Tatsächlich weiß ich gar nicht genau was ich von diesem Buch halten soll. Ich wusste am Anfang nicht was mich erwarten würde, weshalb es mich zum positiven überrascht hatte, dieses Buch zu lesen. Zu aller erst ist dieses Cover unglaublich schön. Die seichten Pastelltöne und die Kirschblütenzweige zeugen von der japanischen Herkunft des Buches und wahrscheinlich auch von dem Handlungsort. Auch zeugt die Papieroptik im Mittelpunkt dafür, wie sensibel das Leben ist und wie schnell es Risse bekommen kann, dass alles vergänglich ist. Es bildet einen Kontrast zum Titel. Denn das schlichte und neutrale Innenleben, die 'zweite' Schicht, zeigt den Titel, der ohne überhaupt etwas über das Buch zu wissen, schon zum nachdenken anregt. Was wäre denn wenn etwas von der Welt verschwänden würde? Wie würde sie sich verändern? Würde es einen Unterschied machen?
Der Inhalt klingt sehr spannend. Beim ersten Mal lesen auch ein wenig an den Haaren herbei gezogen, da schließlich der Teufel höchstpersönlich in der Küche des Protagonisten steht und ihm einen erstaunlichen Deal anbietet, den er gar nicht ablehnen kann oder? Es behandelt die Thematik des Lebens. Was ist ein erfülltes Leben? Was macht ein solches aus? Was zählt im Leben wirklich?
Trotz das dieses Buch sehr kurz ist, ergreift es einen schon auf den ersten Seiten und lässt einen dann nicht mehr los. Es werden über einige Sachen gesprochen, die nur selten thematisiert werden. Was passiert mit der Menschheit wenn man Dinge einfach verschwinden lässt, die ihren ganzen Alltag bestimmen? Wären Dinge anders gelaufen, wenn es damals etwas gegeben hätte, was es ncoh nicht gab? Auch zeigt das Buch, dass man nicht alles als selbstverständlich ansehen soll, was jedoch geschieht wenn man etwas eine ganze Weile besitzt. Z.B. soll an gut auf seine Freunde und Familie acht geben und ihre Anwesenheit und ihre Füsorge nicht für selbstverständlich nehmen. Jedoch fällt einem meist erst dann auf, dass man etwas falsch gemacht hat, wenn das was man für selbstverständlich genommen hat nicht mehr da ist. Ein wichtiger Punkt den das Buch mit sich bringt ist auch das Wertschätzen des Lebens. Das Ende jedoch ist recht offen, so dass man selbst entscheiden kann wie es für einen ausgeht. Genau wie auch im echten Leben stehen einem immer alle Wege offen und man kann selbst entscheiden,was man daraus macht.
Die Sprache an sich ist sehr einfach und verständlich gehalten. Jedoch wirkt die ganze Thematik vom Tod und dem Sinn des Lebens sehr schwerfällig und regt auch zum Nachdenken an. Zwischendurch gab es viele Momente des Glücks oder der Trauer. Das gesamte Buch über fährt man auf einer Gefühlsachterbahn über Verständnis zu Akzeptanz und Mitgefühl. In jedem Kapitel wandeln sich die Gefühle und es werden neue Thematiken angesprochen, die einen immer wieder dazu verleiten selbst darüber nachzudenken. Was würde es für mich selbst bedeuten wenn es diese Sache nicht mehr gibt?
Zu guter Letzt noch zu den Charakteren. Der Protagonist ist in seinem Alltag festgefahren und lebt,von anderen abgekapselt, nur so vor sich hin bis zu jenem Tag an dem er erfährt das er bald sterben wird. Für ihn scheint es anfangs ein leichtes zu sein die vom Teufel bestimmten Dinge von der Welt verschwinden zu lassen, da er sehr an seinem Leben hängt. Jedoch wird ihm schnell klar, dass es so nicht vorgesehen war. Er akzeptiert die Tatsache, dass er sterben wird und arrangiert sich damit. Zum Schluss will er sich sogar mit seinem Vater wieder versöhnen, den er seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Sein Gegenstück der Teufel ist alles was er sich nie getraut hat zu sein, die Entscheidungen gegen die er sich entschieden hat. Jedoch macht auch dies die Gespräche zwischen den beiden so interessant.
Fazit:
Dieses Buch regt mehr als nur zum Nachdenken an und lässt einen sein ganzes Leben überdenken. Es ist eine absolute Empfehlung für jeder Mann. Deshalb erhält es von mir 4/5⭐.