Vivian Dittmar hat mit „Der emotionale Rucksack“ ein Buch verfasst, das auf den ersten Blick recht interessant klingt und leider doch hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
Ballast, den man mit jedem ...
Vivian Dittmar hat mit „Der emotionale Rucksack“ ein Buch verfasst, das auf den ersten Blick recht interessant klingt und leider doch hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
Ballast, den man mit jedem neuen Lebensjahr anhäuft, der umso schwerer wiegt, wenn er durch ‚traumatische‘ oder prägende Situationen und Erlebnisse entstanden ist. Ist er einmal da, wird man ihn nur schwerlich wieder los, diesen unnützen und erdrückenden Ballast. Die Frage ist also, wie man sich denn, wenn nötig, von unschönen Emotionen befreien und mit belastenden Erinnerungen besser umgehen kann. Hierzu gibt die Autorin vielfältige Erklärungen und Tipps. Trotzdem war ich vom eigentlichen Inhalt des Buches eher enttäuscht. Vivian Dittmar scheitert meiner Meinung nach u.a. oftmals daran, ihre Erläuterungen ausreichend allgemein zu halten. Auch die Verhaltenstipps und Ratschläge ergeben im Kern einfach ebenfalls nichts Neues. Ich persönlich habe mich von den Beispielen jedenfalls kaum angesprochen gefühlt und fand auch die Darstellungsweise mit häufigen Wiederholungen einiger Phrasen oder Themenschwerpunkten nicht sonderlich packend und teilweise sehr langatmig oder sogar unnötig. Da helfen auch Begrifflichkeiten und Leitsätze wie „Bedürfnis“, „Der Weg ist das Ziel“ und „Der Rucksack ist ein Geschenk“ nicht wirklich weiter.
Der Schreibstil an sich ist dagegen sehr eingängig und das Buch lässt sich sprachlich leicht und flüssig lesen. Fremdworte, Fachbegriffe oder Ähnliches kommen so gut wie nicht vor. Auch der strukturelle Aufbau ist eigentlich gut gelungen und das Buch wirkt durch kurze Kapitel mit diversen grafischen (Schwarz-Weiß-) Darstellungen ziemlich übersichtlich.
Ansonsten dreht sich das Buch meines Erachtens zu häufig im Kreis und war mir zudem auch im Ganzen zu laienhaft geschrieben. Es gab zwar einige wenige interessante Ansätze (z.B. zur „emotionalen Aktivierung“, kurz gefasst also zu Trigger- oder Reizpunkten / Auslösern), doch den Großteil der restlichen Inhalte fand ich vorwiegend langweilig und nichtssagend – leider!
Insgesamt würde ich sagen, dass man das Buch zwar lesen kann, ich es aber nur sehr eingeschränkt empfehlen mag. Deshalb 2 Sterne in der Gesamtbeurteilung.