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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2018

Gute Mischung aus Fiktion und Politik

The President Is Missing
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Der Klappentext:
'The President Is Missing' handelt von einer Bedrohung so gigantischen Ausmaßes, dass sie nicht nur das Weiße Haus und die Wall Street in Aufruhr versetzt, sondern ganz Amerika. Angst ...

Der Klappentext:
'The President Is Missing' handelt von einer Bedrohung so gigantischen Ausmaßes, dass sie nicht nur das Weiße Haus und die Wall Street in Aufruhr versetzt, sondern ganz Amerika. Angst und Ungewissheit halten die Nation in ihrem Würgegriff. Gerüchte brodeln – über Cyberterror und Spionage und einen Verräter im Kabinett. Sogar der Präsident selbst gerät unter Verdacht und ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden.

Zuerst ist mir das Buch ins Auge gefallen, weil dick und fett der Name Bill Clinton auf dem Umschlag prangte. Mensch, dachte ich, von dem habe ich bisher noch kein Buch gelesen! Und zusammen mit einem der beliebtesten Thrillerautoren, kann hier ja nur etwas Gutes entstanden sein.
Nachdem ich mir den Klappentext duchgelesen hatte, stand eigentlich fest, dass ich den Thriller haben muss. Kaum zu Hause, habe ich auch schon angefangen zu lesen.

Der Einstieg in diese Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Man ist schon nach den ersten Seiten völlig in der Welt der politischen Mächte eingetaucht und lernt einen amerikanischen Präsidenten von der eher privaten Seite kennen und wie er mit einer außergewöhnlichen Krisensituation umgeht.

Die handelnden Personen sind allesamt sehr realistisch dargestellt, was vor allem daran lag, dass hier jeder seine guten und schlechten Eigenschaften hatte und nicht das klassische und leider oftmals verwendete Schubladendenken von Gut und Böse vorherrschte.

Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und dank vieler Kapitel, die mit einem Cliffhanger enden, noch betont.
Die Story schreitet rasant voran und hat mich völlig gefangen genommen.
Dank des tollen Gemisches aus Insiderinformationen Clintons und des ausdrucksstarken Schreibstils Pattersons, werden politische Ränke und Intrigen in einen spannenden Thriller verpackt.
Seitenhiebe auf Aussagen aktueller Politiker und Bezüge zu derzeitigen politischen Themen (Waffengesetze, Terrorismusbekämpfung, Cyberkriminalität etc...) werden ebenso in die Handlung einbezogen, wie fiktive Ereignisse. Alles zusammen gibt dem Buch eine erschreckend realistische Note.

Leider, so muss ich sagen, ist das Buch zum Ende dann doch wieder in Klischees abgerutscht, was mir auf den letzten Seiten etwas die Begeisterung verhagelt hat.

---SPOILER---
Neben dem steten Mitschwingen des typisch amerikanischen Heroismus, welchen man aus vielen Filmen kennt, gab es auch den klassischen Bösewicht: Russland. Natürlich.
Dieses allzu oft in Büchern und Filmen verwendete Feindbild ist mittlerweile so ausgelutscht, dass es mich nun doch nervte.
Zudem driftete der Thriller im letzten Drittel mehr und mehr ins Langatmige ab.

Ich bin daher etwas zwiegespalten, wie ich dieses Buch bewerten soll. Einerseits gab es diesen spannenden, atemberaubenden Einstieg, der mich anfangs glauben ließ, dass dies mein Thriller des Jahres werden könnte. Doch dann, nach dem strahlenden Beginn, wurde die Handlung stellenweise etwas zäh und schlussendlich kamen doch diverse Klischees zum Einsatz, die mich störten.

Ich vergebe dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 01.06.2018

Der Beginn der Bourbon-Trilogie

Bourbon Kings
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Lane Baldwin, Sohn des Besitzers einer der bekanntesten Bourbon-Hersteller der USA, fährt nach jahrelanger Abwesenheit wieder zurück nach Hause, auf das Anwesen seiner Familie.
Als er dort wieder auf ...

Lane Baldwin, Sohn des Besitzers einer der bekanntesten Bourbon-Hersteller der USA, fährt nach jahrelanger Abwesenheit wieder zurück nach Hause, auf das Anwesen seiner Familie.
Als er dort wieder auf seine große Liebe Lizzie trifft, werden bei beiden alte, tiefe Gefühle aufgewühlt.
Doch ein Drama stellt ihre Beziehung auf den Prüfstand...

Ich bin schon eine ganze Weile um diesen Roman herumgeschlichen und war mir nicht sicher, ob ich ihn lesen soll oder nicht. Jetzt, nach etwa einem Jahr, habe ich mich daran gewagt und möchte nun eine kurze Einschätzung dieses Romans zum Besten geben.

Zu allererst möchte ich betonen, dass es sich nicht, wie ich eigentlich erwartet hatte, um einen erotischen Liebesroman handelt. Tatsächlich steht im Mittelpunkt dieser Geschichte eher die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, Lizzie und Lane, sowie die Probleme, die die Führung eines großen Konzerns mit sich bringt. Mich hat die Handlung stark an die Serie "Denver Clan" erinnert.
In diesem Buch ist von allem ein bisschen enthalten: Drama, Liebe, Intrigen, Geld...
Und trotzdem hat mir irgendwie noch das gewisse Etwas gefehlt.

Die Charaktere sind recht einfach gestrickt und haben für mich eher wenig Tiefgang. Besonders die Nebendarsteller dieser Handlung wirkten oberflächlich und weitestgehend unsympathisch.

Auch die inhaltlichen Aspekte dieses Buches waren wenig anspruchsvoll. Als Leser folgt man einer Handlung, bei der es eigentlich auch nicht schlimm ist, wenn man ein paar Absätze nur überfliegen würde. Zwar liest sich der Roman dank eines sehr einfachen Ausdrucks sehr schnell, hinterlässt aber keinen besonderen Eindruck, wenn man das Buch ausgelesen hat. Auch hier hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang erhofft.

Allerdings möchte ich nicht nur nörgeln. Für eine entspannte Urlaubslektüre ist dieser Roman allemal geeignet. Es ist anspruchslos und unaufgeregt und plätschert vor sich hin. Schreibstil und Sprache sind, wie oben schon angedeutet, einfach gehalten und führen den Leser somit schnell durch die Handlung.
Deswegen möchte ich dem Roman "Bourbon Kings" dreieinhalb von fünf Sternen geben.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Drama mit unbefriedigendem Ende...

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul sind berufstätig, ehrgeizig und wollen gute Eltern sein. Sie engagieren die Nanny Louise und ahnen nicht, dass diese Entscheidung ihr Schicksal besiegeln wird…


Der Roman klang für mich ...

Myriam und Paul sind berufstätig, ehrgeizig und wollen gute Eltern sein. Sie engagieren die Nanny Louise und ahnen nicht, dass diese Entscheidung ihr Schicksal besiegeln wird…


Der Roman klang für mich spannend, interessant und ansprechend, mit der Geschichte einer schicksalhaften Entscheidung zweier Menschen, die alles richtig machen wollen. Aus diesem Grund habe ich mir das Buch gekauft und sofort mit Lesen angefangen.
Ich muss sagen, dass sich dieser Roman recht schnell gelesen hat, natürlich auch aufgrund der wenigen Seiten. Das Buch ist sprachlich zudem nicht sonderlich anspruchsvoll.
Die Ereignisse werden abwechselnd aus der Sicht von Myriam, der jungen Mutter, und Louise, der Nanny, erzählt und doch konnte den Charakteren nicht die Tiefe gegeben werden, die ich mir gewünscht hätte.
Bei den Beschreibungen der Protagonisten, besonders bei Paul und Myriam, habe ich keine Sympathie empfinden können. Myriam, die im Klappentext als liebende Mutter dargestellt worden ist, wirkte auf mich fast durchgehend lieblos und kalt ihren Kindern gegenüber. Paul spielt nur eine nebensächliche Rolle im Verlauf des Buches und kommt nicht richtig zur Geltung, sodass auch seine Rolle in der Familie nicht ganz klar wurde.
Bei Louise dagegen, konnte die Autorin die Gefühle sehr gut herausarbeiten, die später zum Drama führen.

Was die Darstellung der Lebensumstände und Umgebung betrifft, so hat mich das Buch aber einfangen können. Diese Abschnitte waren sehr bildhaft und detailliert beschrieben, sodass ich in die Pariser Straßen, Cafés und Wohnungen eintauchen konnte.

Leider fand ich das Ende nicht sehr befriedigend. Ich habe nicht ganz nachvollziehen können, warum Louise so eine tragische, schreckliche Entscheidung getroffen hat und hätte mir mehr Erklärung ihrer Motive gewünscht. Auch die Gefühle der Eltern wurden mir zu wenig hervorgehoben.

Alles in allem war dieser Roman zwar sehr fesselnd, hat eine melancholische und tragische Geschichte erzählt, aber es gab Mankos, die mich nun, nachdem ich das Buch ausgelesen habe, doch irgendwie unzufrieden zurücklassen. Die Erzählweise schwankte zwischen sehr schön und bildlich und nicht ausführlich genug, um die Tragweite aller Gefühlsregungen, Gedanken und Handlungen zu erfassen.
Diese Schilderung einer schrecklichen Familientragödie, die mir eigentlich lange im Sinn bleiben und den Leser sehr nachdenklich zurücklassen sollte, hat im Rückblick keinerlei Spuren bei mir hinterlassen. Tragisch? Ja. Traurig? Ja. Nachklang? Nein.

Ich vergebe dreieinhalb Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Interessant, aber nicht das spannendste Buch der Autorin

Die Rosenzüchterin
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Ein Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Und alle Spuren scheinen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen zu weisen – in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, als die idyllische Kanalinsel ...

Ein Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Und alle Spuren scheinen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen zu weisen – in die Jahre des Zweiten Weltkriegs, als die idyllische Kanalinsel Guernsey von deutschen Truppen besetzt war…

Dank meiner Mutter bin ich auf die Bücher von Charlotte Link gestoßen und so habe ich mir nach und nach einige ihrer Romane gekauft. Bisher war ich immer sehr begeistert von den Geschichten, doch "Die Rosenzüchterin" hat mich nicht richtig packen können.

Trotz eines historisch durchaus interessanten Hintergrunds und des tollen Schreibstils der Autorin, konnte mich dieses Buch nicht von Beginn an fesseln. Der Beginn zog sich recht lange dahin und war für meine Begriffe eher unspektakulär, wenn auch nicht langweilig. Dennoch habe ich sehr lange auf die richtige Spannung warten müssen. Hier und da flackerte sie auf, wurde aber durch viel Drama und die eine oder andere unwichtige Nebenhandlung wieder zurückgedrängt.
Glücklicherweise änderte sich das wieder mit den letzten Kapiteln. Hier wurde die Spannung wieder Schritt für Schritt in den Vordergrund gerückt, sodass ich schlussendlich doch von der Geschichte eingenommen wurde.

Was die Charaktere betrifft, so hat die Autorin hier wieder ihr Händchen für sehr detaillierte Beschreibungen bewiesen. Die Akteure wirken sehr lebendig, tiefgründig und echt. Rückblicke und kurze Gedanken der Protagonisten zur Vergangenheit, lassen den Leser am Leben der Handelnden teilhaben und geben somit noch Hintergrundinformationen zu jeder einzelnen Person. Dank dieser schriftstellerischen Kniffe, erschafft die Autorin sehr dreidimensionale Charaktere, zu denen man schnell eine Verbindung aufbauen kann.

Aber trotz des eingängigen und wortgewandten Schreibstils, der wunderbaren Kulisse und der interessanten Charaktere, hat mich dieses Buch nicht sofort packen können. Ich war zwar unterhalten, doch mir hat die Spannung gefehlt, sodass ich die Bezeichnung "Kriminalroman" etwas falsch gewählt finde.
Ich möchte daher drei Sterne und damit ein "Gut" vergeben. Leider ist "Die Rosenzüchterin" nicht das beste Buch von Charlotte Link.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Gut geschriebener Südfrankreich-Thriller

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Zwillinge Zara und Zoe.
Die eine ist angesehene Europol-Ermittlerin, die andere arbeitet auf der anderen Seite des Gesetzes, für einen Mafia-Paten.
Ein grausiger ...

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Zwillinge Zara und Zoe.
Die eine ist angesehene Europol-Ermittlerin, die andere arbeitet auf der anderen Seite des Gesetzes, für einen Mafia-Paten.
Ein grausiger Mordfall führt die beiden Schwestern wieder zusammen...

An dieser Stelle möchte ich ersteinmal wieder meinen Dank aussprechen, dass ich ein Rezensionsexemplar dieses Buches bekommen habe, da ich nicht genau weiß, ob ich es mir selbst gekauft hätte.
Zwar ist der Klappentext sehr ansprechend und auch das Cover gefällt, doch das erste Kapitel hat mich anfangs eher abgeschreckt, denn für die Handlung begeistert... Vermutlich geht es anderen Lesern ähnlich.

Aber gut. Trotz des etwas gewöhnungsbedürften und sprachlich etwas entgleisten Einstiegs, hat der Autor einen spannenden Thriller erdacht, der, obwohl er teilweise recht vorhersehbar ist, schnell zu lesen ist und mich gut unterhalten hat.
Allerdings kann die tolle Idee des Buches die Klischeehaftigkeit einiger Passagen nicht überdecken.

Die Protagonisten sind zwar ebenfalls spannend, aber sie haben mich nicht erreicht. Hier fehlte es mir an Tiefgang. Beide Protagonistinnen blieben sehr kühl und wirkten auf mich distanziert und hölzern.

Der Aufbau der Handlung wiederum hat mich schnell überzeugt.
Der Autor verwendet viele verschiedene Perspektiven, sodass der Leser aus allen Richtungen Einblick auf die Handlung erhält. Zudem sind die Kapitel alle recht kurz gehalten und damit lesefreundlich.
Allerdings waren auch diese vielen Perspektivwechsel anfangs überraschend für mich, da ich bei einem Buch, in dessen Titel die beiden Hauptpersonen vorkommen, eigentlich davon ausgehe, dass es nur zwei Sichtweisen gibt, die in dem Buch vorherrschen: die von Zoe und die von Zara.

Kommen wir zu meinem Fazit.
"Zara & Zoe - Rache in Marseille" ist ein spannender und guter Thriller, der, nach kurzer Eingewöhnung in den teilweise vulgären Sprachgebrauch, durchaus unterhält. Trotz einiger Klischees, die hier verwendet wurden, ist die Idee interessant und im Großen und Ganzen gut umgesetzt.
Ich vergebe daher ein "Gut" und drei Sterne.