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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

Frauenpower

Winterapfelgarten
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Ein sehr entspannendes Buch..... Claudia soll mit 51 Jahren ins Lager versetzt werden, kündigt. Sara ist als Anwaltsgattin gelangweilt und lässt sich scheiden. Jule wird nach einem Unfall ihren Beruf als ...

Ein sehr entspannendes Buch..... Claudia soll mit 51 Jahren ins Lager versetzt werden, kündigt. Sara ist als Anwaltsgattin gelangweilt und lässt sich scheiden. Jule wird nach einem Unfall ihren Beruf als Bereiterin aufgeben müssen. Und Elisabeth hat gerade nach langer Pflege ihren despotischen Mann beerdigt und soll zur herrschsüchtigen Schwägerin ins Seniorenheim. Also: Ersteinmal raus aus Hamburg, aufs Land, den Kopf durchlüften. Zufällig sehen Claudia und Sara ein heruntergekommenes Grundstück mit einer Obstbaumwiese, alles alte Apfelsorten. Claudia will es wider alle Vernunft haben und kann es sogar kaufen. Sehr zum Missfallen des grantigen, aber attraktiven Nachbarn Johann. Die zwei Frauen stecken viel Zeit, Kraft und Nerven in das Haus, sogar für die pessimistische Jule könnte es hier einen Neuanfang geben. Und dann ist da auch noch Elisabeth.... Locker und leicht zu lesen, nette Ideen wie der , Gockel Alfons, ein dreibeiniges Schaf oder die sehr direkte Ilka machen das Buch unterhaltsam. Das Ende ist vorhersehbar, die Botschaft auch, trotzdem: gut zu lesen, schöne Entspannungslektüre.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Italien - immer eine Reise wert

Mama mag keine Spaghetti
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Hanna ist am Boden: ihr Mann hat sie für eine Jüngere verlassen, ihre Tochter heiratet einen ihr unsympathischen Südländer weit weg in Italien und ihren Job mag sie auch nicht. Da muss sie eben durch und ...

Hanna ist am Boden: ihr Mann hat sie für eine Jüngere verlassen, ihre Tochter heiratet einen ihr unsympathischen Südländer weit weg in Italien und ihren Job mag sie auch nicht. Da muss sie eben durch und fährt in ein muckeliges Dorf in Süditalien.
Julia, die Tochter ist in ihren Lorenzo wahnsinnig verliebt, sieht der Hochzeit aber mit gemischten Gefühlen entgegen: ungewohnte Bräuche, Papas neue Freundin und Mamas kritisches Auftreten bereiten ihr Bauchschmerzen. Auch bei Lorenzos Familie ist nicht alles im Lot: seine ehemalige Verlobte provoziert und seine Eltern, auf den ersten Blick ein glückliches Paar, zerstreiten sich heftig.
Am Tag der Hochzeit passiert das Unaussprechliche.......
Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Ehe sinnvoll ist, was sie bedeutet, wie sie gelebt werden kann.
Nebenbei erfährt der Leser viel über Italiens Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps, über Weinanbau und Weinsorten.
Gut zu lesen, zum Nachdenken anregend und natürlich auch mit Klisches, zum Teil zutreffend, zum Teil ironisch und dadurch liebenswert.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Geschichte zum Naumburger Dom

Die Herrin der Kathedrale
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Sehr kreativ, was die Autorinnen Claudia und Nadja Beinert aus vier mageren Fakten aus dem Leben der Uta von Ballenstedt machen: einen historischen Roman über das Frau-Sein im Mittelalter. Geflüchtet vor ...

Sehr kreativ, was die Autorinnen Claudia und Nadja Beinert aus vier mageren Fakten aus dem Leben der Uta von Ballenstedt machen: einen historischen Roman über das Frau-Sein im Mittelalter. Geflüchtet vor ihrem Vater, findet Uta Aufnahme in einem Kloster, lernt dort dank verständnisvoller Schwestern Schreiben, Archivieren und erlangt Kenntnisse der Heilkunst. Aber auch Verachtung und Neid begegnen ihr. Nach einigen Jahren als Schreiberin der Herzogin / Königin /Kaiserin Gisela wird sie an den ungeliebten Burgherren von Naumburg verheiratet. Wie auch immer, wird sie dort zu einer wichtigen Planerin und Organisatorin beim Bau des berühmten Naumburger Doms. Leider langweilen ausführliche architektonische Details den Erzählfluss des ansonsten lesenswerten Buches.
Ein Roman, der versucht, das Leben der Uta von Naumburg, Jedem aus Kreuzworträtseln bekannt, näher zu bringen. Ich hab ihn gern gelesen.

Veröffentlicht am 31.05.2018

London in den 60-ern

Abbey Road Murder Song
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London 1968, die Beatles weltbekannt. Was für eine tolle Zeit. Man kann sie aber auch gelassener sehen; und genau das tut William Shaw in seinem Roman. Diskriminierung von Frauen, Rassismus, Vorurteile ...

London 1968, die Beatles weltbekannt. Was für eine tolle Zeit. Man kann sie aber auch gelassener sehen; und genau das tut William Shaw in seinem Roman. Diskriminierung von Frauen, Rassismus, Vorurteile sind ganz normale Alltagserscheinungen. Der Mord an einer jungen Frau ist nicht mehr so empörend als ihr unsittliches Verhalten unterstellt wird. Trotzdem versucht Breen, das Verbrechen aufzuklären, unterstützt von einer Polizeiänwärterin, die Konventionen missachtet und ihn zunächst unsäglich nervt. Bei seinen Kollegen weder besonders beliebt noch besonders geachtet, nachdem er seinen Partner nicht geschützt hat, verbeißt er sich in diesen Mordfall und untersucht auch abwegige Spuren. Er kommt in Kontakt mit wenig angesehenen Afrikanern, die die Briten für den Krieg in Biafra und das Morden dort verantwortlich machen. Seine Kollegin erweist sich als clever und ermittelt erfolgreich, findet einen guten Draht zu Jugendlichen. Sie ist die eine erfrischende Figur in diesem Krimi. Durch sie wird das Thema Beatles wenigstens ein wenig mit einbezogen.
Klar, dass in einem Krimi verwirrende Spuren gelegt werden, Zeitgeschichte eine Rolle spielt und Hauptpersonen einige Macken haben. Deswegen muss aber Unterhaltung und Spaß nicht auf der Strecke bleiben, wie hier geschehen. Wenigstens kommen im letzten Fünftel des Buches noch unerwartete, mich zum Teil befremdende Ereignisse hinzu, so dass das Buch doch noch einen Eindruck hinterlässt und zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Schwedische Polizei und Argentinien

Bittere Sünde
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Das Cover zeigt eine durchgerissene Fotografie. Wofür steht sie? Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich erst allmählich enthüllen. Zum einen grausame Morde mit Genitalverstümmelungen in Schweden, ...

Das Cover zeigt eine durchgerissene Fotografie. Wofür steht sie? Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich erst allmählich enthüllen. Zum einen grausame Morde mit Genitalverstümmelungen in Schweden, zum Andern Folter und Auswirkungen von Verbrechen, begangen durch die Militärjunta in Argentinien. Wie geht das zusammen? Spannend, aber verworren wird erzählt, wie sich die schwedische Polizei der Lösung nähert. Sympathische Ermittler müssen ihren Tribut zahlen, Privates wird involviert. Natürlich gibt es falsche Fährten, eigenwillig handelnde Personen und einiges, was sonst noch zu einem Krimi gehört. Weniger ist aber manchmal mehr und eine naiv agierende Mutter muss auch nicht sein.
Trotzdem lesenswert, wenn auch der Stil der Autorin noch ausbaufähig ist.