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Sanne

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Auch Autoren haben Albträume

Die Toten, die ich rief
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Ed Sieveking, der Verfasser diverser Horroromane, hat also seine eigenen Geister, die ihn ständig begleiten und die nur er sieht. Sie sind bösartig, schikanieren ihn, zweifellos nicht ohne Grund. Sind ...

Ed Sieveking, der Verfasser diverser Horroromane, hat also seine eigenen Geister, die ihn ständig begleiten und die nur er sieht. Sie sind bösartig, schikanieren ihn, zweifellos nicht ohne Grund. Sind sie echt oder verliert er den Verstand? Um das herauszufinden, erforscht er alles, was mit Geistern zu tun haben könnte: Spukhäuser, Medien, spontane Selbstentzündung. Das hilft ihm auch, Ideen für geplante Bücher zu finden. Eigentlich ist er ein Einzelgänger, jedoch gelingt es Joe, einem Londoner, in Eds Suche einbezogen zu werden. Da ist dann auch noch die schöne und geheimnisvolle Andeanna, in die Ed sich verliebt. Aber kann diese Liebe glücklich werden? Und auch die Vergangenheit meldet sich unheilvoll zu Wort.
Anfänglich etwas verworren, schafft Darren Shan schnell eine Atmosphäre des Geheimnisvollen, Brutalen. Erstaunliche Zusammenhänge offenbaren sich; Killer haben auch durchaus menschliche Seiten, nicht alle können ihr Gewissen zum Schweigen bringen und geraten in tiefe seelische Konflikte. Können sie sich ändern, ein neues und zufriedenes Leben führen? Und was ist mit den Geistern?
Spannend und gut zu lesen, Denkanstöße gebend ist dieser Thriller sehr empfehlenswert.
Kleines drucktechnisches Manko: die Seitenzahlen sind sehr verwischt und undeutlich.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Gruselig

Totenkünstler (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 4)
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Albtraumhaft... Wer kann ein Interesse daran haben, einen unbescholtenen, im Sterben liegenden Richter grausam zu verstümmeln, ihn zu töten und aus seinen Gliedmaßen eine bizarre Skulptur zu fertigen? ...

Albtraumhaft... Wer kann ein Interesse daran haben, einen unbescholtenen, im Sterben liegenden Richter grausam zu verstümmeln, ihn zu töten und aus seinen Gliedmaßen eine bizarre Skulptur zu fertigen? Noch während der Ermittlungen ein zweiter, genauso grausamer Mord an einem älteren Polizisten im Innendienst, aus seinen Körperteilen wird eine ebenfalls abstruse Konstruktion erstellt. Wenig später wird ein Psychologe auf eben diese Weise ermordet.
Hunter und sein Team ermitteln fieberhaft, finden keine Ansatzpunkte, geraten unter öffentlichen Druck.
Nach welchen Kriterien sucht der Mörder seine Opfer aus, warum fertigt er makabre Werke aus den Getöteten? Spielen Drogen eine Rolle? Geld? Macht?
Spannend, mit falschen Fährten und überraschenden Wendungen beschreibt Chris Charter die Arbeit der Ermittler. Probleme mit Dienstwegen, Schlafstörungen und Computerkenntnisse, alles wird einbezogen, macht die Handelnden zu menschlichen, sympathischen Personen, ruft Anerkennung ihrer anstrengenden Arbeit hervor. Kleines Manko: die Deutung der Skulpturen erscheint doch sehr konstruiert, wer, bitte, kann darin den wirklichen Sinn ohne viiiiel Phantasie erkennen?
Trotzdem: Gut zu lesen, unbedingt empfehlenswert für gruselige Lesezeit.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Dieser Sir Merivel

Adieu, Sir Merivel
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Wie einen bunten Blumenstrauß präsentiert Sir Merivel die Abenteuer seines Lebens, farbenprächtig, phantastisch.
Anleihen bei Boccaccio oder bei Baron Münchhausen scheinen möglich - die enge Vertrautheit ...

Wie einen bunten Blumenstrauß präsentiert Sir Merivel die Abenteuer seines Lebens, farbenprächtig, phantastisch.
Anleihen bei Boccaccio oder bei Baron Münchhausen scheinen möglich - die enge Vertrautheit mit dem König, die Beliebtheit bei den Damen, der Wechsel zwischen Verzweiflung und Glückseligkeit, Armut und Wohlstand.
Auf seinem Landsitz erinnert sich der alternde Sir Merivel an seine bewegte Jugend, seine Gefährten, Abenteuer, depressiert vor sich hin und erfreut sich an seiner erwachsen werdenden Tochter. Als diese eine längere Reise plant, will er es auch noch einmal wissen, fährt nach London und Versailles an die königlichen Höfe. Hier willkommen, dort unbeachtet, verliebt er sich, bekommt Ärger mit dem Gatten der Angebeteten, kauft einen Bären frei....Wieder daheim, nimmt sein Leben unerwartete Wendungen. Krankheit, Besuche, Begegnungen eröffnen neue Möglichkeiten. Eine Reise in die Schweiz beschert ihm Bequemlichkeit, über die Seelen der Tiere möchte er jetzt philosophieren.
Rose Tremain macht neugierig auf das bewegte Leben eines Engländers Mitte des 17. Jahrhunderts. Obwohl, sympathisch ist der Mann mir nicht. Das Adieu für ihn kommt zur rechten Zeit. Dieser Roman, der mitunter bei der Seelenbetrachtung etwas langatmig daherkommt, ist jedoch voll von unterhaltsamen Abenteuern, zeitgenössischen Ansichten und Beschreibungen um 1660. Lesenswert.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Cyber-Mobbing

Verflucht seist du (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 5)
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Isa, Mikas beste Freundin, bringt sich um. Wegen Sascha. Der hat sie im Internet bloßgestellt. Mika kann es nicht fassen, zumal sie einen weiteren Verlust hinnehmen muss; ihr Freund Daniel wird erschossen. ...

Isa, Mikas beste Freundin, bringt sich um. Wegen Sascha. Der hat sie im Internet bloßgestellt. Mika kann es nicht fassen, zumal sie einen weiteren Verlust hinnehmen muss; ihr Freund Daniel wird erschossen. Drogen hatte er bei sich - ein Rückfall in die Vergangenheit?
Kommissar Dühnfort ermittelt in beiden Fällen, er sucht "Sascha" und möchte Daniels Mörder und dessen Motiv finden. Eine neue Kollegin im Team, attraktiv, aber zickig. Ein anderer Kollege mit familiären Problemen und etliche Widersprüche bringen die Ermittlungen nicht so recht voran.
Mika forscht auf eigene Faust, auch Isas Eltern bemühen sich um Aufklärung; ihre Ehe leidet darunter.
Wie der Fall letztendlich geklärt wird, ist spannend beschrieben, die Lösung unerwartet.
Inge Löhning erzählt schlüssig, schildert handelnde Personen individuell und schaut in menschliche Abgründe.
Unfassbar, aus welchen Motiven Tragödien entstehen.
Sehr packend, überraschend und gut zu lesen. Ansprechend Unterhaltung.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Wer ist Frl. Krise?

Ghetto-Oma
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Alt, verschroben oder?
Herrlich, Frl. Krise, was Sie jeden Tag erleben (dürfen). Allerdings möchte ich nicht mit Ihnen tauschen. Lesen könnte ich aber jeden Tag, was so bei Ihnen passiert. Tue ich auch, ...

Alt, verschroben oder?
Herrlich, Frl. Krise, was Sie jeden Tag erleben (dürfen). Allerdings möchte ich nicht mit Ihnen tauschen. Lesen könnte ich aber jeden Tag, was so bei Ihnen passiert. Tue ich auch, indem ich Ihren Blog verfolge.
Ein sehr lesenswertes Buch, humorvoll, unterhaltsam, Verständnis weckend für andere Lebensgewohnheiten. Selbstironisch, einfühlsam und nie verletzend.
Frl. Krise schaut und hört genau hin, trifft den Ton der Teens genau, ist tolerant und warmherzig, auch konsequent und streng. Frl. Krise verfügt über einen umfangreichen Wortschatz, präzise Strukturen, führt ihre Berichte stets zu einem amüsanten Höhe- bzw. Endpunkt. Trotz aller Widrigkeiten geht sie in ihrem Beruf, nein, in ihrer Berufung auf, bringt Jugendlichen Werte bei und versucht, sie bestmöglich aufs Leben vorzubereiten. Und das seit fast 40 Jahren. "Mach nich so, geh nich in Rente", ist man versucht zu sagen, solche engagierten und nervenstarken Lehrer sind kaum ersetzbar.
Ein tolles Buch, nicht nur für Pädagogen.