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Veröffentlicht am 17.10.2019

Bestenfalls Durchschnittlich

Die Rabenringe - Odinskind (Bd. 1)
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Hach Odinskind, lange habe ich diese Rezension vor mich her geschoben. Als das Buch erschien, hat es mich eigentlich gar nicht so sehr interessiert, dann kamen aber die ganzen begeisterten Stimmen und ...

Hach Odinskind, lange habe ich diese Rezension vor mich her geschoben. Als das Buch erschien, hat es mich eigentlich gar nicht so sehr interessiert, dann kamen aber die ganzen begeisterten Stimmen und Rezensionen, die das Buch in den höchsten Tönen loben, darunter auch einige von mir geschätzte Rezensenten, sodass ich es nun unbedingt haben wollte. Und ich wollte es so sehr lieben wie die anderen, ich habe es versucht, wirklich.

Von Ymlingen, dem Umarmen und Raben
Mit dem Ymsland hat Autorin Siri Pettersen eine äußerst detailreiche Welt mit ihrer eigenen Kultur, Vorstellungen und Bräuche entwickelt. Besonders interessant fand ich z.B, dass die höchste Person im Land... ein Rabe ist. Bis ich allerdings mitbekommen habe, dass mit dem Seher tatsächlich ein Tier gemeint ist und "Rabe" nicht nur ein Spitzname/Titel ist, war bestimmt schon die Hälfte des Buches rum und damit kommen wir auch schon zum ersten meiner Probleme mit dem Buch: Das Ymsland ist vielfältig, eigen und muss vom Leser vollkommen allein erschlossen werden.
Ich habe genug Erfahrung mit High Fantasy Bücher, dass ich mich normalerweise sehr leicht in fremde Welten zurecht finden, dies setzt jedoch voraus, das der/die Autor/in wenigstens grundlegend die Sitten und Bräuche, die sich von dem uns bekannten unterscheiden, erläutert. Von mir aus auch Stück für Stück, aber ein paar Brotkrumen muss man mir schon hinwerfen. Das tut die Autorin aber wenig bis gar nicht und die Hälfte des Buches hatte ich Fragezeichen im Kopf. So brauchte ich zum Beispiel auch ewig um eine Vorstellung davon zu bekommen, was das Umarmen genau ist, und das obwohl diese essentiell für die Handlung ist.

Allenfalls durchschnittlich
Das nahm mir schon etwas die Luft aus den Segeln, aber ich freute mich dennoch auf die viel gepriesene neuartige Handlung. Zu meiner Enttäuschung konnte ich auf über 600 Seiten nichts finden, was ich als wirklich neuartig einstufen würde. Das Buch ist nicht schlecht, aber in meinen Augen, sowohl was Sprache, als auch Handlung angeht, maximal durchschnittlich.
Die fehlende Innovation hätte ich ja noch verkraften können, wenn die Handlung nicht so zäh und auch an vielen Stellen unlogisch gewesen wäre. Manche Entscheidungen von Protagonistin Hirka konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, z.B. warum sie auf einmal doch am Ritual teilnehmen wollte. Ich hatte an vielen Stellen das Gefühl, dass Hirka nur deswegen eine Entscheidung trifft, weil die Autorin sie an einen anderen Ort braucht. Hirka muss in die Hauptstadt? Gut, dann will sie halt doch am Ritual teilnehmen. Begründung? Unnötig.

So dümpelt die Handlung vor sich hin und es fehlt ihr am roten Faden. Man hat nicht das Gefühl, dass das alles auf irgendwas hinausläuft, erst am Ende ergibt sich so was wie ein Ziel für die Protagonistin. Dort war es mit meiner Leselaune aber schon längst vorbei. Ich habe es ehrlich gesagt nur mit Müh und Not zum Ende geschafft

Über die Charaktere kann ich auch nicht so viel sagen. Hirka ist die Schwanzlose, darüber hinaus wird sie wenig charakterisiert. Andere Nebencharaktere bleiben bis auf Rimen blass oder entsprechen den gängigen Fantasy Schema. Überhaut habe ich das Gefühl, (auch wenn ich das niemandem unterstellen möchte), dass die ganzen Lobpreisungen zu dem Buch von jenen kommen, die bisher eher im YA Fantasy Bereich unterwegs waren, für solche Leser ist das Buch mit Sicherheit tatsächlich etwas Neues. Mir selbst würden aber auch etliche andere High Fantasy Bücher einfallen, die ähnliche Elemente aufweisen und zudem noch spannender sind.

Fazit:


Ich bedauere dies sagen zu müssen, doch Odinskind, hat für mich den Hype nicht verdient. Es ist ok, durchschnittliche High Fantasy mit ein paar Schwächen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Anspruchsvolles, modernes Schauermärchen

Melmoth
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Bei dieser Rezension wusste ich lange nicht, wie ich beginnen sollte. Melmoth ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurückgelassen hat. Es hat mich begeistert und enttäuscht, verfolgt und verwirrt. Ich ...

Bei dieser Rezension wusste ich lange nicht, wie ich beginnen sollte. Melmoth ist ein Buch, das mich zwiegespalten zurückgelassen hat. Es hat mich begeistert und enttäuscht, verfolgt und verwirrt. Ich werde versuchen diesen konfusen Eindruck in Worte zu fassen und hoffe, dass das irgendwie verständlich ist lach.

Meine Meinung


Ein sprachliches Meisterwerk
Wer Sarah Perry kennt, für den wird, wie ich so gehört habe, meine folgende Aussage kaum verwunderlich sein: Sarah Perry ist eine Wortkünstlerin. Für mich war es das erste Buch der Autorin und der Erzählstil faszinierte mich sofort. Er ist einzigartig, fast schon poetisch und scheut sich nicht davor, den Leser direkt anzusprechen, was uns selbst zu Beobachtern der tragischen Ereignisse macht.

Zudem gelingt es der Autorin, eine intensive, vor Anspannung trotzende Atmosphäre zu erschaffen. Die Umgebung, die sie schafft, fühlt sich dicht, wie eine dunkle Regenwolke an, voller Tragik und den Fragen nach Sünde und Schuld. Die Kulisse Prag wirkt dabei weniger als malerische Goldene Stadt, sondern vielmehr wie ein verhängnisvoller Ort, verliert dabei aber nicht seinen Wiedererkennungswert.

Eine Erzählung auf vielen Ebenen*
Doch nicht nur sprachlich hebt sich Sarah Perry von der Masse ab. Auch Erzählerisch ist Melmoth recht eigen. Erwartet habe ich eine moderne Adaption des Schauerrmärchens, welches im England des 19. Jahrhunderts so populär war (und in Austens Northanger Abbey wundervoll parodiert wird) und zu denen auch das 1820 erschienene Melmoth der Wanderer von Charles Robert Maturin, welches unzweifelhaft als Inspiration für Perrys Roman diente, gehört. Ich erwartete, dass das Buch mit denselben typischen Elementen dieser Literaturgattung spielen würde und Melmoth und ihre Geheimnisse das Zentrum der Ereignisse sein würde.

Zunächst erschien diese Erwartung erfüllt zu werden. Helen erhält ein geheimnisvolles Manuskript und spürt im Verlauf der Handlung weitere schriftliche Überlieferungen von Melmoth auf. Diese Überlieferungen nehmen einen Großteil des Buches ein und haben mir besonders gut gefallen. Es berichten unterschiedliche Leute von ihren Begegnungen mit Melmoth und welche Schuld sie auf sich geladen haben, dass diese überhaupt erscheint.
Doch ab der Hälfte des Romans wird klar, dass diese Geschichten, trotz ihres großen Anteils, nicht das Zentrum der Geschichte sind,auch Melmoth ist, wenn auch bedeutsam, nicht der eigenhändige Fokus. Vielmehr ist es eine Erzählung über Schuld, Sünde und eine Aufzeichnung wie Menschen mit diesen Umgehen und das über die Zeit hinweg geschildert.

Prinzipiell hätte ich dagegen nichts einzuwenden gehabt, doch leider verpasste die Autorin für mich den Moment, mich für diese Thematik zu öffnen. Das lag zum einen daran, dass für mich die Verknüpfungen zwischen Manuskripte und Gegenwart, die über den gemeinsamen Nenner Melmoth hinausgehen zu rar und zu spät gesät wurden. Durch die Sprache bedarf es bei diesem Buch ohnehin mehr Konzentration, und durch die zunächst sprunghaft erscheinende Handlung, erschließen sich Zusammenhängen erst relativ spät. Dabei entsteht jedoch auch kein interessanter Spannungsbogen, sondern ich hatte eher das Gefühl, dass alles gewollt kryptisch sein sollte. In einer spannenden Erzählung werden mehr oder weniger offensichtliche Hinweise über die gesamte Handlung hinweg gestreut, um am Ende den Zusammenhang verstehen zu können. Bei Melmoth fühlte es sich eher so an, als hätte mir die Autorin sämtliche Hinweise vorenthalten, und präsentiert mit den Zusammenhang am Ende kommentarlos, sodass ich am Ende mehr Fragezeichen, als vorher im Kopf hatte.

Fazit:


Melmoth in anspruchsvolles, modernes Schauermärchen, voll sprachlicher Eleganz, dass sich zu meiner Enttäuschung jedoch mit Voranschreiten der Handlung immer weiter von der Schauerliteratur entfernt und stattdessen sehr verworren und gezwungen kryptisch ist. Das Buch wird seine Liebhaber finden, leider jedoch nicht in mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 12.08.2018

Auf jeden Fall ungewöhnlich

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
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Wenn man sich meine bisherigen Rezensionen so anschaut fällt wohl auf, dass ich schon einige Orient/1001 Adaptionen gelesen habe. Ich steh einfach auf dieses Setting und daher konnte ich auch an „Tausend ...

Wenn man sich meine bisherigen Rezensionen so anschaut fällt wohl auf, dass ich schon einige Orient/1001 Adaptionen gelesen habe. Ich steh einfach auf dieses Setting und daher konnte ich auch an „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ nicht vorbei gehen.

Meine Meinung:


Die, die keinen Namen hat
Was an diesem Buch sofort auffällt ist der ausgereifte Sprachstil und die ungewöhnliche Erzählweise. Das Besondere ist, dass wir in diesem Roman kaum Namen bis auf Lo-Melkhinn und ein paar wenige andere Palastbewohner haben. Die Protagonistin aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird bleibt namenlos und auch alle ihre Verwandten sind stets Die Mutter meiner Schwester etc.
Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da dadurch eine undurchdringbare Distanz geschaffen wird, die aber doch irgendwie zur Märchenatmosphäre passte. Es ist gewöhnungsbedürftig aber auch faszinierend. Besonders wenn man darüber nachdenkt. Dass es nur Palastbewohenr sind die Namen haben. Die Protagonistin entstammt einfachen Verhältnissen. Sie ist eine von vielen, sie könnte jede in diesem Königreich sein.


Vorsicht: Spoiler
Das Böse hat einen Namen, ist genau tituliert doch letztendlich muss er sich einer „unbedeutenden“ namenlose Frau beugen. Der Name der Protagonistin spielt keine Rolle, denn sie steht für die Bevölkerung. Herrscher wissen selten die Namen ihrer Untertanen und doch kann die Masse der Namenlosen, die zahlreichen Söhne, Töchter, Mütter und Väter eines Landes einen Tyrannen zum Fall bringen. Ich denke, dass ist die Lehre dahinter.

Die Kunst eines Handwerkes
Was mir auch sehr gut gefallen hat ist die Art und Weise wie die Künste des Webens, Spinnens und Stickens in die Handlung eingebunden wurde. Es war toll wie die Kunstfertigkeit dieses Handwerkes beschrieben wurden und nebenbei habe zumindest ich auch noch ein bisschen was gelernt bez. ist es mir mehr bewusste geworden wie viel Arbeit und Mühe in einem Gewand steckten.

Trotz dieser positiven Punkte komme ich nicht umhin die Handlung selbst zu bemängeln. Denn leider passiert über die Hälfte lang ziemlich wenig (was aber aufgrund der interessanten Dialoge und Monologe nicht langweilig war) und der Abschluss ist dann ziemlich abrupt. Hier hätten dem Buch 100 Seiten mehr sicherlich gutgetan um die Eleganz und Einzigartigkeit die man im Stil bemerkt auch im Handlungsverlauf hätte wiederfinden können. So bleibt die Sprache außergewöhnlich, die Handlung allerdings fast schon banal. Das ist viel verschenktes Potenzial.

Fazit:


Wäre die Handlung ebenso einzigartig und faszinierend wie der Erzählstil gewesen hätte das Buch volle Punktzahl gehabt, doch leider war sie zu eindimensional und zu abrupt beendet. Dennoch lohnt es sich das Buch so lesen, wenn man Lust auf etwas Ungewöhnliches abseits des Mainstreams hat.

Veröffentlicht am 30.05.2018

Was Nettes für Zwischendurch

Call of Crows - Entfesselt
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Ich hatte mal wieder Lust auf ein spannendes Romantasy Buch mit dem gewissen Prickeln, dass ich zügig zwischendurch durchlesen kann. Daher griff ich zu Call of Crows, was vor kurzem bei mir eingezogen ...

Ich hatte mal wieder Lust auf ein spannendes Romantasy Buch mit dem gewissen Prickeln, dass ich zügig zwischendurch durchlesen kann. Daher griff ich zu Call of Crows, was vor kurzem bei mir eingezogen sind und mein erstes Buch dieser recht bekannten Autorin ist.

Meine Meinung:


Kera und die starken Männer Frauen
Als Erstes will ich natürlich sagen was mir gut gefallen hat. Hier sind in erster Linie Protagonistin Kera und die Gruppendynamik innerhalb der Crows zu nennen. Kera gefiel mir, weil sie eine toughe selbstbewusste Frau ist, die zwar nicht ohne Fehler ist (so neigt sie zur Sturheit und ist ein kleiner Ordnungsfreak), aber dennoch sehr sympathisch. Auch Vig fand ich klasse. Er ist der große gefürchtete Wikinger und sieht auch genauso aus wie man sich einen der Nordmänner vorstellt, aber eigentlich ist er sehr lieb und sensibel und einfach nur sweet. Wie ein großer kuschliger Teddybär der dich beschützt.
Bei den Nebencharakteren fehlte mir ein bisschen der Hintergrund um sie wirklich ausgereift zu nennen, aber die Dynamik zwischen Ihnen, insbesondere den Crows war herrlich. Ein riesiges Haus voller Mädels, die zwar auch rumzicken und streiten, aber auch füreinander einstehen. Jace mochte ich ganz besonders gerne und da die folgenden Bänden sich jeweils anderen Paaren widmen, hoffe ich dort mehr über die bisherigen Nebencharaktere heraus zu finden.

Sprache und Plot haben ihre Macken
Nicht gefallen haben mir zwei Punkte. Zum einen der Aufbau der Handlung, diesen empfand ichnämlich als zu schnell. Das zeigt sich schon in der Liebesgeschichte, den Vig ist von der ersten Seite an in Kera verliebt. Die Entwicklung dieser Gefühle entstanden zeitlich gesehen in den Wochen bevor der Roman ansetzt und auch Kera entwickelt ihre Gefühle innerhalb kürzester Zeit. Darüber hinaus haben die beiden auch keine wirklichen Probleme. Er liebt sie, sie liebt ihn, alles gut. Die Liebesgeschichte nimmt innerhalb des Romans irgendwie keine große Rolle ein, was bei diesem Genre bez. der Vermarktung des Buches als Romantasy unweigerlich enttäuscht.
Auch die restliche Handlung hätte an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Ausführlichkeit vertragen können. So war ich zum Beispiel ständig am nordische Götter Googlen da die Namen oft einfach nur in den Raum geworfen wurden.

Der zweite Punkt, den ich nicht mochte, waren die Sexszenen. Ehrlich gesagt fand ich die vollkommener Schrott. Lieblos, einfallslos und vulgär. Offenbar kennt die Autorin lediglich zwei Umschreibungen für Genitalien und das sind SchwaXX für ihn und MusXXX für sie. Selbst wenn dies für meinen Geschmack nicht zu vulgär wäre, sind es stilistisch gesehen etliche Wortwiederholungen. Ich hab‘ nichts dagegen, wenn es bei solchen Szenen mal rauer zugeht, aber dieser Gossenslang muss für mich echt nicht sein. Darüber hinaus habe ich in diesen Bettszenen einfach keine Emotionen gespürt. Sie waren nicht prickelnd, sondern richtiggehend lieblos. Da diese Szenen aber, ähnlich wie die Liebesgeschichte überhaupt, eher eine ungeordnete Rolle spielen, konnte ich das Buch dennoch ganz gut genießen.

Fazit:


Call of Crows ist etwas Nettes für zwischendurch mit interessanten Charakteren und einer ganz spannenden Story, dass ich in einem Zug durchgelesen habe. Allerdings spielt die Romantik überraschenderweise eher eine untergeordnete Rolle und es ist eher für diejenigen, die auch gegen eine sehr derbe, eigentlich schon vulgäre, Sprache nichts haben.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Ein durchschnittliches Jugendbuch

Izara 1: Das ewige Feuer
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Auf Izara bin ich vor allem dank der überaus positiven Reaktionen bei Lovelybooks, Amazon und in der Bloggerwelt aufmerksam geworden. Zwar fand ich den Klapptext allenfalls durchschnittlich, aber die vielen ...

Auf Izara bin ich vor allem dank der überaus positiven Reaktionen bei Lovelybooks, Amazon und in der Bloggerwelt aufmerksam geworden. Zwar fand ich den Klapptext allenfalls durchschnittlich, aber die vielen guten Meinungen machten mich doch neugierig. Hätte ich mal auf mein Bauchgefühlt gehört.

Meine Meinung


Eins vorweg: Meine nachfolgende Rezension mag sich im ersten Moment eher schlecht anhören, aber ich denke ich war in vielen Punkten einfach nicht die richtige Leserin für dieses Buch. Das nur als Gedanke beim Lesen.

Eine durchschnittliche Protagonistin, in einem durchschnittlichen Bücheruniversum, erlebt durchschnittliche Abenteuer
In dem Buch begleiten wir Ari, ein unscheinbares junges Mädchen, deren Eltern geschieden sind und die auf einer elitären Schule voller Schnösel geht. Sie erfüllt so ziemlich jedes Klischee einer Jugendbuchprotagonistin: Unscheinbar, sportlich zunächst etwas ungeschickt dafür betont schlagfertig im Reden. Während sich sicherlich viele junge Mädchen mit ihr identifizieren können (Immerhin ist das ja der Sinn solch schwammiger Mauerblümchen), funkte es bei mir nicht. Gleiches gilt für den Bad Boy Love Interest Lucian. Auch hier werden nahezu alle Klischees bedient: Er ist pampig und sarkastisch, nennt Aria ständig „Kleines“ (Wofür er vom mir schon längst eine gescheuert bekommen hätte) und ist sowieso der coolste und verliebt sich natürlich Hals über Kopf in Aria. Eine wirkliche Begründung für den Sinneswandel seinerseits und Arias bedingungsloses Vertrauen andrerseits gibt nicht wirklich. Was auch sonst.

Neben diesen stereotypen Charakteren haben wir auch eine ziemlich vorhersehbare Handlung. Die Gesellschaft der übernatürlichen Wesen (über die ich aus Spoilergründen nicht mehr verraten möchte) blieb für mich ziemlich schwammig. Eine vage Mischung aus griechischen und christlichen Elementen, die zwar durchaus spannend ist, wo ich mir aber mehr Tiefe gewünscht hätte. Ein Highlight zu mindestens war die Legende der Izara. Diese „Geschichte in der Geschichte“ hat mir richtig gut gefallen.
Davon abgesehen entwickeln sich aber sowohl die Handlung, als auch die Liebesgeschichte ziemlich vorhersehbar. Auch das ganze Drama rund um Arias und Lucians Gefühlwelt erschien mir gestellt und eintönig. Vielleicht bin auch einfach zu alt für diese Art von Büchern.

Fazit:


Vor 5 jahren wäre ich von diesem Buch sicherlich begeistert gewesen, jetzt erscheint es mir aber wie ein 0815 Jugendbuch, dass ich so oder so ähnlich schon dutzende Male gelesen habe. Es gibt noch 3 Dreiecke, da ich denke, dass jüngere Leser und Genreneulinge durchaus ihren Spaß mit Ari und Lucian haben werden.