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Veröffentlicht am 08.10.2022

Dark Rise - Ein Buch, das auch mal andere Wege geht

Dark Rise
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In der Welt von C.S. Pacats „Dark Rise“ können sich die Menschen nicht mehr an die Zeit erinnern, in der der Dunkle König mit Magie versucht hat an die Macht zu kommen – mit Ausnahme der Nachfahren der ...

In der Welt von C.S. Pacats „Dark Rise“ können sich die Menschen nicht mehr an die Zeit erinnern, in der der Dunkle König mit Magie versucht hat an die Macht zu kommen – mit Ausnahme der Nachfahren der Dunkelheit und des Lichts. Nun kommt immer mehr Magie auf, der Kampf um die Macht entflammt erneut und mittenrein wird eine neue Generation an Kämpfer:innen geschickt.

Dies vorab als kurze Beschreibung der Geschichte, mehr kann man natürlich durch den Klappentext und die Leseprobe erfahren. Ich persönlich finde das Konzept von „Dark Rise“ unfassbar spannend, bin nach dem Lesen allerdings etwas zwiegespalten, was die Bewertung des Buches betrifft, da die Umsetzung meiner Meinung immer wieder Schwächen offenbart hat.

Aber erst einmal vorweg: das ganze Drumherum ist wirklich schön. Das Cover gefällt mir gut, aber vor allem das Innere des Buches ist ansprechend gestaltet. Die Kapitelanfänge haben eine schöne Verzierung und es gibt eigene Zeichen der „alten Sprache“, die an einigen Stellen zur Unterstützung der Geschichte abgedruckt sind.

Die Handlung war durchaus gut. Es hat eine Weile gedauert, bis dass sie an Fahrt aufgenommen hat. Das ist bei Fantasy-Büchern aber bis zu einem gewissen Umfang auch okay, muss man sich schließlich erstmal in der fremden Welt orientieren. Denn obwohl wir uns im London des 19. Jahrhunderts befinden, gibt es doch einiges, was uns Leser:innen nicht bekannt ist. Die meisten Menschen leben ihr ganz normales Leben - es gibt aber zwei Gruppen, die für das Gute und das Böse kämpfen, um die jeweilige Seite an die Macht zu führen. Die Magie ist also nicht immer offensichtlich, aber man muss sich eben auch damit erstmal zurechtfinden. Ein weiterer Punkt, der an sich positiv ist, ist dass die Autorin wirklich mutig war und immer wieder mit unfassbar großen und unerwarteten Plottwists aufwarten konnte. Teilweise hat mir allerdings die Technik, die angewandt wurde, um die Leser:innen hinters Licht zu führen, nicht wirklich gefallen. Leider kann ich dazu nicht mehr sagen, um niemanden zu spoilern. Was ich allerdings sagen kann, ist, dass es bezüglich dieses Punktes auch viele gab, die kein Problem damit hatten. Es ist folglich einfach Geschmackssache und man kann erst hinterher sagen, ob man, so wie ich, ein Problem mit manchen Wendungen hat oder eben nicht.

Zu guter Letzt möchte ich noch ein paar Worte zu den Figuren verlieren. Hier hatte ich ehrlich gesagt einige Schwierigkeiten, um mit diesen warm zu werden. Das lag zum einen daran, dass man es mit sehr vielen bösen Figuren zu tun hat, die der Leser/die Leserin naturgemäß auch gar nicht so wirklich mögen soll. Zum anderen gibt es in dem Buch wirklich sehr viele Figuren, die ziemlich schnell eingeführt werden. Da hatte ich persönlich zu Beginn ein paar Probleme alle richtig zuzuordnen. Durch die Vielzahl der Figuren hatte man natürlich auch etwas weniger Zeit, um diese richtig kennenzulernen. Dies hat sich im Laufe der Handlung aber um einiges gebessert als sich immer mehr herauskristallisiert hat, wer zu den Hauptfiguren hat und diese zunehmend ihren Charakter offenbart haben, während sie durch verschiedene Situationen gegangen sind. Was mir von Anfang an sehr gut gefallen hat, sind die Beziehungen, die die Figuren zueinander führen. Um nicht zu spoilern, werde ich mit Absicht keine Namen in dieser Rezension nennen, denn auch hier gab es so einige überraschende Wendungen. Es gibt tiefe Freundschaften, von Misstrauen geprägte Zweckgemeinschaften, verschiedenste Formen von Beziehungen innerhalb einer Familie, aufkeimende Lieben, Beziehungen zwischen Schüler:innen und Mentoren und und und.

Alles in allem ist es ein solides Buch, das an einigen Stellen durchaus mal einen etwas anderen Weg gegangen ist als es manch andere Werke des Genres tun – der eine wird es mögen, der andere vielleicht eher weniger. Ich denke, dass noch ein wenig Potenzial nach oben gewesen wäre, aber das kann sich in den Folgebänden natürlich auch noch ändern. Dennoch war es gut und ich würde sagen, wem die Geschichte anspricht, sollte „Dark Rise“ einfach mal eine Chance geben und sich darauf einlassen.

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Veröffentlicht am 18.07.2018

Cover, Klappentext, Inhalt - 3 Gründe dieses Buch zu lesen

Tell me three things
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Zuerst der Blick auf das Cover - ja, macht einen definitiv neugierig. Man findet schließlich nicht alle Tage Waffeln auf einem Jugendroman.

Der zweite Blick geht auf den Klappentext. Man fühlt sich direkt ...

Zuerst der Blick auf das Cover - ja, macht einen definitiv neugierig. Man findet schließlich nicht alle Tage Waffeln auf einem Jugendroman.

Der zweite Blick geht auf den Klappentext. Man fühlt sich direkt verbunden, denn jeder kennt doch diese Tage, an denen einfach alles schief geht. Aber dann Hilfe von einem anonymen E-Mail-Absender zu bekommen? Definitiv nicht alltäglich und sehr mysteriös.

Also fängt man an das Buch zu lesen. Und ist erstmal über die E-Mails beziehungsweise später auch Chat-Verläufe überrascht, denn sie sind so unglaublich gut geschrieben. Man erfährt innerhalb kürzester Zeit so viel über die Charakter und es vergeht kaum eine Nachricht in der man nicht mindestens schmunzeln muss. Allgemein ist der Schreibstil locker-leicht und wirklich angenehm zu lesen.

Die Geschichte ist wirklich schön aufgebaut. Nicht zwangsläufig etwas neues, aber vielleicht in dieser Zusammensetzung. Man kann sich gut in die Welt einleben, da sie total realistisch geschrieben ist und man immer wieder etwas aus seinem eigenen Leben entdeckt.

Die Charaktere sind einem recht schnell sympathisch oder eben nicht - je nachdem, was die Autorin für die jeweilige Figur vorsieht. Bei den Nebencharakteren dauert es zwar etwas länger, bis dass man sie näher kennenlernen darf, aber auch das lohnt sich sehr.
Die Gefühle der Protagonistin Jessie sind wirklich immer sehr gut beschrieben. An manchen Stellen war es jedoch ein wenig störend, dass sie komplett unreif gewirkt hat - was aber wirklich nur eine kurze Phase war.
Und natürlich geht von Anfang an das Rätselraten los, wer denn der heimliche E-Mail-Helfer ist. Man selbst verdächtigt innerhalb kürzester Zeit so ziemlich jede Person, die auch nur erwähnt wird und wenn man alle durch hat beginnt man eben wieder von vorne. Genauso tut es unsere Protagonistin, was wirklich sehr amüsant ist. Und ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Die Auflösung ist wirklich kreativ gelöst worden, wenngleich man sich wünschen würde, dass das Buch noch ein bisschen mehr ausklingen würde.

Alles in allem ist es ein wirklich schöner Liebesroman für jüngere Leser, der perfekt in den Sommerurlaub passt - vorausgesetzt man hat nichts dagegen, das er zu einem großen Teil in der Schule spielt. Es lässt sich wirklich schnell lesen, da der Schreibstil und die Geschichte sehr erfrischend sind. Wie bei jedem Buch gibt es natürlich ein paar Ecken und Kanten, aber letztendlich konnte man dann doch darüber hinwegsehen.

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Veröffentlicht am 01.06.2018

Höhen und Tiefen

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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In ganz jungen Jahren lernen sich Faye und Dougan kennen. Die beiden haben keine leichte Kindheit, aber gegenseitig können sie sich Kraft schenken. Doch eines Tages werden sie grausam auseinandergerissen. ...

In ganz jungen Jahren lernen sich Faye und Dougan kennen. Die beiden haben keine leichte Kindheit, aber gegenseitig können sie sich Kraft schenken. Doch eines Tages werden sie grausam auseinandergerissen. Ob man solch eine tiefe Verbindung wieder vergessen kann?

Das Cover ist wirklich wunderschön. Allerdings weiß man zunächst gar nicht worauf man sich einlässt. Nämlich auf einen historischen Roman mit erotisch-romantischen Zügen und einem Abenteuer.

Und mehr muss man nicht wissen. In diese Geschichte sollte man einfach so eintauchen. Wenn man allerdings Angst vor Cliffhangern hat noch eins vorweg: die braucht ihr nicht haben ;)

Die Geschichte hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Ich mochte die Beschreibungen der Autorin sehr, da man durch diese immer ein Bild vor Augen hatte und z.B. gemeinsam mit Faye die Strand entlanggegangen ist. Einzig im Mittelteil gab es eine Szene, die zwar an sich gut war, aber schlicht und ergreifend zu lang. Nachdem sich dieser Teil etwas gezogen hat kam zum Ende hin aber nochmal sehr viel Fahrt auf und alles in allem fand ich die Auflösung der Geschichte sehr gut.

Wie bereits kurz erwähnt mochte ich den Schreibstil der Autorin ziemlich gerne, da sie es geschafft hat sehr detailliert und atmosphärisch zu schreiben. Man hat die Figuren verstanden und mit ihnen mitfühlen können. Zudem gab es auch immer wieder kleine Anspielungen, die den Leser zum Mitdenken- und rätseln animiert haben.

Die Charaktere habe ich auch sehr schnell ins Herz geschlossen. Nur in dem angesprochenem Mittelteil hatte ich ein paar Schwierigkeiten, da das Gefühl bei mir aufkam, dass sich die Figuren dort irgendwie anders verhalten haben, als sie es eigentlich tun würden. Aber nichts destotrotz mochte ich sie und es war wirklich interessant sich ein bisschen in eine andere, frühere Lebenswelt einzufühlen.
Auch die Nebenfiguren waren teilweise sehr sympathisch, aber an einigen Stellen hätte ich es mir gewünscht, dass man diese noch ein wenig besser kennenlernen könnte.

Alles in allem hat mir das Buch trotz einiger "Schwachstellen" wirklich gut gefallen. Für mich Neuling was das historische Genre angeht war es ein wirklich guter Einstieg, sodass ich das anderen Interessierten, die sonst vielleicht eher in New Adult oder Ähnlichem unterwegs sind sehr empfehlen kann.
Eine nette Lektüre für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

„Stone Blind“ ‒ Ein Buch, zahlreiche Blickwinkel

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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In „Stone Blind ‒ Der Blick der Medusa“ wird die Geschichte von Medusa durch Natalie Haynes neu erzählt. Von Medusa haben vermutlich schon sehr viele gehört, ihre Geschichte ist die tragische Wandlung ...

In „Stone Blind ‒ Der Blick der Medusa“ wird die Geschichte von Medusa durch Natalie Haynes neu erzählt. Von Medusa haben vermutlich schon sehr viele gehört, ihre Geschichte ist die tragische Wandlung einer Sterblichen hin zu einem Monster, das mit seinem versteinernden Blick selbst Göttern gefährlich werden kann. Einige kennen vielleicht auch die Erzählung rund um das Ende ihres Lebens, eine Erzählung, in der sich der junge Perseus, ein Sohn des Zeus, auf die Mission begibt, eine der Gorgonen zu köpfen, um seine Mutter vor eine Zwangsehe zu schützen. Auf den ersten Blick scheint die Situation klar ‒ auf der einen Seite steht das Monster namens Medusa, auf der anderen Seite begegnet ihr der Held Perseus, der nicht nur seine Mutter beschützt, sondern auch die Menschheit vor dem Monster mit dem Schlangenkopf bewahrt. Doch ist wirklich immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint? Haben wir nicht schon oft die Erfahrung gemacht, dass mehr dahintersteckt, dass es nicht nur eine Geschichte, sondern immer mehrere gibt? Mehrere Geschichten aus mehreren Blickwinkeln? Sollte es dann nicht auch den Blick der Medusa auf ihre eigene Geschichte geben?

Natalie Haynes hat sich in „Stone Blind“ genau diesem Thema angenommen. Sie will die Geschichte von Medusa erzählen ‒ aus ihrem Blickwinkel und aus noch weiteren, um das Monster, das einst eine junge Frau war darzustellen. Oder gab es vielleicht nie ein Monster?

Man erfährt Medusas Geschichte nicht nur durch ihre eigenen Augen, sondern auch durch die vieler anderer ‒ Sterblicher und Götter zugleich. Es begegne einem beispielsweise der Meeresgott Poseidon oder seine Nichte Athene. Man begibt sich in die Leben von Sterblichen, wie Kassiopeia und Andromeda oder Danaë und Dyktis. Genauso erfährt man mehr über die Gorgonen Euryale und Stheno, lernt Hesperiden und Nereiden kennen. Dadurch gelingt es Natalie Haynes ein viel tiefer gehendes Bild der griechischen Mythologie und der Geschichte der Medusa zu zeichnen. So startet ebenjene Geschichte bereits vor Medusas Geburt und endet erst einige Zeit nach ihrer Köpfung. Gleichzeitig ist man nicht immer nur bei ihr, sondern auch bei den anderen Figuren, die im Großen und Ganzen einen Teil dazu beigetragen haben, wie ihr Leben verlaufen ist, wodurch man die Zusammenhänge aus vielen verschiedenen Perspektiven verstehen darf. Dieser Erzählstil hat mir aus den genannten Gründen einerseits sehr gut gefallen. Andererseits war es, vor allem zu Beginn, teilweise etwas schwieriger sich überhaupt in der Geschichte zu orientieren, wenn man innerhalb sehr kurzer Zeit mit den unterschiedlichsten Figuren an den verschiedensten Orten war. Auch wenn einem bewusst ist, dass alles seinen Sinn haben und sich am Ende zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenformen wird, war es in manchen Passagen etwas anstrengender bei der Sache zu bleiben, weil man das Gefühl hatte, sich von Medusa zu entfernen und es in dem Moment stattdessen vielmehr um andere Figuren ging. Teilweise war ich von den Figuren selbst auch etwas genervt oder ihnen gegenüber abgeneigt, was selbstverständlich nur natürlich ist, wenn man eine so große Dramatis Personae hat, und in gewissen Fällen auch beabsichtigt ist, aber an manchen Stellen hat es meinen Lesefluss ein wenig gehemmt. Was fürs Lesen aber wirklich angenehm war, waren die kurzen Kapitel, die jeweils knappe Ausschnitte aus verschiedenen Erzählsträngen wiedergegeben haben.
Um die Erzählung abzurunden, wurde ein wirklich schönes und edles Design gewählt, das zum Inhalt passt. Damit ist nicht nur das tolle Cover gemeint, sondern auch das Innere. So finden sich zur Unterteilung der einzelnen Abschnitte schöne Illustrationen, die das Ganze nochmals aufwerten.

Alles in allem war „Stone Blind“ ein interessantes Buch, das vermutlich besonders an der griechischen Mythologie interessierten Personen gefallen wird. Aber auch wenn man bisher weniger Berührungspunkte mit diesem Thema im Allgemeinen oder auch Medusa im Besonderen hatte, würde ich sagen, dass das Buch gut passt, da man zwar durch die Vielzahl der Figuren eine kleine Eingewöhnungszeit braucht, aber sich dann auch sehr schnell ein Bild von ihnen zeichnen kann.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Sehr cooles Konzept mit Schwächen in der Ausgestaltung

Die Wächterinnen von New York
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"Die Wächterinnen von New York" ist das neuste Werk von N. K. Jemisin. Wie auch in ihren anderen Büchern, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, hat "Die Wächterinnen von New York" ein ganz besonderes ...

"Die Wächterinnen von New York" ist das neuste Werk von N. K. Jemisin. Wie auch in ihren anderen Büchern, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, hat "Die Wächterinnen von New York" ein ganz besonderes Konzept, das der Geschichte zu Grunde liegt. Wir befinden uns in New York, wo auf einmal seltsame und teils sehr zerstörerische Kräfte zutage kommen - denn die vollständige Geburt von der Statd New York soll verhindert werden. In dieser Welt, die Jemisin geschaffen hat, ist eigentlich alles wie bei uns. Mit einer Ausnahme: Städte werden zum Leben erwacht und durch sogenannte Avatare verkörpert. Doch eine Böse macht will dies verhindern, sodass sich New York mit seinen Wächterinnen, die die Stadteile verkörpern, zusammentun und die Stadt retten muss.

Dieses Konzept ist meiner nach wirklich interesant und Einzigartig. Allerdings hatte die Geschichte für mich leider auch ein paar Schwächen, die ich nachfolgend kurz ausführen möchte, aber immer mit dem Gedanken im Kopf, dass das Buch keinesfalls schlecht war. Es hat bei mir einfach nur nicht "Klick gemacht", weil mich ein paar Details immer wieder aus der Geschichte rausgezogen haben.

Ein Problem, welches ich hatte, war tatsächlich der Weltenaufbau. So toll ich das Konzept auch finde, es hat einfach zu lange gedauert, bis dass ich richtig verstanden habe, wie das alles überhaupt funktioniert und auch im Nachhinein habe ich das Gefühl, die Geschichte vielleicht nicht vollständig verstanden zu haben. Für mich gab es ein bisschen zu wenig Action, die die Gefahr realer gemacht und wahrscheinlich zu mehr Verständnis der Situation geführt hätte.

Ein weiterer Punkt waren die Figuren, wobei mein Ausgangswissen dabei auch mit hineinspielt. Wir haben wirklich grundverschiedene Figuren in der Geschichte, da jeder beziehungsweise jede einen anderen Stadtteil New Yorks verkörpert. Ich glaube, wenn ich vorab mehr über did verschiedenen Stadtteile und was diese ausmacht gewusst hätte, wäre ich vielleicht besser in die Geschichte reingekommen und hätte mehr Verständnis für die Figuren. So muss ich leider sagen, dass ich zu allen eine gewisse Distanz hatte und mich mit niemandem wirklich identifizieren und die Denk-/Handlungsweise richtig nachvollziehen konnte.

Zu guter letzt sei nochmal der Schreibstil angesprochen. N. K. Jemisin hat immer einen sehr besonderen Schreibstil, der die Geschichte in der Erzählweise unterstützt. Dies ist hier beispielsweise auch bei den Ausdrucksweisen der verschiedenen Stadtteile herausgekommen. Allerdings hat die Sprache mich immer wieder aus der Geschichte rausgezogen. Mir fällt es etwas schwer das zu erklären, aber ich glaube auf Englisch hätte mich das ganze weniger gestört als jetzt auf Deutsch. Es ist nunmal so, dass Amerikaner anders sprechen als Deutsche und sich anders verhalten. Und wenn ich manche Sätze auf Englisch hören beziehungsweise sehen würde, wäre es wahrscheinlich normal gewesen, aber auf Deutsch hat es für mich dann einfach nicht gepasst, weil in meinem Umfeld nicht so redet, andere Ausdrucksweisen benutzen würde. Das ganze hat also keinesfalls mit der Ünersetzung zu tun, sondern mit meiner Wahrnehmung des allgemeinen Tons, der nicht so richtig in meine Sicht der deutschen Sprache gepasst hat.

Alles in allem, ist die Idee hinter "Die Wächterinnen von New York" wirklich klasse, aber aud verschiedenen Gründen konnte ich persönlich keine wirkliche Beziehung zu der Geschichte aufbauen.

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