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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder
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Während einer Exkursion stößt Simon Kallweit eine ihm völlig unbekannte Frau vor die einfahrende U-Bahn. Das behaupten zumindest die Klassenkollegen.

Die Überwachungskameras können allerdings keinen ...

Während einer Exkursion stößt Simon Kallweit eine ihm völlig unbekannte Frau vor die einfahrende U-Bahn. Das behaupten zumindest die Klassenkollegen.

Die Überwachungskameras können allerdings keinen stichhaltigen Beweis liefern.

Claudia Harms und Ken Takeda sind mit den Ermittlungen betraut und je weiter sie in das Umfeld von Simon eindringen, desto mehr Gründe für und wider zu seiner Täterschaft tauchen auf. Simon widerruft sein Geständnis und muss frei gelassen werden. Dann gibt es einen zweiten Toten. Wieder steht Simon als möglicher Täter im Visier der Ermittler. Der siebzehnjährige Sohn des Justizsenators von Hamburg macht es der Polizei nicht ganz leicht. Sein Dauergrinsen, das sich mit unterschwelliger Aggression abwechselt, bringt vor allem Claudia Harms zur Weißglut. Der stoische Japaner Takeda erkennt einige seiner eigenen Wesenszüge an Simon, und versucht sein Verhalten zu ergründen.

Welchen perfiden Abgründe sich dann vor den Augen der Ermittler auftun, lest bitte selbst.

Meine Meinung:

Der dritte Fall für Claudia Harms und den japanischen Austausch-Polizisten Ken Takeda hat es in sich. Obwohl den beiden wenig Grausamkeiten fremd sind, müssen sie sich mit einem neuen Phänomen der Jugendlichen auseinandersetzen. Dem völligen Versinken in eine virtuelle Welt, grausamer Riten und Rollenspiele inclusive. Takeda hat hier den bedeutsamen Wissensvorsprung, da diese Auffälligkeiten der Jugendlichen in Japan schon längst an der Tagesordnung sind.

Der Autor macht es weder den Ermittlern noch den Lesern leicht, sich für Schuld oder Unschuld von Simon zu entscheiden. Ist er zum Täter geworden, weil er jahrelang Opfer sadistischer Quälereien seiner Mitschüler geworden ist? Oder ist alles nur eine Intrige gegen seinen Vater, den Justizsenator, der in Immobilienspekulationen verwickelt ist?

Mehrmals werden Harms und Takeda genauso in die Irre geführt wie die Leser. Was als Erfolg versprechende Spur beginnt, endet in einer Sackgasse.


Aktuelle Probleme wie Social Media, Flüchtlinge und die zunehmende Perspektivenlosigkeit der Jugendlichen werden genauso thematisiert, wie korrupte Politiker und Ausbeutung von ausländischen Arbeitern.

Der Spannungsbogen wird durch kurze Kapitel und häufigen Perspektivenwechsel sehr hoch gehalten. Der Schreibstil ist flüssig und durchaus humorvoll. Dazu tragen die herrlichen Dialoge zwischen Claudia und Ken bei. Ein kleines Beispiel gefällig?

„Sie lesen Manga? Was kommt als nächstes? Füttern Sie Ihr Tamagochi?“ - „Nein ich zeige Ihnen den Hello –Kitty Sticker, den ich auf meine Dienstmarke geklebt habe.“


Dieser Ausspruch gefällt mir besonders, denn er legt den Finger auf eine offene Wunde: „Auch die künftige Elite hat ein Recht darauf erzogen zu werden. Vielleicht sind Sie in Deutschland ein wenig nachlässig in dieser Hinsicht.“

Henrik Siebold vermittelt Details aus Japan und der japanischen Lebensweise so ganz nebenbei und ohne Infodump, so dass es ein wirkliches Vergnügen ist, diese für uns Europäer doch fremde Kultur näher kennenzulernen.

Die Charaktere sind wie immer ausgefeilt und facettenreich. Claudia, die Impulsive und Ken, der Stoiker ergänzen sich prächtig. Jeder nimmt vom anderen die eine oder andere kleine Marotte an. Takeda übernimmt immer häufiger Wortschöpfungen seiner Kollegin „strahlkotzen“ ist so eine Redewendung, die er in seinen Wortschatz aufnimmt. Das ungleiche Paar, Harms und Takeda, hat mehr gemeinsam, als beide wahrhaben wollen. Es scheint, als bahne sich langsam aber sich eine, über die berufliche Zusammenarbeit hinausgehende, Beziehung an.

Als bekennender Hamburg-Fan gefällt mir die Beschreibung des Umfelds in dem die beiden ermitteln sehr gut. So bringen Recherchen den Leser in die „Vorstadthölle“ von Poppenbüttel oder auf den Ohlsdorfer Friedhof. Lachen musste ich über die Szene in der Anzugträger Ken mit der St. Pauli-Pudelmütze im Lokal sitzt.

Fazit:

Ich bin, wie bei den beiden Fällen zuvor, hellauf begeistert und kann hier nur wieder 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Beachtenswertes Sachbuch

Der Selbstmord Europas
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Dieses Buch ist akribisch recherchiert und betont sachlich. Es beschreibt die, im wahrsten Sinne des Wortes selbstmörderischen Folgen der islamischen Massenimmigration. Der Autor legt das Versagen der ...

Dieses Buch ist akribisch recherchiert und betont sachlich. Es beschreibt die, im wahrsten Sinne des Wortes selbstmörderischen Folgen der islamischen Massenimmigration. Der Autor legt das Versagen der europäischen Regierungen und Medien in dieser Frage rücksichtslos offen.

In 17 Kapiteln listet der Autor die Tatsachen, Versäumnisse, Ursachen etc. auf, die zur aktuellen Lage geführt haben.

Unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe und der falschen Propaganda stürmten (und stürmen nach wie vor) hunderttausende, mehrheitlich junge schlecht oder gar nicht ausgebildete Männer Europa, um ihre vermeintlichen Rechte am Wohlstand geltend zu machen.

Was für Kriegsflüchtlinge aus Syrien gedacht war, ist leider völlig aus dem Ruder gelaufen. Die „Wir-schaffen-das“-Politik der deutschen Bundeskanzlerin und der unterschiedlichsten NGOs, die es penibel verhindern, dass Nicht-Asyl-Berechtigte wieder abgeschoben werden können, haben dieses Desaster verursacht.

Die Probleme hier und jetzt sind: Kaum einer der jungen Männer ist für den Arbeitsmarkt wirklich zu gebrauchen; die meisten können weder lesen noch schreiben und haben sich vom “Goldenen Westen“ Wohnung, (arbeitsloses) Einkommen, Sozialleistungen und ein Auto erwartet, wozu sie nicht, aber auch gar nichts beigetragen haben. Nicht erhofft, sondern erwartet.

Aus diffusen Schuldgefühlen, die noch aus dem Dritten Reich stammen (Kap. 10 ab S. 171), hat es die deutsche Bundesregierung verabsäumt, hier rechtzeitig Maßnahmen zu setzen, der ungefilterten Massenzuwanderung Einhalt zu gebieten. Dies führt in weiten Teilen Europas dazu, dass, wie z. B. in Teilen von London, die eigenen Staatsbürger in der Minderheit sind.


"Hätte Enoch Powell jemand 1968 geraten, in seiner Rede die Vorhersage zu wagen, dass noch zu Lebzeiten seiner Zuhörer weiße Briten in ihrer Hauptstadt eine Minderheit sein würden, hätte er diesen Berater als Verrückten entlassen. Selbst sein berühmtester Prophet hat das Unheil, das die Migration über fast alle europäischen Länder bringen sollte, erheblich unterschätzt." (S.27)

Dieses Buch zeigt klar und deutlich, dass “multi-kulti” kläglich gescheitert ist. Denn wie kann es sein, dass nicht die Zuwanderer sich assimilieren müssen, sondern das Zusammenleben mit ihnen muss täglich neu "ausgehandelt" werden muss? Es müsse einen Prozess der gegenseitigen Anpassung geben (S. 63).
Wenn ein Eurpäer in ein islamisches Land reist, so hat er die dortigen Gepflogenheiten wie Bekleidungsvorschriften, Umgang mit den Menschen etc. einzuhalten, widrigenfalls er mit Strafen zu rechnen hat. Für Muslime in Europa soll das umgekehrt nicht gelten? Keine Anpassung an die hierorts üblichen Umgangsformen? Männer die Frauen den Handschlag verweigern? Die sich von Ärztinnen nicht behandeln lassen wollen? Junge Männer, die nicht verschleierte Frauen für sexuelles Freiwild halten, das man ungestraft vergewaltigen kann?

Ein wirklich krasses Beispiel von Täter/Opfer-Umkehr ist auf S. 213 zu lesen: Eine 24-jährige Deutsch-Türkin wird von drei Migranten vergewaltigt und SIE entschuldigt sich in einem Brief an die Täter, dafür, dass sie das Verbrechen angezeigt hat. Der Schlusssatz in ihrem Brief “Danke dass es dich gibt – und schön, dass du da bist.” Was soll man zu so einer kranken Einstellung sagen? Die junge Frau ist Mitglied einer linkslinken Organisation.

Muslime lassen sich nicht einfach integrieren, weil sie – so führt der Autor aus – allein aufgrund ihrer nicht säkularer Religion, dies gar nicht können. Auf diese Idee kommen die europäischen Regierungen gar nicht erst.


Der schon erwähnte Enoch Powell hat in seiner als “Ströme aus Blut”-Rede (1968) u.a. den griechischen Philosophen Euripides zitiert, der heute aktueller den je ist: “Wen die Götter vernichten wollen, machen sie zuerst wahnsinnig.”

Denn wie anders soll erklärt werden, dass es nun zu diesen Zuständen gekommen ist? Dass die Wünsche, Sorgen und Ängste der eigenen Bevölkerung von den Regierungen nicht wahrgenommen werden?

Leider werden Menschen, die vor einer unkontrollierten Masseneinwanderung warnen, sofort ins rechte Eck gestellt. Noch werden die sogenannten Visegrad-Staaten dafür gescholten, keine Wirtschaftsflüchtlinge aufzunehmen.

Noch regieren einige westeuropäische Regierungschefs abgehoben, gegen die eigene Bevölkerung, doch der Zahltag bei der nächsten Wahl kommt bestimmt. Dann ist allerdings zu befürchten, dass die rechtsradikalen Populisten die Mehrheit stellen werden.

Ob wir das wollen?

Fazit:

Ein bewegendes Buch, das sich kritisch mit der unkontrollierten muslimischen Massenimmigration nach Europa auseinandersetzt. Keine leichte Kost, dennoch gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.05.2018

In einer Sekte gefangen

Im Gefängnis des Glaubens
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“Ich würde gerne eine Religion gründen. Da ist das wirklich große Geld zu holen.” (S. 123) Dieser Ausspruch, den Ron L. Hubbard bereits in den Jahren 1948 oder 1949 geäußert hat, ist vermutlich der ...




“Ich würde gerne eine Religion gründen. Da ist das wirklich große Geld zu holen.” (S. 123) Dieser Ausspruch, den Ron L. Hubbard bereits in den Jahren 1948 oder 1949 geäußert hat, ist vermutlich der wahre Kern dieser Bewegung.


Lawrence Wright beschreibt umfassend, sehr sachlich und nicht wertend die Entstehung der Church of Scientology. Das erste Kapitel beschäftigt sich auf knapp 200 Seiten mit dem Gründer Ron L. Hubbard. Wright beschreibt Scientology als das was es ist: Eine autoritäre Vereinigung, die mit oberflächlichen psychologischen „Therapien“ (Dianetik) und vermeintlichen „Lebenshelfern“ (Auditoren) ihre Mitglieder durch Gehirnwäschen unbedingten Gehorsam einbläuen. Auch Elektroschocks und Folter kommen zur Anwendung. Stellenweise liest sich das Buch wie ein Bericht aus einem stalinistischen oder maoistischen Umerziehungs- bzw. Straflager. Mitglieder werden für kleinste Vergehen in monatelang in fensterlose Verliese gesperrt, erhalten kaum Nahrung und, das ist für mich das Erschreckende daran, bedanken sich bei Hubbard und später bei dessen Nachfolger noch.

Den Mitgliedern ist es verboten Kinder zu bekommen. Wird eine Frau trotzdem schwanger, wird sie zur Abtreibung gezwungen.

Ein Aussteigen aus dieser Sekte ist kaum möglich, denn Abtrünnige werden gnadenlos verfolgt.


Der aufmerksame Leser entdeckt recht bald, dass Hubbard vor allem um Geld, Einfluss, Macht und das eigene Prestige geht. Deswegen steht die Anwerbung von „berühmten“ und einflussreichen Hollywoodstars und Politikern ganz oben auf der Prioritätenliste. Hier werden Namen wie Leonard Cohen, Tom Cruise und John Travolta genannt. Besonders Travolta spielt eine unrühmliche Rolle in dieser Vereinigung. Gemeinsam mit seiner Frau Kelly Preston pusht er Scientology in Hollywood. Als ihr gemeinsamer Sohn Jett, der mit 16 Jahren an einem Krampfanfall stirbt, ist die Rolle die Scientology dabei spielt, eine dunkle. So sollen die Eltern die Medikamente, die Jett, der an Epilepsie litt, gegen den ausdrücklichen Rat der Ärzte abgesetzt haben, und „Heilmethoden“ nach Hubbard anzuwenden.

Alles in allem – auch durch die vielen Fußnoten – ein unheimlich interessantes, informatives und lesenswertes Buch. Eine kleine Kritik muss ich doch anbringen: Wright schreibt ausschließlich aus amerikanischer Sicht. Das finde ich schade, den Scientology hat, wie ein Krake, seine Tentakel auch in Europa ausgestreckt, um bekannte Menschen für ihre Ziele anzuwerben.

Fazit:

Dieses Buch ist durch eine profunde, sachliche und ja geradezu nüchterne Unvoreingenommenheit gekennzeichnet. Es legt das „System Scientology“ offen. Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden, ob er sein Heil in dieser Sekte finden könnte oder nicht.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Eine Hommag an alle wagemutigen und wissensdurstigen Frauen

Mit Wagemut und Wissensdurst
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Die Historikerin, Journalistin und Autorin Felicitas von Aretin porträtiert in ihrem Buch “Mit Wagemut und Wissensdurst” 21 Frauen, die Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten und in eine ...



Die Historikerin, Journalistin und Autorin Felicitas von Aretin porträtiert in ihrem Buch “Mit Wagemut und Wissensdurst” 21 Frauen, die Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts lebten und in eine bis dahin ausschließlich der Männerwelt vorbehaltenen Welt eindringen: In die Universitäten, Wissenschaften und Unternehmen.

Wer sind sie nun, diese 21 Frauen, die das Unerhörte, Verbotene ignoriert und trotz aller Widerstände ihren Weg gingen?

Zur leichteren Übersicht sind die faszinierenden Persönlichkeiten in fünf Kategorien eingeteilt:



· Frauen drängen in Männerdomänen

· Pionierinnen der Naturwissenschaften

· Frauen in Kultur und Medien

· Im Einsatz für das Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft

· Selbstständige und Unternehmerinnen



Fast alle Frauen stammen aus bürgerlichen, meist jüdischen Familien, die auf Bildung Wert legen. Zwar werden die Söhne dieser Familien bevorzugt, trotzdem ist es den Töchtern möglich, auf privaten Mädchenschulen Wissen zu erwerben. Die meisten müssen als Externistinnen ihre Reifeprüfung an Knabengymnasien ablegen, das es solche Bildungsanstalten für Mädchen noch nicht gibt. An den Universitäten werden ihnen häufig Steine in den Weg gelegt, doch unbeirrbar und mit einer großen Portion Courage ausgestattet, gehen sie ihren Weg.

Sie gründen Frauenvereine und helfen sich durch engmaschige Netzwerke, die ihnen später helfen werden, Deutschland zu verlassen. Geprägt durch die Zeit des Ersten Weltkrieges engagieren sie sich für den Frieden und Frauenrechte. Es ist ja nicht einzusehen, dass Frauen, die zwischen 1914 und 1918 in Männerberufen tätig waren, nun wieder hinter den Herd verbannt werden. Einige Forderungen wie das Frauenwahlrecht und der Zugang zu Bildung werden erfüllt. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das beliebt ein unerfüllter Wunsch zum Teil bis heute. Die Frauen auf den Universitäten “dürfen” ohne Bezahlung forschen und wenn sie, bezahlt werden, dann wesentlich schlechter als ihre männlichen Kollegen. Lehren lässt man die Wenigsten.

Für die meisten endet die Karriere abrupt mit den Nürnberger Rassegesetzen 1935. Sie werden aus ihren Wirkungsstätten vertrieben. Einigen gelingt die Flucht. Sie werden im Ausland nicht wieder an ihre Erfolge anschließen können. Die betagten Schwestern Helene und Elise Richter werden in Theresienstadt ermordet.

Die Autorin erzählt über bekannte Frauen wie Lise Meitner und inzwischen beinahe vergessene wie Marietta Blau. Was die beiden gemeinsam haben? Beide stammen aus Wien, sind bürgerlich jüdischer Herkunft und begnadete Physikerinnen. Während Lise Meitner, vermutlich durch ihren Briefwechsel mit Otto Hahn und dem Zweifelhaften Attribut “Die Mutter der Atombombe zu sein”, noch im Gedächtnis der Wissenschaftswelt vorkommt, kennt kaum jemand den Namen Marietta Blau, die nach dem Zweiten Weltkrieg verarmt und 1970 nahezu vergessen stirbt.

Eine sehr interessante Biografie ist auch jene der österreichischen Mathematikerin Hilde Geiringer. Sie flieht aus Nazi-Deutschland und lebt während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit ihrem Geliebten in Istanbul, um dort an der Fakultät für Mathematik der neu gegründeten Universität zu lehren.

Meine Meinung:

Die Autorin erzählt die Geschichten der Frauen einfühlsam. Ganz nebenbei und unaufdringlich werden die geschichtlichen Rahmenbedingungen, in den die Frauen lebten, eingeflochten. Die Unterschiede im deutschsprachigen Raum, was den Zugang zu Universitäten betrifft wird erläutert. Kaum jemand weiß, dass in der Schweiz Frauen schon ab 1860 an den Unis studieren durften, in Österreich-Ungarn ab 1897 (zuvor als “Gasthörerinnen”), während es im Deutschen Kaiserreich noch ein paar Jahre dauerte bis Frauen studieren durften. Hier ist die Universität Heidelberg als Vorreiterin zu nennen.

Dieses Buch ist eine Hommage an alle jene Frauen, die “Mit Wagemut und Wissensdurst” in eine Männerdomäne eindrangen, und sich nicht beirren ließen, ihren Weg zu gehen. Spät, aber doch, wird ihrer durch diverse Forschungseinrichtungen gedacht.

Fazit:

Ein tolles Buch, das durch sorgfältige Recherche und eine Menge Bildmaterial sowie eine gediegene Aufmachung besticht. Als Geschenk eine wundervolle Idee. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 30.05.2018

Eine Hommag an die vielen kleinen Buchhändler

Meine wundervolle Buchhandlung
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Petra Hartlieb beschreibt, wie sie und ihr Mann Oliver eine Buchhandlung in Wien kaufen, obwohl beide mit den Kindern in Hamburg leben.

Was als buchstäbliche Schnapsidee beginnt, endet als Hommage an ...

Petra Hartlieb beschreibt, wie sie und ihr Mann Oliver eine Buchhandlung in Wien kaufen, obwohl beide mit den Kindern in Hamburg leben.

Was als buchstäbliche Schnapsidee beginnt, endet als Hommage an den stationären Buchhandel, abseits der großen Handelsketten. Sie schildert in bunten Bildern wie sie versuchen das Chaos zu managen, Bücherkisten immer und überall herumstehen und wie sie durch persönlichen Einsatz und ein Quäntchen Glück die Buchhandlung in Schwung bringen.



Petra Hartlieb verschweigt aber auch nicht, dass das Leben als Buchhändlerin kein Honigschlecken ist. Die 60-Stunden-Woche ist normal und in den Wochen vor Weihnachten sind alle am Rande des Nervenzusammenbruchs. Wer eine Buchhandlung übernimmt oder eröffnet braucht einen gesunden Hang zum Masochismus. Nur Liebe zu Büchern zu haben, ist zu wenig.