Obwohl ich überhaupt kein Fußball Fan bin, konnte dieses schöne Kinderbuch meine Neugier sofort wecken. In erster Linie lag dies an dem Autor Jan Birck, von dem ich bereits mit großer Begeisterung seine „Zarah & Zottel“ Bücher gelesen habe. Seine Illustrationen finde ich immer großartig, diese konnten mich besonders in der „Flätscher“-Reihe von Antje Szillat hellauf begeistern. Allerdings machte mich hier auch der Titel und der Klappentext richtig neugierig auf das Buch. Nur weil ich mich nicht für das Fußballspielen interessiere, muss das ja nicht heißen, dass ich nicht gerne wissen möchte, wie dieses eigentlich entstanden ist. Ich war daher schon richtig gespannt darauf zu erfahren, wie die Erklärung in „Storm oder die Erfindung des Fußballs“ wohl lauten wird.
Habt ihr euch jemals gefragt, wer das Fußballspielen eigentlich erfunden hat? So gut wie jeder hat schon mal von dieser beliebten Sportart gehört oder übt diese vielleicht sogar selbst aus, aber wie diese eigentlich entstanden ist, das wissen vermutlich nur die wenigsten. Das Fußballspielen war natürlich nicht einfach so da, es wurde von jemanden erfunden und zwar von dem Jungen Storm. Dieser bereitet seinen Eltern in der letzten Zeit großen Kummer, da er in ihren Augen schrecklich faul und nutzlos ist. So kann das einfach nicht weitergehen, daher schicken die Eltern ihren Sohn in eine Klosterschule, in der Hoffnung, dass er dort zu einem gehorsamen Mönch erzogen wird. Storm aber hat ganz andere Pläne. Klosterschule? Nicht mit ihm, er will ein großer Seefahrer und Krieger werden! Er haut daher ab, zusammen mit seinem Hund Luzifer. Leider fällt er nur kurz nach seiner Flucht Ansgar dem Haarigen in die Hände. Dieser ist ein Wikinger und gerade nicht allzu guter Laune, da er – von einem üblen Hexenschuss geplagt - seinen Überfall auf England abbrechen muss. Und das ganz ohne Beute. Nein, halt, eine Kleinigkeit konnte er doch erbeuten, nämlich Storm! Und Luzifer. Die beiden werden mit in das Wikingerdorf Reydarfjordurthoft geschleppt, in dem Storm fortan als Sklave arbeiten soll. Auf Storm kommen aufregende Zeiten zu in denen er die Bekanntschaft mit einem sprechenden Tanzbären machen wird, die Wikinger mit seiner Arbeit zufrieden stimmen muss und sogar etwas erfinden wird. Eine bahnbrechende Erfindung, die alles verändern wird.
Was für eine schöne Erklärung über die Erfindung des Fußballs! Ob das Fußballspielen wirklich so entstanden ist, wage ich zwar zu bezweifeln, allerdings habe ich in diesem Bereich wirklich null Ahnung. Vielleicht ist der Fußball ja wirklich in einem Wikingerdorf erfunden worden, von einem kleinen Jungen namens Storm? Weiß man‘s? Ich jedenfalls nicht und auch wenn diese fantasievolle Geschichte sehr wahrscheinlich nicht so ganz der Wahrheit entspricht, habe ich diese sehr interessiert und mit großer Begeisterung verfolgt.
Meiner Meinung nach muss man für dieses Buch kein Fußballfan sein. Natürlich kann ich es Fußball begeisterten Jungen und Mädchen ganz besonders ans Herz legen, aber wie man an mir sehr gut sehen kann, bereitet diese schöne Geschichte auch denjenigen einen großen Lesespaß, die mit Fußball so gar nichts am Hut haben.
Die Geschichte, die Jan Birck hier erzählt, ist herrlich fantasievoll, stellenweise richtig spannend und einfach zum Schmunzeln schön. Durch überraschende Wendungen wird es an keiner Stelle langweilig und man ist die ganze Zeit über am Mitfiebern.
Wir bekommen es hier mit lauter schrägen und ulkigen Charaktere zu tun, die allesamt so witzig und kurios beschrieben werden, dass man sie einfach sofort gern haben muss. Besonders Storm ist ein ganz lieber Junge, mit welchem sich vor allem Jungen sehr gut identifizieren können. Storm ist stark, clever und mutig; sein Name ist also wirklich nur zu passend für ihn.
Zusammen mit ihm und seinem vierbeinigen Freund Luzifer erleben wir hier ein mitreißendes und aufregendes Abenteuer nach dem nächsten: Die Flucht aus der Klosterschule, das Aufeinandertreffen mit den Wikingern, das Leben im Wikingerdorf und letztendlich das spannende Finale am Ende, wenn wir endlich erfahren, wie das Fußballspielen denn nun erfunden wurde.
Ich, als geübte Leserin, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen. Der Schreibstil ist altersgerecht, sehr flüssig und wunderbar bildhaft, sodass man sich alles ganz genau vorstellen kann. Kinder ab etwa 8 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen bietet sich das Buch ebenfalls prima an. Auch jüngere Kinder werden die Handlung verstehen können und richtig ins Mitfiebern geraten.
Meine Highlights waren die vielen farbigen Illustrationen. Diese sind, wie ich es mir bei Jan Birck schon gedacht habe, wirklich großartig! Es gibt jede Menge ganzseitige Illustrationen, manchmal sogar doppelseitige und auch die allerkleinsten Zeichnungen konnten mich hellauf begeistern. Die Bilder geben das Geschehen im Text perfekt wieder und schaffen eine wundervolle Atmosphäre. Ich konnte mich an den tollen Illustrationen gar nicht satt sehen, besonders die Zeichnungen vom Wikingerdorf haben es mir angetan.
Ich kann „Storm oder die Erfindung des Fußballs“ absolut empfehlen. Meiner Meinung nach ist das Buch sowohl für Jungen als auch für Mädchen sehr gut geeignet und auch Erwachsenen kann ich es sehr ans Herz legen.
Ich freue mich nun schon sehr auf den zweiten Band, den es zu meiner großen Freude geben wird. Ob es im zweiten Storm-Band wohl auch um das Fußballspielen gehen wird? Oder wird Storm in der Fortsetzung vielleicht etwas Neues erfinden? Eine weitere Sportart? Lassen wir uns überraschen. :D
Fazit: Spannend, witzig, fantasievoll und großartig illustriert! Man muss hier wirklich kein Fußball Fan sein, um diese liebenswerte Geschichte zu mögen. Ich war hier ständig am Schmunzeln und Mitfiebern und konnte mich an wundervollen Illustrationen gar nicht satt sehen. Mir hat das Buch sehr schöne Lesestunden beschert und ich vergebe volle 5 von 5 Sternen!