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Veröffentlicht am 17.06.2018

Toller Weltentwurf, grandiose Atmosphäre, aber leider etwas zu wenig Tempo

Am Fluss der Sterne
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Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht ...

Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht Angst auf den Straßen, und das Heulen der Wölfe hallt durch verfallene Gemäuer.

Nur einem Mann scheint es möglich, das Reich der Mitte wieder zu neuer Größe zu führen: Ren Daiyan, Heerführer, ehemaliger Geächteter, Bogenschütze von fast mythischer Gestalt. An seiner Seite: die geheimnisvolle Lin Shan, vielleicht die klügste, auf jeden Fall aber die faszinierendste Frau ihrer Zeit ...“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, denn ich mag das metallische glitzern des Buches in Kombination mit den schwarzen Auslassungen. Vor allem gefällt mir das Spiel mit den Negativen, da es so aussieht, als würde auf dem Cover wirklich ein Fluss fließen und über die schwarzen Länder Vögel fliegen. Das helle Blau unterstützt diesen Eindruck zudem noch. Der Titel fügt sich auch klasse in das Covermotiv ein und die gewählte Schriftart passt auch gut zum historisch angehauchten Inhalt.

Meine Meinung
Bereits das Werk „Im Schatten des Himmels“ von Guy Gavriel Kay hat mich interessiert, jedoch noch nicht so sehr gereizt, dass ich es unbedingt lesen wollte. Mit „Am Fluss der Sterne“ erging es mir jedoch anders, denn dessen Inhalt hat mich sofort hellhörig werden lassen. Wie kann ein ehemaliger Geächteter ein Reich wieder zu ehemaliger Größe zurückführen? Ich war gespannt! Glücklicherweise ist es möglich „Am Fluss der Sterne“ ohne die Kenntnisse von „Im Schatten des Himmels“ zu lesen. Beide Bücher spielen zwar in derselben Welt – Kitai – jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. So wäre es zwar ein schönes Gimmick, den Inhalt von „Im Schatten des Himmels“ zu kennen, da vermutlich bekannte Figuren wieder auftauchen und sich interessante Querverweise ergeben, aber für das Verständnis von „Am Fluss der Sterne“ ist es nicht nötig.

Der Roman des Autors hat mich vor allem durch seinen umfangreichen Weltentwurf überrascht. Das Buch spielt in der erfundenen Welt Kitai, welche mich sehr an ein vergangenes China erinnert. Dies asiatisch, gleichzeitig historisch angehauchte Setting hat mir gut gefallen, da es für eine angenehme Atmosphäre gesorgt hat und da ich gerne Geschichten lese, die in Asien oder ähnlich gestalteten Gegenden spielen. Zudem wirkte Kitai auf mich sehr real, sodass ich gar nicht gemerkt habe, dass diese Welt fiktiv ist. Vielmehr erschien sie mir unheimlich authentisch und realistisch, wodurch ich mich gerne in ihr befunden habe.

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir „Am Fluss der Sterne“ manchmal etwas zu viel wurde. Es gab so viele Namen (die dann auch noch gleich oder ähnlich klangen) und überhaupt eine große Fülle an vielerlei Dingen. Der Autor schildert alles sehr detailliert und ausufernd, wodurch es mir manchmal schwer fiel, den Überblick zu behalten. Die Masse an Fremdwörtern hat dazu ihr übriges beigetragen und mich doch manchmal etwas überfordert bzw. meine Konzentration gefordert. Dieses Buch ist also definitiv keins, das man einfach mal so nebenbei lesen kann, sondern eines, auf das man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht den roten Faden zu verlieren.

Hatte ich mich dann allerdings erst einmal ein wenig zu Recht gefunden, so ging es mit dem Lesen etwas leichter voran. Dabei mochte ich vor allem die bereits erwähnte Atmosphäre des Buches und die Abenteuergeschichte, in die eine schöne, realistische und nicht zu kitschige Liebesgeschichte eingewoben wurde. Dennoch fehlte mir im Handlungsverlauf manchmal etwas das Tempo. Zwar gibt es Kriege und Abenteuer, aber es gibt auch genauso viel Strategieplanung und Politik, die mir manchmal etwas zu trocken waren.

Fazit
Mit „Am Fluss der Sterne“ hat Guy Gavriel Kay einen historisch angehauchten Abenteuerroman verfasst, der mich vor allem durch seine angenehme Atmosphäre überzeugt hat. Die Fantasy-Welt, die sich der Autor erdacht hat, wirkt sehr real und erinnert an ein historisches China, was mir gut gefallen hat. Gleichzeitig hatte ich einige Startschwierigkeiten durch viele Details, Namen und Fremdwörter. Hiermit kam ich beim Weiterlesen zwar immer besser zurecht, jedoch fehlte der Handlung für meinen Geschmack manchmal etwas das Tempo.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
„Am Fluss der Sterne“ spielt in Kitai, wo auch „Im Schatten des Himmels“ spielt. Diese beiden Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Bewegende Schicksale, aber leider zu typisch und vorhersehbar

Close to you
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Klappentext
„Violet hat einen Plan: Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und neu beginnen. Ein Studium in Maine ist da genau richtig, und am College findet sie schnell Anschluss. Vor allem Aiden ...

Klappentext
„Violet hat einen Plan: Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und neu beginnen. Ein Studium in Maine ist da genau richtig, und am College findet sie schnell Anschluss. Vor allem Aiden geht ihr bald nicht mehr aus dem Kopf. Denn auch wenn der Junge mit dem Bad-Boy-Image sich ihr gegenüber kalt und distanziert gibt, hat er etwas an sich, das Violet auf magische Weise anzieht. Aber soll sie sich wirklich auf ihn einlassen? Schließlich ist ihr Leben schon kompliziert genug. Doch ihr Herz sieht das scheinbar anders …“

Gestaltung
Mit seinen sehr hellen Farben finde ich das Cover eher unauffällig, wobei mir die Schriftart des Titels sehr gefällt und auch dass er hervorsticht mag ich. Das Beige oder fast weiß des Hintergrundes ist mir jedoch zu blass. Die Idee über das Foto eines Mädchens, das sich an einen Jungen lehnt, mehrere Kreise zu legen, finde ich dabei interessant und ansprechend. Allerdings bin ich nicht der größte Fan des Fotos, da der Blick des Mädchens für mich nicht so viel Gefühl transportiert.

Meine Meinung
Gereizt hat mich an „Close to you“, dass im Klappentext angeschnitten wird, dass die Protagonistin ihre Vergangenheit hinter sich lassen möchte. Dies machte mich neugierig und lies mich zum Buch greifen. In dieser Geschichte geht es um Violet, die in Maine ein neues Leben beginnen möchte – am besten eins ohne Jungs. Nur macht ihr Aiden, der Junge mit dem Bad-Boy-Image vor dem sie alle warnen, einen Strich durch die Rechnung…

Ich muss sagen, dass mir „Close to you“ insgesamt zwar gut gefallen hat, aber vom Hocker gehauen hat es mich leider nicht. Dafür war die Geschichte doch viel zu vorhersehbar und typisch. Eigentlich hatte ich so richtig Lust auf ein gutes Young-Adult Buch, aber hier haben mich einfach die typischen Klischees gestört. Violet ist das schüchterne, in sich gekehrte Mauerblümchen, das alle Warnungen hinsichtlich Aiden in den Wind schlägt, weil sie ihn natürlich ganz anders sieht als all die anderen. Auch Aiden erfüllt einige typische Aspekte: zum einen ist da sein Bad-Boy-Image, hinzu kommt seine zurückgezogene Art als Einzelgänger und natürlich dass er sich durch Violet nach und nach öffnet. Diese allseits bekannten Aspekte sorgten bei mir leider eher für Langeweile als dass sie mich unterhielten.

Hinsichtlich Aiden fand ich es auch sehr schade, dass seine Wutanfälle und sein Gewalt- bzw. Aggressionsproblem lange Zeit so unbeleuchtet blieben. Für mich wurde nämlich überhaupt nicht nachvollziehbar, warum er sich so verhält. Er hat eine schwere Vergangenheit und davon Narben erhalten, ja, aber trotzdem war mir gerade zu Beginn sein Verhalten größtenteils einfach nur nicht zu verstehen. Hier hätte es der Geschichte vielleicht gut getan, wenn ein paar Kapitel auch aus seiner Sicht geschildert worden wären, denn „Close to you“ wird aus Violets Perspektive geschildert. Meiner Meinung nach hätte es der Spannung hinsichtlich Aidens Geheimnis aber keinen Abbruch getan, wenn wir Leser zumindest ein paar Mal vor seinen Ausbrüchen einen Einblick in seine Gedanken erhalten hätten. So wäre es einfacher gewesen, Aiden zu verstehen.

Die Gründe für Violets und Aidens Charaktereigenschaften und Verhalten fand ich dafür allerdings gut und auch bewegend, wobei ich mir gerade bei Violet doch gewünscht hätte, dass ihre Vergangenheit bzw. ihr Beweggrund einen größeren Raum eingenommen hätte, da ich ihn als sehr wichtig empfunden habe. Ihre Probleme haben zu Beginn des Buches noch mehr Bedeutung erhalten und Violets Leben auch mitbestimmt, aber irgendwann rückte dies in den Hintergrund, was ich sehr schade fand, da mir dies unrealistisch vorkam. Die Beeinflussung ihres Lebens durch ihre Schwierigkeiten lässt nicht einfach so nach, sodass ich immer wieder auf ein Auftauchen eben jener Probleme wartete…was leider nicht passierte, wodurch mir etwas die Authentizität gefehlt hat.

Fazit
Insgesamt ist „Close to you“ eine Geschichte mit bewegenden Schicksalen und durchaus spannenden Momenten, aber leider haben für mich die Klischees doch überwogen. Gerade die Vorhersehbarkeit hat mir die Spannung genommen. Auch dass es keine Einblicke in den männlichen Protagonisten gab, fand ich schade, da mir seine Ausbrüche so lange Zeit doch eher verschlüsselt blieben.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 24.04.2018

Für mich war eine Nebenfigur der eigentliche Star in diesem Buch!

DUMPLIN'
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Klappentext
„Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ...

Klappentext
„Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin' genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein.
Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt.“

Gestaltung
Das Cover ist meiner Meinung nach recht außergewöhnlich, was vermutlich gut zum Buch und zur Protagonistin passt, die - wenn ich vom Klappentext ausgehe - auch alles andere als gewöhnlich ist. Der schwarze Hintergrund ist für meinen Geschmack zwar etwas zu dunkel und trist, aber ich mag die Figur, die davor super zur Geltung kommt und die ihre Arme so enthusiastisch gen Himmel streckt, sehr. Auch ihre Kurven sehen super aus.

Meine Meinung
Da sich „Dumplin“ auf die etwas andere Weise mit dem gängigen Schönheitsideal befasst, war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Ein Mädchen, das fülliger ist und an einem Schönheitswettbewerb teilnimmt, fand ich eine spannende Idee mit viel Potenzial für tiefe Botschaften. Der dazu angekündigte Humor klang für mich zudem noch vielversprechender!

Ich kann sagen, dass „Dumplin“ mich insgesamt gut unterhalten hat, aber dass ich neben vielen positiven Aspekten doch auch auf ein paar Punkte gestoßen bin, die mir nicht so gefallen haben. Einerseits mochte ich beispielsweise die Erzählweise des Buches sehr gerne. Die Geschichte liest sich weg wie nichts, da die Sätze leicht verständlich und mit einer lockeren Art und Weise formuliert sind, die dafür sorgt, dass ich als Leser nicht lange an den Sätzen verweilen musste, um sie zu verstehen. So flog ich geradezu durch das Buch. Allerdings habe ich die im Klappentext erwähnte Komik doch etwas gesucht. Zwar konnten mich manche Aussagen zum leichten Lächeln bewegen, aber gelacht – wie ich es erwartet habe - habe ich nicht wirklich.

Ich mochte zwar Wills Kommentare, die teilweise sehr direkt und unterhaltend waren, aber komisch oder lustig waren sie für mich nicht so wirklich. Will fand ich insgesamt sowieso etwas zwiegespalten, da ich den Eindruck hatte, dass sie sich über ihr Dicksein definiert (ohne dass wir Leser ein wirkliches Bild davon bekommen, wie dick sie denn ist, da dies nicht klar beschrieben oder erwähnt wird). Gleichzeitig war Will mir dann aber doch etwas zu schwankend und unstet in ihrer Meinung, da sie mal keinerlei Probleme mit ihrer Figur hatte, im nächsten Moment aber dann eben doch auf Äußerungen anderer achtet (trotz ihrer Ankündigungen, dass ihr dies doch egal sei). So kamen ihre Behauptungen, dass man sich nicht um das, was andere über einen denken, scheren soll, bei mir nicht so glaubwürdig rüber. Sie war mir zu schwankend in ihrem Charakter, da sie in der einen Sekunde extrem sicher und selbstbewusst war und in der nächsten fühlte sie sich dann schlecht wegen ihrem Körper. Zwar konnte ich ihre Unsicherheiten verstehen, aber es passte nicht so ganz zu den Lektionen, die sie uns Lesern vermitteln wollte, da sie sich selbst nicht immer an sie gehalten hat und sich doch öfter selbst im Weg stand.

Was mich an Will dann auch gestört hat, war, wie sie mit Mitch umgegangen ist. Mitch ist ein Footballer, der im Buch nach Wills Beziehung mit einem ihrer Arbeitskollegen, sehr lieb und nett zu Will ist. Sie hat Mitch jedoch ausgenutzt und nicht wirklich an seine Gefühle gedacht. Da ich Mitch wirklich gerne mochte aufgrund seiner Freundlichkeit und seiner Fürsorge, hat Will hier in meinen Augen natürlich nicht gerade Sympathiepunkte sammeln können. Hinzukam für mich dann noch, dass ich Wills Beweggründe oftmals einfach nicht nachvollziehen konnte. Nicht mal in den kleinsten Ansätzen. Für mich wurde nicht klar, was ihr Grund war, am Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Ihr Grund mit ihrem Arbeitskollegen Schlusszumachen, war für mich auch eher oberflächlich und auch ihre Ansichten hinsichtlich ihrer Beziehung zu ihrer besten Freundin (sie denkt, die beiden entfremden sich) konnte ich leider nicht wirklich erkennen oder verstehen.

Sowieso mochte ich die anderen Figuren des Buches viel lieber. Wills beste Freundin El (mit der Will übrigens einen Streit vom Zaun bricht, der für mich überhaupt nicht nachvollziehbar war) fand ich super nett und sympathisch, da sie zeigt, dass auch Mädchen mit einer Top-Figur unsicher sind. Dann ist da noch Bo, der besagte Arbeitskollege von Will, den ich aufgrund seiner Geheimnisse und seiner Wortkargheit sehr interessant und spannend fand. Zu guter Letzt gibt es dann auch noch Millie, Amanda und Hannah, die alle aufgrund ihres Aussehens in der Schule in der unteren Liga spielen. Diese drei Mädchen machen mit Will zusammen beim Schönheitswettbewerb mit und hier muss ich sagen, dass Millie für mich ganz klar der heimliche Star des Buches war! Millie hat genau das verkörpert, was ich mir von Will erhofft hatte: jemanden, der zu sich steht und der seine Träume sowie Ziele verfolgt. Der an sich glaubt und den alle am Ende für ihre Taten bewundern.

Gut fand ich, dass das Buch auch die Beziehung zwischen Will, ihrer Mutter und ihrer verstorbenen Tante Lucy aufgegriffen hat. Hier gab es einiges Spannungspotenzial, das allerdings vorrangig auch mit Wills Körper zu tun hat. Dabei mochte ich es, dass man die bedeutsame Beziehung zwischen Will und Lucy beim Lesen spüren konnte. Zudem gefiel mir, dass gen Ende leise Töne der Veränderung in der Beziehung zwischen Will und ihrer Mutter anklangen. Wobei ich auch sagen muss, dass mir das Ende insgesamt nicht ganz so zufrieden zurückgelassen hat, da ein Faden für mich nicht zu Ende geführt wurde und da es am Ende alles viel zu schnell ging. Der Wettbewerb wurde nur auf den letzten gut 30 Seiten thematisiert und das, obwohl wir gut 200 Seiten davor daraufhin gearbeitet haben. Das Ende war für mich so wie im Eiltempo, als hätte die Autorin festgestellt, dass sie zum Ende kommen muss und nur noch wenige Seiten übrig hat.

Fazit
„Dumplin“ hatte viele gute Grundzüge wie beispielsweise die Thematik oder viele der Figuren, die alle sehr verschieden waren und für mich auch sehr sympathisch. Auch Protagonistin Will war mir nicht komplett unsympathisch, aber ich konnte ihre Entscheidungen oder Beweggründe oftmals einfach nicht nachvollziehen. Auch fand ich sie sehr schwankend in ihrem Charakter. Für mich war Millie der eigentliche Star des Buches, der das verkörpert hat, was ich mir eigentlich von der Geschichte erhofft hatte: Optimismus und der Glaube an sich selbst. Was ich an der Geschichte auch gerne mochte, war die Lockerheit, mit der sie erzählt ist, denn die Sätze haben sich angenehm und rasend schnell lesen lassen.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 26.03.2018

Schöne Idee, aber leider ist die Umsetzung sehr holprig

Familie Grace, der Tod und ich
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Klappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie ...

Klappentext
„Alle sind fasziniert von der Familie Grace. Die Geschwister Fenrin, Thalia und Summer sind die geheimen Stars der Schule. Sie sind wunderschön und unnahbar – und manche glauben sogar, sie beherrschten dunkle Magie. Auch die Außenseiterin River fühlt sich unwiderstehlich zu ihnen hingezogen: Sie kann ihr Glück kaum fassen, als Summer sich mit ihr anfreundet, und sie in den inneren Kreis der Graces aufgenommen wird. Aber nichts in dieser Familie ist so, wie es scheint, und als einer von ihnen tot am Strand gefunden wird, beginnt ein Ringen dunkler Kräfte …“

Gestaltung
Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich die Farbkombinationen aus Rot und Dunkelblau sehr gerne mag und mir das Motiv unheimlich gut gefällt. Es ist ziemlich außergewöhnlich durch das Auge, die Blume und die wolkenähnlichen Verzierungen. Der Blick wird eindeutig auf den Titel gelenkt und dabei gefällt mir besonders, dass der Hintergrund, vor dem er abgedruckt ist, aussieht wie ein Sternenhimmel.

Meine Meinung
Besonders angezogen haben mich an diesem Buch der Klappentext und die damit bei mir erweckte Frage, warum die schönsten, geheimnisvollsten Mädchen der Schule sich wohl mit einer Außenseiterin anfreunden. Was steckt dahinter? Beherrschen die Mädchen wirklich dunkle Magie? Und was hat es mit dem toten Mädchen auf sich? Ist dort ein Mord im Spiel? So war meine Neugierde geweckt und das wunderschöne Cover hat dann sein Übriges dazu beigetragen.

So faszinierend und spannend der Klappentext auch klang, so konnte das Buch dies leider nicht so recht umsetzen. Die Grundidee des Buches war nicht schlecht, denn in der Schule, auf die Protagonistin River wechselt, gibt es die Geschwister Grace. Um diese ranken sich eine Menge Geheimnisse und Gerüchte. So ist natürlich nicht nur River als neue Schülerin neugierig auf diese Familie, sondern auch der Leser. Hier hätte ich mir ein gemeinsames Rätselraten mit River erhofft, bei dem ich nach und nach hinter die Mythen und Rätsel der Familie Grace komme. Aber leider konnte die Autorin diesen Wunsch nicht so ganz erfüllen.

Vielmehr habe ich zwar kleinere Blicke hinter die schimmernde Grace-Fassade erhalten, aber River dabei verloren. Was das bedeutet? Nun ja, je mehr River mit den Geschwistern Grace zu tun hat, umso mehr hat sie sich mir als Leser entzogen. Mit Fortschreiten der Handlung hat sie immer mehr angefangen zu jammern und in Selbstmitleid zu versinken. Dies konnte ich größtenteils überhaupt nicht nachvollziehen. Diese wehleidige Art hat mich irgendwann wirklich genervt und dafür gesorgt, dass ich mich doch immer wieder über River aufgeregt habe anstatt die Geheimnisse der Grace-Familie zu entdecken. River war auch super egoistisch, was mich noch viel mehr aufgeregt hat. Dies hat mir einfach den Spaß genommen, die Rätsel zu lüften.

Zudem konnte ich auch immer wieder einige Parallelen zu Stephenie Meyers Biss-Reihe entdecken, die ich zwar nicht so störend fand wie Rivers Charakter, aber die ich dennoch erwähnen möchte, da ich denke, dass sie manch einem Twilight-Fan nicht gefallen könnten. Beispielsweise sei hier zu nennen, dass Familie Grace in der Schule angehimmelt werden wie die Cullens, dass sie super aussehen, geheimnisvoll sind und dass sie die Neue an der Schule, die anscheinend anders als alle anderen sind, in ihren Elite-Kreis aufnehmen. Ein bisschen Variation hätte der Geschichte hier vielleicht gut getan.

Die Handlung plätschert auch größtenteils nur so vor sich hin, denn River schwärmt zu Beginn einfach nur von den Graces und dabei passiert sonst eigentlich nicht viel. Am Ende platzt die Geschichte dafür dann vor Geschehnissen und sich überschlagenden Ereignissen, wodurch ich als Leser nicht so recht wusste, wohin mit all meinen Gedanken und meiner Aufmerksamkeit. Dies hätte für meinen Geschmack etwas ausgeglichener auf den Handlungsverlauf verteilt werden können, um für konstante Spannung zu sorgen.

Was die Autorin Laure Eve jedoch gut dargestellt und rübergebracht hat, war für mich die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren. Sowohl die Beziehungen zwischen den Grace Geschwistern untereinander als auch zwischen River und den Geschwistern waren sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Dies hat auch für etwas Spannung und Unterhaltung gesorgt.

Fazit
Insgesamt hat mir die Idee hinter „Familie Grace, der Tod und ich“ gut gefallen, da ich sie sehr spannend fand und viel Potenzial in ihr steckte. Die Umsetzung hat leider etwas geholpert, da die Spannung nicht konstant über den Handlungsverlauf verteilt war, sondern sich am Ende ballte und da ich Protagonistin River als sehr anstrengend empfunden habe. Dadurch hat sie mir ein wenig den erhofften Spaß am Lüften der Geheimnisse der Figuren genommen, weil sie mich mit ihrem Selbstmitleid immer sehr abgelenkt hat.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Familie Grace, der Tod und ich
2. The Curses (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 15.02.2018

Wichtiges Thema in interessantem Erzählstil verpackt, der aber auch für kleine Probleme sorgt

Frag mich, wie es für mich war
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Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, ...

Klappentext
„Als Addie schwanger wird, entscheidet sie sich für eine Abtreibung – mit Unterstützung ihrer Eltern und ihres Freundes. Alles verläuft unkompliziert. Nach dem Eingriff bemerkt sie dennoch, dass Veränderungen in ihr vorgehen. Sie sieht bisher getroffene Entscheidungen in einem anderen Licht und bewertet sie neu. Ihre Erfahrungen, Wünsche, Geheimnisse und Gedankenexperimente schreibt sie nieder, mal ergreifend, mal witzig; in Dialogform oder in schnell dahingekritzelten Zeilen – aber immer sehr persönlich und intim.
Addies Geschichte handelt nicht davon, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Sondern davon, dass jede Entscheidung uns zu dem macht, was wir sind.“

Gestaltung
Das Cover sieht mit seiner Kombination aus Fotografie und Farben, die aussehen wie auf Leinwand gemalt, interessant aus. Das schwarz-weiß Foto des Mädchens wirkt vor den bunten Farben eher blass, wobei mir besonders die Idee gefällt, dass es so aussieht, als tauche das Mädchen aus den blauen Pinselstrichen auf und stünde nun im Wasser vor einer orangefarbenen Sonne. Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass mir das Cover trotz all der guten Ideen insgesamt zu unscheinbar ist. Die blauen Streifen mag ich sehr, denn sie sehen spannend aus, aber die restlichen Farben verblassen dagegen zu sehr.

Meine Meinung
An diesem Buch fand ich die Thematik sehr spannend, denn Abtreibung wird in Jugendbüchern nicht so oft angesprochen, wodurch ich sehr gespannt auf die Geschichte war. Die Autorin Christine Heppermann hat mit Protagonistin Addie eine Figur geschaffen, die diese ernsthafte Thematik sehr treffend auf den Punkt bringt, denn Addie ist sehr direkt und beschreibt ihre Geschichte sehr treffend (meist sogar mit wenigen Worten und kurzen, prägnanten Sätzen).

Das Besondere an dieser Geschichte ist wohl der Erzählstil, denn „Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Art Tagebuch. Die Kapitel bestehen aus kurzen Einträgen, Textpassagen, Dialogen, Gedichten oder vielen anderen Formen. So ist das Buch sehr vielfältig, poetisch und es regt vor allem zum Nach- und Mitdenken ein. Diese Erzählform ist zunächst etwas ungewohnt, aber sehr wirkungsvoll, denn für mich wurde Addies Gefühlswelt sehr treffend auf den Punkt gebracht und gut verständlich dargelegt. Ich konnte mich gut in ihre Situation hineinversetzen, obwohl ich nichts Vergleichbares wie sie erlebt habe. Dies macht die Kunst dieses Buches aus, denn durch die eindringliche Erzählweise kann der Leser die Thematik verstehen und sich in Addies Situation einfühlen.

Ich muss aber auch sagen, dass mich diese Besonderheit des Buches manchmal einiges an Mühe gekostet hat, dem Buch zu folgen, denn der rote Faden war zwar vorhanden, aber durch die Kürze der Einträge hatte ich manchmal das Gefühl, dass mich nicht alle Bedeutungen und Geschehnisse in ihrer völligen Tiefe erreicht haben. Dieses Gefühl des „Vielleicht habe ich jetzt etwas verpasst“ schwebte irgendwie immer über mir, sodass ich immer ziemlich lange an den kurzen Sätzen verweilte, wodurch sich das Lesen für mich vom Gefühl her in die Länge zog (obwohl das Buch sehr schnell ausgelesen ist, weil es eben nicht so lang ist und die Kapitel auch kurz sind). Etwas schwer habe ich mich auch mit den Passagen über die Jungfrau Maria getan, die Addie aufgreift, denn ich konnte damit nicht so viel anfangen.

Gefallen hat mir aber die Bedeutung hinter Addies Geschichte, denn für mich haben ihre Einträge verdeutlicht, dass es unsere Entscheidungen sind, die uns ausmachen und uns zu (Charakter-)Entwicklungen antreiben. Egal, ob sie richtig oder falsch sind. In diesem Buch geht es zudem nicht um eine Wertung von Addies Entschluss. Vielmehr ist es eine Sammlung von Momentaufnahmen aus einer längeren erzählten Zeit, die in den kurzen Kapiteln dargelegt werden und die ihre Botschaft für den Leser entfalten.

Fazit
„Frag mich, wie es für mich war“ ist eine Geschichte mit einem wichtigen, ernsthaften Thema, das für seine Leser gleichzeitig eine schöne Botschaft bereithält. Die Erzählweise des Buches ist dabei durch die kurzen Tagebucheinträge sehr besonders, was mir einerseits gut gefallen hat, aber andererseits auch dazu geführt hat, dass ich manchmal den Eindruck hatte, dass Elementares der Geschichte unbemerkt an mir vorbeizieht.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband