Mr Rosenblum emigriert 1937 mit seiner Frau Sarah und seiner einjährigen Tochter Elizabeth nach Großbritannien. Sein sehnlichster Wunsch ist es, als Engländer anerkannt zu werden. Eine bei der Einreise überreichte Liste mit Ratschlägen dazu wird zur Richtlinie seines Lebens; er versucht nach Kräften, vorgegebene Verhaltensregeln einzuhalten. Er unterwirft sich und seine Familie selbst den skurrilsten Regeln ohne Zweifel an deren Richtigkeit. Durch Zufall und Unternehmensgeist erkennt er eine Marktlücke und kommt zu Wohlstand.
15 Jahre später. Alle und noch zusätzliche Punkte auf seiner Liste gelten ihm als abgearbeitet, nur der letzte, der 150ste nicht: die Aufnahme in einen Golfklub. Als Deutscher und Jude erfährt er überall Ablehnung. Also verkauft er sein Haus und erwirbt ein Anwesen in Dorset. Ganz allein, nur ausgerüstet mit Bücherwissen, arbeitet er unermüdlich an seinem Plan, einen eigenen Golfplatz zu erschaffen. Ihm dabei zuzusehen, wird für die Dorfbewohner ein Sonntagspicknickvergnügen. In der Nacht vor seinem ersten Spiel wird sein Platz verwüstet. Nach erster Enttäuschung und Frust sucht er den Kontakt zu den Dörflern, unter denen er die Übeltäter vermutet. Die versuchen ihm zu erklären, dass nicht sie, sondern ein fabelähnliches Wollschwein den Schaden verursacht hat. Gewitzt erweckt er den Anschein, das zu glauben.
Jack Rosenblum fängt von vorn an. Seine Frau versteht und unterstützt ihn nicht. Ihren Kummer bemerkt Jack nicht einmal. Unüberwindlich erscheinende Schwierigkeiten tauchen auf. Manchmal sind es Regen, Kälte, abrutschende Hänge oder auch finanzielle Probleme, die seine Arbeit behindern. Curtis, der Vertreter der Wollschweintheorie und alter Dorfbewohner, fängt an, Jack zu helfen. Beide beschließen, einem amerikanischen Meistergolfer um Ratschläge zu ersuchen. Jede Woche schicken sie ihm einen Brief, bekommen aber nie eine Antwort. Um sein selbstgestecktes Ziel, sein erster Turnier am Krönungstag der Königin abhalten zu können, muss Jack Arbeitskräfte anwerben. Von seinem Plan besessen, merkt er nicht, dass sein Haus verfällt und ignoriert Probleme in seiner Fabrik. Damit nicht genug, muss er seine Bautätigkeit wegen fehlender Genehmigungen einstellen und erfährt, dass er einen starken Konkurrenten hat.
Es war nicht immer leicht, dieses Buch zu lesen. Zu belächeln war Jacks Obsession, alle Punkte auf dem Weg, ein "richtiger" Engländer zu werden, mit grenzenloser Naivität abzuarbeiten. Tragisch, seine Rückschläge mitzuerleben, ebenso tragisch, wie seine Frau Sarah versucht, ihre Vergangenheit und das Schicksal ihrer Familie zu verarbeiten, so ganz ohne das Verständnis ihres Mannes. Als Leser meint man, dass dieses gegenseitige Nicht-Verstehen abolut nicht sein müsste. Bewundernswert die unermüdliche Annahme der ständigen Rückschläge und das Weitermachen in scheinbar ausweglosen Situationen.
Als ich den Buchtitel zur Leseprobe las, dachte ich, dass im Buch heitere Anekdoten und amüsante Lebensweisheiten zu finden seien. Dies bestätigte sich durchaus nicht. Auch wenn ab und an eine gelöste Grundstimmung aufkam, lustig war das keineswegs.
Natasha Solomons hat ihre Helden liebenswert beschrieben, sich nie lustig gemacht über ihre Eigenheiten. Im Gegenteil, sie beschreibt starke Menschen, die, allen Widrigkeiten zum Trotz, bis an die absoluten Grenzen ihrer Möglichkeiten gehen. Erstaunlich, wie sie aber auch die kleinen Schikanen unter Eheleuten, die doch nur der Ruf nach Aufmerksamkeit sind, skizziert, aber auch andererseits die anrührenden Gesten der Vertrautheit und des Zusammenhalts. Aus einem unspektakulären Beginn wird ein allmählich wachsendes dramatisches Geschehen.
Sehr lesenswert, auch wenn man sich für die Lektüre wirklich Zeit nehmen sollte und keine leichte Unterhaltung erwarten darf.