Schlecht fand ich es nicht, aber recht eigen
Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es gibt ganz frisch einen zweiten Band!
Triggerwarnung: Häusliche Gewalt.
Loveday ist nicht gerade das, was man zugänglich nennt, im Gegenteil. ...
Achtung: Band 1 einer Reihe, in sich abgeschlossen, aber es gibt ganz frisch einen zweiten Band!
Triggerwarnung: Häusliche Gewalt.
Loveday ist nicht gerade das, was man zugänglich nennt, im Gegenteil. Sie ist überzeugte Einzelgängerin und hält alles und jeden auf Abstand, abgesehen von ihrem Chef, aber den kann einfach niemand auf Abstand halten. Trotzdem, sie verbringt ihre Zeit mit Büchern und der Arbeit in dem Antiquariat in dem sie arbeitet, seit sie alt genug dafür war. Doch der Fund eines Gedichtbandes verändert alles, denn Loveday sucht über einen Zettel im Schaufenster nach dessen Besitzer und Nathan kommt daraufhin immer wieder und sucht Lovedays Nähe. Sie kann damit nicht umgehen, zu groß sind die Wunden ihrer Vergangenheit. Oder ist es endlich an der Zeit, das alles zu überwinden?
Es gibt im Buch sehr, sehr, sehr viele Rückblenden, die echt wichtig sind, es einem aber manchmal auch nicht leicht machen. Man erfährt, warum Loveday so ist wie sie ist, was in ihrer Kindheit passiert ist und warum sie Menschen heute auf Abstand hält. Man erfährt auch, was zwischen ihr und ihrem Ex los war, und warum er sie noch immer belästigt, indem er Rosen durch Briefschlitze schiebt oder ihr buchstäblich hinterher rennt. Und man erfährt noch einiges mehr, von dem man keine Ahnung hatte.
Loveday hat so furchtbar viel durchgemacht, dass man total gut verstehen kann, warum sie so „seltsam“ ist. Warum sie Menschen um jeden Preis auf Abstand hält und überhaupt nicht damit umgehen kann, dass Nathan Interesse an ihr zeigt. Das Problem: Nathan lässt nicht locker. Dabei ist er jedoch nicht aufdringlich, sondern reicht Loveday ein ums andere Mal einfach die Hand.
Das Buch ist komplett aus Lovedays Sicht geschrieben. Ich fand das ein bisschen schade, weil ich gern auch Nathans Sicht gelesen hätte.
Es steckt echt viel drin in diesem Buch, aber teilweise empfand ich es auch als etwas zäh und deprimierend.
Fazit: Die nett skurrilen Charaktere muss man einfach mögen. Vor allem Archie ist echt ein Schatz. Teilweise ist es aber durch die vielen Zeitsprünge schwer, den Überblick zu behalten. Aber es war toll gemacht, wie an mehreren Fronten bzw. auf mehreren Ebenen alles auf die unausweichliche Katastrophe hinarbeitete.
Loveday tat mir teilweise extrem leid, teilweise konnte ich ihr Verhalten jedoch echt nicht nachvollziehen, was vermute ich aber auch gewollt war.
Das Buch ist teilweise witzig und nett schrullig, teilweise aber auch deprimierend.
Das Ende war mir etwas zu abrupt – ich wäre gern bei manchem noch dabei gewesen – aber ich setze meine Hoffnungen in Band 2.
Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.