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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Der Schnarcher an sich

Nachts im Sägewerk
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Markus, der "Terrorist der Dunkelheit", hat ein Problem. Er schnarcht. Genial, um one-night-stand-Damen morgens nicht mehr sehen zu müssen. Mehr als ärgerlich, wenn man eine feste Beziehung anstrebt. Gar ...

Markus, der "Terrorist der Dunkelheit", hat ein Problem. Er schnarcht. Genial, um one-night-stand-Damen morgens nicht mehr sehen zu müssen. Mehr als ärgerlich, wenn man eine feste Beziehung anstrebt. Gar nicht schlafen ist keine Alternative. Aber es gibt ja Mittel gegen das Schnarchen. Markus lernt eine mütterliche Apothekerin kennen, bekommt viele Tipps und steigert ihren Umsatz gewaltig - aber keins der Mittelchen hilft. Schnarchpflaster auch nicht. Die Beziehung zur wunderbaren Lena leidet. Eine OP wird bestimmt Abhilfe schaffen. Oder eben nicht. Ein renommierter Professor wird helfen. Nein, wird er nicht. Aber ein Zahnarzt. Oder...

Locker-flockig geschrieben aus Sicht eines Super-Schnarchers. Das Buch ist amüsant zu lesen und beschreibt oft Situationen, die man aus dem Alltag bzw. aus den Nächten mit einem ebenfalls stark röhrendem Partner leidvoll erleben muss. Was aber Markus auf sich nimmt, ist enorm und unterhaltsam.

Leichte Lektüre mit Hinweis auf Probleme, die sich nicht unbedingt schwerwiegend anhören, für Betroffene aber durchaus störend sind. Sollte man mal drüber nachdenken.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Frauen in den 50-ern

Das Beste von allem
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New York Anfang der 1950er Jahre. Fünf junge Frauen voller Hoffnungen und Träume arbeiten in einem Verlagshaus. Mary Agnes weiß über Alles und Jeden im Betrieb Bescheid. Sie hilft Caroline Bender, sich ...

New York Anfang der 1950er Jahre. Fünf junge Frauen voller Hoffnungen und Träume arbeiten in einem Verlagshaus. Mary Agnes weiß über Alles und Jeden im Betrieb Bescheid. Sie hilft Caroline Bender, sich einzugewöhnen, ist verliebt, spart auf ihre Hochzeit, will und wird glücklich sein. Caroline hat eine Enttäuschung hinter sich, träumt ihrem Verflossenem nach. Sie arbeitet hart, findet Anerkennung lernt einen guten Freund und einen liebevollen Verehrer kennen. Aber da ist immernoch Eddie. Auch die hübsche und naive April hat große Erwartungen und verliebt sich in einen Traummann. Von diesem möchte sie so wahnsinnig gern geheiratet werden. Gregg Adams liebt David Wilder Savage, eines der "ersten Wunderkinder am Broadway" und halbwegs erfolgreicher Produzent. Ihr Lebenstraum ist eine Ehe mit ihm, dafür opfert sie sehr viel. Und dann noch Barbara Lemont, geschieden mit 21, ihre Tochter erziehend und ihre Mutter versorgend. Leidlich erfolgreich mit einer Schönheitskolumne und auch auf der Suche nach Glück.

Vor dem Hintergrund der 1950er, und nur vor diesem, wird klar, warum Frauen so unbedingt heiraten wollen, zu allen Opfern bereit sind und regelrecht klammern und betteln.

Jede dieser Frauen wird liebevoll beschrieben, ihre Gedankenwelt beleuchtet, ihre Sehnsüchte verständlich gemacht. Auch ihr Arbeitsumfeld wird gezeigt, welchem Druck, welchen Schikanen und welchen Belästigungen sie ausgesetzt sind, wie ärmlich und unsicher ihr Leben sein kann. Auch berufliche Erfolge schützen nicht vor männlicher Willkür.

Welcher Traum wird sich erfüllen, wie wird das Leben der fünf Frauen weitergehen? Man nimmt mit Anteil, hofft mit ihnen...

Ein Roman, der das Amerika Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts näher bringt.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Die Macht der Bücher

Das Mädchen, das in der Metro las
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Eine verträumte Idee: man entflieht dem Stress des Arbeitsweges, der langweiligen Arbeit überhaupt und sucht den passenden Leser zu einem Buch. Genau das erlebt Juliette. Ein junges, empfindsames Mädchen ...

Eine verträumte Idee: man entflieht dem Stress des Arbeitsweges, der langweiligen Arbeit überhaupt und sucht den passenden Leser zu einem Buch. Genau das erlebt Juliette. Ein junges, empfindsames Mädchen , das morgens in der Metro beobachtet, was die Mitreisenden lesen und sich darüber ihre Gedanken macht. Zufällig gerät sie ins Büro von Soliman, der sie als Kurier anwirbt, um genau das zu tun: Menschen studieren, ihnen das Buch zuzuordnen, dass Einfluss auf ihr Leben haben wird. Soliman verfügt über unzählige Bücher, von denen zahlreiche Titel und oft der Autor erwähnt werden, auch kleine Begebenheiten daraus. Sein Büro ist eine schützende Hülle, die ihn von der Welt fern hält und in dem sich auch Juliette verkriechen möchte. Einzig Solimans Tochter fordert, nicht nur mit den Geschichten bis ans Ende der Welt zu reisen, sondern auch ein Leben ausserhalb des geschriebenen Wortes zu erleben. Allerdings erzielt Juliette eher unbewusst Erfolge und verschenkt Bücher, die Leben verändern.
Ein melancholisches, leises Buch. Entfremdet sich „Das Mädchen, das in der Metro las“, dem realen Leben?

Veröffentlicht am 28.01.2018

Über die Liebe ... zum Boot und mehr

Hafenkino
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Vor mich hin grienend, lautes Herausplatzen vor Lachen, dezentes Lächeln – als das konnte mein Mann bei mir registrieren, während ich das „Hafenkino“ las. Punktgenaue Beschreibungen von Situationen, die ...

Vor mich hin grienend, lautes Herausplatzen vor Lachen, dezentes Lächeln – als das konnte mein Mann bei mir registrieren, während ich das „Hafenkino“ las. Punktgenaue Beschreibungen von Situationen, die nur ein Bootsliebhaber vollständig nachvollziehen kann. Irrwitzige Begegnungen, leidenschaftliche Liebe (zum Boot natürlich), Urlaube, die erholsam waren oder auch nicht, all das beschreibt Steffi von Wolff. Geärgert habe ich mich aber auch: wie kann frau dermaßen unterwürfig auf die Launen ihres Mannes reagieren? Aber sicher war alles nur aus literarischen Gründen überspitzt dargestellt … Wenn mal wollte, konnte man auch viele nautische Begriffe erlesen, sich über selbstironische Bemerkungen amüsieren, seltsame Mitmenschen kennenlernen, eigene Verhaltensweisen hinterfragen.
Flott und locker geschrieben, auf alle Fälle unterhaltsam.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Eine Literaturdozentin auf fremden Pfaden

Dunkel Land
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Verena beginnt einen neuen Job auf einem Gut in Meck–Pom, ihre verwaiste Nichte im Schlepptau. Sie soll sich um Jemanden kümmern, der einen Unfall hatte und in dessen Folge an Gedächtnisproblemen leidet. ...

Verena beginnt einen neuen Job auf einem Gut in Meck–Pom, ihre verwaiste Nichte im Schlepptau. Sie soll sich um Jemanden kümmern, der einen Unfall hatte und in dessen Folge an Gedächtnisproblemen leidet. Dieser Jemand ist ein attraktiver Profiler, der auf dem luxuriösen Anwesen seiner Tante residiert. Optimale Bedingungen für Verena und Nichte, die absolut verwöhnt werden. Nur: der smarte Carl ermittelt in einem Mordfall und braucht dabei Hilfe. Anfangs zögerlich, kniet sich Verena voll in die Ermittlungen hinein, erlebt aufregende Dinge, gerät in eine Prügelei und hat gute Ideen. Und sie greift aktiv ins Geschehen ein. Mehrere Leichen werden gefunden. Treibt hier ein Serienmörder sein Unwesen? Leicht und gut zu lesende Lektüre. Sogar die Liebe kommt nicht zu kurz. Manches ist zu vorhersehbar. Schön der Bezug zur Fontaneschen Ribbeck– Ballade. Nicht so schön, das abwertende „Dunkel Land“ im Titel. Passt zum Cover. Dieses wiederum passt nicht ganz so gut zum Inhalt. Trotzdem drei Sterne für entspannende Lesezeit.