft in Florida fühlt sich Sonja wie befreit und auch das Häuschen entpuppt sich als wahre Fundgrube mit alten Erinnerungen und einem wunderschönen Garten, Zugang zum Meer und eigener Insel. Schnell lebt sich Sonja, die sich nun Sunny nennt, ein und findet auch bald neue Freunde durch Nachbarin Lorraine und der Strandbegegnung Stormy. Eine neue Geschäftsidee hat Sonja auch schon, sie möchte einen Dünengärtnereibetrieb eröffnen und Naturgärten anlegen. Der erste Kunde klopft auch schon an die Tür, der sogleich auch noch Sunnys Herz in Wallung bringt. Der Besuch von Tante Sandys altem Freund Sam hinterlässt ebenfalls seine Nebenwirkungen. Aber so ohne Schwierigkeiten ist das Leben in Florida auch nicht, denn es gibt Menschen, die wollen unbedingt ihr Grundstück, koste es, was es wolle…
Sylvia Lott hat mit ihrem Buch „Die Inselgärtnerin“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vor der malerisch-exotischen Kulisse Floridas vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und nimmt den Leser ab den ersten Zeilen mit in die Handlung, wo er sich als stiller Beobachterschnell sowohl einer aufregenden Reise, Gefühlchaos als auch liebenswerten Charakteren gegenübersieht, die ihm schnell ans Herz wachsen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig, detailliert und farbenfroh, dass der Leser sich sofort wie zuhause fühlt und doch das Gefühl von Urlaub während der Lektüre immer mitschwingt. Die Autorin lässt dem Leser auch viele Informationen zukommen, so erfährt man einiges über die örtliche Flora und Fauna, über die Spuren Ernest Hemingways, die alten Hollywoodfilme mit Esther Williams und über Delphine, wobei über allem der alte Motown Sound liegt, der hier genau die richtige Stimmung vermittelt. Aber auch Stürme sowie ein Hurricane sind Thema in diesem Roman und machen die Wichtigkeit eines gesunden Umweltdenkens deutlich.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit den nötigen Ecken und Kanten versehen, die sie unwiderstehlich, individuell und sehr realistisch wirken lassen. So kann der Leser sich gut mit ihnen identifizieren, mitfühlen, -leiden und auch -hoffen. Sonja/Sunny ist eine sympathische Frau, die durch einige Schicksalsschläge gebeutelt wurde. Zu Beginn ist sie niedergeschlagen und ohne Perspektive, doch dann wendet sich das Blatt. Sie liebt ihren Beruf und hat ein Herz für Pflanzen und Tiere. Ihre Offenheit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft lässt sie schnell Freunde gewinnen, die ihr beistehen und deren Tür für sie immer offen steht. Ihre Entwicklung während der Handlung ist wunderbar zu beobachten, denn sie gewinnt immer mehr an Selbstbewusstsein und Lebensbejahung. Stormy und Lorraine sind zwei wunderbare Frauen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und in jeder Notlage da sind. Aber auch Etta, Ranger und die Freunde des Gemeindezentrums sind ein eingeschworener Haufen, die für die Dinge und die Menschen einstehen, die ihnen am Herzen liegen. Sam ist ein ganzer Kerl, der das Leben genießt, aber auch einige Geheimnisse hat. Als Ebenbild von Ernest Hemingway schmilzt so manches Herz davon, doch er hat viel mehr zu bieten. Nick Winslow becirct die Frauen durch sein attraktives Äußeres, doch auch bei ihm liegen so manche Dinge im Dunkeln. Auch die übrigen Protagnisten wie Lisa, Anna oder auch Michael machen die Handlung mit ihrem Auftreten rundum gelungen.
„Die Inselgärtnerin“ ist ein wunderbarer Roman, bei dem der Leser während der Lektüre neben einem tollen Urlaubsfeeling auch noch einiges an Informationen rund um die dortige Pflanzen- und Tierwelt bekommt. Aber auch die Freundschaft und die Liebe kommen hier nicht zu kurz, so dass das Leserherz rundum auf seine Kosten kommt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Schicksalsschläge in Maxton Hall

Save You
0

In Maxton Hall haben Ruby und James ihre erste ernste Krise, denn nach einem Zwischenfall auf einer Party hat Ruby all ihr Vertrauen in James verloren und hält ihn auf Abstand. Doch James ist momentan ...

In Maxton Hall haben Ruby und James ihre erste ernste Krise, denn nach einem Zwischenfall auf einer Party hat Ruby all ihr Vertrauen in James verloren und hält ihn auf Abstand. Doch James ist momentan nicht er selbst, er geht durch schlimme Zeiten und ausgerechnet an Ruby lässt er es aus. Als Ruby immer mehr Distanz zwischen ihnen schafft und sich mehr darauf konzentriert, einen Studienplatz in Oxford zu ergattern, setzt James alles daran, sie wieder zurückzugewinnen und ihr klarzumachen, dass sie zusammengehören. Aber das ist schwieriger als gedacht, denn Ruby ist sehr verletzt. Allerdings kann auch sie ihre Gefühle für ihn nicht einfach so abstellen. Werden sich die beiden noch einmal zusammenraufen können?
Mona Kasten hat mit „Save You“ nach „Save me“ den zweiten Teil ihrer Save-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und saugt den Leser wieder einmal regelrecht an das Setting von Maxton Hall, um neben Ruby und James auch Lydia und Ember zu begleiten und aus deren Perspektiven einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt aller Beteiligten zu erhalten. Die Autorin ist geschickt darin, dem Leser das Gefühl zu geben, Teil der Handlung zu sein. Durch die wechselnden Sichtweisen bekommt der Leser einen guten Rundumblick über die Geschehnisse und kann mit den Charakteren mitleiden und –fiebern und eine Achterbahn der Gefühle erleben. Gleichzeitig wird dadurch eine Spannung aufgebaut, die den Leser an den Seiten kleben lässt. In diesem Band jedoch plätschert die Geschichte von Ruby und James ein wenig vor sich hin, was ein Gefühl von Langatmigkeit hervorruft. Bei Lydia und Ember dagegen war wesentlich mehr los und vor allem auch viel interessanter.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und vermitteln dem Leser den Eindruck, sie schon eine Weile gut zu kennen. Aufgrund ihrer individuellen Eigenheiten wirken sie sehr authentisch. Ruby ist eine sympathische junge Frau, die absolut loyal und vertrauenswürdig ist. Sie arbeitet hart für den Traum von einem Studienplatz an einer Eliteuniversität und will sich diesen auf jeden Fall erfüllen. Sie ist hilfsbereit und lässt niemanden im Stich. Aber sie ist auch eine sensible Person, deren Vertrauen verletzt wurde, was es ihr schwer macht, darüber hinwegzusehen. Sie zieht sich lieber zurück und leidet im Stillen. James ist ein junger Mann, der einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hat und dies eher in sich hineinfrisst, als sich anderen anzuvertrauen. Ganz im Gegenteil verletzt er auch noch die, die ihn lieben. Aber langsam lernt er, sich zu öffnen, seine Gefühle zu zeigen und sich auch mal Hilfe bei anderen zu suchen. Lydia ist James Schwester und hat selbst ein großes Geheimnis, was ihr schwer zu schaffen macht und sie dringend eine Freundin und Unterstützung braucht. Ember ist ebenfalls ein angenehmer Charakter, die einige Träume hat und darauf hofft, dass sich diese realisieren lassen. Auch die weiteren Protagonisten stützen die Handlung und geben ihr weiteren Pep.
„Save You“ ist ebenso ein Pageturner wie der Vorgängerband, den man besser zuerst gelesen haben sollte, sonst kommt man in der Handlung nicht so mit. Allerdings kann dieser Band nicht so überzeugen wie der erste Teil, was an den langatmigen Strecken zwischen Ruby und James liegt. Deshalb gibt es hier einen Punktabzug. Doch Band 3 wird weiterhin mit Spannung erwartet!