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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2018

kein einfaches Buch

Das Paar aus Haus Nr. 9
1

Als Sara und Neil neue Nachbarn bekommen, sind sie begeistert. Denn Louise und Gavin sind alles andere als Spießer. Als Künstler genießen sie ihr Leben und scheren sich nicht um Konventionen. Sie umgeben ...

Als Sara und Neil neue Nachbarn bekommen, sind sie begeistert. Denn Louise und Gavin sind alles andere als Spießer. Als Künstler genießen sie ihr Leben und scheren sich nicht um Konventionen. Sie umgeben sich mit lauter Promis und für Sara ist das ein Traum. Immer wieder hinterfragt sie ihr Leben und fühlt sich auch zu Gavin hingezogen. Doch immer mehr vereinnahmt Louise Sara, um ihr eigenes, kapriziöses Leben zu leben. Absichtlich oder ist es einfach ihre Art?
Sara fand ich von Anfang an sympathisch. Allerdings wollte ich ihr immer wieder einmal zurufen, doch nicht so naiv zu sein und sich von Louise alles gefallen zu lassen. Was wie eine nette Freundschaft beginnt, driftet immer mehr ab. Sara fühlt sich ausgenutzt und Felicity Everett gelingt es sehr gut, den Leser mitfühlen zu lassen. Ihre Charakterstudien haben mir gut gefallen. Auch ihre Schreibweise ist sehr anschaulich und mitreißend, wenn auch das Buch eher einen ernsten Hintergrund hat.
Sehr gut gefallen hat mir auch Carole, die nicht aufgibt und zu Sara steht.
Es ist sehr viel Stoff im Buch verwoben. Freundschaft, Streit, Vernachlässigung, Betrug und damit muss man als Leser erst einmal klar kommen. Aber ich fand die Darstellung sehr realistisch, fühlte mich nie, als wäre die Story übertrieben. Im Gegenteil: sie könnte sich so oder ähnlich in jedem Land, jeder Stadt, jeder Straße abspielen.
Fazit: im Prinzip kein einfaches Buch, aber sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 01.06.2018

nur einer kennt die Wahrheit

The Stranger - Wer bist du wirklich?
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Ein kleines idyllisches Dorf in England. Doch als Eleanors Mann stirbt, gerät alles aus den Fugen. Wieso war William betrunken und wo kam er mitten in der Nacht her? Elli findet eine Reisetasche mit Frauenkleidern ...

Ein kleines idyllisches Dorf in England. Doch als Eleanors Mann stirbt, gerät alles aus den Fugen. Wieso war William betrunken und wo kam er mitten in der Nacht her? Elli findet eine Reisetasche mit Frauenkleidern in seinem Schrank – mit wem hat er sie betrogen?
Langsam erholt sie sich von ihrer Trauer als sie David trifft, der ihr wieder neue Liebe schenkt. Doch ist er wirklich so fürsorglich, oder hat er etwas zu verbergen? Elli weiß nicht mehr, was sie glaube soll.

Und der Leser auch nicht. Geschickt flicht nämlich die Autorin immer wieder Hinweise ein, die Misstrauen säen. Wem kann man glauben? David? Oder doch Luca, der aber als Ausländer eher in Verruf geraten ist? Ich hatte aber bald einen Verdacht und auch Elli kommt schnell hinter die Machenschaften. Doch ihr fehlt der entscheidende Beweis und dann wird es noch einmal richtig spannend.
Schön fand ich, dass am Ende alles geklärt war. Anfangs dachte ich noch, wie will Eleanor jetzt noch herausfinden, mit wem ihr Mann zusammen war oder was es mit dem Unfall auf sich hatte, doch Saskia Sarginson gelingt es, alles sinnvoll zusammenzuführen und die Handlung schlüssig zu erzählen. Sehr gut gefallen haben mir Luca und Anca. Die Idee, einen Roman vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise anzusiedeln, hat mir ebenfalls gut gefallen. Vor allem weil dies nur nebenbei eingestreut wurde, dann aber doch wesentlich zur Handlung beigetragen hat.
Fazit: Ein lesenswerter Psychothriller, der zwar bald den Täter verrät, dadurch aber nur noch spannender wird.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Jay und das Amulett

Secret Elements 1: Im Dunkel der See
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Jay ist 17 und lebt in einem Waisenheim. Bei einem Ausflug übergibt ihr eine ältere Dame ein Amulett. Als Jay es anlegt wird ihr ganz heiß – und dann geht das Ding gar nicht mehr ab! Zufällig bemerkt es ...

Jay ist 17 und lebt in einem Waisenheim. Bei einem Ausflug übergibt ihr eine ältere Dame ein Amulett. Als Jay es anlegt wird ihr ganz heiß – und dann geht das Ding gar nicht mehr ab! Zufällig bemerkt es eine Kollegin von ihr und bringt Jay in Sicherheit. Denn böse Mächte sind auf der Suche nach dem Amulett. Jay landet in der Anderswelt und erfährt, dass sie die Welt retten muss. Doch wovor?
Hmm, eigentlich gefällt mir die Geschichte recht gut. Nur wurde ich mit Jay so absolut nicht warm und auch nicht mit der Art der Autorin, Jay (und damit den Leser) so im Unklaren über die ganze neue Welt und das Amulett an sich und ihre Aufgabe im Besonderen zu lassen. Das erfährt man erst auf den letzten Seiten.
Die Schreibweise der Autorin ist anschaulich und ich hatte beim Lesen schöne Bilder im Kopf, vor allem von Kater Ivan und dem Smaragdwald oder Jays Treffen mit der Meerjungfrau.
Fazit: der Start der Serie hat mich jetzt nicht so richtig begeistert, aber die Folgebände sollen besser sein, dann würde ich wohl Teil 2 noch eine Chance geben.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Unruhe im Ruhestand

Ein Gentleman in Arles – Mörderische Machenschaften
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Peter Smith fällt buchstäblich eine Leiche vor die Füße. Die Frau des Toten möchte wissen, wer ihren Mann ermordet hat und beauftragt Peter Smith mit Nachforschungen. Doch was ist ihr Motiv? Je tiefer ...

Peter Smith fällt buchstäblich eine Leiche vor die Füße. Die Frau des Toten möchte wissen, wer ihren Mann ermordet hat und beauftragt Peter Smith mit Nachforschungen. Doch was ist ihr Motiv? Je tiefer Smith stochert, desto klarer wird: hier hat jemand gewaltig Dreck am Stecken. Mithilfe eines Pc-Spezialisten kommt Smith dem Täter bald auf die Spur. Nur – war das wirklich so gewollt?
Leider entwickelte sich der Krimi nur langsam und erging sich in unzähligen Beschreibungen über Essen und Kleidung der Protagonisten, was ich schon bald nur noch überflogen habe. Die eigentlichen Ermittlungen bleiben weit zurück und erst gegen Ende kommt so etwas wie Spannung auf, als das Auto von Smith überfallen wird und er in den Geheimdienstler-Modus umschaltet. Auch die Auflösung – obwohl schon lang vorher angedeutet – konnte mich nicht ganz überzeugen.
Sehr wohl überzeugt hat mich allerdings der Protagonist, den ich sehr sympathisch fand. Zwar britisch-kühl, aber dennoch ganz Gentleman, integer und sehr intelligent.
Fazit: kann man lesen, vor allem wenn man die französische Küche mag, muss man aber nicht

Veröffentlicht am 20.05.2018

Yanti verändert das Leben der Familie Körner - zum Positiven

Mit anderen Augen
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„…Dieses Kind hat Sie als Eltern ausgesucht…“
Als Florian Körner nach der Geburt seiner Tochter Yanti klar wird, dass sie das Down Syndrom hat, hadert er mich sich und der Welt. Doch der oben genannte ...

„…Dieses Kind hat Sie als Eltern ausgesucht…“
Als Florian Körner nach der Geburt seiner Tochter Yanti klar wird, dass sie das Down Syndrom hat, hadert er mich sich und der Welt. Doch der oben genannte Satz einer Krankenschwester lässt ihn umdenken. Er reflektiert sein bisheriges Leben und zieht daraus Kraft und Lehren. Mit seiner Frau Nico war er lange unterwegs in fremden Kulturen, hat die halbe Welt bereist und sich als Schriftsteller einen Namen gemacht. Jetzt hat er Angst, dass sich sein ganzes Leben ändert, weil Yanti nicht ist wie andere Kinder. Doch bald begreift er: Yanti macht ihn glücklich.
„99% aller Down-Syndrom Erkrankten sind glücklich. Bei Gesunden sind es nur 31%. „
Das ruhelose Ehepaar begibt sich bald wieder auf Reisen. Mit Yanti. Und findet das Glück.
Sehr schön erzählt, auf den ersten Seiten hatte ich fast Tränen in den Augen. Wer selbst ein krankes Kind hat, kann hier gut mitfühlen, wie es Fabian ging. Kann er sein krankes Kind annehmen, es lieben? Oder wird es im Weg sein und einen für immer an eine 3-Zimmer-Wohnung in Berlin fesseln?
Leider nahm die Handlung dann eine andere Wendung. Fabian Körner schreibt von seinen vergangenen Reisen. Da er die sicher in seinen anderen Büchern thematisiert hat, fand ich die hier jetzt etwas fehl am Platz. Ich hatte mir mehr Info über das Leben mit Yanti erhofft und vor allem auch mehr über das Reisen mit ihr gemeinsam. Das wird aber erst im letzten Abschnitt thematisiert, der für mich zu kurz ausfiel.
Fazit: Ein Buch das Mut macht, sein Kind so anzunehmen wie es ist.