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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2018

Planänderung

Signor Rinaldi kratzt die Kurve
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Der achtzigjährige ehemalige Schriftsteller Pietro Rinaldi ist lebensmüde. Über den Penne all’arrabbiata, das einzige, was er kochen kann, denkt er über sein Leben nach und darüber, wie er am besten seinen ...

Der achtzigjährige ehemalige Schriftsteller Pietro Rinaldi ist lebensmüde. Über den Penne all’arrabbiata, das einzige, was er kochen kann, denkt er über sein Leben nach und darüber, wie er am besten seinen selbstbestimmten Abgang macht. Er hat sich für einen Cocktail aus verschiedenen Medikamenten mit etwas Alkohol entschieden, die er seinem Arzt abgeluchst hat. Da wird er durch seine Tochter gestört, die im aufträgt für einige Tage auf Enkel Diego und Hund Sid aufzupassen. Der Suizid wird verschoben.
Es ist ein herrliches Buch, das ich mit viel Vergnügen gelesen habe. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Es gibt eine Menge schwarzen Humor, was die Sache trotz des ernsten Themas sehr unterhaltsam macht.
Signor Rinaldi ist ein grantiger Typ, der alle vor den Kopf stößt. Mit seiner Tochter gerät er auch aneinander. Aber als er auf seinen Enkel Diego aufpassen muss, bietet der ihm Contra.
Auch wenn Rinaldi alles andere als ein umgänglicher Mensch ist, mochte ich ihn sehr gerne. Aber auch Diego gefällt mir gut. Er lässt sich vom dem missmutigen alten Mann nicht einschüchtern. Mischlingshund Sid spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle.
Pietro hat seine Pläne nur für kurze Zeit verschoben, so dachte er jedenfalls, aber das Schicksal hat noch anderes mit ihm vor. So kommt es, dass sich Pietro, Diego und Sid dann in Pietros altes Citroën DS Pallas Cabriolet auf den Weg nach Rom machen.
Eine wundervolle Geschichte, ein wenig melancholisch, ein bisschen traurig, aber auch humorvoll.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Moderne Sklaverei

Dunkelkinder
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Die Kommissarin Mia Paulsen hatte in Berlin einen Fall aufzuklären, bei dem ein kleines Mädchen starb. Die Sache lässt sie nicht los und sie kommt zurück nach Hamburg. Dort erlebt sie eine böse Überraschung, ...

Die Kommissarin Mia Paulsen hatte in Berlin einen Fall aufzuklären, bei dem ein kleines Mädchen starb. Die Sache lässt sie nicht los und sie kommt zurück nach Hamburg. Dort erlebt sie eine böse Überraschung, denn ihr neuer Vorgesetzter ist ausgerechnet ihr ehemaliger Freund Jens Bordasch. Er will Mia aufs Abstellgleis stellen und lässt sie alte ungelöste Fälle bearbeiten. Bei einer dieser Akten wird Mia aufmerksam. Vor circa zwei Jahren wurde im Raakmoor eine Kinderleiche gefunden. Als sie sich den Fundort anschauen will, entdeckt sie zufällig zwei weitere Leichen. Mia sieht einen Zusammenhang, aber ihr Vorgesetzter will davon nichts wissen. Sie ermittelt trotz der Widerstände weiter und ahnt nicht, was für ein Sumpf hinter dieser Geschichte steckt.
Die Autorin erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven, was diese Geschichte sehr eindringlich macht.
Mia ist eine sympathische Frau, der die Vergangenheit noch in den Knochen steckt. Sie will Abstand gewinnen und gerät ausgerechnet in die Abteilung von Bordasch, der alles tut, um ihr das Leben schwer zu machen. Ihm gefällt es, seine Macht auszuspielen. Obwohl so hin und wieder ein Misstrauen aufflackert, ist Mia doch ziemlich gutgläubig und lässt sich an der Nase herumführen. Aber sie gibt nicht auf. Im privaten Bereich will Mia aufgrund ihrer Erfahrungen niemanden mehr an sich heranlassen, aber der Rechtsmediziner Axel Hallberg gibt nicht auf und unterstützt sie.
Mir hat auch Luka gut gefallen, der seinen Vater bei einem Einsatz verloren hat und mit diesem Verlust nicht fertig wird. Ausgerechnet er, der sich so zurückgezogen hat, spielt in diesem Fall eine Rolle, denn er entdeckt auf dem Hochbunker gegenüber von seinem Zuhause einen Jungen, der wie ein Geist auftaucht.
Diese Sache mit den Geisterkindern fand ich sehr bedrückend und schockierend zugleich. Wie unbarmherzig können Menschen sein. Aber ich möchte nicht zu viel verraten.
Das Ende ist schlüssig und realistisch, auch wenn es mich nicht zufriedenstellen kann.
Ein sehr packender und spannender Thriller, den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Küstengeschichten

Kuddelmuddel von der Küste
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Das Buch ist Programm, denn es präsentiert einen wirklichen Kuddelmuddel von Gedichten. Es geht um einen Wal im Teich, die Blume Anne Mone, einen alten Kahn, einen Mops in der Küche, ein modisches Nachtgespenst ...

Das Buch ist Programm, denn es präsentiert einen wirklichen Kuddelmuddel von Gedichten. Es geht um einen Wal im Teich, die Blume Anne Mone, einen alten Kahn, einen Mops in der Küche, ein modisches Nachtgespenst und ein Fliegendinner. Dann gibt es noch ein Piratenlied, eine Flaschenpost, Neues vom Nordpol und weitere. Sogar Störtebeker holt einen auf eine Traumfahrt. Alle diese Gedichte sind kindgerecht und unterhaltsam, denn es geschehen verrückte und witzige Sachen.
Dazu gibt es wundervolle passende Illustrationen, die von den Kindern ausgemalt werden können.
Ein wunderschönes Büchlein für Kinder von der Küste und solche, die dort ihren Urlaub verbringen. Aber ich denke, es gefühlt auch allen im Binnenland.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Die Printe des Teufels

Karl der Kleine - Die Printe des Teufels
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Aachen ist nicht nur bekannt für seine Geschichte und seinen Dom, sondern auch für eine ganz besondere Spezialität, nämlich die Printen – und die spielen in diesem Comic auch eine wichtige Rolle.
Karl ...

Aachen ist nicht nur bekannt für seine Geschichte und seinen Dom, sondern auch für eine ganz besondere Spezialität, nämlich die Printen – und die spielen in diesem Comic auch eine wichtige Rolle.
Karl der Kleine liebt Printen und kann ohne sie nicht leben. Alle drei Stunden muss er eine haben, sonst geht es ihm schlecht. Eines Tages ist das Printenrezept verschwunden und damit muss die Produktion eingestellt werden. Schlimm für Karl den Kleinen. Das weiß auch der Düvel (Teufel). Er sieht die Chance gekommen, an die Seele von Karl zu gelangen. Aber Wassergott Granus hat auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Dieser Comic ist unterhaltsam und lehrreich. Außerdem kommt auch noch Spannung auf, denn die Kaiserstadt brennt.
Auch wenn man kein „Öcher“ ist, macht dieses Buch viel Spaß.
Ich liebe Printen und dieses Buch.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ein rasanter Thriller

Giftflut
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Es gibt kein Wasser in Berlin. De Bodt und sein Team werden zu einem merkwürdigen Mordfall gerufen. Ein Ehepaar liegt tot in der Badewanne. Es handelt sich um den Chef des Wasserwerks Friedrichshagen und ...

Es gibt kein Wasser in Berlin. De Bodt und sein Team werden zu einem merkwürdigen Mordfall gerufen. Ein Ehepaar liegt tot in der Badewanne. Es handelt sich um den Chef des Wasserwerks Friedrichshagen und seine Frau. Das kann kein Zufall sein.
Quer durch Europa explodieren Brücken. In Berlin, Paris und London gibt es Anschläge und niemand weiß, wer dahintersteckt. Es gibt auch keine Bekennerbotschaft, dafür aber viele Tote und Verletzte.
Jemand scheint einen sehr speziellen Krieg zu führen.
Dies ist der dritte Band um Hauptkommissar Eugen de Bodt und seine Mitarbeiter, die Kommissarin Silvia Salinger sowie Assistent und Computerfreak Ali Yussuf.
Christian v. Ditfurth präsentiert uns mit diesem Buch nicht nur einen rasanten Thriller, sondern er behandelt auch wieder sehr aktuelle Themen, wie beispielsweise Fremdenhass, Terrorismus und Klimawandel. Von der ersten Seite an bis zum dramatischen Ende wird man durch die rasante Geschichte gejagt.
Es ist kein Wunder, dass die Bevölkerung in Angst verfällt und die Politik ist unfähig, mit der Gefahr umzugehen und für Ordnung zu sorgen. Die Auswirkungen spürt man sehr schnell auch an den Aktienmärkten.
De Bodt ist ein sympathischer und intelligenter Ermittler, der seinen Job macht, manchmal auch am Rande der Legalität und immer wieder gegen Widerstand in den eigenen Reihen. Aber wenigstens harmoniert sein Team gut. Mir gefallen seine Mitarbeiter Salinger und Yussuf auch gut. Dieser Fall fordert ihn und sein Team ganz besonders. Seine Ermittlungen führen ihn durch ganz Europa
Den Tätern ist erst beizukommen, wenn man das Motiv durchschaut. Es geht um Geld und Hass. Auf der Pazifik-Insel Palau kommt der Tourist Jan den Tätern zufällig zu nahe. Seine Freundin Nadine wird deshalb getötet und das kann Jan nicht so hinnehmen.
Erst am Ende fügen sich die verschiedenen Handlungsstränge zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Die Story ist gut konstruiert, die Charaktere perfekt gezeichnet und die Spannung ist durchgängig hoch.