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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2020

enttäuschend

Die Krieger der Altaii
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Ich habe das Buch "Die Krieger der Altaii" als e-book gelesen und war jetzt lange nicht mehr in einer Buchhandlung. Aber ich schätze, optisch ist das Hardcoverbuch sicher ein Hingucker. Es hat allerdings ...

Ich habe das Buch "Die Krieger der Altaii" als e-book gelesen und war jetzt lange nicht mehr in einer Buchhandlung. Aber ich schätze, optisch ist das Hardcoverbuch sicher ein Hingucker. Es hat allerdings keine 400 Seiten und kostet dafür 28,- Euro. Das ist wirklich heftig. Es wird in der Werbung zwar davon gesprochen, dass es Robert Jordans Erstling wäre, mir war aber nicht bewusst, dass es wirklich schon 40 Jahre alt ist. Im Vorwort wird beschrieben, dass es vorher bereits zweimal an einen Verlag verkauft und aus unterschiedlichen Gründen rechtlich wieder zurück an den Autor ging. Das ist eine interessante Anekdote - inzwischen denke ich aber auch, dass es etwas mit der Qualität des Buches zu tun hat.

Die Geschichte hat durchaus Potential. Es werden auch erste deutliche Ansätzte für seine spätere Reihe "Das Rad der Zeit" angelegt. Dies könnte für Fans interessant sein. Aber ich war sehr enttäuscht von dem wirklich sehr einfach strukturierten Stil. Die Sätze sind stakkatohaft und meist sehr kurz. Es liest sich wie das Buch eines Teenagers ohne Ecken und Kanten, ohne schnörkel und Verzierungen. Man spürt, dass der Autor etwas zu sagen hat und das Setting hat durchaus etwas. Aber leider bleibt es bei Ansätzen. Die Charaktere sind starr und durch die wenigen Beschreibungen oft undurchschaubar oder blass. Mir fehlten Emotionen und magische Momente, wobei ich nicht unbedingt Zaubermagie sondern einfach ein magisches Lesegefühl meine, welches sich einfach nicht einstellte. Ich habe mich durchgequält und am Ende quer gelesen.

Dieser Erstling konnte mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

holprig und zu dünn

Rote Kreuze
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Um die Geschichte der 90jährigen Tatjana erzählen zu können, greif der Autor Sasha Filipenko zu einem Stilmittel. Er lässt einen neuen Nachbarn im Haus der alten Dame einziehen und eben jenem berichtet ...

Um die Geschichte der 90jährigen Tatjana erzählen zu können, greif der Autor Sasha Filipenko zu einem Stilmittel. Er lässt einen neuen Nachbarn im Haus der alten Dame einziehen und eben jenem berichtet sie dann in einem sehr ausufernden Gespräch von ihrem Leben. Dieser Kunstgriff wirkte aber schon bald sehr gestellt für mich und ich hätte es besser gefunden, einfach ihr Leben als Rückblick zu erzählen, denn der Nachbar, der wie der Autor Sasha heißt, störte für mich den Gesamteindruck, da er wenig zur Handlung beitrug und mit seiner eigenen Geschichte nicht zum Rest passte.

Ebenfalls enttäuschend fand ich den Erzählstil, der oft abgehackt oder kurzatmig schien, der holprig und dünn bei mir ankam und durch den ich wenig Empathie für die Hauptdarsteller entwickeln konnte. Die Handlung ist eigentlich ein Panoptikum der politischen Geschehnisse des 20.Jahrhunderts in Russland mit dem Fokus auf den Geschehnissen im Krieg, dem Leiden der Soldaten, den Verletzungen der Menschen durch Krieg, Tod und Regime. Tatjana und ihre Familie haben einiges durchgemacht. Das ist durchaus interessant aber in einem Menschenleben und auf so wenigen Buchseiten zu viel. Mir jedenfalls. Ich wurde mit dem Buch überhaupt nicht warm und war am Ende sogar froh, dass es so kurz war.

Veröffentlicht am 13.01.2020

nichts für mich

Maybe this Christmas - Und dann war es so viel mehr
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Du meine Güte, hat mich dieses Buch enttäuscht. Ich kannte die Autorin noch nicht und es war kein Problem in diesen letzten Band einer losen Trilogie einzusteigen. Anfangs gefiel mir auch der lockere und ...

Du meine Güte, hat mich dieses Buch enttäuscht. Ich kannte die Autorin noch nicht und es war kein Problem in diesen letzten Band einer losen Trilogie einzusteigen. Anfangs gefiel mir auch der lockere und warmherzige Erzählstil gut und es liest sich leicht und schnell. Aber ziemlich bald war ich gelangweilt von den ständigen Wiederholungen. Also immer wieder wurde die Freundschaft-Plus-Beziehung hin und hergewendet und das medizinische Problem von Asher von hinten nach vorne gekehrt. Die Handlung war für mich denkbar dünn, die Gefühle der Protagonisten schwammig, teilweise unverständlich. Beide sind doch keine kleinen Kinder mehr, aber beide benehmen sich so. Sie reden nie wirklich miteinander und das, obwohl sie doch angeblich seit ewigen Zeiten allerbeste Freunde sind. Beide verbergen ihre wahren Gefühle, beide checken die Gefühle des anderen nicht. Das finde ich nach so langer Zeit ziemlich unrealistisch, wenn man sich doch so nahe ist. Eigentlich hält sie vor allem der bombastische Sex beieinander und die Entwicklung hin zu mehr fand ich vorhersehbar und einfallslos beschrieben.

Ja, ich weiß, wie das Genre funktioniert. Und ja, da darf man nicht immer viel Tiefgang erwarten. Dennoch sollten ein paar Grundregeln beherzigt werden, damit es trotz allem spannend bleibt. Z.B. finde ich gute Nebendarsteller wichtig. Aber die Brüder und Freundinnen von Asher sind genauso einfach gestrickt, wie er und die Rivalitäten Kindergarten-Niveau und nicht wirklich dramatisch sondern für mich eher albern. Dafür wird das eigentliche medizinische Problem, der Medikamentenmissbrauch mir zu profan und verharmlosend geschildert.

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Veröffentlicht am 30.08.2019

enttäuschend

Cold Storage - Es tötet
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Cold storage ist ein Wissenschaftsthriller. Da muss ich natürlich Douglas Preston und Lincoln Child und auch Marc Elsberg als Referenz heranziehen und vergleich hemmungslos.
Die Idee von einem mutierten ...

Cold storage ist ein Wissenschaftsthriller. Da muss ich natürlich Douglas Preston und Lincoln Child und auch Marc Elsberg als Referenz heranziehen und vergleich hemmungslos.
Die Idee von einem mutierten Killerpilz ist gar nicht so abwegig. Von Pilzen weiß der Durchschnittsbürger viel zu wenig. Sind nämlich ziemlich faszinierend und in der Natur einzigartig. Das kommt auch in der Story durchaus rüber. Hier merkt man Recherche und auch die Vermittlung ist ganz okay, auch wenn die ganzen Fachbegriffe etwas abschreckend und lauttönend daherkommen.

Der Plot ist in gewohnter Manier. Mensch gegen Natur, Natur erst mal stärker, Mensch sucht nach Lösungen, Aufeinandertreffen, Showdown. Hier fehlte mir schon mal das Überraschungsmoment. Noch weniger konnten allerdings die Charaktere mich erobern. Keine Sympathieträger aber auch keine richtigen Bösewichte. Alles ein Mischmasch und keiner hatte Widererkennungswert.

Die Sprache erinnert teilweise eher an ein Drehbuch. Meine Emotionen blieben flach, weil mir die Emotionen der Darsteller nicht nahe kamen. Und Spannung sieht für mich auch etwas anders aus. Von mir leider keine Leseempfehlung. Schade um die Idee und meine Lesezeit.

Ach ja, das Cover war noch das Beste. Das gefällt mir richtig gut. Farblich sehr schön.

Veröffentlicht am 30.05.2018

langatmig und etwas wirr

Die Seele der Welt
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Im Reich Sarresant steht nicht alles zum Besten. An den Grenzen wird gekämpft, aber auch im eigenen Land gibt es immer mehr Unruhen und Gerüchte machen die Runde, von fremder Magie und Feinden der Regierung. ...

Im Reich Sarresant steht nicht alles zum Besten. An den Grenzen wird gekämpft, aber auch im eigenen Land gibt es immer mehr Unruhen und Gerüchte machen die Runde, von fremder Magie und Feinden der Regierung. Es gibt einige Menschen, die über Magie verfügen. In der Hauptsache ist es die Kunst, unsichtbare Kraftlinien zu nutzen und zu verstärken. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Z.B. die Todknüpferin Erris, die bei den Regierungstruppen dient und gegen die Feinde des Reiches in den Krieg zieht. Oder Sarine, die ihren Unterhalt mit Zeichnungen verdient und dazu magische Techniken der Verhüllung nutzt und mehr zufällig dabei den Angriff einer unheimlichen Kreatur auf eine Gesellschaft Adeliger abwehrt und dadurch zu unverhoffter Aufmerksamkeit gelangt. Aber auch unter den Völkern, die als eine Art Urvölker im Land leben, gibt es solche Fähigkeiten. Und dort lebt der dritte Hauptdarsteller Arak'Jur als eine Art Anführer und Magier.

„Die Seele der Welt“ ist der Beginn einer neuen Reihe von David Mealing. Das Cover ist sehr ansprechend und der Klappentext gibt einen interessanten Umriss der Geschichte und hat mich neugierig gemacht. Mit über 800 Seiten ist es kein schmales Buch. Dies liegt aber leider auch daran, dass Mealing sich sehr sehr viel Zeit nimmt, um seine Charaktere einzuführen und Stück für Stück zu erzählen, worum es eigentlich geht. Es war aber weniger das Tempo, welches mich störte. Ich mag durchaus epische Stories. Es war der Erzählstil an sich, der mich bald an meine Grenzen brachte. Mealing kann durchaus mit Worten umgehen. Aber er hat eine sehr seltsame Art, Geschehnisse nur anzudeuten, Halbsätze im luftleeren Raum hängen zu lassen, abrupt Szenen abzubrechen oder nur rudimentär zu beschreiben. Ein ums andere Mal habe ich ganze Abschnitte nicht richtig verstanden. Ich konnte mir Abläufe nicht erklären, es fehlten mir Beschreibungen von Wesen, Menschen, Aktionen. Außerdem hatte ich das Gefühl, ich würde das Ganze wie durch ein verkehrt herum gehaltenes Fernrohr betrachten. Aus weiter Ferne, unscharf und ohne richtigen Bezug zu den Hauptdarstellern. Sarine war die Einzige, zu der ich eine gewisse Empathie aufbauen konnte.

Nach der Hälfte hätte ich das Buch am Liebsten weggelegt, weil es mich langweilte und ich mich ständig fragte, wann denn der Autor endlich auf den Punkt käme. Trotz einiger kriegerischer Handlungen und kleinerer Kämpfe kam keine rechte Spannung auf. Die Magie wurde auf eine sehr verschwommene und so geheimnisvolle Weise beschrieben, dass ich teilweise nicht kapiert habe, was überhaupt passierte und deshalb wurde mein Kopfkino auch ständig abgeschaltet.

Auch wenn die Sprache eigentlich eine anspruchsvolle war, so hatte ich ähnlich konfuse Gefühle wie bei meinem letzten Buch von Gesa Schwartz „Das Siegel des Feuers“. Vielleicht liegt es an der Übersetzung; das kann ich allerdings nicht beurteilen. Und so habe ich mich durchgequält, zugegeben auch mal quergelesen und bis zum Schluss keinen Draht zu diesem Buch gefunden. Nach Nevernight hätte es jedes Buch schwer gehabt. Aber leider war „Die Seele der Welt“ für mich bis jetzt der größte Flop dieses Jahres und ich kann es nicht empfehlen.