Carlotta Fiore, Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ermittelt in einem neuen Fall: Mehrere Teenager werden tot aufgefunden, alle gekleidet in gelbe T-Shirts und graue Hosen, die Fingernägel ...
Carlotta Fiore, Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ermittelt in einem neuen Fall: Mehrere Teenager werden tot aufgefunden, alle gekleidet in gelbe T-Shirts und graue Hosen, die Fingernägel rosa lackiert. Das Tatmuster erinnert an eine alte Mordserie dreißig Jahre zuvor. Konrad Fürst, Carlottas ehemaliger Partner und vermutlich leiblicher Vater, hat damals ermittelt. Doch Konrad, gerade aus einem 18 monatigen Koma erwacht, kann sich an nichts erinnern. Als der Mörder auch Carlottas Leben bedroht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
„Mörderische Wahrheiten“ von Theresa Prammer ist der zweite Carlotta-Fiore-Krimi, jedoch der erste, den ich gelesen habe. Anfangs hatte ich Befürchtungen, dass mir wichtige Details aus „Wiener Totenlieder“ fehlen könnten, doch der Autorin gelingt es gut, die offenbar wichtigsten Fakten in das Buch zu integrieren, sodass ich gut folgen konnte.
Allerdings braucht der Roman schon seine Zeit, um wirklich spannend zu werden. Zu sehr werden mir die häuslichen Zwistigkeiten zwischen Carlotta und ihrem Lebensgefährten Hannes in den Fokus gerückt, zu oft ist mir von ihrem gemeinsamen Sohn die Rede. Das mag zwar ein gutes Mittel sein, um den Protagonisten ein Gesicht zu geben, um ihnen Leben einzuhauchen, aber es taugt nicht, um den Fall zu lösen und war mir an mancher Stelle einfach zu viel.
Als zu viel bzw. gänzlich unpassend empfand ich die eingestreute Jugendsprache. Jedenfalls hätte man diesen einen Ausspruch „Chill mal deine Basis“ gut weglassen können, da die Jugendlichen ansonsten auch normal reden.
Gut gefallen hat mir hingegen der Charakter des Konrad Fürst. Ihm nahm ich die Verzweiflung darüber, dass ihn sein Gedächtnis so im Stich ließ, jederzeit ab und er tat mir richtig leid.
Lange Zeit tappte ich ebenso wie die Polizei im Dunkeln, was die Identität des Mörders betrifft. Auf die Auflösung zum Schluss, als der Spannungsbogen auch deutlich nach oben steigt, war ich nicht gefasst, obwohl ich eine gewisse Logik durchaus erkennen kann.
Trotz der Abzüge hinsichtlich der häuslichen Verhältnisse würde ich gern mehr von Carlotta, Konrad und Hannes lesen. Vielleicht besorge ich mir auch noch die „Wiener Totenlieder“ um alles von Anfang an miterleben zu können.