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Veröffentlicht am 22.06.2018

Es gibt sinnvolleres im Leben, als sich über alles zu ärgern

Horak hasste es, sich zu ärgern
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"Das Leben ist zu kurz, um Animositäten zu pflegen und sich auf das Schlechte zu konzentrieren." (Charlotte Brontë)
Erwin Horak, Mitte 50, Professor für Mathematik und Physik am Albert-Gymnasium in Wien ...

"Das Leben ist zu kurz, um Animositäten zu pflegen und sich auf das Schlechte zu konzentrieren." (Charlotte Brontë)
Erwin Horak, Mitte 50, Professor für Mathematik und Physik am Albert-Gymnasium in Wien hat gerade frei, es sind Ferien. Trotzdem stört ihn alles, was in seinem Haus und in seiner Umwelt vor sich geht. Ob es der Nachbar ist der seine Glasflasche entsorgt oder der Straßenlärm, der sich durch die Hauptverkehrsstraßen Wiens zieht. Horak möchte einfach nur seine Ruhe und auch in Ruhe gelassen werden. Jeden Abend verbringt er alleine im Traditionscafé Hummel, unweit seiner Wohnung und wo man ihn schon sehr gut kennt. Dort liest er in Ruhe seine Zeitungen und trifft sich einmal die Woche mit Freund und Kollege Kurt zum Karten spielen. Elfriede hingegen ist ganz anders sie ist ein charmante, lebensbejahende Frau die tagsüber im Tafik ihrer verstorbenen Mutter arbeitet. Damit sie nicht alleine ist, geht sie Abends ins Café Hummel und eines Tages sitzt sie gezwungenermaßen an den Tisch von Horak. Noch nie hat Elfriede bisher so einen unfreundlichen Mann getroffen, der sie am liebsten gar nicht an seinem Tisch haben wollte. Doch irgendetwas an diesem nörgelnden Mann scheint es ihr angetan zu haben, den Elfriede lässt nicht locker, im Gegenteil Horaks schroffe Art macht sie neugierig. Sie gibt nicht nach, stattdessen setzt sie sich trotz Horaks Einwänden, immer öfters an seinen Tisch, den stur sind sie beide.

Meine Meinung:
Ein neugieriger, vielleicht auch ärgerlicher Dackel blickt mir auf diesem Cover entgegen und ich dachte im ersten Moment, was mich wohl erwarten wird. Ich hatte allerdings nicht direkt mit einem Dialog zwischen zwei Menschen in einem Wiener Caféhaus gerechnet. Doch gerade dieser Dialog war so herzerfrischend, humorvoll so das ich ihn mir lebhaft gut vorstellen konnte. Der Schreibstil war sehr gut, vor allem bei den Dialogen hatte ich das Gefühl, das sie mitten aus dem Leben gegriffen sind. Und wie ich sehe war es auch so, nachdem ich am Endes des Buches gelesen hatte, das die Autorin ihre Inspiration wirklich bei einem Gespräch in jenem Café bekam. Deshalb hatte ich auch beim Lesen öfters das Gefühl mitten drin dabei zu sein. Ich wüsste allerdings nicht, ob ich soviel Ausdauer besitzen würde, wie Elfriede und mich immer wieder zu diesem mürrischen, unfreundlichen Mann setzen könnte. Doch Elfriede scheint wirklich hartnäckig zu sein, den irgendetwas an Horak scheint ihr zu gefallen und mit der Zeit scheint auch Horak langsam aus seiner harten Schale zu bröckeln. Und dann gibt es noch Kurt der einzige, der etwas zu Horak durchdringt, weil er ihn schon lange kennt. Auch Kurt ist mit seinem Leben nicht so zufrieden, den seit er pensioniert ist und Zeit hätte, weiß er nichts mit dieser anzufangen. Anders als Horak ändert er jedoch etwas in seinem Leben. Allerdings ein Ereignis erschüttert dann selbst Horak und lässt ihn sein Leben überdenken. Ein Buch, das wieder einmal aufzeigt, das man selbst den unzufriedensten Menschen verändern kann, man braucht nur Geduld. Danke für diesen einmaligen Caféhaus Einblick, von mir gibt es 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Mallorca mehr als nur der Ballermann

Blutspuren auf Mallorca
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"Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben." (Oscar Wilde)
Mallorca Deutschlands beliebteste Insel, bekannt hauptsächlich durch den Ballermann, hat auch eine historische ...

"Die einzige Pflicht, die wir der Geschichte gegenüber haben, ist, sie umzuschreiben." (Oscar Wilde)
Mallorca Deutschlands beliebteste Insel, bekannt hauptsächlich durch den Ballermann, hat auch eine historische Geschichte. Wer hätte gedacht das man auf dieser Insel Juden verfolgt hat? Das in Nazizeiten die Deutschen mit ihren U-Booten vor der Insel lagen? Das Mallorca schon früher ein Ziel der Römer, Mauren, Araber, Vandalen und Byzantiner war? Doch leider kamen nicht alle in friedlicher Absicht, sondern wollten diese Insel als ihr Eigen nennen. Anhand dieses Buches mit 18 Kurzkrimis, erleben wir das in 6000 Jahren so einiges an historischem Hintergrund Mallorcas zusammenkommt. Jede einzelne basieren auf dem historischen Hintergrund Mallorcas. Da gab es nicht nur Kriege, Mord, Judenverfolgung, Epidemien, Piraterie. Nein sogar die Reblaus nistete sich in Mallorcas Weinbergen ein, so das viele ihr Hab und Gut verloren. Auf geschichtlichen Ereignissen basierend haben in diese Anthologie mehrere Autoren einen interessanten, spannenden und informativen Kurzkrimi verfasst.
Das geheimnisvolle Grabmal: Bei dem eine junge Frau immer wieder einen Traum hat, der als sie von einer Erbschaft erfährt, zur Wirklichkeit wird.
Ein wasserdichtes Alibi: Ein Mann wird erhängt aufgefunden und jeder geht von Selbstmord aus. Doch in Wahrheit ist alles ein ausgeklügelter und raffinierter Plan einer Ermordung gewesen.
Judenfeuer: Das es in Mallorcas Geschichte eine Judenverfolgung und Verbrennung gab, hat mich sehr überrascht. Diese Geschichte basiert darauf. Und viele weitere Geschichten.
Aussichtslos: Über die Reblaus und ihre Folgen für die Winzer Mallorcas.

Meine Meinung:
Dies sind nur einige Beispiele die von den Herausgebern Brigitte Lamberts, Ursula Schmid-Spreer und Jan Lammers zusammengetragen wurde. Dabei gibt es dem Leser einen ganz anderen und neuen Einblick auf Mallorca. Ich selbst kenne die Insel nicht persönlich, doch da ich schon einige Bücher von Brigitte Lamberts über sie gelesen habe, macht es Lust Mallorca doch mal zu besuchen. Sicher sagen einem nicht alle Geschichten in diesem Buch gleichermaßen zu, aber ich denke für jeden Leser finden sich mehrere die einen ansprechen. Am Ende der Geschichte findet sich immer ein kurzer Einblick in die historischen Begebenheiten auf dem derselbige Krimi basiert. Dadurch erfährt man viel über Land, Leute und die Sehenswürdigkeiten Mallorcas. Wer einmal einen ganz anderen Reiseführer über diese beeindruckende Insel sucht, für den ist dies genau das richtige. Mich selbst hat das Buch beeindruckt und ich gebe deshalb 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.06.2018

Reich sind nur die, die gute Freunde haben

Die Frauen von Ivy Cottage
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"Wir brauchen Freunde nicht, um sie zu brauchen, sondern um die Gewissheit zu haben, dass wir sie brauchen dürfen." (Epikur von Samos)
England, Ivy Hill 1820, nachdem Tod von Rachel Ashfords Vater kommt ...

"Wir brauchen Freunde nicht, um sie zu brauchen, sondern um die Gewissheit zu haben, dass wir sie brauchen dürfen." (Epikur von Samos)
England, Ivy Hill 1820, nachdem Tod von Rachel Ashfords Vater kommt diese im Haus ihrer Freundin Mercy Grove unter. Nicholas Ashford, ihr Cousin und Erbe von Thornvale, hat Rachel inzwischen einen Heiratsantrag gemacht, doch sie braucht noch Zeit zum Nachdenken. Jedoch braucht sie auch Geld für ihren Lebensunterhalt und entschließt sich deshalb mit den Büchern ihres Vaters eine Leihbibliothek zu eröffnen. Daraufhin bietet Mercy ihr die Möglichkeit, diese im Salon ihres Hauses einzurichten. Das ihre Freundin Mercy allerdings bei gespendeten Büchern auf ein Geheimnis stößt, hätten beide niemals geahnt und so versuchen sie den Grund herauszufinden. Noch immer schlägt Rachels Herz für Timothy Brockwell, doch nach dem Skandal ihrer Familie macht sich Rachel wenig Hoffnungen auf eine Zukunft mit ihm. Jane der die Herberge "The Bell" gehört, hat nun ihre Trauerzeit beendet, auch wenn sie nach wie vor ihren Ehemann vermisst. Der Besuch von Mr. Drake und ihre vielen Aufgaben lenken sie jedoch ab. Ist Jane schon bereit für eine neue Liebe und ist Mr. Drake der richtige? Auch bei Mercy gibt es Neuigkeiten, sie soll die Vormundschaft für ihre Schülerin Alice übernehmen. Aber kann sie das wo sie doch mit der Mädchenschule genug zu tun hat und ist sie der Aufgabe gewachsen?

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von dieser Autorin und ich war fasziniert, auch wen es der zweite Band dieser Reihe war. Die Bücher können trotzdem unabhängig voneinander gelesen werden. Die unterhaltsame, lockere und gefühlvolle Schreibweise hat mich schnell in den Bann gezogen und sofort in das Jahr 1820 eintauchen lassen. Das Lokalkolorit der Geschichte wird hier wirklich sehr bildhaft und ausführlich dem Leser dargestellt, so das für mich alles gut vorstellbar war. Zusätzlich gab es aber auch noch auf der ersten Seite eine Skizze von Ivy Hill. Die Charaktere fand ich sehr stimmig und sehr gut dargestellt, vor allem die drei Freundinnen Rachel, Mercy und Jane waren mir sofort sympathisch. Da ist die eher etwas zurückhaltende Rachel, die durch den Tod und Skandal ihres Vaters alles verloren hat. Jane eine Frau aus guten Haus, die nach der Ehe und dem Tod mit einem Gastwirt nun die Herberge geerbt hat, doch noch immer nagt sie schwer am Verlust. Mercy dagegen hat sich von dem Gedanken einen Mann und Familie zu gründen verabschiedet, stattdessen leitet sie die Mädchenschule, die sie ganz ausfüllt. Drei Frauen die alle keine einfache Zeit hinter sich haben und nun versuchen allein ihr Leben zu bestreiten. Werden sie vielleicht doch noch von der Liebe überrascht werden? Den zu dieser Zeit war es so, das man als Frau gewartet hat, bis der Mann einem einen Antrag macht. Viele unterhaltsame, teils verwirrende Begegnungen und Begebenheiten, aber auch jede Menge geheimnisvolles passiert in diesem Buch. Doch am Ende blieb noch einiges offen weshalb ich auf einen nächsten Teil hoffe, bei dem dies alles beantwortet wird. Ein Buch, welches sicher jedem Jane Austen Fans Herz höherschlagen würde und das ich nur empfehlen kann, bekommt 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Rache und ein schockierendes Familiengeheimnis

Gleis der Vergeltung
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"Beim Wort Kindesmissbrauch zuckt die Seele zweimal zusammen–das zweite Mal an der Unterstellung, es könne einen rechten Gebrauch von Kindern geben." (Peter Horten)
Eigenlich sollte 6. Mai 2010 ihr glücklichster ...

"Beim Wort Kindesmissbrauch zuckt die Seele zweimal zusammen–das zweite Mal an der Unterstellung, es könne einen rechten Gebrauch von Kindern geben." (Peter Horten)
Eigenlich sollte 6. Mai 2010 ihr glücklichster Tag werden für Lynn von Raaben, den an diesem Tag will sie ihren Verlobten Benedikt H allberg heiraten. Doch alles kommt ganze anderes auf dem Weg zur Kirche verunglückt Benedikt tödlich. Für Lynn bricht eine Welt zusammen, den Benedikt war die Liebe ihres Lebens. Die traumatisiert Lynn kapselt sie sich immer mehr ab, den auch in ihrer Familie findet sie keinen Halt. Sieben Jahre später erfährt sie von einer Frau, das der Unfall von Benedikt gar kein Unfall war und drei Menschen schuldig wären. Zusammen schmieden sie einen perfiden Racheplan, der nicht mehr aufzuhalten ist. Doch als der erste Mord geschieht, kommen Lynn immer mehr Zweifel. Gleichzeitig fällt Lynn immer tiefer mehr in die Abgründe ihrer Vergangenheit, die grausame Dinge zutage bringen, von denen Lynn nichts geahnt hatte. Nicht nur der Tod ihres Bruders Yuri kommt gedanklich immer wieder hoch, sondern auch das Verhalten ihrer schrecklichen Mutter gab ihr schon immer Rätsel auf.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich das beste, das ich bisher von der Autorin gelesen habe. Aber nicht nur das markante Cover mit der rothaarigen Frau auf den Gleisen hat mich begeistert. Der Schreibstil allerdings ist nicht immer einfach, den es gibt viele Handlungsstränge und extreme Sprünge der einzelnen Szenen. So bin ich auch anfänglich ziemlich verwirrt wie und wer diese Personen und Handlungen alle sind, fange aber auch an mitzurätseln. Das ist etwas das die Autorin außerordentlich gut beherrscht, so das ich als Leser deshalb auch immer tiefer in die Geschichte eintauche und sie mich nicht mehr loslässt. Doch erst am Ende habe ich dann wirklich die ganzen Zusammenhänge verstanden. Deshalb mein Rat an alle Leser haltet bis zum Ende durch, ihr werdet spätestens dann alles verstehen. Der Plot ist eine außerordentlich interessante Geschichte, die zwar für mich nicht neu war, aber immer wieder aktuell. Dass diese Geschichte teils auf wahren Begebenheiten basiert, macht das ganze noch skurriler. Nicht nur allein das ich von Lynns Racheplänen erstaunt bin, zu dem kam noch eine krasse Familie und deren Geheimnisse dazu, die mich wirklich erschüttert hat. Die Charaktere sind allesamt gut durchdacht, sodass sie für mich recht glaubwürdig und realistisch dargestellt wurden. Vor allem die traumatisierte Lynn hat mich überzeugt und emotional sehr aufgewühlt. Aber auch die Opfer, von denen man im Buch doch recht viel erfährt, haben mich teils sehr berührt. Am meisten verwirrt hat mich jedoch die Rückblende in eine grausamen Vergangenheit, die nur als "Sie" tituliert wurde und die mich bis zum Ende hat rätseln lassen. Im Laufe des Buches bemerkt man, das es noch eine zusätzliche Thematik gab, die in Kreisen in denen die von Raaben leben sicher noch heute totgeschwiegen wird. Ein Buch, das leise beginnt, hat am Ende eine große Botschaft für uns alle, nämlich die Augen nicht zu verschließen. Chapeau Astrid, das ist wirklich ein meisterliches Buch, dem ich eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Zeit vergeht aber die Schuld bleibt in deinem Herzen

Whisky Heart
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"Befreie dich um jeden Preis von jeder Schuld, die du trägst, wenn du zum Glück gelangen willst." (Carl Hilty)
Die 23-jährige Liv verbringt ihr Leben nur noch betrunken, allein im Rausch von Whisky hält ...

"Befreie dich um jeden Preis von jeder Schuld, die du trägst, wenn du zum Glück gelangen willst." (Carl Hilty)
Die 23-jährige Liv verbringt ihr Leben nur noch betrunken, allein im Rausch von Whisky hält sie es aus den Verlust von Bruder Presley zu ertragen. Den Liv plagen Schuldgefühle an dem Unfall ihres Bruders schuldig geworden zu sein. Deshalb ertränkt sie diese mit Whisky, den nur im Rausch kann sie die Vergangenheit vergessen. Auch mit ihren Eltern hat sie gebrochen, den sie wissen nichts von Livs Schuldgefühlen, lediglich ihr Freund und ehemals große Liebe Josh. Den auch Josh fühlt sich verantwortlich an Presleys Unfall und hat deshalb ein Auge auf Liv, das sie nicht weiter abstürzt. Ganz zum Missfallen seiner Freundin Kelly, die endlich mit Josh zusammenziehen möchte, doch Joshs Sorgen um Liv lässt keinen Raum für ihre Liebe. Da trifft Liv eines Tages auf Porter einen Seelenverwandten und plötzlich hat sie das Gefühl einen Neuanfang wagen zu können. Wären da nicht noch immer ihre Gefühle für Josh in ihr. Doch dann zwingt ein unerwarteter Unfall, sich der Vergangenheit und ihrer Sucht zustellen. Aber kann sie die Vergangenheit ohne Josh hinter sich lassen?

Meine Meinung:
Laini Otis hat hier eine interessante, aber auch verzweifelte Liebesgeschichte geschrieben. Bei diesem Buch geht er um Schuldgefühle aus der Vergangenheit und der daraus entstehenden Alkoholsucht, die einen jungen Menschen an den Rand des Lebens bringen. Das wunderbare Cover zeigt auch bildlich schön auf, um was es inhaltlich in diesem Buch geht. Der Schreibstil ist sehr gut und so nahm mich die Autorin mit, einen Blick in das chaotische Leben von Liv zu wagen, mit all ihren Exzessen, der Sucht nach Whisky und dem Hunger nach Liebe. Schuldgefühle können einen Menschen kaputt machen, wie man schön hier in diesem Buch lesen kann. Vor allem, wenn man sich selbst nicht vergeben kann und auch nicht über diese redet, sondern versucht diese lieber in Alkohol zu ertränken. Die Charaktere waren wirklich realistisch dargestellt, dabei konnte ich mich emotional total gut in sie hineinversetzen. So sehr mich diese Geschichte auch berührt hat, so sehr hat sie mich auch erschreckt. Zu sehen wie schnell ein junger Mensch aus Verzweiflung, das Leben nur noch im Rausch ertragen kann ist schon heftig. Vor allem, weil man aus dieser Sucht nicht mehr so einfach herauskommt, wenn man nicht gute Freund, Familie oder eine Liebe hat die einem heraushilft. Aber man muss es auch selbst zulassen und erkennen, den sonst hilft alles nichts. Dass es in Deutschland 2.5 Millionen Alkoholiker gibt, davon allein 500 000 Kinder und Jugendliche ist erschreckend, den Alkohol ist längst schon gesellschaftsfähig bei uns geworden. Kein Fest ohne Alkohol, kein Weihnachten ohne Glühwein, Radler im Biergarten, der Cocktail in der Disco scheint heute alles völlig normal zu sein. Jeder sollte sich selbst einmal kontrollieren und hinterfragen, wie weit bei ihm schon eine Sucht eingekehrt ist. Deshalb fand ich es auch gut das Laini Otis dieses Thema in einem Buch verarbeitet hat. Ein Liebesroman, der unter die Haut geht, unsere heutige Gesellschaft widerspiegelt, den ich nur empfehlen kann und der von mir 5 von 5 Sterne bekommt.