eine wunderbare Geschichte über das Leben, und was wir draus machen sollen
Wenn alle Katzen von der Welt verschwändenDer Protagonist, unauffällig, schon fast langweilig, bekommt eine Diagnose, die sein geregeltes Leben als Briefträger völlig aus der Bahn wirft: seine Kopfschmerzen sind ein Hirntumor, er hat vermutlich ...
Der Protagonist, unauffällig, schon fast langweilig, bekommt eine Diagnose, die sein geregeltes Leben als Briefträger völlig aus der Bahn wirft: seine Kopfschmerzen sind ein Hirntumor, er hat vermutlich nicht mehr lange zu leben.
Als er zuhause versucht, die Nachricht zu verarbeiten, erscheint ihm plötzlich sein Doppelgänger – die bunte, überdrehte Version von sich selbst. Und dieser Doppelgänger behauptet, er sei der Teufel.
Er teilt dem Todgeweihten mit, seine Zeit sei bereits abgelaufen, bietet ihm aber einen Pakt an: wenn er sich für etwas entscheidet, dass für immer von der Welt verschwinden muss, bekommt er einen weiteren Tag zu leben.
Ein verlockendes Angebot, dass der Protagonist natürlich annimmt. Wie gravierend können die Folgen schon sein? Sein Leben ist ihm schließlich wichtiger…
Eine wunderbar schräge, tragisch komische Geschichte über das Leben, wie wir es Leben und darüber wie wir Menschen mit dem Tod umgehen.
Dass dieses dünne Büchlein so viel enthalten kann, so viele Botschaften, so viel Tiefgang. Ich bin wirklich begeistert!
Zum ersten Mal seit langem habe ich mir wieder mehrere Stellen im Buch mit Post-its markiert. Sie haben so schön zum Nachdenken angeregt.
Auch wenn sich das Buch mit einem tragischen Thema beschäftigt – dem Tod – lässt es den Leser doch mit sehr positiven Gefühlen zurück. Und es regt vor allem an, sich selbst und das eigene Leben zu hinterfragen, und nicht erst damit zu beginnen, wenn man dem Tod ins Auge sieht.
„Freiheit erzeugt Angst. Wir Menschen hatten unsere Freiheit gegen die Sicherheit der Regeln eingetauscht:“ (S. 110)
„Denn ihr Menschen seid nie zufrieden mit eurer Wahl. Ständig bereut ihr, euch nicht für etwas anderes entschieden zu haben.“ (S.172)
Der Protagonist hat keinen Namen, der Ich-Erzähler berichtet über sein sehr farbloses Leben in der Vergangenheit. Er braucht keinen Namen, er könnte jeder sein. Kawamura beschreibt mit ihm eine austauschbare Person, die teilweise in jedem steckt.
Der Autor beleuchtet außerdem kritisch, die Abläufe, die Selbstverständlichkeiten unserer Gesellschaft: Menschen leben sich auseinander ohne etwas dagegen zu tun, Menschen sind der Technik verfallen, Menschen haben die wirklich wichtigen Dingen oft völlig aus dem Blick verloren.
Ich lese momentan gern derart tiefgehende, nachdenkliche Bücher und es hat bei mir genau den richtigen Nerv getroffen. Für mich hat es viele schöne Denkansätze geliefert, die Welt ein bisschen optimistischer zu sehen – und mich einmal mehr darin bestärkt, dass ich mir unbedingt eine Katze zulegen sollte
Unterm Strich eine wunderbare Geschichte über das Leben (auch wenn sie sich mit dem Tod beschäftigt) und darüber, dass wir früh genug etwas dafür tun sollten, wenn wir glücklich und mit der Bilanz (nicht wirtschaftlich gesehen!) zum Schluss zufrieden sein wollen.